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Xiaomi: Chinesischer Smartphone-Hersteller im Fokus des BSI

Nach Huawei und Honor scheint nun auch der chinesische Smartphone-Hersteller Xiaomi in die Kritik der Öffentlichkeit zu geraten. So hat sich herausgestellt, dass das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) das Unternehmen genau unter die Lupe nimmt. Gründe hierfür seien neben allgemeinen Sicherheitslücken auch mögliche Vorwürfe der Zensur von Browserinhalten.

Die Vorwürfe weiten sich aus

Das BSI ist nicht die erste westliche Behörde, die den Vorwürfen nun nachgeht, sondern reagiert vielmehr auf eine bereits stattfindende Untersuchung. So hat bereits das litauische Zentrum für Cybersicherheit NKSC (Nacionalinio Kibernetinio Saugumo Centro) Bedenken dazu geäußert, dass Xiaomi den allgemeinen Grundsätzen zu Sicherheit und Zensur entspricht. Angesichts des baldigen Releases der neuen Flaggschiffe 11T und 11T Pro ist dies ein wirklich ärgerliches Timing für das chinesische Unternehmen. Zur Untersuchung durch das BSI kam es aufgrund des wachsenden Drucks, der von Bundestags-Abgeordneten der Fraktionen CDU und SPD ausging. Diese zogen als Grundlage ihrer Forderung die Vorwürfe des NKSC heran. Nur durch eine eigene Untersuchung durch das BSI könne man den Vorwürfen eingehend und erfolgversprechend nachgehen.

Xiaomi Mi 10T 5G als Gefahrenquelle

Doch wie ist die litauische Behörde auf die Idee gekommen, Xiaomi als mögliche Gefahr anzusehen? Die Vorwürfe stützt das litauische Zentrum für Cybersicherheit auf eine spezielle Option, die das Xiaomi Mi 10T 5G zutage fördert. Mithilfe der Einstellung sei es möglich, Browser-Inhalte zu zensieren. Ab Werk ist diese Option in unseren Gefilden deaktiviert. Allerdings sei es laut NKSC zu befürchten, dass die Option von China aus aktiviert wird. Ein derartiges Szenario sei laut der NKSC wohl jederzeit möglich. Ziel der Zensur seien wohl nicht nur pornografische, sondern auch politische Inhalte. Angesichts der schweren Vorwürfe verwundert auch die ungehaltene Reaktion seitens der litauischen Regierung nicht. So rät der stellvertretende Verteidigungsminister Margiris Abukevicius seine Landsmänner und -frauen dazu:

„… keine neuen chinesischen Telefone zu kaufen und die bereits gekauften so schnell wie möglich loszuwerden“.

Xiaomi ist sich keiner Schuld bewusst

Der hierzulande immer beliebter werdende Hersteller preisgünstiger Smartphone- und Tablet-Hardware ist sich indes keiner Schuld bewusst. So weist Xiaomi die Vorwürfe vehement zurück. Zensur finde derzeit nicht statt und eine seitens der litauischen Behörde beschriebene Option soll auch in Zukunft nicht zum Einsatz kommen. Wie vertrauenswürdig diese Angaben sind, wird wohl erst eine eingehende Untersuchung zeigen. Dass das generelle Vertrauen in chinesische Smartphones ohnehin bereits komplett zerstört ist, zeigt eine in allen deutschen Bundesbehörden geltende Vorschrift. So dürfen hier keine Diensthandys verwendet werden, die von einem in China ansässigen Unternehmen stammen.

Wie sieht es mit anderen Herstellern aus?

Es scheint fast so, als sei der Siegeszug von Xiaomi als Smartphone-Hersteller unaufhaltsam. Während das Unternehmen vor ein paar Jahren noch ein No-Name-Unternehmen war, ist es nun weltweit erfolgreich. So konnte Xiaomi im zweiten Quartal 2021 Platz Zwei der global erfolgreichsten Smartphone-Hersteller einnehmen. Auf Platz Eins steht (noch) Samsung. Dabei profitiert Xiaomi sicherlich ein wenig vom US-Embargo, welches Huawei daran hindert, auf westlichen Märkten wieder Fuß zu fassen. Allerdings ist es durchaus möglich, dass die nun aufgekommenen Sicherheitsbedenken eine ähnliche Folge haben könnten. Die in Xiaomis Smartphone integrierte Option ist übrigens keineswegs gängig bei chinesischen Smartphones. So hat die litauische Behörde ebenfalls herausgefunden, dass vergleichbare Mängel beim Hersteller OnePlus nicht bestehen. Bei Huawei gäbe es hingegen nur leichte Bedenken. Wir sind gespannt, auf welche Ergebnisse das BSI kommen wird.

Jens Scharfenberg

Gaming und Technik waren stets meine Leidenschaft. Dies hat sich bis heute nicht geändert. Als passionierter "Konsolero" und kleiner "Technik-Geek" begleiten mich diese Themen tagtäglich.

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