Der ehemalige US-Präsident Trump hat im Rahmen eines Wahlkampfauftritts wieder einmal mit heftigen Worten skandiert. Im Fokus stand die chinesische Automobilwirtschaft. Während seiner Rede sprach er nicht nur über die Einführung einer Zollschranke. Seine Wortwahl umfasste auch den Begriff des „Blutbads“.
Das Problem mit Mexiko
Langsam aber sicher scheint festzustehen, dass Donald Trump als Präsidentschaftskandidat für die Republikanische Partei der USA ins Rennen gehen wird. Dabei macht es den Anschein, als hätte sich an seiner Erfolgsformel vom letzten Sieg nicht viel geändert. So punktet der höchst umstrittene Ex-Präsident vor allem mit seiner drastischen Wortwahl bei Wahlkampfauftritten. Einen neuen traurigen Höhepunkt hat das Ganze nun in Vandalia in Ohio erreicht. Hier sprach er nicht nur davon, dass er es chinesischen Autobauern deutlich schwerer machen möchte, auf dem US-Markt Erfolg zu haben. Neu ist die Idee nicht. Schließlich wird auch in der Europäischen Union heftig diskutiert, ob man nicht Strafzölle für chinesische Fabrikate einführen wolle.
Schließlich verdichten sich die Hinweise, dass die chinesische Regierung auf eine starke Subvention der eigenen Automobilindustrie setzt und damit unfaire Wettbewerbsvorteile für andere Märkte schafft. Die Situation in den USA ist aber noch einmal anders. Schließlich ist es chinesischen Herstellern hier möglich, einen Umweg über Mexiko zu gehen. Da Mexiko ein Freihandelsabkommen mit den USA hat, können dort gefertigte Fahrzeuge ohne den bereits jetzt geltenden Strafzoll importiert werden. Das möchte Trump nun ändern.
Trump hat das Elektroauto als Feindbild
Auch, wenn das Ansinnen sicherlich im Sinne vieler US-Amerikaner sein dürfte, war es wieder einmal seine fragwürdige Wortwahl, die sauer aufstoßen lässt. So richtete er sich bei seiner Rede an Xi Jinping, Regierungschef Chinas, und sagte, dass man „jedes einzelne Auto, das über die Grenze kommt, mit einem 100-prozentigen Zoll belegen“ werde. Auch ein absolutes Verkaufsverbot stellte er in den Raum. Auf den ersten Blick mag das so klingen, als wolle Trump die nationalen Hersteller von Elektroautos stärken. Doch in dem geplanten Verkaufsverbot scheint in erster Linie auch eine Kampfansage gegen das Elektroauto an sich zu stecken wie aus dem entsprechenden Bericht von CNN hervorgeht.
Verwirrend und erschreckend zugleich wurde die Rede dann, als Trump plötzlich ein „Blutbad“ androhte, falls er nicht gewählt werden sollte. Man kommt gar nicht umhin, als in dieser Wortwahl eine Anspielung an den Sturm auf das Kapitol im Januar 2021 zu erkennen. Doch seitens des Wahlkampfteams kam sogleich eine Relativierung der Worte. So solle sich das Blutbad einzig und allein auf die drohenden Risiken für die Autoindustrie bezogen haben. Dabei verwies man auf die gegenwärtige Politik der Biden-Administration und das „Blutbad“, das diese mit der US-Automobilwirtschaft gegenwärtig anrichte.