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Razer bringt exklusiven Gaming-Stuhl – aber nicht für alle

Getreu dem Motto „For Gamers. By Gamers“ hat Razer ein maßgeschneidertes Möbelstück für passionierte Spieler auf den Markt gebracht. Mit seinem ersten Gaming-Chair geht der Hersteller jedoch einen ungewöhnlichen Weg. So soll der kommende „Razer Iskur“ einen nicht unbeachtlichen Teil der Gaming-Gemeinde ausschließen.

Razer stellt sich breit auf

Der angekündigte Release des Razer Iskur ist nicht die einzige Überraschung, die der Gaming-Experte auf Lager hat. Erst vor kurzem verließ Razer mit der Ankündigung des ersten eigenen Monitors sein sonst übliches Sortiment und begab sich auf neue Pfade. In Anbetracht einer stolzen UVP möchte Razer seinen Kunden auch mit dem Iskur einiges bieten. Ins Auge springt einem vor allem das auffällige Design, welches an einen Rennsport-Sitz erinnert. Fehlen darf selbstverständlich auch das firmentypische Giftgrün sowie das Branding mit den drei Schlangen nicht. Fans von anderen Razer-Produkten werden sich hier sofort zuhause fühlen. Es ist vor allem die einstellbare Lordosenstütze, die für einen bequemen Sitz sorgen soll. Damit soll man selbst bei längeren Gaming-Sessions Rückenschmerzen effektiv vorbeugen können. Darüber hinaus bietet der High-End Gaming-Stuhl eine verstellbare Rückenstütze sowie einstellbare Armlehnen.

Nicht für jeden geeignet

Razer zielt mit seinem ersten firmeneigenen Gaming-Chair auf eine ganz bestimmte Käuferschaft ab. Schließlich ist der Iskur nur für Personen geeignet, die zwischen 170 cm und 190 cm groß sind und bis zu 136 kg wiegen. Dadurch wird ein großer Teil der globalen Gaming-Gemeinde ausgeschlossen. Was auf den ersten Blick unfair klingt, ist seitens Razer wohl eine wirtschaftlich sinnvolle Entscheidung. Ein Blick auf die durchschnittliche Käuferschaft macht deutlich warum. Schließlich entsprechen die Maße einem Großteil der Gamer-Community in der westlichen Hemisphäre. Doch ist diese Einengung der Käuferschaft auch moralisch vertretbar?

Slogan passt nicht zur Entscheidung

Es ist gerade Razers Spruch „For Gamers. By Gamers“, der nun für Verwirrung sorgt. Schließlich müsste daraus hervorgehen, dass sich der Peripheriehersteller der Diversität seiner Kundschaft bewusst ist. Ein großer Teil leidenschaftlicher Zocken ist eben nicht groß genug, um von dem kommenden Gaming-Stuhl Gebrauch machen zu können. Allen voran die weibliche Gaming-Community wird nur zu einem Bruchteil Nutzen vom Razer Iskur haben können. Ein Blick in die Statistik genügt bereits, um diesen Fakt zu untermauern. So ist die durchschnittliche Frau in Deutschland 168 cm groß. Doch im internationalen Vergleich sind die Frauen hierzulande fast schon groß gewachsen. Schließlich betragen die durchschnittlichen Größen in den USA 162 cm und in Japan gerade einmal 158 cm. Hier wird deutlich, dass Razer wohl voll und ganz die männliche Gaming-Community auf dem Schirm hat. Dies ist mittlerweile eine angestaubte Meinung. Schließlich machen Frauen inzwischen 40 Prozent der Gamer-Gemeinde aus.

Nicht nur eine Frage des Geschlechts

Körpergröße hat nicht nur etwas mit dem Geschlecht zu tun. Razer schließt mit seinem neuen Iskur auch einen beträchtlichen Teil der männlichen Gemeinschaft aus. Vor allem, wenn man einen Blick nach Asien wirft, wird deutlich, dass dort ein großer Teil nicht von Vorzügen des kommenden Gaming-Stuhls profitieren kann. So ist der durchschnittliche chinesische Mann knapp über 169 cm groß. Doch es werden nicht nur Personen ausgeschlossen, die zu klein sind. Mit einer oberen Grenze von 136 kg schließt Razer ebenfalls viele weitere Menschen aus. Allerdings ist der Hersteller hier deutlich entgegenkommender als die durchschnittliche Konkurrenz. In der Regel sind Gaming-Stühle für eine Gewichtlimit von maximal 120 kg ausgelegt. Hier geht der Hersteller also als ein Positiv-Beispiel voran. Dabei sollte man die Angaben von Razer nicht nur als reine Empfehlung sehen. Wer soviel Geld für einen Gaming-Chair ausgibt, sollte auch ein maßgeschneidertes Ergebnis erhalten. Schließlich garantiert der Razer Iskur nur dann stundenlanges Sitzen in ergonomischer Haltung, wenn man größenmäßig auch zum Stuhl passt.

Hat Razer bei der Konkurrenz abgeguckt?

Die Experten von „The Verge“ haben den Iskur einmal etwas genauer unter die Lupe genommen. Dabei ist ihnen aufgefallen, dass der Iskur eine unverkennbare Ähnlichkeit zu zwei Modellen des Herstellers Secretlabs aufweist. Insbesondere die Gaming-Stühle Omega und Titan sehen Razers kommendem Sitzmöbel sehr ähnlich. Hierbei fallen vor allem Komponenten wie die Rückenlehne und die Armlehnen ins Auge. Mittlerweile hat Razer zu diesem Punkt Stellung bezogen. Dabei bekräftigte das Unternehmen, dass es keine Kooperation mit dem Hersteller gegeben haben soll. Das Design hat der Hersteller nach eigenen Angaben in alleiniger Arbeit erstellt.

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Warum gibt es nicht mehrere Modelle?

Die Entscheidung, einen maßgeschneiderten Stuhl an den Kunden zu bringen, ist sehr erfreulich. Schließlich kann das Möbelstück nur dann maximalen Komfort bieten. Doch, wenn man diesen Schritt geht, sollte man stets die gesamte Kundschaft im Auge behalten. Warum bringt Razer also nicht einfach mehrere Versionen des Iskur auf den Markt? Alternativ hätten auch modulare Bestandteile die Lösung sein können. Damit könnte sich jeder seinen perfekt passenden Gaming-Stuhl zusammensetzen. In Anbetracht des derzeitig noch leisen „Aufschreis“ der ausgeschlossenen Gamerinnen und Gamer ist es wohl nur eine Frage der Zeit, bis Razer weitere Ausführungen des Iskur auf den Markt bringt.

Preis und Verfügbarkeit

Den Razer Iskur kann man ab sofort auf der firmeneigenen Website kaufen. Dort ist er zu einer UVP von 499,99 Euro zu haben.

Jens Scharfenberg

Gaming und Technik waren stets meine Leidenschaft. Dies hat sich bis heute nicht geändert. Als passionierter "Konsolero" und kleiner "Technik-Geek" begleiten mich diese Themen tagtäglich.

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