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Mojo Lens: AR-Kontaktlinse erfolgreich getestet

Das Unternehmen Mojo Vision, das sich der Entwicklung von AR-Kontaktlinsen verschrieben hat, hat erstmals ein Produkt erfolgreich getestet. Eingesetzt wurde die Kontaktlinse Firmenchef Drew Perkins. Bis zur Marktreife sind jedoch noch viele Hürden zu nehmen.

Hat er die Zukunft gesehen?

Perkins schwärmte von der eigenen Kontaktlinse: „Ich habe die Zukunft gesehen“, sagte er nach dem Test. Eigenen Angaben zufolge hat er im Rahmen des Tests mit einem Kompass interagiert und sich mit der Hilfe des Geräts orientiert. Darüber hinaus gibt er an, einen in die Linse integrierten Teleprompter genutzt zu haben, um ein Zitat vorzulesen.

Vor dem Test, der laut Perkins die erste On-Eye-Demonstration einer voll funktionsfähigen AR-Kontaktlinse war, musste Mojo Vision einige Hindernisse aus dem Weg räumen. So war insbesondere die Herstellung einer drahtlosen Strom- und Kommunikationsversorgung der Linse herausfordernd. Laut Perkins konnte mit dem Test jedoch gezeigt werden, dass all das auch ohne Kabel gelingt – was eine Grundvoraussetzung für den Einsatz der Linsen im Sinne des Invisible Computings darstellt.

Klinische Studien sind nötig

Das bedeutet jedoch keineswegs, dass die AR-Kontaktlinse in absehbarer Zeit frei verfügbar sein wird. Hierzu sind zunächst weitere Tests nötig, die auch von Personen außerhalb des Unternehmens durchgeführt werden sollen. Mojo Lens will die dabei generierten Daten nutzen, um seine Kontaktlinse weiter zu verbessern. Abschließend sind ferner klinische Studien nötig, um eine Zulassung durch die FDA zu erhalten. Ohne eine solche darf die Kontaktlinse in den USA nicht angeboten werden.

Ein ganz ähnliches Produkt war vor rund eineinhalb Jahren durch Lenstore vorgestellt worden. Die für 2021 angekündigte iLens ist jedoch bis heute nicht auf dem Markt. Auch von Tests ist bisher nicht berichtet worden. Das zeigt zweierlei: Mojo Vision ist tatsächlich recht weit gekommen, dürfte gleichzeitig jedoch noch einige schwere Hürden vor sich haben.

Technische Ausstattung der Linse

Technische Daten zur bisherigen Version sind bereits bekannt. So ist der Prototyp mit einem Micro-LED-Display ausgestattet, das 14.000 Pixel pro Zoll bietet. Das Display ist dabei winzig: Der Durchmesser beträgt 0,5 Millimeter. Der Pixelabstand liegt bei 1,8 Mikrometern. Ausgestattet ist die Kontaktlinse ferner mit einem speziell für sie entwickelten Minichip und einem fünf GHz starken Radiomodem. Hinzu kommen ein Beschleunigungsmesser, ein Gyroskop und ein Magnetometer. Diese Teile der Linse sind dafür zuständig, die Augenbewegungen kontinuierlich zu verfolgen – über diese nämlich wird die Linse gesteuert.

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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