Samsung hat seine kommende Prozessortechnik für die hauseigenen Smartphones vorgestellt. Und die scheint es in sich zu haben. Das auf den Namen Exynos 2200 hörende System-on-Chip (SoC) hat nicht nur den ARMv9-CPU perfektioniert. Obendrein kombinieren die Südkoreaner diesen mit einer AMD-GPU, welche erstaunlich sparsam daherkommen soll.
Kampfansage an Qualcomm?
In der Smartphone-Welt der Android-Geräte erwartet man das erste iPhone mit einem m1-Chip an Bord ganz sicher mit Angst und Schrecken. Wann dies soweit sein wird, steht noch in den Sternen. Fest steht allerdings, dass mit Samsung nun ein Hersteller die Flucht nach vorn antritt. Mit Exynos 2200 bringt der Elektronik-Konzern eine stark überarbeitete CPU-Lösung unter die Haube seiner kommenden Flaggschiffe. Und die klingt wirklich vielversprechend. Grundlage des Prozessors soll der ARMv9-Befehlssatz sein.
Diesen kann man mit seiner Leistung und Zusammensetzung am ehesten mit dem Snapdragon 8 Gen 1 aus dem Hause Qualcomm vergleichen. Damit gehört er zweifelsohne zum non-plus-ultra, was aktuelle Prozessortechnik angeht. Neben der Zusammensetzung stimmt auch die Fertigungsweise mit der von Qualcomm überein. So fertigt man beide SoCs im 4-nm-Verfahren. Erste Benchmark Ergebnisse sehen bislang allerdings leichte Vorteile auf Seiten von Qualcomms neuer Premium-CPU.
Beeindruckende Grafikeinheit
Doch man sollte sich keinesfalls zu lange an den Gemeinsamkeiten des Snapdragon 8 Gen 1 und Samsungs Exynos 2200 aufhalten. Viel spannender ist nämlich die Grafikeinheit, auf die die Südkoreaner setzen. Samsung hat sich eigens für diese eine exklusive Lizenz von Grafikkarten- und CPU-Hersteller AMD gesichert. Die hier zum Einsatz kommende Architektur auf RDNA-2-Basis kennen wir bislang nur von Radeon RX 6000 GPUs und den Chipsätzen aktueller Konsolen von Sony und Microsoft. Hier scheint Samsung eine echte Gaming-Offensive auf dem Smartphone-Markt starten zu wollen. Nicht ohne Grund spricht das Unternehmen im Rahmen einer Pressemitteilung von einer „ultimativen Smartphone-Gaming-Erfahrung“.
Jede Menge Feintuning
Ansonsten scheint Samsung die Schrauben an den unterschiedlichsten Stellen des Prozessors angezogen zu haben. So soll der Exynos 2200 nicht nur über eine leistungsfähigere NPU verfügen, sondern auch einen überarbeiteten Bildprozessor verfügen. Den aktuellsten Mobilfunkstandard in Form von 5G möchten die Südkoreaner außerdem direkt in die CPU integrieren. Lange wird es wohl nicht mehr dauern, bis wir erstmals Hand an ein Samsung-Gerät mit entsprechender hauseigener CPU legen können. Da sich der Chip laut Samsung bereits in der Massenproduktion befindet, gehen wir von einer Premiere beim kommenden Flaggschiff, dem Galaxy S22 aus.