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Beats Flex – Apples günstigste In-Ears im Test

Beim Kopfhörer-Hersteller Beats, welcher 2014 von Apple übernommen wurde, denkt man in der Regel an Premium-Kopfhörer für teils weit über 100 Euro. Während die UVP der letzten Beats In-Ear-Kopfhörer mit Bluetooth, der Beats X, noch bei 149 Euro lag, überrascht uns Apple hier mit einem sehr günstigen Preis. Seit Oktober sind die Beats Flex in den Farben Beats Black und Yuzugelb für gerade einmal 49,65 Euro erhältlich. Anfang 2021 wird die Farbpalette zudem mit Rauchgrau und Flammenblau erweitert.

Trotz des deutlich niedrigeren Preises wirbt man mit Premium-Sound, verbesserten Treibern, einem fortschrittlichen Mikrofon, Class 1 Bluetooth für eine große Reichweite mit wenigen Unterbrechungen und 12 Stunden Akkulaufzeit. Wie gut das gelungen ist, zeigt der folgende Test.

Technische Daten

Formfaktor: In-Ear Kopfhörer
Anschlüsse: Bluetooth, Drahtlose Technologien
Ladeanschluss: USB‑C
Akkulaufzeit: bis zu 12 Std. Wiedergabe
Gewicht: 18,6 g
Sonstige Funktionen: Bluetooth, Inline-Mikrofon-Audio, Inline-Lautstärkeregler, Funktechnologie
Lieferumfang: Beats Flex kabellose In‑Ear Kopfhörer, USB‑C auf USB‑C Ladekabel, Ohreinsätze in vier Größen, Kurzanleitung, Garantiekarte
Farben: Beats Black, Yuzugelb (bereits erhältlich), Flammenblau, Rauchgrau (Erhältlich ab Anfang 2021)

Lieferumfang

Die Beats Flex kommen in einem kleinen schwarzen Pappkarton. Nach dem Öffnen blickt man auf eine bebilderte Kurzanleitung, in der die wichtigsten Dinge erklärt sind. Direkt dahinter sind die Kopfhörer verstaut. Weiterhin befinden sich drei Paar Ohreinsätze (zusätzlich zu den bereits angebrachten, insgesamt also vier Paar), ein 20 cm langes USB-C-Kabel, Sicherheitshinweise, ein Garantieheft und ein roter Beats-Aufkleber im Lieferumfang.

Design und Verarbeitung

Bis auf die beiden roten Logos an den Kopfhörern und einen Beats Schriftzug auf der linken Seite sind die Beats Flex komplett in schwarz gehalten. Die Kopfhörer sind magnetisch und können, wenn man sie gerade nicht benutzt, sicher umgehängt werden. Das Kabel ist flach und im Nackenbereich etwas dicker und stabiler. Links und rechts vom Nackenband befinden sich zwei Gehäuse.

Am linken Nackenbandgehäuse befinden sich neben Mikrofon und USB-C-Anschluss zum Laden zwei Bedienelemente. Eines für Play und Pause bzw. zum Annehmen und Auflegen eines Anrufes oder auch zum Aufrufen von Siri und außerdem, als zweites Bedienelement, die Lautstärke-Wippe. Am rechten Nackenbandgehäuse werden die Kopfhörer ein- bzw. ausgeschaltet, eine kleine LED signalisiert dabei den aktuellen Status.

An der Verarbeitung gibt es nichts auszusetzen. Die In-Ear-Kopfhörer aus Kunststoff sind rundum gut verarbeitet und fühlen sich wertig an. Auch das Nackenband mit Formgedächtnis aus Nitinol, einer Nickel-Titan-Legierung, hinterlässt einen guten Eindruck und fühlt sich beim Tragen angenehm auf der Haut an.

Praxistest und Klangqualität

Während man die Beats Flex bei iOS-Geräten Dank Apple W1 Chip zum Verbinden nur neben das Gerät halten muss, funktioniert das Pairing bei Android ganz klassisch. Um das Pairing mit dem Smartphone zuzulassen hält man die Einschalttaste etwas länger gedrückt. Die In-Ears sind nun sichtbar und können in den Bluetooth-Einstellungen des Smartphones ausgewählt werden.

Im Play Store steht für weitere Optionen die Beats-App zur Verfügung. In dieser kann man seine Kopfhörer hinzufügen, sieht den Akkustand und hat mehrere Einstellungsmöglichkeiten. Für neue User gibt es eine Tour, in der die Einstellungen kurz vorgestellt werden. Dazu gehört unter anderem das sehr praktische automatische Starten und Anhalten der Wiedergabe. Werden die beiden Kopfhörer voneinander getrennt, dann startet die Musik, verbindet man sie, dann stoppt die Wiedergabe. Im Alltag funktionierte das sehr gut und zuverlässig. Weiterhin kann man auf dieselbe Weise Anrufe automatisch beantworten, die Beats in der App umbenennen, registrieren, weitere Beats-Produkte entdecken oder das Benutzerhandbuch aufrufen.

