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Garmin Fenix 7 Sapphire Solar Test: Die perfekte Fitness-Uhr?

Mit der Garmin Fenix 7 Sapphire Solar sollen die edlen Sportuhren bzw. Smartwatches des Herstellers ein neues Level erreichen. Zu den neuen Highlights der Ausstattung zählen unter anderem ein Touchscreen und eine noch längere Akkulaufzeit. Wie gut ist das Wearable wirklich? Unser Garmin Fenix 7 Sapphire Solar Test verrät es euch.

Technische Daten

Artikelname Garmin Fenix 7 Sapphire Solar
Materialien Glas: Power Sapphire; Lünette: Titan; Gehäuse: Faserverstärktes Polymer mit Metallgehäuse hinten; Armband: Silikon / Leder
Betriebssystemkompatibilität Android; iOS
Konnektivität Bluetooth, GPS, ANT+, WLAN
Display Transflektives MIP-Display (1,30 Zoll, 260 x 260 Pixel)
Wasserdichtigkeit 10 ATM
Speicher 32 GB Systemspeicher
Akkulaufzeit 14 – 18 Tage
Abmessungen (B x T x H) 47 x 47 x 14,5 mm
Gewicht 73 g
Preis € 39,99 *

Garmin Fenix 7 Sapphire Solar: Lieferumfang

Die Garmin Fenix 7 Sapphire Solar erreicht uns für den Test in einem unscheinbaren, anthrazitfarbenen Karton, der lediglich das Herstellerlogo zeigt. Beim Öffnen präsentiert sich uns direkt die Smartwatch, die auf einem großzügigen Podest sicher in Position gehalten wird. Das Display wird, wie bei Smartwatches üblich, von einem Aufkleber geziert, der es in Aktion zeigen soll.

Darunter finden wir zwei kleine, schmale Kartons. Der Eine enthält die Schnellstartanleitung samt Sicherheitshinweisen, im zweiten Kästchen finden wir ein zusätzliches Armband-Paar aus Silikon, sowie das Lade- und Datenkabel.

Garmin Fenix 7 Sapphire Solar
Der Lieferumfang der Garmin Fenix 7 Sapphire Solar.

Design und Verarbeitung

Für den Garmin Fenix 7 Sapphire Solar Test versorgte uns der Hersteller leihweise mit der Variante aus Titanium Titan mit braunem Lederarmband und dem Gehäuse mit einem Durchmesser von 47 mm. Alternativ gibt es die Smartwatch aber auf in 42 mm und 51 mm.

Auf den ersten Blick wirkt die Fenix 7 äußerst edel und hochwertig, allerdings auch ein wenig wuchtig und geradezu protzig. Doch das soll vermutlich auch so sein, immerhin fällt das 47-mm-Modell bereits deutlich größer aus als die meisten Wearables.

Doch zurück zum Aussehen. Die Lünette ist aus silbernem Titan gefertigt und hebt sich dadurch optisch gekonnt vom braunen Lederarmband, sowie den dunkelgrauen Seite ab. Auf den 02 Uhr-, 04 Uhr-, 08 Uhr-, 09 Uhr- und 10 Uhr-Positionen finden wir eingraviert die verschiedenen Hinweise auf die Funktionen der danebenliegenden Tasten. Dementsprechend fünf an der Zahl (zwei auf der rechten Seite, drei auf der linken).

Auf der rechten Außenseite sitzen zudem zwischen den beiden Tasten die Auslässe für Lautsprecher und Wasser, wenn ihr die Fenix 7 zum Schwimmen oder Baden benutzt. Um das Haupt-Display herum sitzt ein brauner Streifen. Hierbei handelt es sich um das Solar-Panel der Smartwatch, mit der sich – zumindest sofern die Sonne scheint – neue Energie tanken lässt. Außen herum zeigt sich zudem ein weiterer schwarzer Ring mit silberner Schrift für die Sekundenanzeige.

An der Unterseite finden wir die verschiedenen Sensoren, sowie am rechten Rand die Ladekontakte für den Anschluss des Kabels. Ansonsten gibt es hier lediglich Hinweise auf Modell, Hersteller und einige der Funktionen zu sehen.

Vom Body der Smartwatch aus gehen zudem die Kontakte zum Armband, die mithilfe von Garmins QuickFit-System schnell und einfach ausgewechselt werden können. Hierbei handelt es sich tatsächlich um das komfortabelste System zum Austauschen von Armbändern, das wir je gesehen haben.

