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Mastodon: Eine gute Alternative zu Twitter?

Nachdem Elon Musk der neue Twitter-Chef ist, fürchten Nutzer des beliebten Kurznachrichtendienstes eine Radikalisierung der Plattform. Viele blicken sich gar nach einer Alternative um. Könnte Mastodon die Lücke füllen, die das „alte“ Twitter hinterlässt?

Tschüss Twitter! Hallo Mastodon?

Es ist offiziell, Elon Musk ist ab sofort der CEO von Twitter. Nachdem der Tesla-Chef seine Kaufabsichten bereits im April diesen Jahres bekundet hat, gab es ein gewaltiges Hin und Her. Im Sommer stand der Kauf gar auf der Kippe, da der Tech-Milliardär offiziell bekannt gab, vom Kauf zurückzutreten. Als Twitter daraufhin rechtliche Schritte androhte, ließ sich Musk gewissermaßen noch einmal überreden und brachte den Deal dann doch in Sack und Tüten. Wirkliche Freude löst das eigentlich bei keinem aus. So droht der Belegschaft von Twitter nun eine gewaltige Kündigungswelle. Hält sich Musk an seine Pläne, sollen 75 Prozent der Mitarbeiter gekündigt werden. Höchstens die Chefs dürften sich angesichts einer Zahlungssumme von stolzen 44 Milliarden US-Dollar freuen. Erbost sind aber vor allem die Nutzer von Twitter.

Schließlich kann man davon ausgehen, dass Elon Musk nun seinen Worten Taten folgen lässt und für mehr „Meinungsfreiheit“ in dem sozialen Netzwerk sorgen wird. Was er unter Meinungsfreiheit fasst, umfasst allerdings auch mehr als fragwürdige, mitunter hetzerische und verschwörungstheoretische Tweets. Diese sorgten unter anderem dafür, dass der ehemalige US-Präsident Donald Trump seinen Account verlor. Mit seinem Profil löschte Twitter im letzten Jahr auch Tausende weitere Profile. Da der gesunde Filter bei Twitter nun womöglich ein Ende hat, verabschieden sich derzeit viele aktive Nutzer von dem sozialen Netzwerk. Doch wo setzen diese künftig ihre Kurznachrichten ab? Ein inoffizieller Twitter-Nachfolger steht bereits fest. Dieser hört auf den Namen Mastodon und erlebt zur Zeit einen gigantischen Ansturm.

Hier wird getrötet, nicht gezwitschert

Mastodon (offizielle Webseite) ist ein Kurznachrichtendienst Made in Germany. Genauer gesagt wurde der Service 2016 vom in Jena lebenden Entwickler Eugen Rochko ins World Wide Web entsandt. Wer von Twitter zu Mastodon wechselt, wird sich angesichts der stark ähnelnden Features wohl direkt heimisch fühlen. Allerdings wird hier nicht gezwitschert, sondern getrötet. Schließlich ist der namensgebende Mastodon ein Urzeittier, das mit dem Mammut verwandt ist und über einen entsprechenden Rüssel verfügte. Neben der Bezeichnung der Blogposts im Kleinformat ist es aber vor allem der grundlegende Aufbau, der Mastodon von Twitter unterscheidet. Schließlich setzt man hier auf ein dezentrales System, was sich als großer Vorteil erweisen könnte. Da es Open-Source ist, kann es, anders als es bei Twitter der Fall war, von keinem gekauft werden. Es gehört also allen Nutzern gleichermaßen.

David gegen Goliath

Stellt man die Nutzerzahlen der beiden Plattformen gegenüber, liegen Welten dazwischen. Während auf Mastodon derzeit etwa 5,6 Millionen Nutzer fleißig tröten, zählt Twitter noch immer 238 Millionen Nutzer. Elon Musk müsste also tatsächlich viele fragwürdige Schritte mit seinem neu erlangten Kurznachrichtendienst hinter sich bringen, bis Mastodon diesen Vorsprung einholen kann. Dennoch ist das Open-Source-Prinzip, auf dem Mastodon basiert ein tolles Vorbild. Netzaktivisten beschwerten sich angesichts der Kaufabsichten von Elon Musk in den letzten Monaten nämlich zunehmend darüber, dass Twitter überhaupt in privaten Händen ist. Da sich das soziale Netzwerk mittlerweile zu einem der wichtigsten Sprachrohre für Politiker, Medien und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens gemausert hat, müsse es nach Ansicht vieler ebenfalls in Allgemeineigentum übergehen.

Jens Scharfenberg

Gaming und Technik waren stets meine Leidenschaft. Dies hat sich bis heute nicht geändert. Als passionierter "Konsolero" und kleiner "Technik-Geek" begleiten mich diese Themen tagtäglich.

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