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Tesla Model S enttäuscht beim TÜV

Im Bereich der Elektromobilität gilt Tesla zweifelsohne als Pionier. Diesen Ruf hat sich das Unternehmen auch zu Recht erarbeitet. Schließlich ist sicher auch der US-Autokonzern dafür zu würdigen, die Elektromobilität weltweit vorangetrieben zu haben. Dementsprechend erfreut sich CEO Elon Musk auch Quartal für Quartal über wachsende Gewinne. Automobil-Experten scheinen wiederum nicht so begeistert zu sein, von den Elektroautos aus den USA. Im Rahmen eines Tests des TÜVs wurde dies nun deutlich. Hier musste Teslas Top-Modell in Form des Model S eine empfindliche Schlappe hinnehmen und sich mit dem letzten Platz unter den vier beliebtesten E-Autos zufrieden geben.

Elektro-Boom erfordert Test

Lange haben wir darauf warten müssen, dass der TÜV endlich einmal E-Autos zum Test vorfahren lässt. Angesichts stark wachsender Zulassungszahlen, war dies aber auch mehr als überfällig. Im Fokus der Sicherheitsexperten standen dabei die derzeit beliebtesten Modelle. Alle überprüften Fahrzeuge mussten zur anstehenden Hauptuntersuchung antreten. Zusammenfassend kann man einmal sagen, dass der TÜV einen sehr durchwachsenen Eindruck von der Qualität der getesteten Fahrzeuge hatte. Dabei fiel dem TÜV auf, dass die Unterschiede zwischen der unterschiedlichen Fahrzeugen zum Teil gigantisch sind. Diesbezüglich gab es vor allem Probleme bei den Bremsen. Schließlich stellen diese mit der Zeit aufgrund der antriebsbedingten Korrosion ein Sicherheitsrisiko dar. Außerdem forderte er den Staat auf, einheitliche Vorschriften über Ladekabel und Akkus ins Leben zu rufen.

Smart Fortwo Electric Drive ist Sieger

Den ersten Platz in der vom TÜV veröffentlichten Rangfolge belegte Smart mit seinem Fortwo Electric Drive. Vom kleinen Elektroflitzer hatten die Experten vom TÜV insgesamt 1.645 Stück im Rahmen der Hauptuntersuchung unter die Lupe genommen. Insgesamt 3,5 Prozent der Fahrzeuge wiesen einen erheblichen Mangel auf. Man spricht dann von einem erheblichen Mangel, wenn dieser das Fahrzeug die TÜV-Plakette kostet. Platz zwei belegt ein nicht viel größeres Auto in Form des BMW i3. Das kompakte E-Auto der bayerischen Motorenwerke wurde vom TÜV in einer Stückzahl von 1.142 untersucht. Die sogenannte Mängelquote lag hier bei 4,7 Prozent. Beim erfolgreichsten Elektroauto der Bayerischen Motorenwerke wurde auch das typische Problem von Elektroautos deutlich.

BMW i3

So waren es vor allem die Bremsen, die für den Wegfall mehrerer Plaketten sorgten. Um dies zu verstehen, muss man sich etwas näher mit der Arbeitsweise von Elektroautos beschäftigen. Da wir uns das nicht anmaßen wollen, zitieren wir in diesem Fall einmal den Geschäftsführer des TÜV-Verbands, Dr. Joachim Bühler:

„Probleme mit den Bremskomponenten sind typisch für E-Fahrzeuge, da sie im Vergleich zu Verbrennern deutlich seltener benutzt werden und deshalb häufiger korrodieren“

Doch warum werden die Bremsen seltener betätigt? Hier kommt die sogenannte Rekuperation ins Spiel, welche bei E-Autos dafür Sorge trägt, die Akkukapazität so lange wie möglich oben gehalten wird. So bremst das Auto nicht in Folge der Reibung von Bremsscheiben. Stattdessen wird die Bremskraft in den Elektro-Motor gespeist, um diesen mit zusätzlicher Energie zu versorgen. Doch es liegt in der Natur der Sache, dass Bremsen rosten, wenn sie nicht genutzt werden. Umso wichtiger ist es, dass man sich als Fahrer eines E-Autos darauf besinnt, so oft wie möglich aktiv zu bremsen. Schließlich nützt ein voller Akku nichts, wenn die Bremsen irgendwann den Geist aufgeben.

Teslas Topmodel mit 10 Prozent Mängelquote

Platz Drei in der Tabelle geht übrigens an den Renault Zoe. Dieser wies eine Quote von 5,7 Prozent erhebliche Mängeln bei 1.939 untersuchten Fahrzeugen auf. Die Mängelquoten der drei ersten Plätze klingen außerordentlich gut, wenn man sich einmal Platz vier in der Liste anguckt. Hier kommt mit dem Tesla Model S nicht nur ein Fahrzeug, das zu einem deutlich höheren Preis an den Start geht als die drei anderen E-Autos. Obendrein scheint es ganz offensichtlich viel anfälliger für Mängel zu sein. Sage und schreibe 10,7 Prozent der 812 untersuchten Autos des US-Autobauers mussten ihre Plakette abgeben.

Doch selbst dann, wenn man neben den Elektroautos auch noch die klassischen Verbrenner und Hybrid-Fahrzeuge in den Ring wirft, fällt das Ergebnis nicht wirklich besser aus. So kann Teslas Model S im Grunde nur gegen zwei andere Autos bestehen. Noch schlechter schnitten nämlich lediglich der Dacia Logan und der Dacia Duster ab. Da ein entsprechender Vergleich jedoch mehr als nur unfair wäre, stellt dies eine immense Schlappe für das Model S dar. Doch es ist nicht das erste Mal, dass Sachverständige schlecht über die Elektroautos von Tesla urteilen. In der Vergangenheit wurde den Model 3, Y, X und S regelmäßig nur eine befriedigende wenn nicht nur ausreichende Verarbeitungsqualität attestiert.

Jens Scharfenberg

Gaming und Technik waren stets meine Leidenschaft. Dies hat sich bis heute nicht geändert. Als passionierter "Konsolero" und kleiner "Technik-Geek" begleiten mich diese Themen tagtäglich.

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