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Fossil Gen 6 Test: Die schicke Wear OS Smartwatch auf dem Prüfstand

Endlich ist sie da. Rund einen Monat nach der offiziellen Vorstellung steht die neue WearOS Smartwatch Fossil Gen 6 im Handel. Dabei setzt der Uhrenhersteller erstmals auf den neuen Qualcomm Snapdragon Wear 4100+ Prozessor, um die zwei größten Probleme von Googles mobilem Betriebssystem Herr zu werden: Akkulaufzeit und Performance. Wie gut das funktioniert und ob sich die Fossil Gen 6 lohnt, klärt unser Test.

Technische Daten

Artikelname Fossil Gen 6 Smartwatch
Varianten Ripsgewebe Grün, Silikon Schwarz, Edelstahl Silber, Echtleder Braun
Betriebssystemkompatibilität Android; iOS
Konnektivität Bluetooth 5.0 LE, GPS, NFC SE, WLAN
Sensoren Beschleunigungsmesser, Höhenmesser, Umgebungslichtsensor, Kompass, Gyroskop, Vom Körper weg strahlende Infrarotstrahlung, PPG-Herzfrequenz, SPO2
Display AMOLED (1,28 Zoll, 416 x 416 Pixel, 326 PPI)
Prozessor Qualcomm Snapdragon Wear 4100+
Speicher 1 GB RAM Arbeitsspeicher, 8 GB Systemspeicher
Akkulaufzeit 24 – 48 Stunden
Abmessungen (H x B x T) 13 mm x 42 mm x 42 mm
Gewicht 43 g
Preis € 213,80 *

Exkurs: Warum Wear OS?

Huawei, Honor, Garmin, Samsung, Amazfit, Mobvoi und wie sie nicht alle heißen. Mittlerweile buhlen etliche Hersteller mit einer eigenen Smartwatch um die Gunst der Käufer. Dabei warten alle Modelle der Anbieter mit ihren ganz individuellen Stärken und Schwächen auf, was es besonders schwer macht, die eine perfekte Smartwatch herauszufiltern.

Besonders Nutzer eines Android-Smartphones haben dabei die Qual der Wahl: Legt man eher Wert auf möglichst umfangreiche Fitness-Tracking-Funktionen? Wünscht man verkapptes Smartphone samt LTE am Handgelenk? Oder ist einem besonders mobiles Zahlen via NFC wichtig? Während Apple-Anwender mit den Apple Watch-Modellen all das in einem Paket geboten bekommen, gilt es für Android-User, Prioritäten zu setzen. Denn viele Hersteller setzen auf ein eigens entwickeltes Betriebssystem samt ganz individueller Vorzüge.

Wer besonders Wert auf umfangreiche Gesundheits- und Fitness-Daten setzt, wird beispielsweise mit der Huawei Watch 3 Pro Classic oder Garmin fenix 6 sehr gut bedient. Beide Smartwatches überzeugen durch ein edles Design und einen schier gigantischen Funktionsumfang, gepaart mit einer exzellenten Akkulaufzeit von mitunter bis zu 21 Tagen.

Vorteil: Mobiles Bezahlen

Worauf ich persönlich allerdings Wert lege (weil ich es von meiner Zeit als Nutzer einer Apple Watch gewohnt bin), ist eine Kombination aus präzisen Tracking-Funktionen meiner Gesundheitsdaten, sowie meines Schlafes UND mobiles Zahlen per NFC, dessen Stellenwert in Deutschland stetig wächst. Und genau hier trennt sich die Spreu vom Weizen, weshalb Wear OS in meinen Augen die einzige wirkliche Alternative zur Apple Watch darstellt.

Das von Google entwickelte mobile Betriebssystem ist das einzige, das für Zahlungen auf Google Pay zurückgreift und das verfügt wiederum über das breiteste Netzwerk an Banken außerhalb des Apple (Pay)-Kosmos. Hier kochen viele Hersteller ihr eigenes Süppchen, während oftmals nur wenige Banken die Dienste bislang unterstützen.