Einfach die Verriegelung nach unten schieben, Armband herausnehmen und durch ein neues ersetzen. Sehr angenehm und man hat zudem nicht das Gefühl, beim Abnehmen schnell die Befestigung kaputtzumachen.

Verarbeitung der Garmin Fenix 7 Sapphire Solar

Die Garmin Fenix 7 Sapphire Solar ist das erste Modell aus dem Hause Garmin, dass ich testen durfte. Dementsprechend erwartete ich, gemessen am hohen Preis, eine gute Verarbeitungsqualität. Doch das, was mich letztlich bekam, hat meine Erwartungen sogar noch übertroffen.

Hier setzt der Hersteller auf hochwertige Materialien, die für einen edlen Look sorgen und die Fenix 7 äußerst robust machen. Das geht bereits beim mehrschichtigen Lederarmband los, das bauartbedingt natürlich im Laufe der Zeit zunächst einmal etwas weicher werden muss.

Garmin Fenix 7 Sapphire Solar Verarbeitung

Die Titan-Lünette präsentierte sich in unserem Test ebenfalls äußerst robust und wertig. Aber auch die fünf Knöpfe überzeugen mit einer angenehmen Haptik und einem gelungenen Druckpunkt. Kurz gesagt wird die Fenix 7 Sapphire Solar hinsichtlich der Verarbeitung ihres hohen Preises mehr als gerecht und fühlt sich nochmal ein gutes Stück wertiger an als beispielsweise eine Apple Watch Series 7 oder Fossil Gen 6 (unser Test).

Einrichtung der Garmin Fenix 7

Nun wurde es also Zeit, die Garmin Fenix 7 Sapphire Solar in Betrieb zu nehmen. Zum Starten der Uhr müsst ihr die „Light“-Taste oben links (10-Uhr-Position) länger gedrückt halten und schon schaltet sich das Display ein.

Nach einigen wenigen Schritten auf dem Wearable fordert uns die Uhr auf, uns mit der Garmin Connect-Smartphone-App zu verbinden, um die Einrichtung abzuschließen. Ein Novum im 7er-Modell, musste die Konfiguration bislang (eher frickelig) über das Smartwatch-Display vorgenommen werden.

Das klappt dank des neuen, verbauten Touchscreens zwar auch deutlich besser, die Einrichtung via Smartphone erhöht den Komfort aber nochmals deutlich. Beim Starten der App wird dann die Uhr auch sofort erkannt. Wir haben sie für den Test mit einem Apple iPhone 13 Pro und einem Samsung Galaxy S20 gekoppelt – beide Male traten keinerlei Probleme auf.

Im Apple-Kosmos lässt sich zudem die Verknüpfung zu Health bewerkstelligen, um die von der Fenix 7 aufgezeichneten Fitness- und Gesundheitsdaten direkt in die Übersicht zu übernehmen. Danach gilt es, anhand einiger kurzer Fragen Geschlecht, Gewicht und Fitness-Ziele festzulegen.

Die Ersteinrichtung geht sehr schnell und ohne Probleme vonstatten. Danach entlässt uns die App direkt in das Hauptmenü, in dem uns der Unterpunkt „Mein Tag“ direkt die wichtigsten Hinweise liefert. In den Einstellungen können wir die Einrichtung dann final abschließen und beispielsweise den Zahlungsdienst Garmin Pay oder das Musik-Streaming via WLAN aktivieren.

Garmin Fenix 7 Sapphire Solar
Die Einrichtung geht mit Touchscreen und Begleit-App schnell vonstatten.

Bedienung und Display

Eine der wichtigsten Neuerungen der Garmin Fenix 7-Serie ist im Touchscreen zu finden, der (wenig überraschend) die Bedienung deutlich erleichtert. Mussten doch bisherige Modelle des Herstellers noch umständlich über die seitlichen Tasten bedient werden.

Nun nutzen wie Touch-Gesten und Wisch-Bewegungen, sowie die Seitentasten, um das Wearable zu bedienen. Wischen wir auf dem Hauptbildschirm von oben nach unten oder von unten nach oben, erreichen wir ein Menü, dessen Struktur und Umfang wir selbst festlegen können.

Dort finden sich beispielsweise Informationen zum Ladezustand via Solarenergie (Solarintensität), zum Wetter, Sonnenauf- und untergang, der Kompass, Schrittzahl, Herzfrequenz und (auf Wunsch) noch vieles mehr. Per Touch-Berührung auf die einzelnen Punkte lassen sich zudem umfangreichere Statistiken aufrufen, in denen wir dann durch Wischen nach oben bzw. unten weitere Details einsehen können.

