Smartphones, Tablets & Wearables

Gigaset GS370 Plus Test: Der Kampf gegen die starke Konkurrenz

Der deutsche Hersteller Gigaset überzeugt vor allem mit Smartphones der mittleren Preisklasse. Im Folgenden testen wir das GS370 Plus, das von Gigaset vor allem mit dem 18:9 HD+ IPS Panorama Display sowie dem Aluminium-Metallgehäuse beworben wird. Was das Smartphone des Herstellers aus Bocholt wirklich leistet und ob es überzeugen kann, erfahrt ihr im folgenden Test.

Verarbeitung

Mit einer Größe von 151 x 72 x 8,2 Millimetern und einem Gewicht von knapp 145 Gramm liegt das Gigaset GS370 Plus gut in der Hand. Es ist also recht kompakt. Die Ecken sind abgerundet, was den angenehmen Eindruck beim Aufliegen auf der Hand verstärkt. Rechts finden sich ein Powerbutton sowie ein Lautstärkeregler. Rückseitig befindet sich ein Fingerabdrucksensor. Links auf der Rückseite befindet sich die Hauptkamera. Unten ist der Lautsprecher zu finden, während oben ein 3,5-Millimeter-Audioausgang angebracht ist.

Insgesamt verfügt das Smartphone über alle Komponenten, die es aufweisen muss und ist recht gut verarbeitet. Makel sind nicht zu erkennen, das Gefühl ist angenehm. Da das Gehäuse aus Aluminium gefertigt wurde, fühlt sich insgesamt recht wertig an, was es von anderen Smartphones des deutschen Herstellers unterscheidet. Während das Vorgängermodell aufgrund der Abwesenheit von Metallelementen keinen sonderlich hochwertigen Eindruck vermitteln konnte, überzeugt das GS370 Plus hinsichtlich der Verarbeitung sowie des optischen und haptischen Gesamteindrucks.

Hardware

Im GS370 Plus ist der gleiche Prozessor verbaut wie im günstigeren GS270 Plus. So wurde mit dem Mediatek MT6750T ein achtkerniger Prozessor verbaut, der mit 1,5 GHz getaktet ist.

Das Display des GS370 Plus ist 5,7 Zoll groß, liefert eine Auflösung von 1.440 x 720 Bildpunkten und bietet 16,7 Millionen Farben. Auffällig ist hier das 18:9-Format, wie man es beispielsweise vom LG V30 kennt. Die Auflösung verwundert jedoch, immerhin ist sie selbst beim günstigeren GS270 höher. Sie ist jedoch absolut ausreichend zur Darstellung, nur im direkten Vergleich sieht man einen Unterschied.

Der Arbeitsspeicher beträgt 4 GB, während der interne Speicher auf 64 GB begrenzt ist. Dank des vorhandenen microSD-Slots kann er jedoch auf bis zu 128 GB erweitert werden. Genug Speicher für Apps und Spiele ist also vorhanden. Das Smartphone ist LTE- und Dual-SIM-fähig.

Insgesamt sind die Ausstattungsdaten des Gigaset GS370 Plus für ein Mittelklasse-Smartphone typisch. In dieser Preisklasse kann kaum eine bessere Ausstattung geboten werden. Dennoch gibt es hier schon einige Modelle, die genau das tun. Alle relevanten Technologien und WLAN-Bänder werden unterstützt, der Arbeitsspeicher ist ebenso respektabel wie der Prozessor und die Erweiterung des Speicherplatzes schafft neue Möglichkeiten für ambitionierte Nutzer. Dennoch gibt es hier schon stärkere Modelle, die beispielsweise auch mit einer besseren Kamera auftrumpfen.

Das GS370 Plus schneidet hinsichtlich der verbauten Hardware also durchschnittlich ab, hebt sich aber nicht aus der Masse hervor.

Multimedia

Auch die Kamera des GS370 Plus wird seitens des Herstellers offensiv beworben. Die rückseitig angebrachte Dualkamera wartet mit Autofokus, LED-Blitz und 13 Megapixeln auf der Hauptkamera auf und soll so extrem scharfe Fotos entstehen lassen. Die zweite Kamera der Rückseite löst mit 8 Megapixeln auf und bietet den Vorteil eines 120-Grad-Weitwinkel-Objektivs. Mit diesem sollen Panoramaaufnahmen ermöglicht werden.