Bei Fitbit Pay sind es rund zehn Banken, bei Garmin Pay sogar nur acht, während bei Huawei via Stocard-App eine eigene, virtuelle Kreditkarte beantragt werden muss. Samsung hingegen bietet mit Samsung Pay die bislang beste Alternative und unterstützt bei der neuen Galaxy Watch 4 endlich auch Google Pay. Da ich aber kein Samsung-Smartphone mein Eigen nenne und Geräte-übergreifend alle Vorteile von Google Pay nutzen möchte, ist Wear OS für mich die einzige sinnvolle Wahl.

Warum also die Fossil Gen 6?

Samsung stülpt bei der Galaxy Watch4 Wear OS sein eigenes One UI Watch über, das deutlich mehr mit den Tizen OS-Ursprüngen gemein hat als mit Googles Plattform. Die Mobvoi TicWatch Pro 3 hingegen ist mir persönlich zu groß und schwer. Fossil hat in der Vergangenheit bereits bewiesen, dass sie gute und edle Smartwachtes bauen können. Die neue Gen 6 kombiniert die Vorzüge der Vorgänger mit einem schnelleren Prozessor, besserer Ausstattung, einem besseren Display und einer höheren Akkulaufzeit in einem nicht zu klobigen, schicken Design – zumindest verspricht das Fossil. Daher fiel meine Wahl auf die Fossil Gen 6, die ich nun bereits seit Ende September 2021 am Handgelenk trage.

Fossil Gen 6 Lieferumfang: Nur das Nötigste

Die Fossil Gen 6 Smartwatch kommt in einer kleinen Verpackung daher, die mit ihrem transparenten Deckel direkt Einblick auf die Uhr gewährt. Die kommt, anders als die Apple Watches, bereits mit vorinstallierten Armbändern daher. Unter der klug designten Plastikverpackung zeigt sich der restliche Lieferumfang, der allerdings ausgesprochen dürftig ausfällt.

Lediglich ein magnetischer Ladeadapter samt USB-A-Anschluss, sowie eine Schnellstart-Anleitung und Sicherheitshinweise befinden sich noch im Karton. Zusätzliche Gimmicks in Form einer Powerbank, weiterer Armbänder in anderen Größen oder weitere Werkzeuge sucht man leider vergebens. Da ist im Hinblick auf den aufgerufenen Preis recht dürftig.

Design und Verarbeitung

Für meinen Testbericht habe ich mir die Fossil Gen 6 Smartwatch selbst bei einem großen Onlinehändler gekauft. Ich entschied mich für die Variante mit einem 44 mm großen Gehäuse und einem braunen Lederarmband. Alternativ wird die Uhr auch in der Größe von 42 mm, sowie mit Armbändern aus Ripsgewebe, Silikon (schwarz) oder Edelstahl (silber) angeboten.

Das Design der Gen 6 gefällt mir ausgesprochen gut. Hier setzt Fossil auf ein klassisches, rundes Gehäuse, womit die Smartwatch stärker an eine normale Uhr erinnert als es beispielsweise beim kantigen Design der Apple Watch der Fall ist. Bereits beim ersten Anfassen hinterlässt die Uhr einen sehr hochwertigen Eindruck. Das anthrazitfarbene Metallgehäuse überzeugt mit abgerundeten Kanten und einer schicken, geriffelten Lünette.

Auf der rechten Seite befinden sich die drei Drehregler, mit denen die Smartwatch neben dem Touchscreen bedient werden. Der obere und untere Button fallen im Vergleich zum mittleren etwas kleiner aus und verfügen über einen knackigen, präzisen Druckpunkt. Dazwischen positioniert der Hersteller eine dreh- und klickbare Krone mit einer spürbaren Maserung. Das Mikrofon der Smartwatch befindet sich auf der linken Seite.