Zurück ins Hauptmenü geht es lediglich über die rechte untere Seitentaste („Back / Lap“). Ein weiteres Menü erreichen wir über die mittlere linke Taste, die passenderweise mit „Up / Menü“ betitelt ist.

Allen Seitentasten wohnt, beim Gedrückthalten, eine Zusatzfunktion inne, mit der sich beispielsweise bestimmte Apps oder Aktivitäten starten lassen. Diese Funktionen können im Menü festgelegt werden. Das Drücken der „Light“-Taste (oben links), aktiviert die Beleuchtung des Displays. Halten wir diese gedrückt, kommen wir zudem in ein Schnellauswahl-Menü, in dem wir direkten Zugriff auf die Brieftasche erhalten, die Uhr in den Energiesparmodus versetzen oder sie komplett ausschalten können.

Komplizierte Menüs

Während die Bedienung der Garmin Fenix 7 Sapphire Solar nicht zuletzt dank des Touchscreens komfortabel und präzise vonstatten geht, empfinden wir die Menüführung als wenig intuitiv und teils zu kompliziert. Zumindest im Vergleich zu einer modernen Lifestyle-Smartwatch.

Garmin Fenix 7 Sapphire Solar
Die Menüführung ist etwas kompliziert und wenig intuitiv.

Allein die Funktion, das Ziffernblatt anzupassen, ist mit mehreren (nicht erklärten) Zwischenschritten verbunden:

Menü-Taste gedrückt halten, Displaydesign auswählen und Ziffernblatt durch hoch- oder runterwischen auswählen. Zeiger, Daten-Widgets und Farben wollen hingegen durch ein weiteres Drücken der „Start / Stop“-Taste ausgewählt werden. Informationen zu den konkreten Inhalten der Widgets gibt es nicht. Und die Einstellung sollte zudem recht schnell erfolgen, sonst wirft uns die Uhr wieder auf das Haupt-Display zurück.

Das Display der Garmin Fenix 7

Das Display unseres Modells kommt auf eine Diagonale von 47 mm und bietet damit mehr als genügend Platz für Informationen. Insgesamt kommt die Smartwatch damit auf Abmessungen von 47 x 47 x 14,5 mm (Länge x Breite x Tiefe) und wiegt rund 75 Gramm – das ist schon eine Ansage. Komfortabel lässt sich die Fenix 7 aber dennoch tragen.

Das Display hingegen könnte zum K.O.-Kriterium für einige Anwenderinnen und Anwender werden, denn ein farbstarkes oder kontrastreiches AMOLED-Panel (oder vergleichbares) bietet die Garmin Fenix 7 Sapphire Solar nicht.

Stattdessen stattet der Hersteller das Wearable mit einem 1,3 Zoll großen transflektiven MIP-Display (Memory in Pixel) Displays aus, das bei Sonneneinstrahlung gut lesbar sein soll. Ja, das stimmt. Im Inneren hingegen und bei schlechten Lichtverhältnissen ist auf dem Always-on-Display nicht allzu viel zu erkennen. Hier schafft allerdings die Beleuchtung etwas Abhilfe. Dennoch wirken die Farben verwaschen und wenig ansprechend.

Und dennoch: Wer ein kontrastreiches und scharfes Display wünscht, wird mit der Fenix 7 nicht glücklich. Vor allem in Innenräumen ist es schlicht zu dunkel und schlecht ablesbar. Das zeigt aber auch direkt das Haupt-Einsatzgebiet der Fenix 7 auf.

Garmin Fenix 7 Sapphire Solar
Im Outdoor-Einsatz ist es um die Lesbarkeit schon besser bestellt.

Wer ein scharfes und starkes Display benötigt, sollte eher zum Epix-Modell aus dem Hause Garmin greifen, das mit einem deutlich hübscheren AMOLED-Panel ausgestattet ist. Zudem wirken die Bewegungen bei der Fenix 7, vor allem beim Scrollen durch die Menüs oder Aktivitäten, etwas hakelig.

Gesundheit und Fitness-Funktionen

Dass sich die Garmin Fenix 7 Sapphire Solar vor allem an Sportbegeisterte richtet, macht der Hersteller mit der Positionierung als „Multisportuhr“ unmissverständlich klar. Und genau diese Klientel wird mit dem Wearable auch hervorragend bedient.

