Mega-Fusion in der Esports-Branche: Der saudische Gigant Savvy Gaming Group hat die Esports-Plattform ESL gekauft. Der Kölner E-Sport-Veranstalter ESL Gaming, der zuletzt dem schwedischen Medienkonzern Modern Times Group gehörte, wechselt für rund eine Milliarde US-Dollar den Besitzer.
ESL geht an die SGG
1,05 Milliarden US-Dollar hat sich laut übereinstimmender Medienberichte die Savvy Gaming Group (SGG) dank Unterstützung des Staatsfonds PIF (Public Investmend Fund) aus Saudi-Arabien um den umstrittenen Kronprinzen Mohammed bin Salman, den Kauf der Esports-Plattform ESL kosten lassen.
Bis zu Mitte des Jahres 2022 soll die Übernahme vollständig abgeschlossen sein, womit die ESL zu 100 Prozent in den Besitz der SGG übergeht. Das haben beide Unternehmen am 24. Januar offiziell bestätigt.
Seit der Gründung im Jahr 2000 richtete die ESL kompetitive Esports-Veranstaltungen in großen und kleinen Titeln aus, darunter Counter-Strike, League of Legends, Dota 2 und viele mehr. Auch weltweit bekannte Events wie die Dreamhack und Intel Extreme Masters zählen zum Porfolio der ESL. Ralf Reichert, Gründer der ESL Gaming GmbH, wechselt einem Bericht des Handelsblatt zufolge den Posten und wird künftig zum Executive Chairman ernannt.
ESL und FACEIT fusionieren
Gleichzeitig kaufte die Savvy Gaming Group mit FACEIT auch einen der größten Konkurrenten der ESL. Insgesamt ließen sich die Saudis den Deal rund 1,5 Milliarden US-Dollar kosten. Beide Plattformen sollen fusioniert und künftig unter dem neuen Namen ESL FACEIT Group weitergeführt werden.
Von der Übernahme und Fusion verspricht sich ESL-CEO Craig Levine „mehr Know-How, Möglichkeiten und Ressourcen“. Die beiden Größen in der Esports-Branche sollen künftig unter einem gemeinsamen Dach das Wachstum weiter vorantreiben.
Staatfonds PIF mischt fast überall mit
Wenige Tage nach dem Kauf von Activision Blizzard durch Microsoft markiert die Übernahme der ESL und von FACEIT den zweiten Milliardendeal in der Games-Branche für das noch junge Jahr 2022. Für die Savvy Gaming Group markiert der Kauf den Einstieg in die Esports-Branche, im Gaming-Bereich ist der Staatfonds PIF allerdings kein Unbekannter.
Geld aus dem Fonds wurden so beispielsweise bereits in Unternehmen wie Take-Two, Electronic Arts und eben auch Activision Blizzard investiert. Auch in den traditionellen Sport investiert der Staatfonds aus Saudi-Arabien zuletzt intensiv, wie aktuell bei der Übernahme des britischen Traditionsvereins Newcastle United.