An der Unterseite sitzen die in einer Plus-Form angeordneten Sensoren, sowie die beiden Kontaktringe, mit denen die Uhr auf dem Ladepad Platz findet. Das braune Echtlederarmband fühlt sich ebenfalls sehr hochwertig an, ist allerdings in den ersten Tagen der Benutzung noch recht hart und straff. Dies gibt sich allerdings, wenn man die Uhr ein paar Tage in Gebrauch hat. Auch der ebenfalls aus Metall gefertigte Verschluss wirkt sehr hochwertig und hält die Uhr sicher in Position.

Dabei verfügt das 22 cm lange Armband über insgesamt zehn Löcher, mit denen die individuell bevorzugte Größe eingestellt werden kann. An der Unterseite sitzt an jeder Armband-Hälfte je ein Metallstift, mit dem sich das Armband schnell und einfach austauschen lässt. Schiebt man den Stift nach links, löst sich das Band direkt aus der Befestigung. Beim Einsetzen informiert ein Klick-Geräusch darüber, dass sich das Armband wieder sicher in Position befindet.

Trotz der hochwertigen Verarbeitung und des recht dicken Metallgehäuses fällt das Gewicht der Fossil Gen 6 Smartwatch mit rund 43 Gramm nicht zu schwer aus, was für ein angenehmes Tragegefühl sorgt. Zum Vergleich: Die Huawei Watch 3 Pro Classic bringt 21 Gramm mehr auf die Waage, die Apple Watch Series 6 wiegt hingegen knapp 36,5 Gramm während die kürzlich von uns getestete Kospet Optimus 2 satte 81 Gramm wiegt.

Kritik gibt es hinsichtlich der Wasserdichtigkeit, denn die Fossil Gen 6 ist lediglich nach 3 ATM gegen Spritzwasser geschützt und bietet dabei also noch nicht einmal Schutz gegen Schweiß, was selbst deutlich günstigere Smartwatches dank 5 ATM-Zertifizierung hinbekommen.

Einrichtung: Schnell und einfach dank Wear OS App

Nach dem ersten Einschalten der Fossil Gen 6 Smartwatch, geht es an die Einrichtung. Diese erfolgt zusammen mit der Wear OS-App, die für Android und iOS kostenlos zum Download angeboten wird. Für meinen Test habe ich die Uhr mit dem OnePlus 9 Pro Smartphone eingerichtet und genutzt, was unkompliziert und schnell vonstattenging.

Via Bluetooth wird die Smartwatch von der Wear OS-App sofort erkannt und in Sekundenbruchteilen verbunden. Der Großteil der Ersteinrichtung erfolgt dabei auf dem Smartphone. Dabei fragt die App anfangs, ob das eigene Google-Konto auf die Smartwatch übertragen werden soll. Danach gilt es festzulegen, welche Benachrichtigungen das Smartphone an die Watch weiterleiten soll. Um alle Funktionen nutzen zu können, müssen der Gen 6 beispielsweise Berechtigungen zur Nutzung des Mikrofons oder zum Anzeigen sämtlicher Benachrichtigungen erteilt werden.

Danach landet man direkt im Dashboard, das über den Akkustand der Uhr informiert, den Wechsel zwischen vorinstallierten Ziffernblättern ermöglicht oder das Einstellen von maximal 16 Widgets (genannt „Ansichten“) erlaubt, die man auf der Uhr per Wischgeste nach rechts aktiviert. Außerdem finden sich darin Einstellungen für Benachrichtigungen, Termine, Google Assistant oder erweiterte Optionen, in denen sich beispielsweise das Always-On-Display deaktivieren oder weitere Konten hinzufügen lassen. Die Wear OS App wirkt gut durchdacht und ist logisch aufgebaut, was eine schnelle und unkomplizierte Einrichtung beziehungsweise Anpassung ermöglicht.

