Nachdem Razer der Gaming-Tastatur Huntman V2 bereits im vergangenen Jahr ein Analog-Modell zur Seite stellte, das in unserem Test fast vollends überzeugen konnte, gibt es die analogen optischen Switches nun im kleinen 60-Prozent-Layout. Wie gut sich die Razer Huntsman Mini Analog schlägt und welche Vorteile die analogen Schalter bieten, verrät unser Test.
Technische Daten
Tastenschaltertyp | Razer Analog Optical Switches |
Angebotene Schaltertypen | Analog optisch (schwarz) |
Formfaktor | 60-Prozent-Layout |
Material | Kunststoff, Aluminium (Gehäuse-Abdeckung) |
Onboard-Speicher | Hybrid-Speicher (5 Tastenzuweisungsprofile) |
On-the-Fly-System | Mit FN-Tasten |
Kabelanschluss | USB-Typ-C auf Typ-A |
Multimedia-Tasten | nicht vorhanden |
Rollover-Technologie | N-Key Rollover mit Anti-Ghosting |
Betriebsmodi | Tippen; Gaming |
Farben | Schwarz |
Preis | € 99,99 * |
Razer Huntsman Mini Analog Test: Der Lieferumfang
Herstellertypisch erreicht uns die kompakte Gaming-Tastatur Razer Huntsman Mini Analog im schwarz-giftgrünen Karton, der sich optisch an anderen Peripheriegeräten des Herstellers orientiert. Da sich im Inneren mit dem 60-Prozent-Layout die kompakteste Tastatur auf dem Markt befindet, fällt auch die Verpackung entsprechend klein aus.
Im Inneren ruht der „kleine Jäger“ in einer Plastikhülle, während sich um Deckel der Verpackung die obligatorischen Hinweise, Aufkleber und Anleitungen befinden. Oberhalb des Keyboards platziert Razer, geschützt durch einen weiteren Pappdeckel, das abnehmbare USB-A- auf USB-C-Kabel, dass es auf eine Länge von 1,8 Metern bringt.
Design und Verarbeitung
Auch hinsichtlich des Designs erwartet uns beim Razer Huntsman Mini Analog Test das Razer-typische Bild. So setzt auch die neue Gaming-Tastatur auf ein matt-schwarzes Finish, das sich optisch an Tastatur-Lineup um Huntman V2, BlackWidow und Co orientiert. Die Oberfläche hinterlässt dabei einen recht edlen Eindruck
Allerdings dürfte die Aluminiumplatte, auf der die analogen Switches platziert sind, einmal mehr Staub und Schmutz magisch anziehen. Aufgrund der kompakten Form der Mini-Tastatur wird das hier aber weniger problematisch als bei den großen Brüdern.
Ebenfalls von Razer bekannt sind die vergleichsweise hohen Tasten, die knapp 0,4 Zentimeter über der Aluminiumplatte ruhen. Zum Einsatz kommen diesmal zudem besonders hochwertige und langlebige DoubleShot PBT-Tastenkappen, die es erneut auf bis zu 100 Millionen Anschläge Lebenszeit pro Taste bringen sollen.
Die halb-transparente Beschriftung auf der Oberseite ist sauber und gut lesbar, auf der Vorderseite der Tasten sind zudem die alternativen Belegungen aufgedruckt, die sich in Kombination mit der FN-Taste aktivieren lassen.
71 Tasten
Aufgrund des 60-Prozent-Layouts samt insgesamt 71 Tasten fällt die Razer Huntsman Mini Analog entsprechend kompakt aus. Mit 293,3 mm x 103,3 mm x 36,8 mm (Länge x Breite x Höhe) ist das Keyboard kleiner als so manches Mauspad und findet damit problemlos selbst auf den kleinsten Schreibtischen Platz. Entsprechend niedrig fällt natürlich auch das Gewicht aus. Lediglich 446,5 Gramm bringt die Tastatur ohne Kabel auf die Waage).