Im Test schneidet die Hauptkamera wie bei Gigaset üblich eher durchwachsen ab. Bei sehr guten Lichtverhältnissen sind die Bilder stimmig, sogar bei Makroaufnahmen. Mit weniger Licht wird es jedoch schnell unscharf und verwaschen. Auch mit dem Bokeheffekt kann Gigaset meine Meinung nicht umstimmen, denn auch dieser erzielt keine zufriedenstellenden Ergebnisse.

Auch vorderseitig ist eine Kamera angebracht. Die Frontkamera bietet ebenfalls Autofokus, löst jedoch nur mit 8 Megapixeln auf. In Anbetracht der Tatsache, dass sie selten für anderes als Selfies benutzt werden wird, ist die Ausstattung in Ordnung. Im Test zeigen sich einige Abstriche, die bei Frontkameras von Mittelklasse-Smartphones durchaus als normal einzuschätzen sind. Die Bildqualität ist in Ordnung und für Selfies absolut ausreichend. Hochwertige Fotografien lassen sich mit der Frontkamera jedoch nicht produzieren.

Da wir die Bilder für einen schnellen Abruf leicht komprimiert hochladen, gibt es hier auch alle unkomprimierten Bilder zum Download.

Performance

Im praktischen Test weiß das Gigaset GS370 Plus zu überzeugen. Es läuft flüssig, ohne merklich zu hängen oder anderweitige Fehler zu produzieren. Alle getesteten Anwendungen laufen ohne Probleme. Selbst datenintensive Spiele mit hochwertiger Grafik können mit dem GS370 Plus problemlos ausgeführt werden. Auch der Fingerabdrucksensor reagiert ohne merkliche Verzögerung.

Auch das Öffnen mehrerer Anwendungen funktioniert problemlos. Das GS370 Plus scheint demnach für Multitasking mit mehreren Anwendungen geeignet zu sein. Da die Eignung für den praktischen Einsatz für die meisten Nutzer das entscheidende Kriterium für oder gegen einen Kauf ist, kann das GS370 Plus aufgrund des guten Abschneidens in diesem Testbereich als durchaus hochwertiges Smartphone angesehen werden. Selbstverständlich lassen sich im direkten Vergleich mit anderen Android-Smartphones aus höheren Preisklassen Unterschiede feststellen. Das GS370 Plus leistet hinsichtlich der Performance weniger als ein Smartphone, das mehr als das Doppelte kostet – hierbei handelt es sich jedoch um eine Selbstverständlichkeit und nicht um einen Nachteil.

Benchmarks

wdt_ID Smartphone OpenGL Manhattan OpenGL Car Chase T-Rex
1 Moto X Force 11,0 7,3 42,0
2 Neffos C5 Max 4,4 2,1 0,0
3 UMi London 0,0 0,0 7,3
4 Gigaset GS160 3,4 0,0 11,0
5 Sony Xperia XZ 46,0 20,0 59,0
6 Kodak Ektra 9,6 0,0 35,0
7 Huawei Mate 9 32,0 14,0 60,0
8 Huawei Nova 10,0 3,6 22,0
9 BQ Aquaris X 9,6 3,5 22,0
10 Neffos X1 11,0 3,9 22,0
Smartphone OpenGL Manhattan OpenGL Car Chase T-Rex
wdt_ID Smartphone Sling Shot Sling Shot Extreme Ice Storm Unlimited Ice Storm Extreme
1 Moto X Force 1.348 0 0
2 Neffos C5 Max 284 6.816 4.361
3 UMi London 0 2.827 1.951
4 Gigaset GS160 161 3.710 2.333
5 Sony Xperia XZ 2.416 0 0
6 Kodak Ektra 1.023 15.606 9.343
7 Huawei Mate 9 2.688 29.138 13.288
8 Huawei Nova 461 13.637 8.091
9 BQ Aquaris X 847 13.986 8.335
10 Neffos X1 481 9.294 5.486
Smartphone Sling Shot Sling Shot Extreme Ice Storm Unlimited Ice Storm Extreme
wdt_ID Smartphone Score
1 Moto X Force 4.115
2 Neffos C5 Max 2.892
3 UMi London 2.475
4 Gigaset GS160 2.600
5 Sony Xperia XZ 5.550
6 Kodak Ektra 3.975
7 Huawei Mate 9 6.431
8 Huawei Nova 4.594
9 BQ Aquaris X 4.889
10 Neffos X1 3.183
Smartphone Score
wdt_ID Smartphone AnTuTu Score
1 Moto X Force 22.297
2 Neffos C5 Max 37.569
3 UMi London 22.297
4 Gigaset GS160 29.251
5 Sony Xperia XZ 33.943
6 Kodak Ektra 84.997
7 Huawei Mate 9 139.020
8 Huawei Nova 63.206
9 BQ Aquaris X 66.149
10 Neffos X1 45.024
Smartphone AnTuTu Score
wdt_ID Smartphone Single-Core Multi-Core
1 Moto X Force 2.719 2.618
2 Neffos C5 Max 1.063 1.563
3 UMi London 685 1.146
4 Gigaset GS160 820 1.298
5 Sony Xperia XZ 3.585 3.271
6 Kodak Ektra 2.167 3.731
7 Huawei Mate 9 3.270 4.519
8 Huawei Nova 1.433 2.661
9 BQ Aquaris X 1.444 2.279
10 Neffos X1 1.205 2.164
Smartphone Single-Core Multi-Core
wdt_ID Smartphone Score
1 Moto X Force 2.803
2 Neffos C5 Max 2.697
3 UMi London 2.162
4 Gigaset GS160 1.794
5 Sony Xperia XZ 4.569
6 Kodak Ektra 5.869
7 Huawei Mate 9 7.316
8 Huawei Nova 3.325
9 BQ Aquaris X 3.461
10 Neffos X1 2.914
Smartphone Score
wdt_ID Smartphone Single-Core Multi-Core
1 Moto X Force 1.115 4.376
2 Neffos C5 Max 602 2.468
3 UMi London 371 1.064
4 Gigaset GS160 535 1.493
5 Sony Xperia XZ 1.626 3.872
6 Kodak Ektra 1.648 4.053
7 Huawei Mate 9 1.934 5.998
8 Huawei Nova 830 3.004
9 BQ Aquaris X 921 4.495
10 Neffos X1 731 2.738
Smartphone Single-Core Multi-Core