Währenddessen wird zeitgleich die Smartwatch eingerichtet, wobei verschiedene Apps installiert und Prozesse ausgeführt werden. Dass das Interface der Uhr dabei ruckelt und regelmäßig hängen bleibt, ist kein Grund zur Sorge. Denn ist die Einrichtung erst einmal abgeschlossen, gehören die Ruckler der Vergangenheit an.

Bedienung und Display

Auch hinsichtlich der Bedienung leistet sich die Fossil Gen 6 keine Patzer. Das 1,28 Zoll große AMOLED-Display bietet genügend Platz für die Touch-Steuerung und löst mit 416 x 416 Pixeln mehr als ausreichend aus, um Inhalte gestochen scharf darzustellen. Dabei löst ein Druck auf die verschiedenen, je nach Ziffernblatt frei konfigurierbaren, Widgets den Start der entsprechenden Apps aus.

Einer Wischbewegung nach links, rechts, oben und unten wohnen darüber hinaus verschiedene Funktionen inne. Wischen wir mit dem Finger von oben nach unten, öffnet sich das Kontrollzentrum der Gen 6 samt Informationen zum Akkustand oder der Möglichkeit, Töne zu deaktivieren, den Akku-Modus zu wechseln oder schnell zu den Einstellungen zu wechseln. Wischen wir von unten nach oben, zeigt die Uhr aktuelle Benachrichtigungen an, die vollumfänglich vom gekoppelten Smartphone auf die Uhr übertragen werden.

Eine Wischbewegung von links nach rechts öffnet den Google Assistant samt Informationen zu Zeit, Datum und Wetter, aktuellen Terminen und einer Taste zum Starten des Sprachassistenten. Durch ein Wischen in die entgegengesetzte Richtung wechseln wir zu den bereits angesprochenen Widgets, zwischen denen wir durch ein Wischen nach rechts und links hin- und herwechseln.

Per Druck auf die mittlere Taste (Krone) wechseln wir dabei stets zum Startbildschirm zurück. Dort bringt uns ein Druck auf die Krone in die App-Galerie, in der alle Apps fein säuberlich in einer gebogenen Liste angezeigt werden. Praktisch: Zuletzt verwendete Apps werden am oberen Ende der Liste abgelegt, während Favoriten oder häufig genutzte Programme durch ein Gedrückt halten des Symbols oben angepinnt werden können.

Die beiden anderen Tasten können in den Einstellungen der Uhr frei belegt werden. Unter dem Menüpunkt „Personalisierung“ kann beiden Tasten eine App zugewiesen werden, die bei Betätigung der Buttons automatisch startet.

Insgesamt funktioniert die Bedienung der Fossil Gen 6 sowohl via Touch-Eingabe als auch mit den Knöpfen sehr gut und äußerst präzise. Allerdings haben wir ab und zu eine Verzögerung beim Starten von Apps oder kurze Ruckler beim schnellen Navigieren durch Menüs feststellen müssen. Ganz so flüssig wie eine Apple Watch arbeitet die Fossil leider nicht, dennoch liegt die Performance über der der aktuellen Galaxy Watch 4 und ist mehr als zufriedenstellend.

Gut gefällt uns zudem, dass die Smartwatch in der Lage ist, Bilder (beispielsweise von WhatsApp) oder Emojis darzustellen. Auf entsprechende Nachrichten kann dann wahlweise mithilfe einer On-Screen-Tastatur oder via Spracheingabe schnell geantwortet werden – beide Varianten arbeiten präzise und gut.

Gesundheit & Fitness: Sehr gute Sensoren der Fossil Gen 6

Hinsichtlich der Sensoren legt die Fossil Gen 6 im Vergleich zum Vorgänger zu und präsentiert sich endlich auf Augenhöhe mit der Konkurrenz. So besteht die Möglichkeit, Aktivitätsziele, Schritte, Schlaf, Herzfrequenz und Kardiolevel zu tracken, erstmals lässt sich zudem auch der spO2-Wert (Sauerstoffsättigung im Blut) messen.

