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USA: Apple zahlt „freiwillig“ 500 Mio. USD Schadensersatz

In den Vereinigten Staaten können Gerichtsprozesse viel Geld kosten. Dessen ist sich auch Apple bewusst. Der Tech-Konzern aus Kalifornien ist nun in einem laufenden Verfahren eingeknickt. Aus Angst vor dem Urteil und Belastung durch laufende Gerichtskosten entschieden sich die iPhone-Erfinder wahrscheinlich einen Rückzieher zu machen. Sie zahlten insgesamt 500 Mio USD Entschädigung an die Kläger. Doch wie kam es zu diesem Schadensersatzanspruch?

iPhones schwächer als vermarktet

Ausgangspunkt der Klage waren die iPhones der Kläger. Sie waren mit deren Performance alles andere als zufrieden. Grund für die schwache Leistung waren eindeutig die Updates, welche von Apple herausgegeben wurden. Ältere Modelle des beliebten Smartphones waren schlichtweg überfordert mit den Updates. Dementsprechend brach deren Leistung spürbar ein.

Wollte Apple den Verkauf ankurbeln?

Schnell stand der Vorwurf im Raum, dass die „Verschlechterung“ alter Modelle durch die Updates nicht aus Versehen durchgeführt wurde. Sinn und Zweck soll vielmehr das Ankurbeln der Verkaufszahlen neuer Modelle gewesen sein. Der Kunde sollte denken, dass ein modernes iPhone mit dem Update besser umgehen könne. Hieraus würde sich auch ein Sinn aus den strategisch schlau platzierten Software-Updates ergeben. Schließlich wurden diese stets unmittelbar nach einer Markteinführung eines neuen iPhones veröffentlicht.

Apple bestreitet die Vorwürfe

Das Unternehmen selber wehrt sich vehement gegen die Vorwürfe. Dies ist auch nach wie vor der Fall. Selbst nach Zahlung der 500 Mio. USD distanziert sich Apple von den Betrugsvorwürfen. Der Konzern entschied sich vielmehr zur Zahlung der Summe, um das Verfahren endlich hinter sich zu bringen. Apple wies darauf hin, dass es viele weitere Gründe für eine Verschlechterung der Performance geben kann. So können Temperaturveränderungen, Abnutzungen und andere Gründe dazu führen, dass ein iPhone langsamer wird.

Besonders betroffen waren Besitzer der Modelle iPhone 6, 6s und 7.

Ein teures Verfahren

Die Anschuldigung kam von Besitzern älterer iPhone-Modelle. Insbesondere die Generationen iPhone 6, 6S, 7 oder SE standen im Fokus der Anschuldigung. Das betreffende Betriebssystem war iOS 10.2.1. Alle darauf folgenden Updates verschlimmerten den Zustand zunehmend. Der Richter selbst war über die Einigung von Kläger und Beklagten erfreut. Obwohl 500 Mio. USD eine stattliche Schadenssumme sind, werden die einzelnen Kläger keine allzu großen Vorteile daraus schlagen können.

Resultat der Einigung ist, dass alle Besitzer der betroffenen Geräte eine Entschädigung in Höhe von 25 USD einfordern können. Dadurch bleibt abzuwarten, wieviel Apple schlussendlich wirklich zahlen muss. In der Einigung wurde jedoch festgelegt, dass der Konzern eine Mindestsumme von 310 Mio. USD zahlen muss. Allerdings wird es nicht bei diesem Ausmaß bleiben. Die Kosten, welche für Verfahren und die zuständigen Anwälte anfielen und nach wie vor anfallen, werden ebenfalls ins Gewicht fallen. Experten gehen jedoch von 500 Mio. USD Gesamtkosten aus.

Jens Scharfenberg

Gaming und Technik waren stets meine Leidenschaft. Dies hat sich bis heute nicht geändert. Als passionierter "Konsolero" und kleiner "Technik-Geek" begleiten mich diese Themen tagtäglich.

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