Sichtwort Kabel: Selbiges wird via USB-C in einem Kanal an der Rückseite der Huntman Mini Analog verbunden. Ein Blick auf die Unterseite offenbart vier Gummifüße an den Kanten, die die Tastatur auch auf rutschigen Oberflächen sicher in Position halten. Den Abschluss bilden die zwei verschiedenen Winkeln (6 Grad und 9 Grad) ausklappbaren Standfüße.
Verarbeitung der Razer Huntsman Mini Analog
Auch hinsichtlich der Verarbeitungsqualität der Razer Huntsman Mini Analog gibt es kaum etwas zu beanstanden. Razers DoubleShot PBT-Tastenkappen fühlen sich hochwertig an und erweisen sich in der Praxis als abriebfester, während die leichte Maserung für eine angenehme Haptik sorgt.
Die RGB-Beleuchtung der einzelnen Tasten leistet sich ebenfalls keine Patzer und fällt gleichmäßig aus. Das liegt vielleicht aber auch daran, dass die in der Vergangenheit problembehafteten langen Beschriftungen wie „Rollen“ oder „Druck“ durch das Mini-Format schlicht durch Abwesenheit glänzen.
Ausgesprochen gut gefällt uns einmal mehr die zum Einsatz kommende schallgedämpfte Schaumstoffunterlage, mit der der Hersteller bereits beim Razer Huntsman V2 Test Pluspunkte sammeln konnte. Sie minimieren effektiv die Geräusche beim Betätigen der einzelnen Tasten, sorgen aber gleichzeitig für einen angenehmen und präzisen Druckpunkt.
Praxis und Schreibgefühl
Kommen wir zum Praxistest der Razer Huntsman Mini Analog und dem Punkt, in dem uns die Tastatur nicht vollends überzeugen konnte. Das liegt aber nicht an mangelndem Komfort oder fehlenden Features, sondern ist vielmehr dem 60-Prozent-Layout geschuldet.
Denn das ist schlicht und ergreifend Geschmackssache. Während ich persönlich TKL-Tastaturen (80-Prozent-Layout) sehr schätze, ist mir die Mini Huntsman einfach zu klein. In der Praxis bedeutet das, dass die Abstände zwischen den einzelnen Tasten noch geringer ausfallen und ich beispielsweise vor allem die Pfeiltasten vermisse. Im Praxistest sorgt das bei mir, zumindest beim Schreiben, für eher viele untypische Tippfehler – eben, weil ich auf der Taste verrutsche.
Doch das kann man der Razer Huntsman Mini Analog wahrlich nicht ankreiden. Wer gerne mit einer kompakten Tastatur arbeitet, wird hier ausgesprochen gut bedient. Was mir beim analogen Modell besonders gut gefällt, ist das Feedback der Razer Analog Optical Switches, die die Idee der opto-mechanischen Schalter noch einmal weiterspinnt.
Die Razer Analog Optical Switches in der Praxis
Kurz gesagt erinnert der niedrige Tastenhub an die Analogsticks von aktuellen Controllern der PlayStation 5 oder Xbox Series X/S. Damit soll beispielsweise in Rennspielen und Shootern ein noch feiner abgestuftes Auslösen der Tasten ermöglicht werden.
Das klingt zumindest in der Theorie spannend, ist aber bei PC-Spielerinnen und -Spielern mit viel Eingewöhnungszeit verbunden. Immerhin werden Tasten normalerweise bis zum Anschlag durchgedrückt, der Druck wird nur selten fein dosiert.
Dass die analogen optischen Schaltern in einer Rennsimulation einen echten Controller oder gar ein Lenkrad ersetzen können, wage ich zu bezweifeln. Nicht aber, dass die Razer Analog Optical Switches mit einem hervorragenden Tippgefühl und angenehmen Druckpunkt überzeugen. Zumal sich der Hub innerhalb der Razer Synapse-Software zwischen 1,5 mm und 3,6 Millimetern einstellen lässt, um verschiedene Szenarien zu bedienen.
In der Praxis erinnert das Schreibgefühl auf der Huntsman Mini Analog am ehesten an die linearen roten Switches des Herstellers, was für eine vergleichsweise niedrige Geräuschentwicklung in Kombination mit einem angenehm schnellen Auslösepunkt sorgt.
