Die Smartphone-Branche verzeichnet mit einem starken Schrumpfen der Verkaufszahlen um ca. 11,3 Prozent für das Jahr 2022 ein historisches Tief. So wurden vor neun Jahren das letzte mal so wenige Smartphones verkauft. Gründe dafür scheint es gleich mehrere zu geben.
Große Verlierer stammen aus China
Noch vor einigen Monaten waren sich Experten sicher, dass namhafte Hersteller wie Xiaomi, Oppo oder Vivo die Smartphonewelt erobern werden. Doch Corona und Halbleiterkrise scheinen vor allem für die chinesischen Marken eine echte Belastung gewesen zu sein. So mussten diese mit 20 Prozent weniger verkauften Smartphones leben. Doch das Phänomen betrifft den gesamten Markt. Insbesondere ein Blick auf das vierte Quartal 2022 scheint erschreckend. Hier verzeichneten alle Hersteller laut IDC im Schnitt einen Verkaufsrückgang von satten 18,3 Prozent.
Etwas besser sieht es aus, wenn man sich den Jahresdurchschnitt anschaut. Dieser ist im Vergleich zu 2021 um 11,3 Prozent gesunken. Im Kalender muss man lange in die Vergangenheit zurückreisen, um derart schlechte Verkaufszahlen beobachten zu können. So wurden letztmalig im Jahr 2013 mit 1,2 Milliarden Smartphones etwa genauso viele verkauft, wie 2022. Vom Problem sind auch die Branchen- sowie Flaggschiffkönige Samsung und Apple betroffen. Allerdings kommen diese mit vier Prozent Rückgang noch mit einem blauen Auge davon.
Sparpotential bei Smartphones 2023 möglich
Etwas verwunderlich wirkt derweil die Diskrepanz bei den Zahlen zwischen dem ersten Quartal 2022 und dem übrigen Jahresverlauf. Hier scheint wohl der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine eine entscheidende Rolle zu spielen. Schließlich versuchen die Menschen im Zuge der Inflation und steigender Energiekosten, Geld zu sparen. Da behält man das noch gut funktionierende Smartphone lieber noch etwas länger, bevor man sich für ein Upgrade entscheidet. Möglicherweise könnte dieser Trend zu mehr Nachhaltigkeit bei den Endgeräten ein Schritt in die richtige Richtung sein. Ausrangierte Smartphones machen im Bereich des Elektroschrotts nämlich noch immer einen großen Anteil aus.
Die schrumpfenden Absatzzahlen sind indes nicht nur für die Smartphonehersteller eine Katastrophe. Auch die Zulieferer haben mit Problemen zu kämpfen. Insbesondere Speicherhersteller wie Kioxia oder Western Digital, die künftig höchstwahrscheinlich gemeinsame Wege gehen werden, bekommen dies zu spüren. Schließlich sinkt mit weniger verkauften Smartphones auch die Nachfrage nach passenden Speichermodulen. Die IDC, welche die Statistik öffentlich gemacht hat, hat für die Endkunden hingegen gute Nachrichten. So profitieren diese derzeit nicht nur von einem echten Preissturz von Speichermedien wie SSDs. Obendrein könnten im Laufe des Jahres einige attraktive Preisnachlässe bei Smartphones auf uns zukommen. Insbesondere Interessenten kommender Flaggschiffe wie dem OnePlus 11 dürfte diese Nachricht freuen.