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Volvo testet induktive Ladestation bei Taxis

Volvo arbeitet derzeit an einer kleinen Revolution im Bereich der Elektromobilität. Dabei haben die Schweden nicht die Leistung oder Kapazität von Akkus im Blick. Stattdessen möchte der Automobilhersteller eine neue Art des Ladens in den Ring werfen. Geht es nach Volvo, sollen die Elektroautos der Zukunft nämlich kabellos geladen werden können.

Volvo probiert induktives Laden aus

Die Idee, ein Auto kabellos zu laden ist natürlich nicht neu. Spätestens seitdem man die Akkus von Smartphones kabellos per Induktionstechnik aufladen kann, steht auch die Idee im Raum, dies für Autos umzusetzen. Der große Vorteil besteht darin, dass man auf nervigen Kabelsalat verzichten kann. Doch nicht nur das. In ferner Zukunft könnte es sogar denkbar sein, ganze Straßen mit entsprechender Technik auszustatten. Die Akkus der Fahrzeuge dürften dann kaum noch zuneige gehen. Schließlich erfolgt während der Fahrt ein permanentes Laden der Batterie. Da dies durchaus erfolgsvorsprechend klingt, verwundert es auch kaum, dass bereits einige Unternehmen mit der Idee experimentiert haben. Wirklich massentauglich waren die Ergebnisse bislang allerdings nicht.

Bild: Volvo

Eine spannende und marktreife Idee brachte BMW sogar schon in den Handel. Passend für seinen Plug-in-Hybrid der 5er-Serie bot der bayerische Automobilhersteller eine kabellose Lademöglichkeit an. Diese konnten Käufer dann in der eigenen Garage platzieren. Zwar war das praktisch, aber auch in vielerlei Hinsicht nicht wirklich alltagstauglich. Neben einem viel zu hohen Preis, sprach auch eine zu geringe Ladeleistung gegen die Anschaffung. Volvo findet die Grundidee allerdings immer noch vielversprechend. Umso vehementer verfolgen die Schweden ihr Ziel, eine massentaugliche Lösung von kabellosem Laden zu etablieren. Einige Taxis in der schwedischen Stadt Göteborg sollen im Rahmen eines Pilotprojekts zum Einsatz kommen.

Bis zu 40 kW möglich

Die Grundidee erinnert gewissermaßen an einen klassischen Induktionsherd. Magnetspulen erzeugen Magnetfelder, die im Zusammenspiel mit dem magnetischen Gegenstück am Auto Strom erzeugen. Dadurch wird die Batterie geladen. Um für eine maximale Spannung zu sorgen, ist es vonnöten, dass das Gegenstück am Fahrzeug unmittelbar über einer der Spulen im Boden ist. Bestenfalls sollen bei den Volvo-Taxis etwas über 40 kW an Ladeleistung möglich sein. Um für möglichst viel Energieeffizienz zu sorgen, kommen bei den Fahrzeugen Kameras zum Einsatz. Diese sollen dafür sorgen, dass sich das Fahrzeug perfekt positionieren lässt. Bei der gegenwärtigen Technik muss man allerdings einen Ladeverlust von etwa 20 Prozent in Kauf nehmen. Das bedeutet, dass mehr Strom eingesetzt wird, als schlussendlich in der Autobatterie ankommt. Günstiger bleibt also vorerst das Laden per Kabel. Schließlich kommt hier deutlich mehr Strom im Auto selbst an.

Übung macht den Meister

Bei der von Volvo ins Leben gerufenen „Taxi-Studie“ handelt es sich um einen Feldversuch. Dieser soll laut dem schwedischen Unternehmen drei Jahre andauern. Der Schachzug, sich für Taxis zu entscheiden, ist durchaus schlau. Schließlich legen die Fahrzeuge dort jedes Jahr rund 100.000 km zurück. Damit dürfte man relativ schnell erste aussagekräftige Ergebnisse zur neuen Ladetechnologie haben. Anhand der Daten, die gesammelt werden, wird man die Ladestationen Stück für Stück verbessern können. Selbige stammen übrigens von Momentum Dynamics. Da der Hersteller als Experte für Induktionstechnik gilt, könnte sich Volvo den perfekten Partner an die Seite geholt haben. Wir sind gespannt auf die ersten Ergebnisse.

Jens Scharfenberg

Gaming und Technik waren stets meine Leidenschaft. Dies hat sich bis heute nicht geändert. Als passionierter "Konsolero" und kleiner "Technik-Geek" begleiten mich diese Themen tagtäglich.

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