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USA kündigen Ausfuhr-Einschränkungen von Material für Halbleiter an

Offenbar geht der Konflikt zwischen China und den USA in die nächste Runde. So haben die Vereinigten Staaten nun scharfe Exportverbote für die Ausfuhr von essenziellen Materialien für die Herstellung von Halbleiter angeordnet. Das dürfte die ohnehin aufgeheizte Lage wohl noch weiter anfachen.

Halbleiter als Druckmittel

Vor einer Weile berichteten wir, welche Bedeutung Taiwan im Bereich der Halbleiterfertigung hat. Dies könnte ein Grund dafür sein, dass China großes Interesse an einer Blockade oder Annexion des Inselstaates hat. Genauso erklärt dies wiederum, warum die USA so vehement unterstreichen, dass man nicht tatenlos dabei zusehen werde, wie Taiwan von China unterjocht wird. Und die Halbleitertechnik ist es, die nun offenbar zum Dreh- und Angelpunkt bei den Wirtschaftssanktionen seitens der USA gegen China wird. So hat man Anfang Juli kurzerhand ein Verkaufsverbot für bei der Produktion wertvoller Halbleiter wichtiger Belichtungsmaschinen ausgesprochen. Doch damit nicht genug. Nun folgen weitere Beschränkungen, welche die Volksrepublik in Fernost bei der Produktion eigener Halbleiter bremsen dürften. Im Fokus stehen diesmal neben wichtiger Software auch essenzielle Materialien, die für die Produktion wichtig sind.

Umfassende Ausfuhrkontrollen

Streng genommen handelt es sich bei den neuen Regelungen um kein pauschales Ausfuhrverbot der betroffenen Technik. Vielmehr wurde seitens der US-Regierung festgelegt, dass die Kontrollen von Exportgütern der betreffenden Branche ausgeweitet werden sollen. Das bedeutet, dass die Technik durchaus noch verschifft werden darf. Allerdings hält das Handelsministerium seine Hand darüber und hat das Recht inne, einen Export im Einzelfall zu verbieten. Bei dem Material, welches von den Einschränkungen betroffen ist, handelt es sich um wichtige Halbleiter-Bestandteile, die insbesondere bei leistungsstarken Chips zum Einsatz kommt. Ein Beispiel ist Galliumoxid. Hierbei handelt es sich, vereinfacht gesagt, um künstliche Diamanten. Da sie nicht nur in der Halbleiterindustrie wichtig sind, sondern zunehmend auch für militärische Zwecke eingesetzt werden, scheinen die USA hier gleich zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen.

Adressat ist China

Auch, wenn es sich nur um Einschränkungen und keine echten Exportverbote handelt, muss man nicht lange darüber nachdenken, auf wen die neuen Regelungen abzielen – China. Und damit geht der Konflikt zwischen den beiden Supermächten in die nächste Runde. Angesichts des fortwährenden Chipmangels ist ein Ende des Konfliktpotentials noch nicht in Sicht. Perspektivisch wird China wohl daran arbeiten, eigene Fertigungsstätten zu errichten. Davon erhofft sich das Reich der Mitte mehr Unabhängigkeit. Weit gefährlicher wäre es, wenn die Volksrepublik weiterhin mit Taiwan liebäugelt. Da der Inselstaat zwei Drittel der gesamten Halbleiterproduktion weltweit ausmacht, könnte dies lukrativer kaum sein. Hoffen wir einfach, dass der chinesische Machthaber sich dazu entschließt nach dem Vorbild von Huawei zu agieren. Der chinesische Staatskonzern baute sich im Zuge der umfassenden US-Sanktionen kurzerhand eine eigene Chip-Produktion auf und stampfte ein eigenes Betriebssystem aus dem Boden.

Jens Scharfenberg

Gaming und Technik waren stets meine Leidenschaft. Dies hat sich bis heute nicht geändert. Als passionierter "Konsolero" und kleiner "Technik-Geek" begleiten mich diese Themen tagtäglich.

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