Dabei besteht zudem die Möglichkeit, Herzfrequenz und Blutsauerstoff konstant im Hintergrund zu ermitteln, um über den gesamten Tag zuverlässige Werte zur Verfügung gestellt zu bekommen. Alle Sensoren arbeiten äußerst präzise. Die Ergebnisse des Schlaf-Trackings, der Herzfrequenz oder des Blutsauerstoffgehaltes decken sich zu 98 beziehungsweise 99 Prozent mit den Ergebnissen, die wir im Vergleich mit anderen Geräten erzielen.

Hinsichtlich des Gesundheits-Dashboards kommt Google Fit zum Einsatz, das in seinem Funktionsumfang und Detailgrad leider noch immer nicht mit Apple oder Samsung konkurrieren kann. So wird die Blutsauerstoffsättigung beispielsweise bislang ebenso wenig festgehalten, wie die zurückgelegten Höhenmeter. Beim Schlaf-Tracking unterscheide die Gen 6 hingegen nur zwischen Wachphasen, leichtem und erholsamem Schlaf. Traumphasen oder REM-Schlafphasen werden hingegen nicht explizit dargestellt. Die Trainingsaufzeichnung hingegen klappt dank präzisem GPS ausgesprochen gut.

Obwohl alle Gesundheits-Sensoren zuverlässig und exakt arbeiten, kann die Fossil Gen 6 in diesem Bereich nicht mit der Konkurrenz mithalten. Wem gerade dieser Bestandteil besonders wichtig ist, der sollte eher zu einer anderen Smartwatch greifen.

Fossil Gen 6 Smartwatch

Für mich persönlich wiegt dieser Kritikpunkt allerdings nicht allzu schwer, da ich lediglich Wert auf einen präzisen Schrittzähler, eine gelegentliche Puls-Überwachung und ein allgemeines Aufzeichnen meiner Schlafqualität lege – diese Bedürfnisse erfüllt die Fossil Gen 6 für mich mehr als zufriedenstellend und liefert in der Google Fit-App umfangreiche Statistiken, in denen ich die vergangenen Tage und Wochen miteinander vergleichen kann.

Telefonie, Ton, NFC und Google Pay

Musikwiedergabe ist auf der Fossil Gen 6 wahlweise via Spotify oder YouTube Music möglich. Verfügt man über entsprechende Premium-Abonnements, lassen sich Playlists und Titel via WLAN auch herunterladen und offline abspielen. Das funktioniert allerdings nicht über die verbauten Lautsprecher, sondern setzt immer eine via Bluetooth verbundene Audio-Quelle voraus – also beispielsweise ein Smartphone, Lautsprecher oder Kopfhörer.

Telefonieren ist mit der Fossil Gen 6 nicht möglich, allerdings können Anrufe direkt über die Smartwatch angenommen oder abgelehnt werden. Außerdem besteht hier bei bestehender Bluetooth-Verbindung die Möglichkeit, Gespräche mit einer Nachricht an den Anrufenden abzuweisen.

Fossil Gen 6 Smartwatch

Hinsichtlich der NFC-Konnektivität leistet sich die Gen 6 keine Patzer. Besonders das Bezahlen via Google Pay klappte in unserem Test mit mehreren verbundenen Karten problemlos und schnell. Besonders, wenn man eine der beiden Seitentasten direkt mit der mobilen Zahlung belegt. Anklicken, vor das Kartenlesegerät halten und schon wird der Bezahlvorgang in wenigen Sekunden durchgeführt. Eine Benachrichtigung informiert über die erfolgreiche Zahlung und die Höhe des Kaufs.

Akkulaufzeit und Betriebssystem

Kommen wir zur Achillesverse der Fossil Gen 6, die die Smartwatch jedem Wearable mit Googles Wear OS-Betriebssystem gemein hat. Das Positive: Die Gen 6 hält samt Snapdragon 4100+ im direkten Vergleich mit Samungs Galaxy Watch4 (Exynos W920) länger durch. Die schlechte Nachricht: Selbst bei vielen deaktivierten Einstellungen fällt die Akkulaufzeit mit 24-36 Stunden äußerst dürftig aus.

