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Solarpanels, die aussehen wie Terrakottaziegel

Eine kleine italienische Firma hat Solarpanels entwickelt, die aussehen wie Terrakottaziegel. Mit ihnen soll es möglich werden, Panels zur Stromerzeugung auch auf denkmalgeschützten Gebäuden anzubringen – ohne die Optik zu beeinträchtigen. In der Ausgrabungsstätte Pompeji kommen sie bereits zum Einsatz.

Solarpanels für historische Gebäude?

Im Rahmen der Hinwendung zu erneuerbaren Energien, die aufgrund der negativen Folgen des Klimawandels ebenso forciert wird wie aufgrund des Mangels an fossilen Brennstoffträgern, werden immer häufiger Solarpanels auf Häuserdächern installiert. Historische Altstädte sind davon bisher jedoch ebenso ausgenommen wie andere historische Gebäude. Der Grund ist naheliegend: Das Anbringen eines auffälligen Panels würde die über Jahrhunderte bewahrte Optik – und damit ein Stück lebendige Geschichte – zerstören.

Eine kleine italienische Firma hat nun Panels entwickelt, die dieses Problem lösen sollen. Sie sehen aus wie Terrakottaziegel und üben daher keinen Störeffekt aus. Die Fotovoltaikzellen werden von Hand in die Ziegel eingearbeitet und mit Polymermasse bedeckt. So sind sie von außen nicht sichtbar. Dass die Ziegel tatsächlich ohne Probleme eingesetzt werden können, belegt der archäologische Park Pompeji. Dort werden sie bereits getestet. Gabriel Zuchtriegel, der Direktor des archäologischen Parks äußerte sich begeistert: „Sie sehen genauso aus wie die von den Römern verwendeten Terrakottaziegel, aber sie produzieren den Strom, den wir für die Beleuchtung der Fresken benötigen“. In Pompeji ergibt sich der große Vorteil, dass auf Masten und Kabel zum Stromtransport verzichtet werden kann. Die Ziegel fallen nicht weiter auf, da sie sich von den römischen optisch nicht unterscheiden. So tragen sie zum Umweltschutz ebenso bei wie zur Kosteneinsparung und zum Erhalt der historischen Stätte in ihrer bisherigen Form.

Auch andere Formen sind möglich

Die Firma Dyaqua aus der venezianischen Stadt Camisano Vicentino kann die Solarpanels eigenen Angaben zufolge auch in zahlreiche andere Ziegelformen einarbeiten. Elisabetta Quagliato gibt etwa an, dass auch das Aussehen von Holz, Beton, Stein und anderen als Terrakottaziegeln erzeugt werden könne. So sei es möglich, die Panels nicht nur auf unterschiedlichen Dächern, sondern auch in Böden oder Wänden zum Einsatz zu bringen.

Diese breiten Einsatzmöglichkeiten könnten dazu führen, dass die neuartigen Solarziegeln sich europaweit durchsetzen. Ist die Testphase in Pompeji erfolgreich, sollen sie im Rahmen des Pocityf-Projekts auch in Griechenland, Spanien, Ungarn, Slowenien und Dänemark eingesetzt werden. Das von der EU finanzierte Projekt bringt unterschiedliche Organisationen zusammen, die an einer nachhaltigen Entwicklungen von Städten in der EU arbeiten.

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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