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„Vampyr“ angezockt – Die nächtliche Jagd durch ein düsteres London

Auf der gamescom Köln warten auch dieses Jahr zahlreiche Titel darauf, in den heiligen Hallen entdeckt zu werden. Mit Vampyr wagte sich das französische Studio Dontnod Entertainment nach Erfolgen wie „Life is Strange“ und „Remember Me“ daran, dem Vampir-Genre neues Leben einzuhauchen. Wir haben das Blutsauger-Adventure genauer unter die Lupe genommen und verraten euch, ob die düstere Spielwelt uns überzeugen konnte.

Ein Held, der garkein Held ist?

Die Handlung setzt kurz nach dem ersten Weltkrieg in den düsteren Gefilden des viktorianischen Londons an. Doch nicht nur Verbrechen und Korruption überschatten die Stadt, vielmehr hat die spanische Grippe ihren Tribut gefordert. Auch das Schicksal eures Spielhelden, ein angesehener Arzt, meint es nicht gut und lässt den einstigen Menschen nunmehr als blutsaugenden Vampir umherwandeln. Schnell wird euch klar, dass ihr euch mit eurem neuen Dasein arrangieren müsst, um euren pulsierenden Blutdurst zu stillen.

Zwar könnt ihr eure Mitmenschen auch weitestgehend verschonen – dies fällt jedoch vor allem körperlich zu eurem Nachteil aus.

Kein einfaches Unterfangen, da ihr euch immer wieder zwischen Loyalität und eurer eigenen Stärke entscheiden müsst.

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Ein Vampir mit moralischen Bedenken

Neben einem aufregenden Ausgangsszenario bietet Vampyr euch vor allem ein schier unendliches Maß an Entscheidungsfreiheit. Doch wenn auch Knoblauch euch nicht viel anhaben kann, erlaubt euch euer Naturell, nur in der Dunkelheit der Nacht umherzuschleichen. Natürlich mag euch jeder Fremder als schmackhafter Leckerbissen erscheinen, dennoch hat jeder Charakter sein dunkles Geheimnis, welches von großer Bedeutung für den weiteren Verlauf sein könnte Da ihr nur mit einer ausdrücklichen Einladung fremde Häuser betreten dürft und zudem keine Zeugen bei euren Blutspielchen zugange sein sollten, gilt es, mit Weitsicht und List zu jagen. Habt ihr ein gewissen Level erreicht, könnt ihr eure Opfer sogar kontrollieren und sie in düstere Verstecke locken. Wenn auch das Unterfangen zunächst unterhaltsam klingt, manövriert ihr euch immer wieder in eine moralische Zwickmühle. Fällt euch beispielsweise ein Arzt zum Opfer, fällt die medizinische Versorgung aus und viele weitere Personen folgen ihm in den Tod. Steht hingehen der Besitzer eines Gasthauses auf eurer Liste, wird dieses nach seinem Ableben mitunter geschlossen. Auch ist zu beachten, dass nur gesunde Bürger sauberes Blut besitzen, das euch Kraft verleiht und satte Erfahrungspunkte schenkt. Immer wieder stellt sich die Frage, ob listvolles Morden samt menschenleerer Straßen oder die Unterstützung der Bevölkerung vorzuziehen ist.

Hier geht es übernatürlich zu

In Bezug auf das Kampfsystem dürft ihr euch auf einen gesunden Mix freuen und euch an einem soliden Arsenal an Nahkampfwaffen, wie Pistolen oder Schrotflinten, bedienen. Wirklich interessant ist aber erst der Einsatz besonderer Spezialfähigkeiten, mit denen sich eure Kontrahenten auf ganz unterschiedliche Art und Weise aus dem Weg räumen lassen. So könnt ihr euch über kürzere Distanzen hinweg teleportieren, Gegner paralysieren, übermächtige Dornen als Spieße einsetzen oder Gegner durch mentale Kräfte durch die Luft wirbeln.

Eure Skills könnt ihr anhand eines Talentbaums stetig ausbauen und ganz auf euren individuellen Spielstil zuschneiden.

Absolut gelungen ist auch die Semi-Openworld, die nicht nur sehr abwechslungsreich ausfällt, sondern euch bis in den letzten Verschlag Londons entführt. Hastige Schatten, ein tristes Straßenbild und stete Dunkelheit könnten die morbide Kulisse nicht besser transportieren. Optisch gefällt das Game mit stimmungsvollen Lichteffekten, die in dem düsteren Setting geschickt zum Einsatz kommen. Einzig die Gesichtszüge erinnern doch ein Stück zu sehr an Untote und fallen zum Teil etwas eingefroren aus.

Fazit: Ein düsteres Highlight, das auf mehreren Ebenen gefällt

Vampyr hat uns nicht zuletzt durch ein stimmungsvolles Setting, interessante Spielmechaniken und vielschichte Entscheidungen neugierig gemacht. Ein Release ist bisher für November 2017 angesetzt – das genaue Datum steht zum aktuellen Zeitpunkt jedoch noch nicht fest. Bis dahin bleiben wir gespannt!

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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