Ja besser sogar noch, als mit sämtlichen anderen Smartwatches, die bislang unser Testlabor durchliefen. Ein Druck auf die „Start / Stop“-Taste liefert bereits einen ersten Eindruck: Hier steht bereits eine schier endlose Liste an Aktivitäten zur Wahl, vom Trail Run über Wandern und Mountainbiken bis hin zum Krafttraining, Windsurfen oder Yoga.

Sogar das Fahren mit einem E-Bike oder E-MTB lässt sich als Übung auswählen und enorm präzise aufzeichnen. Sämtliche Aktivitäten werden von den verbauten Sensoren akkurat aufgezeichnet. Dazu zählen beispielsweise Herzfrequenz, Schritte (inklusive Treppensteigen), Schlafüberwachung, Blutsauerstoffgehalt und vieles mehr.

Sämtliche Werte inklusive gemessenem Stress-Level fließen zudem in den Punkt „Body Battery“ ein, der einen Überblick über den aktuellen Energiezustand des Körpers liefert. Er zeigt an, ob noch genügend Energiereserven vorhanden sind, um beispielsweise eine Runde Laufen zu gehen oder ob ihr euch lieber eine Auszeit gönnen solltet.

Sehr gut gefällt uns zudem der Schrittzähler, der nicht nur sehr präzise arbeitet und Stockwerke erkennt, sondern auch die Tagesziele (nach initialer Festlegung) dynamisch anpasst. Schaffen wir die 7.500 Schritte nicht, geht das Ziel nach unten. Knacken wir es, steigt der Wert an. Das motiviert.

Sämtliche Werte lassen sich zudem in der Begleit-App Garmin Connect bequem in einer täglichen Übersicht einsehen. Inklusive weitreichender Statistiken. Perfekt also für alle Sportbegeisterten, denn hier geht das Tracking der Fenix 7 deutlich mehr ins Detail als man es von anderen Smartwatches gewohnt ist.

Die Fenix 7 als Sportuhr

Für Sportbegeisterte hat die Garmin Fenix 7 Sapphire Solar zudem noch ein paar Asse im Ärmel. Da wäre beispielsweise die Stamina-Funktion die sich an all diejenigen richtet, die im Ausdauer-Bereich unterwegs sind.

Hier gibt der Wert an, wie lange ihr noch durchhaltet, bis euch die Puste ausgeht. Es dauert natürlich ein wenig, bis die Funktion euren Körper kennengelernt und sich darauf eingestellt habt, doch danach erfolgt die Vorhersage unglaublich (ja fast schon erschreckend) präzise.Garmin Fenix 7 Sapphire Solar

Mithilfe des Barometers und GPS zeichnet die Fenix 7 zudem Lauf- oder Fahrtstrecken präzise auf und erlaubt zudem eine Navigation mithilfe zusätzlicher, herunterladbarer Apps. Karten-Updates lassen sich zudem bequem dank integriertem WLAN direkt auf der Uhr abspeichern.

Allerdings klappt die autmatische Trainingserkennung eher schlecht als recht. Während die Apple Watch beispielsweise bereits nach wenigen Minuten bei schnelleren Spaziergängen fragt, ob die Aktivität aufgezeichnet werden soll, tut sich bei der Fenix 7 nichts. Stoßen wir das Training jedoch manuell an, überzeugt einmal mehr die Fülle an Informationen.

Zudem gibt es derart viele Infos zu den ausgewählten Sportarten, dass sogar für Profis keinerlei Wünsche offenbleiben. Dazu zählen beispielsweise eine visuelle Prognose für die Geschwindigkeit einer zurückgelegten Distanz beim Laufen, Details zum Fahrstil beim Mountainbiken oder Aufstiegs- und Abfahrts-Informationen beim Skifahren. Nach absolviertem Training gibt der Erholungsratgeber zudem an, wie lange ihr pausieren solltet, bevor ihr euch erneut an den Sport wagt.

Garmin Fenix 7 Schlafanalyse

 

Für Sportler oder Fitness-Begeisterte ist die Fenix 7 schlicht eine Offenbarung. Mehr Informationen, mehr Details und eine exaktere Messung bietet derzeit keine andere Smartwatch. Auch die Schlafanalyse liefert viele Informationen und zeichnet die verschiedenen Phasen, Atemfrequenzen und den Blutsauerstoffgehalt sehr genau auf.

Die Garmin Fenix 7 Sapphire Solar als Smartwatch

Aber… und jetzt kommen wir zu dem großen aber. Als klassische Lifestyle-Smartwatch eignet sich die Garmin Fenix 7 Sapphire Solar nur bedingt und je nach Anspruch eigentlich überhaupt nicht. Doch woran liegt das?