Im Test konnte uns der Klang überzeugen. Während Beats-Kopfhörer früher vor allem dafür bekannt waren, sehr basslastig zu sein, sind die Beasts Flex sehr ausgewogen abgestimmt. Während der vielen Stunden, in denen wir die In-Ears mit Musik verschiedenster Richtungen, Podcasts und Hörspielen testeten, hatten wir nie den Eindruck, dass etwas nicht passt oder eine bestimmte Richtung den Kopfhörern nicht liegt. Alle Bereiche kamen sehr gut rüber, der Bass war ebenfalls da, aber nicht übertrieben vordergründig, sondern genau im richtigen Maß. Als Allrounder können wir die Beats Flex definitiv empfehlen. Sehr wichtig für den Klang sind die passenden Ohreinsätze. Nach einer Stunde, in der die Beats Flex in Bezug auf Passform und Sound bereits einen guten ersten Eindruck hinterließen, wechselten wir die Ohreinsätze, womit Komfort und Sound nochmal spürbar besser wurden.

Auch beim Telefonieren hinterließen die Beats Flex einen guten Eindruck. Die Stimme des Gesprächspartners war klar und verständlich, unsere für den anderen ebenfalls. Wer viel telefoniert, der wird garantiert zu einem anderen Headset greifen, für ein paar kurze Gespräche zwischendurch eigenen sich die In-Ears aber definitiv.

Der Tragekomfort hat uns ebenfalls überzeugt. Das etwas dickere Nackenband sitzt sehr gut, die beiden Nackenbandgehäuse wurden nie als störend wahrgenommen. Auch bei schnelleren Bewegungen saßen die Kopfhörer sicher. Auch durch das geringe Gewicht von nur 18,6 g wurden die Kopfhörer im Alltag kaum wahrgenommen.

Abstriche müssen nur beim Sport, wie z. B. schnellen Workouts und beim Joggen, gemacht werden. Beides war damit möglich, aber ab und zu rutschten uns die Kopfhörer wieder ein Stück weit aus dem Ohr. Wer viel Sport treibt und seine In-Ears auch dafür verwenden möchte, der sollte definitiv zu richtigen Sportkopfhörern, wie den Powerbeats, greifen. Hier muss aber auch berücksichtigt werden, dass die Flex auch nirgendwo als Sportkopfhörer beworben werden.

Die Bluetooth-Verbindung war im Test jederzeit sehr gut und stabil. Während es bei manchen Kopfhörern schnell zu Tonaussetzern kommt, wenn man sich innerhalb der Wohnung etwas weiter vom Smartphone weg bewegt, gab es hier keine Probleme. Bei mehr als 15 Metern Abstand und mehreren Wänden zwischen Smartphone und Kopfhörern war die Verbindung immer noch einwandfrei.

Akkulaufzeit

Die versprochenen 12 Stunden Akkulaufzeit konnten wir im Test leider nicht erreichen. Bei der Musikwiedergabe mit Spotify, bei sehr hoher Qualität und einer Lautstärke von 50%, war bereits nach 609 Minuten, also knapp über 10 Stunden Schluss.

Apple verspricht aber mit Fast Fuel, dass die Kopfhörer schnell wieder einsatzbereit sind. Nach 10 Minuten Ladezeit soll der Akku für 90 Minuten Wiedergabe ausreichen. Mit einem üblichen 18W-Ladegerät waren die leeren Beats Flex nach 10 Minuten Laden wieder bei 24%, was sogar 146 Minuten Wiedergabe entspricht und damit fast eine Stunde mehr als von Apple angegeben ist. Positiv hervorzuheben ist auch, dass Apple bei den Beats Flex nicht auf den, bei Zubehör immer noch weit verbreiteten aber veralteten, Micro-USB oder Apples eigenen Lightning-Anschluss, sondern auf USB-C setzt.

Fazit

Mit einer UVP von unter 50 Euro für das neuste In-Ear-Modell überraschte Apple im Oktober wohl einige. Trotz des niedrigen Preises überzeugen die Beats Flex auf ganzer Linie. Sie sind sehr gut verarbeitet, der Klang ist sehr ausgewogen und sie sind im Alltag sehr angenehm zu tragen. Auch für gelegentlichen Sport sind sie geeignet. Bei der Akkulaufzeit erreichten wir im Test leider nur 10 statt 12 Stunden. Davon ab gibt es aber nichts zu kritisieren, so dass wir die Beats Flex guten Gewissens weiterempfehlen können.

Beats Flex

Verarbeitung
Tragekomfort
Soundqualität
Aufnahmequalität
Ausstattung
Preis-Leistungs-Verhältnis

88/100

Beats günstigste In-Ear-Kopfhörer überzeugen im Test mit einem sehr guten und ausgewogenen Klang.

Philipp Schneider

Ich bin Philipp, interessiere mich schon immer sehr für Technik, bastele gerne an PCs herum und mag es einfach neues zu testen. Aktuell beschäftigen mich neben PCs und Hardware vor allem Themen wie Smart Home und Smartphones, aber auch Heimkino, Konsolen und Gaming. Neben Technik interessiere ich mich vor allem fürs Reisen und Sport.

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