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Rivian feiert furiosen Börsenstart: Das neue Tesla?

Du ärgerst dich, nicht frühzeitig Tesla-Aktien gekauft zu haben? Dann kannst du nun aufatmen. Es gibt nämlich einen neuen Big-Player im Ring der E-Autobauer und dieser hört auf den eingängigen Namen Rivian. Nun ist das für E-SUVs und -Pickups bekannt gewordene Unternehmen mit großem Erfolg an die Börse gegangen.

Börsengang bringt 12 Milliarden US-Dollar ein

Besser kann es für Rivian kaum laufen. Da sind gerade einmal die Produktionsbänder ins Rollen gekommen und schon bekommt das Unternehmen regen Zuspruch von Investoren. Deutlich wird dies durch einen überaus erfolgreichen Börsenstart des jungen E-Auto-Herstellers. Satte 75,4 Milliarden US-Dollar soll das von manch einem bereits als Tesla 2.0 bezeichnete Unternehmen schon jetzt wert sein. Dabei ging der Hersteller nach eigenen Angaben in der letzten Woche noch von 60 Milliarden US-Dollar aus. Insgesamt konnte „Rivian Automotive“ bei seinem Börsengang am Mittwoch 153 Millionen Anteilsscheine platzieren. Diese ließ sich der Hersteller des alles andere als unauffälligen R1T jeweils 78 US-Dollar kosten. In Summe kam dabei ein Umsatz von umgerechnet 10,3 Milliarden Euro zusammen. Einen größeren Börsengang gab es im Jahr 2021 (noch) nicht.

Der R1T von Rivian soll vielseitig einsetzbar sein. (Bild: Rivian Automotive)

Wer sich bei den Börsenwerten von Automobilherstellern nicht sonderlich gut auskennt, sollte einmal einen vergleichenden Blick zur Konkurrenz werfen. Während Rivian Automotive mit seinem Wert noch im Schatten von E-Auto-Mogul Tesla steht, hat das junge Unternehmen bereits Marktgrößen wie BMW hinter sich gelassen. Das bayerische Traditionsunternehmen konnte nämlich zuletzt mit „nur“ 68,3 Milliarden US-Dollar einen weit niedrigeren Börsenwert vorweisen. Angesichts der Tatsache, dass Rivian gerade erst am Anfang einer womöglich glorreichen Unternehmensgeschichte steht, ist das nicht weniger als beeindruckend. Schließlich hat Rivian mit der Produktion seines E-Pickups R1T erst im September diesen Jahres angefangen und mit den ersten Lieferungen erst im Oktober 2021 begonnen. Die erste Marge soll gerade einmal 156 Fahrzeuge umfasst haben. Das dürfte BMW und anderen Klassikern der Autobranche Tränen in die Augen treiben.

Das perfekte Timing

Rivian schlägt mit seinem R1T ganz offensichtlich in die goldrichtige Kerbe. Dies wird angesichts des furiosen Börsenganges mehr als deutlich. Doch was macht den jungen E-Autobauer so spannend? Hierbei hilft ein Blick auf den Pickup, der in den USA und bald wohl auch global viel Aufsehen erregt. Viele warten seit langer Zeit auf Teslas Cybertruck, der erst nächstes Jahr in den Handel kommen soll. Nun scheint es so als hätte Rivian noch vor der großen Autoschmiede unter CEO Elon Musk ein Äquivalent zum geplanten E-SUV geboten. Und die Produktion dürfte sich angesichts des großen Börsenerfolgs weiter in die richtige Richtung beschleunigen. Laut Angaben von Rivian sind im Oktober 180 R1Ts hergestellt worden.

Elon Musk wird sich sicherlich darüber ärgern, seinen Cybertruck nicht früher an den Start gebracht zu haben. (Bild: Tesla)

Bis Ende 2021 soll sich die Zahl der produzierten Fahrzeuge noch auf 1.200 erhöhen. Doch es bleibt nicht nur bei einem Vehikel. Neben dem Pickup hat Rivian nämlich auch ein etwas „kompakteres“ SUV im Angebot. Die Produktion des R1S soll noch dieses Jahr starten. Möchte Rivian seine Fahrzeuge schneller in Umlauf bringen, müsse man wohl oder übel nach weiterem Fachpersonal suchen. Derzeit arbeiten knapp 9.000 Mitarbeiter für das junge Unternehmen. Angesichts der nun sicherlich rapide steigenden Nachfrage, sind die Stellenausschreibungen aber ganz bestimmt schon in der Mache.

Namhafte Unterstützer

Rivian hat es nicht ohne passenden Support von 0 auf 100 gebracht. Es gibt vielmehr zwei namhafte Konzerne, die von Anfang an die Konkurrenzfähigkeit gegenüber Tesla glaubten. Auf der einen Seite steht der gigantische US-Automobilkonzern Ford, welcher insgesamt 12 Prozent Anteile an Rivian Automotive hält. Dieser kann nicht nur mit jeder Menge Geld, sondern auch Expertise im Bereich der Autoherstellung glänzen.

Die Produktion des R1S soll ebenfalls bald starten. (Bild: Rivian Motors/Dylan Johnston)

Demgegenüber steht mit Amazon ein nicht minder berühmtes Unternehmen, das Rivian zukünftig wohl in Sachen IT und Vertrieb unterstützend zur Seite stehen wird. Der Onlineversandriese hält mit 20 Prozent noch mehr Anteile an dem Tesla-Konkurrenten und plant bereits für die Zukunft. So hat Amazon bereits 100.000 Rivians bestellt, die zukünftig als umweltfreundliche Lieferwagen zum Einsatz kommen sollen.

Verluste trotz Börsenerfolgs

Machen wir uns nichts vor. In den USA arbeiten Unternehmen anders als hierzulande. Über dem großen Teich gilt nämlich die Faustregel, dass du zunächst Schulden machen musst, um irgendwann einmal große Gewinne einfahren zu können. Da verwundert es auch nicht, dass Rivian bislang keine Gewinne, sondern nur Verluste vorzuweisen hat. Dieser Trend soll sich auch im dritten Quartal nicht ändern. Dabei ist im Börsenprospekt vom 1. November 2021 die Rede von 1,275 Milliarden US-Dollar Verlusten. Glaubt man den Aussagen von Rivian, soll sich dieser Negativtrend vorerst nicht ändern. Lässt der neue Mitspieler im immer größer werdenden Spiel der E-Autohersteller seinen visionären Worten auch Taten folgen, dürften die Gewinne aber wohl nicht lang auf sich warten lassen.

Jens Scharfenberg

Gaming und Technik waren stets meine Leidenschaft. Dies hat sich bis heute nicht geändert. Als passionierter "Konsolero" und kleiner "Technik-Geek" begleiten mich diese Themen tagtäglich.

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