Hier kommt es zunächst einmal darauf an, was ihr von einer Smartwatch überhaupt erwartet. Denn die Auswahl an Apps und herunterladbaren Funktionen für die Fenix 7 fällt stark begrenzt auf. Das zeigt sich bereits daran, dass sich in der Liste der beliebtesten Apps im Store fast ausschließlich Ziffernblätter finden lassen.

Hinzu gesellen sich die obligatorischen Navigations- und Wetter-Apps und auch das Musik-Streaming via Spotify, Deezer, Amazon Music und Co ist zumindest in der Theorie möglich. In der Praxis funktioniert das aber nur bedingt und nicht so leicht, wie man sich das wünschen würde. So muss beispielsweise für die Wiedergabe ein starkes GPS-Signal gegeben sein, sonst verweigert das Streaming seinen Dienst.

Praktisch hingegen ist, dass sich bis zu 2.000 Songs direkt auf die Uhr herunterladen lassen, um diese in Kombination mit gekoppelten Kopfhörern ohne Zuhilfenahme des Smartphones abspielen zu lassen. Auch das funktioniert allerdings nur im Außeneinsatz und bei GPS-Verbindung. Eine Musiksteuerung bei gekoppeltem Smartphone gibt es hingegen leider nicht. Bei der Nutzung mehrerer Streaming-Dienste fällt zudem auf, dass der Wechsel im Menü zu kompliziert gestaltet ist. Spaß macht das nicht.

Garmin Fenix 7 Sapphire Solar
Musik-Apps lassen sich nutzen und Songs auch herunterladen. Die Navigation funktioniert eher mäßig.

Benachrichtigungen vom Smartphone zeigt die Fenix 7 ebenfalls an und gruppiert diese je nach App. Darin enthaltene Links lassen sich jedoch nicht anklicken und auch ein Öffnen der App durch Berühren der Uhr ist nicht möglich. Anrufe lassen sich auf der Uhr entgegennehmen oder ablehnen, zum Sprechen braucht ihr dann aber wieder das Smartphone.

Garmin Pay
Mobile Zahlungen sind möglich, Garmin Pay ist aber nur bei wenigen Anbietern verfügbar.

Die mobile Zahlung via NFC ist ebenfalls möglich, allerdings nutzt der Hersteller hier mit Garmin Pay sein eigenes System, in dem jedoch gerade einmal zehn Banken bzw. Zahlungsdienstleister zur Auswahl stehen. Da keine unserer Banken den Service unterstützen, war uns ein Test in diesem Bereich nicht möglich. Hier haben Google Pay oder Apple Pay deutlich die Nase vorn.

Akkulaufzeit der Garmin Fenix 7 Sapphire Solar

Pluspunkte sammelt die Garmin Fenix 7 Sapphire Solar im Test allerdings erneut hinsichtlich der Akkulaufzeit. Diese liegt im Smartwatch-Modus bereits standardmäßig bei rund 14 Tagen, was einen sehr guten Wert markiert. Die vom Hersteller versprochenen 18 Tage konnten wir allerdings nicht verifizieren.

Garmin Fenix 7 Sapphire Solar Ladung
Bis zu 14 Tage Akkulaufzeit, die sich dank Solar-Panel um bis zu 3 Tage verlängern lässt.

Je mehr Sensoren und Satelliten hinzu kommen, desto schneller reduziert sich die Laufzeit. Sie sämtliche Sensoren und die L5-Multiband-Frequenz aktiv, reduziert sich die Akkulaufzeit auf rund 24 Stunden, bevor die Fenix 7 wieder mit Energie versorgt werden muss.

Praktisch und einen echten Mehrwert stellt überraschenderweise die Solar-Funktion dar, die laut Garmin im Vergleich zur Fenix 6 nochmals verbessert wurde. Bei rund 3-4 Stunden täglicher Sonneneinstrahlung (bei 50.000 Lux) lässt sich die Laufzeit um bis zu drei Tage verlängern. Und sollte der Uhr doch einmal der Saft ausgehen, erfolgt die Aufladung mithilfe des beiliegenden Stromkabels in rund zwei Stunden.

App-Anbindung

Als Begleit-Apps für die Garmin Fenix 7 Sapphire Solar kommen, je nach Anwendungsgebiet, mindestens zwei Smartphone-Programme zum Einsatz. Einerseits Garmin Connect, die als mobile Steuerzentrale der Uhr dient, andererseits Garmin ConnectIQ, die quasi den App-Store des Wearables markiert.