Klangtest und Lautstärke
Wie klingt denn nun das Tippen auf der Razer Huntsman Mini Analog überhaupt? Um das zu testen, haben wir die Tastatur neben einem Mikrofon (Elgato Wave:1) positioniert und bei 100 Prozent Lautstärke in die Tasten gehauen.
Razer Huntsman Mini Analog – Analog Optical Switches
Razer Huntsman Tournament Edition TKL – Linear-Optische Switches (rot)
Software-Anbindung: Razer Synpase
Als Begleit-Software kommt, wie immer bei Razer, das Programm Razer Synapse 3 zum Einsatz. Bei der Ersteinrichtung der Razer Huntsman Mini Analog wird ein Update automatisch heruntergeladen und nach einem Neustart des Rechners installiert. Erst dann steht der volle Funktionsumfang des Keyboard zur Verfügung.
Natürlich lässt sich darin softwareseitig die RGB-Beleuchtung in verschiedenen Effekten, sowie deren allgemeine Helligkeit anpassen und mit anderen Razer Chroma-fähigen Peripheriegeräten synchronisieren. Außerdem könnt ihr in der Software den Gaming-Modus aktivieren und somit beispielsweise die Windows-Taste oder die ALT+F4 Kombination ausschalten.
Per HyperShift lässt sich zudem auf Wunsch ein zweiter Satz Tasten einstellen und konfigurieren. Am Interessantesten gestaltet sich hingegen die für die analogen Switches exklusive Funktion „schnelles Umbelegen“. Sie eröffnet die Option, Controller-Buttons und -Sticks auf Tasten zu legen, um eine Gamepad-Steuerung zu simulieren.
Somit lassen sich die WASD-Tasten dem rechten oder linken Analogstick zuweisen, während optional zusätzlich die umliegenden Q- und E-Tasten die Trigger eines Gamepads simulieren können. Zusätzlich lassen sich bis zu fünf verschiedene Profile anlegen und im internen Speicher der Tastatur ablegen.
Wer es gerne ganz individuell mag, kann auf Wunsch den Auslösepunkt jeder einzelnen Taste feinjustieren und die Tasten mit Makros oder zusätzlichen Funktionen versehen. Die Möglichkeiten, die die Software hier bietet, sind schier endlos.
Fazit zur Razer Huntsman Mini Analog
Im Grunde gilt für die Razer Huntsman Mini Analog dasselbe, was wir bereits abschließend zur Huntsman V2 Analog geschrieben haben. Die kompakte Tastatur überzeugt durch ein schickes Design und eine hochwertige Verarbeitung.
Die analogen optischen Schalter bieten hinsichtlich ihrer Einstellungsmöglichkeiten und Fähigkeiten ein Alleinstellungsmerkmal, wobei mir vor allem der feinjustierbare Tastenhub gut gefällt. Ob dies einen echten Controller im Gaming-Betrieb ersetzen kann, wage ich jedoch zu bezweifeln.
Einstellungsmöglichkeiten, Software und RGB-Beleuchtung wissen zu gefallen und auch das Schreibgefühl im Praxistest überzeugt. Aufgrund des 60-Prozent-Layouts können wir die Razer Huntsman Mini Analog allerdings nicht bedenkenlos empfehlen, denn mir persönlich ist die Tastatur einfach zu klein.
Das kann man Razer aber wahrlich nicht vorwerfen, sondern ist lediglich Geschmackssache. Rein technisch gibt es an der Razer Huntsman Mini Analog nichts zu beanstanden. Wer eine kompakte und vielseitige Gaming-Tastatur sucht, wird hervorragend bedient. Der Preis fällt aber vielleicht eine Spur zu hoch aus.
Razer Huntsman Mini Analog
Verarbeitung
Ausstattung
Ergonomie
Software
Preis-Leistungs-Verhältnis
87/100
Edle und hochwertige Gaming-Tastatur mit innovativen analogen Switches, die sich keine echten Patzer leistet. Die kompakte Form ist allerdings Geschmackssache, der Preis etwas zu hoch.