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Medienzensur: Russland blockiert Website der „Welt“

Die Internetseite des Nachrichtenmagazins „Welt“ ist aus Russland heraus ab sofort nicht mehr erreichbar. Das teilt die Tageszeitung auf der eigenen Website mit. Man geht davon aus, dass die Sperrung seitens der russischen Zensurbehörde aufgrund der kritischen Berichterstattung zum Ukraine-Krieg geschehen sei.

Homepage der Welt nicht mehr erreichbar

Das Nachrichtenmagazin Welt und dessen Internetauftritt welt.de ist in Russland ab sofort gesperrt. Seit dem vergangenen Samstag können Personen aus Russland nicht mehr auf die Website zugreifen, wie mehrere Nachrichtenagenturen aus Russland übereinstimmend berichten.

Roskomnadsor, Russlands Föderaler Dienst für die Aufsicht im Bereich der Kommunikation, Informationstechnologie und Massenkommunikation, hat die Homepage samt aller Sub-Domains in die Liste gesperrter Websites aufgenommen und verhindert damit landesweit einen Zugriff.

Im März 2022 war bereits der Internetauftritt der BILD gesperrt worden, zuvor wurden die Auftritte der Deutschen Welle, sowie des britischen Nachrichtensenders BBC im Zuge der Medienzensur unzugänglich gemacht.

Staatsanwaltschaft leitet Sperrung ein

Demnach sei die Website am 09. Juli 2022 aufgrund einer Forderung der Staatsanwaltschaft in Russland gesperrt worden. Die konkrete Begründung dafür werde in der öffentlichen Datenbank von Roskomnadsor sehr vage formuliert, schreibt die Welt. Es würden Informationen verbreitet, die gegen das Gesetz verstoßen, heißt es darin.

Unter dem damit verbundenen Aktenzeichen der Reihe 27–31–2022 werden auch andere Websites geführt, deren Sperrung in Zusammenhang mit der Medienzensur der Regierung Russlands mit dem Ukraine-Krieg stehen. Vermutlich auch, weil welt.de auch Nachrichtenmeldungen in russischer Sprache publiziert, darunter Übersetzungen von BILD-Artikeln, die der Kreml-Regierung offenbar ein Dorn im Auge sind.

Seit Anfang des Jahres 2022 führt Russland Krieg gegen das Nachbarland Ukraine und setzt dabei verschiedenste Mittel ein. So wurde Streaming-Anbieter Netflix bereits im März zum Zeigen von Propaganda verpflichtet und stellte daraufhin seinen Dienst in Russland ein, während das Land GPS-Signale in der Ukraine blockierte.

Nach und nach wandten sich immer mehr Firmen von Russland ab und verhängten unterschiedlichste Sanktionen, weshalb sich Russland im März 2022 nahezu vollständig vom weltweiten Internet abkapseln wollte. Ebenfalls im März 2022 hatte die Hackerorganisation Anonymous erfolgreich die Datenbank von Roskomnadzor gehackt und dabei rund 364.000 Dokumente der Zensurbehörde öffentlich gemacht.

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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