Besonders, wenn ich die Sensoren auch im Hintergrund laufen habe und beispielsweise über den gesamten Tag meine Herzfrequenz aufzeichnen lasse, geht der Fossil Gen 6 schon vor dem Ende des Tages die Puste aus. Nehme ich die Smartwatch um 6:00 Uhr von der Ladestation, erreiche ich gegen 18:00 Uhr und bei durchschnittlicher Nutzung den kritischen Wert von 10 Prozent Ladung, bei der die Uhr standardmäßig in den erweiterten Akkumodus schaltet.

Tatsächlich kann man der kleinen Batterieanzeige mit allen aktivierten Features beim Abnehmen zuschauen. So war ich stellenweise schockiert, dass bereits in den ersten zwei Stunden des Tages rund 20 Prozent Akku verloren gehen, während sich der Wert danach seltsamerweise etwas normalisiert. Mit deaktiviertem Always-on-Display und ohne konstante Gesundheitsaufzeichnung im Hintergrund fällt die Akkulaufzeit der Fossil Gen 6 allerdings recht ordentlich aus. Dann sind problemlos anderthalb Tage möglich, wirklich überragend ist das nicht. Allerdings muss man fairerweise sagen, dass die Gen 6 ihren Vorgänger und direkten Konkurrenten Galaxy Watch4 hinsichtlich der Akkulaufzeit um mehrere Stunden überragt.

Fossil Gen 6 Akkulaufzeit

Um zusätzlich Saft zu sparen, kann zwischen drei Akku-Betriebsmodi gewechselt werden. „Täglich“ aktiviert alle Funktionen, wie im Menü eingestellt. „Erweitert“ deaktiviert beispielsweise WLAN, GPS und Always-On-Display, wohingegen „Nur Zeit“ nahezu alles Features ausschaltet, die eine Smartwatch ausmachen. Das ist vielleicht für längere Reisen ganz interessant, immerhin verspricht Fossil hier eine Laufzeit von rund drei Wochen. Das Laden geht dafür dank Fast Charge durchaus flott. In nur einer Stunde ist die Fossil Gen 6 wieder zu 100 Prozent vollgeladen, in 30 Minuten am Stromnetz versorgen wir die Uhr mit rund 54 Prozent Energie.

Fossil Gen 6 Smartwatch

Wear OS 3.0 erst im Jahr 2022

Hier wird es zudem spannend sein zu sehen, welche Auswirkungen das Update auf die aktuelle Plattform Wear OS 3.0 auf die Akkulaufzeit der Fossil Gen 6 hat. Denn aktuell läuft die Smartwatch nur mit Version 2.31 von Googles mobilem Betriebssystem – ein Wermutstropfen, denn damit ist die aktuelle Samsung-Uhr die einzige, die bereits über die neueste Version verfügt. Das Update wurde für das Jahr 2022 aber immerhin bereits bestätigt.

Fazit

Mit der Gen 6 liefert Fossil eine schicke und hochwertige Wear OS-Smartwatch ab, die mit ihrer Vielzahl an Funktionen und präzisen Sensoren überzeugen kann. Die Verarbeitungsqualität liegt auf hervorragendem Niveau, das Display ist gestochen scharf und die Farbdarstellung hervorragend. Auch der neue Snapdragon 4100+ samt Co-Prozessor weiß zu gefallen und sorgt für einen flüssigen Übergang zwischen Always-on- und normalem Display bei gesteigerter Akkulaufzeit.

Die für mich wichtigsten Kriterien (Google Pay und detaillierte Darstellung von Benachrichtigungen) meistert die Smartwatch mit Bravour. Auch beim Fitness- und Schlaftracking leistet sich die Gen 6 kaum Fehler, wenngleich die Integration in Google Fit mangels Funktionsumfang etwas dürftig ausfällt. Für Fitness- und Gesundheits-Fans ist die Fossil-Watch daher nur eingeschränkt zu empfehlen – hier gibt es deutlich bessere Wearables.

