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Neue Technologie könnte zukünftige Smartphone-Kameras dünner machen

Die Entwicklung von Smartphone-Kameras hat in den letzten Jahren rasante Fortschritte gemacht. Mittlerweile erreichen manche Geräte eine derart gute Bildqualität, dass zumindest Laien kaum einen Unterschied zu professionellen Kameras erkennen können. Herzstück einer guten Smartphone-Kamera sind dabei die Sensoren. Eben diese kommen immer größer daher und bieten Jahr für Jahr eine bessere Auflösung. Je größer die Sensoren jedoch ausfallen, umso größer müssen auch die entsprechenden Objektive sein. Hier trifft man auf ein bekanntes Problem, dass viele Smartphone-Hersteller und auch -Besitzer seit ein paar Jahren zur Weißglut treibt – wuchtige Kamerabuckel. In Zukunft könnte das nervige Wackeln auf dem Tisch jedoch ein Ende haben. Eine neue Objektiv-Technologie soll Kamerabuckel verschwinden lassen können.

Erstaunliche Weiterentwicklung

Es ist schon beachtlich, wenn man sich einmal vor Augen führt, was inzwischen in Sachen Smartphone-Kameras passiert ist. Alles nahm seinen Anfang im Jahr 2007 mit dem aller ersten iPhone. Dessen Kamera bot gerade einmal 2 Megapixel. Was damals nach High-End-Technologie klang, wirkt heute wie ein Ausstellungsstück aus dem Technik-Museum. Schließlich kommen moderne Smartphones mit weit mehr Megapixeln daher. Das Samsung Galaxy S21 Ultra beispielsweise bietet mit seinen beachtlichen 108 Megapixeln 54 mal so viele Megapixel wie das iPhone der ersten Generation. Doch nicht nur die Anzahl der Megapixel spielen eine große Rolle bei der weit besseren Bildqualität. Die Smartphone-Hersteller setzen außerdem auf immer besser werdende Software-Lösungen. Schlaue Algorithmen zaubern Bildeffekte, die teilweise eindrucksvolle Ergebnisse erzielen. Eines der beliebtesten Features ist hierbei der sogenannte Bokeh-Effekt, welcher für eine Tiefenunschärfe sorgt.

Nicht alles hat sich weiterentwickelt

Doch in einem Punkt befinden sich Smartphone-Kameras noch auf dem Level von 2007. Und das betrifft die Objektive. Hier hat nämlich mehr oder weniger nur ein wenig Tuning stattgefunden. Von Revolutionen kann man hier keineswegs sprechen. So mögen moderne Objektive zwar besser stabilisiert sein und mehr Linsen aufweisen als früher, im Großen und Ganzen entsprechend sie vom Grundaufbau her aber noch immer denen von vor über zehn Jahren. So stapeln sich mittlerweile sechs oder sieben Linsen aufeinander. Diese haben die Aufgabe, Licht an den Sensor weiterzuleiten. Die schiere Anzahl der Linsen soll dafür sorgen, dass gewisse Verzerrungen korrigiert werden. Wenn ein Objektiv also viele Linsen hat, ist das Endergebnis möglichst fehlerfrei. Mit der Anzahl der Linsen wächst aber auch die Dicke der Kamera. Nun scheint sich hier jedoch einiges zu tun. Die klumpigen Objektive sollen einer schmalen Alternative weichen.

Metalenz möchte die Smartphone-Kamera revolutionieren. (Bild: metalenz.com)

Das Zauberwort lautet „Metalenz“. Bei der Technologie des gleichnamigen Unternehmens kommt eine einzige flache Linse zum Einsatz. Deren Größe liegt etwa zwischen 1 mm x 1 mm und 3 mm x 3 mm. Doch diese Linse ist anders beschaffen als die klassischen Varianten in gegenwärtigen Objektiven. So durchziehen die Linse winzig kleine Strukturen, deren Aufgabe eine gezielte Formung des Lichts ist. Diese Ansammlung an Strukturen sollen laut dem Entwickler ein gleiches Ergebnis erzielen können, wie dies das Zusammenwirken von mehreren Linsen erreicht. Doch abseits der schmaleren Maße bringt das Verwenden nur einer Linse auch einen weiteren entscheidenden Vorteil mit. Da viele Linsen dafür sorgen, dass aufgrund von Reflexionen Licht untergeht, können die Bilder mitunter etwas unterbelichtet wirken. Dieses Problem gibt es bei nur einer Linse nicht.

Neue Technologie ist in greifbarer Nähe

Lange müssen wir wohl nicht mehr warten, bis wir die ersten Smartphones mit ultraflachen Objektiven betrachten können. Die Produktion von Metalenz soll wohl bereits Ende 2021 beginnen. Angeblich steht auch schon ein erster Abnehmer der ultraflachen Objektive fest. Welches Unternehmen dies ist, ist bislang noch unbekannt. Wir wissen lediglich, dass die Technologie bei einem 3D-Sensor zum Einsatz kommen soll. Sollte sich Metalenz als praktikabel erweisen, dürfte die wegweisende Technologie auch in anderen Branchen Fuß fassen können. So finden sich unter anderem im Bereich der Virtual Reality und der Smart Cars vielfältige Anwendungsmöglichkeiten. Wir sind gespannt, ob das Unternehmen halten kann, was es verspricht.

Jens Scharfenberg

Gaming und Technik waren stets meine Leidenschaft. Dies hat sich bis heute nicht geändert. Als passionierter "Konsolero" und kleiner "Technik-Geek" begleiten mich diese Themen tagtäglich.

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