Garmin Connect liefert euch detaillierte Informationen über die Gesundheits- und Fitness-Daten, lässt euch eigene Sport-Challenges festlegen und absolvieren und dient der Einrichtung sämtlicher Funktionen der Smartwatch, sowie dem Anstoßen von Firmware-Updates.

Gaming ConnectIQ hingegen ist für die Verwaltung des internen Speichers zuständig und lässt euch neue Apps und Ziffernblätter herunterladen, installieren und anpassen. Außerdem können nur hier App-Updates heruntergeladen werden. Nett ist zudem die „Face It“-Funktion, mit der ihr eigene Ziffernblätter aus selbst aufgenommenen Fotos erstellen und anpassen könnt.

Garmin Fenix 7 Sapphire Solar
Dank Face It wird die Fenix 7 per Foto zur Apple Watch.

Beide Apps bieten ein klares und aufgeräumtes Design und ermöglichen eine angenehme Navigation. Allerdings kam es in unserem Test regelmäßig zu Problemen mit der Synchronisierung die, sofern man Reddit glauben schenkt, bereits seit Jahren bestehen.

Diese zeigen sich vor allem dadurch, dass in die Download-Warteschlange eingereihte Apps und Ziffernblätter nicht von allein heruntergeladen werden. Sie verbleiben einfach in der Warteschlange. Erst nach dem Entkoppeln und Neuverbinden der Uhr und der langwierigen Synchronisation in der Connect-App wurden unsere Downloads abgeschlossen.

Das Problem tritt allerdings nur relativ selten auf und hängt offenbar auch mit der Verfügbarkeit der Garmin-Server zusammen. Dass es das Problem laut Internet-Recherche aber bereits seit Jahren gibt, ist mehr als ärgerlich. Wenn jedoch alles läuft, arbeiten die Begleit-Apps schnell und problemlos.

Garmin Fenix 7 Sapphire Solar Test: Fazit

Bei der Garmin Fenix 7 Sapphire Solar handelt es sich zweifelsohne um die beste Multisportuhr, die das Unternehmen je gebaut hat. Vor allem der neue und präzise Touchscreen stellt nicht weniger als einen Quantensprung im Garmin-Universum dar und erleichtert die Bedienung um ein Vielfaches.

Hinzu gesellen sich die exzellente Verarbeitung, die lange Akkulaufzeit und das enorm praktische Solar-Panel. Hinsichtlich der Sensorik und den aufgezeichneten Fitness- und Gesundheitsdaten ist derzeit keine andere Smartwatch ähnlich detailliert und präzise.

Doch was die Fenix 7 als Fitness-Uhr auszeichnet, fehlt ihr als klassische Smartwatch. Die Auswahl an Apps ist mehr als begrenzt, die Menüs sind zu verschachtelt und unübersichtlich und das Display zu unscharf und kontrastschwach, um im Smartwatch-Modus wirklich Spaß zu machen. Hinzu gesellt sich der vergleichsweise hohe Preis.

Ultimativ kommt es letztlich also darauf an, was ihr von einer Smartwatch erwartet. Sind für euch eine lange Akkulaufzeit und detaillierte, sowie präzise Fitness- und Gesundheitsdatenaufzeichnungen wichtig, gibt es derzeit kaum etwas Besseres als die Fenix 7-Reihe. Wollt ihr allerdings eine vielfältig einsetzbare, praktische und umfangreich nutzbare Smartwatch mit gutem Display, ist das Modell eher nicht für euch geeignet.

In einem Satz könnte man vielleicht sagen: Die Garmin Fenix 7 Sapphire Solar ist die derzeit vielleicht beste (Multi-)Sportuhr auf dem Markt, als Smartwatch rangiert sie hingegen nur im Mittelfeld. Damit richtet sich das Wearable vor allem an Sport- und Fitness-Enthusiasten, die voll auf ihre Kosten kommen. Mir persönlich wäre der gebotene Funktionsumfang im Bereich einer Smartwatch jedoch zu wenig.

Garmin Fenix 7 Sapphire Solar Test Award

Garmin Fenix 7 Sapphire Solar

Verarbeitung
Hardware
Performance
Funktionen
Akku
Preis-Leistungs-Verhältnis

89/100

Exzellent verarbeitete und edle Multisport-Smartwatch mit langer Laufzeit und gelungenem Solar-Panel, die hinsichtlich Menüführung und Funktionsumfang allerdings nicht vollends überzeugt.

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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