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Mexiko rüstet alte Autos zum E-Auto um

Mexiko war bislang im Bereich der Elektromobilität ein unbeschriebenes Blatt. Dies soll sich nun ändern. Insbesondere die Hauptstadt, Mexiko Stadt, möchte namhaften Unternehmen wie Tesla den Kampf ansagen. Als Erfolgsrezept präsentiert man spezielle Prototypen, welche nichts anderes als auf Elektroantrieb umgerüstete Kfz sind.

Drei unterschiedliche Fahrzeugarten

Wenn es nach Claudia Sheinbaum, Bürgermeisterin von Mexiko Stadt, geht, reichen in unserer modernen Gesellschaft drei verschiedene Fahrzeugtypen aus. Neben einem Kleinwagen, der für Privatpersonen zum Einsatz kommen soll, benötigt man LKWs für Gütertransport und Busse für Personentransport. Das ist alles. Dementsprechend möchte die Millionen-Metropole nun auch herkömmliche Kfz dieser Fahrzeugarten auf Elektroantrieb umrüsten. Die passende Motorentechnik soll dabei 100 Prozent Made in Mexico sein.

Mexikanisches Lithium soll in Mexiko bleiben

Bei den Batterien für seine Elektromotoren möchte auch Mexiko auf Lithium-Ionen-Technik setzen. Doch das wertvolle Mineral ist weltweit äußerst begehrt. Wie durch einen Zufall kann das Land in Südamerika auf solide Vorkommen von Lithium blicken. Dieses möchte es nun für eigene Bedürfnisse wie eben die Umrüstung von Kfz verwenden. Grundidee des Ganzen ist die von Mexikos Präsident Andrés Manuel López Obrador angeschobene Elektrizitätsreform. Dieses Prestigeprojekt soll dafür sorgen, dass Mexiko die landeseigenen Ressourcen auch für eigene Bedürfnisse nutzt. Mexikos Oberhaupt sagt diesbezüglich:

„Wir wollen kein Gebiet sein, in dem es zu Konflikten zwischen ausländischen Mächten kommt. Weder Russland noch China noch die Vereinigten Staaten, sondern Mexiko…“

soll es sein, das von dem wertvollen Batteriebestandteil zehren soll. Angesichts der riesigen Vorkommen, die es in Mexiko gibt, ist das nicht nur ein erheblicher Gewinn für das südamerikanische Land. Obendrein versiegt damit womöglich eine wichtige Bezugsquelle für global agierende Batteriehersteller. Zumal bislang lediglich ein Teil der Vorkommen Mexikos erschlossen wurden. Unter der Erde des großen Landes könnten also noch viele weitere Lithium-Vorkommen schlummern.

Ein Vorstoß für die mexikanische Elektromobilität

Was auf den ersten Blick egoistisch klingen mag, kann man durchaus nachvollziehen, wenn man einmal genauer hinsieht. Es ist Mexikos Anliegen, dem Verbrennungsmotor den Rücken zu kehren. Dementsprechend kann man die Umrüst-Aktion der Bürgermeisterin von Mexiko Stadt durchaus nachvollziehen. Als gigantische Metropole versiegt auch Mexiko Stadt zunehmend im Smog von mit Diesel oder Benzin betriebenen Fahrzeugen. Eine Umstellung auf rein elektrische Autos wäre die Lösung. Allerdings bringe dies laut Sheinbaum nur dann etwas, wenn man sich auch auf genügend Ressourcen verlassen könne. Dafür wäre es wichtig, ausländischen Unternehmen schlichtweg den Abbau von Lithium im eigenen Land zu untersagen. Sheinbaum schrieb dazu im Kurznachrichtendienst Twitter:

„Der Abbau von Lithium ist von strategischer Bedeutung und darf daher nur von einem staatlichen Unternehmen betrieben werden. Das garantiert Energiewende und Souveränität. Lithium ist ein strategisches Element für Elektroautos wie dieses“

Tesla dürfte profitieren

In Mexiko hat man mit dem Vorgehen bereits großen E-Autoherstellern wie Tesla den Kampf angesagt. Allerdings dürfte sich Tesla allenfalls über den Wegfall einer Bezugsquelle für Lithium ärgern. Da Mexiko ohnehin kein großer Markt für das Unternehmen ist, dürften die eventuell einbrechenden Verkaufszahlen in dem südamerikanischen Land nicht allzu schwer wiegen. Das Unternehmen von CEO Elon Musk könnte sich womöglich sogar über den Vorstoß der mexikanischen Politik freuen. Schließlich steigt mit der Zahl vorhandener Elektroautos natürlich auch die Nachfrage nach Lademöglichkeiten an entsprechenden Ladesäulen. Da diese mittlerweile zu einer der Haupteinnahmequelle des US-Autobauers gehören, dürfte sich Musk wohl eher freuen als traurig zu sein.

Nachhaltiger geht es kaum

Auch, wenn die Idee von Mexiko womöglich von einigen Seiten müde belächelt wird, ist sie zweifelsohne eine nachhaltige Lösung. Schließlich ist bei einer Umstellung auf einen Elektromotor kein Neubau von Karosserie und anderen Bestandteilen des Autos von Nöten. Die Umrüstung eines Fahrzeugs soll übrigens mindestens 450.000 Mexikanische Pesos (ca. 19.100,00 Euro) kosten. Was auf den ersten Blick nach sehr viel Geld klingen mag, soll sich laut Experten langfristig lohnen. Dies soll insbesondere aus dem weit günstigeren Unterhalt resultieren.

Jens Scharfenberg

Gaming und Technik waren stets meine Leidenschaft. Dies hat sich bis heute nicht geändert. Als passionierter "Konsolero" und kleiner "Technik-Geek" begleiten mich diese Themen tagtäglich.

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