Kritik gibt es vor allem hinsichtlich der Akkulaufzeit und Wasserdichtigkeit. Mit allen aktivierten Funktionen hält die Fossil Gen 6 kaum einen Tag durch, ist dafür allerdings sehr schnell wieder vollgeladen. Deaktiviert man einige Features wie WLAN, Always-on-Display und konstante Pulsmessung, geht die Laufzeit mit rund anderthalb bis zwei Tagen aber in Ordnung.

Die Wasserdichtigkeit von nur 3 ATM hingegen kann ein absolutes KO-Kriterium für viele Nutzer darstellen, denn damit ist die Uhr gerade einmal spritzwassergeschützt und hält, auf Dauer, noch nicht einmal Schweiß und Regen stand. Wer beim Laufen oder Radfahren von einem Regenschauer überrascht wird, muss unter Umständen um seinen (teuren) Begleiter fürchten.

Warum die Uhr derzeit noch mit einer veralteten Version des Betriebssystems ausgeliefert wird, ist hingegen komplett unverständlich. Gibt es vielleicht einen zeitlich befristeten Exklusiv-Deal zwischen Google und Samsung? Man weiß es nicht, immerhin soll Wear OS 3.0 ja im kommenden Jahr folgen. Wer damit kein Problem hat, der erhält mit der Fossil Gen 6 eine der derzeit besten Wear OS-Smartwatches. Definitiv aber die derzeit edelste und optisch ansprechendste Uhr in Googles mobilem Betriebssystem.

Fossil Gen 6 Smartwatch Award

Fossil Gen 6 Smartwatch

Verarbeitung
Hardware
Performance
Funktionen
Akku
Preis-Leistungs-Verhältnis

88/100

Hervorragend verarbeitete und edle Smartwatch mit Wear OS, starken Sensoren und NFC. Akkulaufzeit und Wasserdichtigkeit hingegen sind nur Mittelmaß.

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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w
wald124

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Ich habe die Uhr und bezüglich Akku habe ich nun nach etwa einer Woche Nutzung folgende Erfahrung gemacht:
Ich habe fast alle Funktionen an, außer NFC und WLAN (Always-On Display ist an, jedoch die Geste zur Aktivierung ist aus).
Morgens um 7Uhr und 100% aus der Ladeschale genommen, 9 Stunden im Büro, danach ein 1Stündiges Workout im Fitnessstudio getrackt und ich hatte abends um 19 Uhr noch ca 50% Akku. Das reicht auch noch locker, um die Uhr nachts anzulassen und das Schlaftracking zu machen. (Benötigt für 8 Stunden Schlaf ca 12-15% Akku).
Bei normaler Nutzung und Pulsmessung im Hintergrund habe ich etwa 3% Verbrauch pro Stunde, und ohne Pulsmessung etwa 2,5% pro Stunde.
Am Wochenende war ich Samstags von 9Uhr bis Sonntags 17Uhr nicht zuhause. Die Uhr hatte (ohne zwischenladen) dann noch 30% als ich nach hause kam. (Pulsüberwachung hatte ich ausgestellt, ansonsten war AOD auch hier an und Benachrichtigungen ebenfalls ganz normal eingeschaltet).
Klar, die ersten Tage war der Verbrauch höher, weil man noch mit der Uhr rumspielt und der Prozessor viel arbeiten muss, aber das legt sich ja nach einigen Tagen.
Daher kann ich nur sagen, dass der Akku meine Erwartungen übertrifft und ich sehr zufrieden bin. Da die Ladezeit schnell ist, lege ich die Uhr vor dem Schlafengehen kurz auf die Schale, zum Schlafen ziehe ich sie wieder an. Und morgens, wenn ich im Bad bin, liegt die Uhr wieder in der Schale. Das reicht, um den Akku immer wieder vollzuladen.

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