Akku

Der Akku überzeugt im Test mit einer Kapazität von 3.000 mAh und einer Schnellladefunktion. Die großzügige Kapazität macht eine sorgenfreie Nutzung des Smartphones möglich. Selbst bei intensiver Benutzung hält der Akku einen ganzen Tag durch. Ansonsten kann auch mit deutlich längeren Zeiten zwischen den Aufladungen gerechnet werden.

In diesem Punkt übertrifft das GS370 Plus wesentlich teurere Smartphones mitunter deutlich. Die Akkukapazität ist ein eindeutiger Pluspunkt dieses Geräts. Dank der Schnellladefunktion lässt er sich darüber hinaus in sehr kurzer Zeit wieder aufladen.

wdt_ID Smartphone Score
1 Moto X Force 549
2 Neffos C5 Max 0
3 UMi London 248
4 Gigaset GS160 442
5 Sony Xperia XZ 391
6 Kodak Ektra 293
7 Huawei Mate 9 505
8 Huawei Nova 317
9 BQ Aquaris X 553
10 Neffos X1 345
Smartphone Score

Fazit

Das Gigaset GS370 Plus gehört zu den Modellen der mittleren Preiskategorie (12.01.18: 262 €). Deshalb kann man hier schon einiges erwarten, vor allem da Gigaset in der Vergangenheit recht starke Einsteiger-Smartphones vorgestellt hat. Mich hat das Smartphone daher ein wenig enttäuscht. Denn es bietet zwar ein „Panorama Display“, aber mit einer niedrigen Auflösung als die günstigeren Gigaset-Smartphones. Dafür erhält man neben einer mehr (Arbeits-)Speicher auch ein Aluminium-Metallgehäuse und eine „bessere“ Kamera. Die Spezifikationen lassen bei der Kamera jedoch mehr erhoffen, als man geboten bekommt.

In dieser Preisregion gibt es deutlich stärkere Konkurrenz, wie etwa die Huawei Smartphones Nova 2 & Mate 10 Lite. Aber auch die etwas älteren Modelle LG G5 und Samsung Galaxy S6 sind in dieser Preisregion angesiedelt. Und diese besitzen auch alle mindestens Android 7, mit einer aktuelleren Betriebssystemversion kann das GS370 Plus bisher also auch noch nicht Punkten. Wer zum Gigaset GS370 Plus greift, sollte sich mit der Wahl daher wirklich sicher sein.

Gigaset GS370 Plus

Verarbeitung
Hardware
Multimedia
Performance
Akku
Preis-Leistung

Hat mich nicht überzeugt.

Das GS370 Plus stellt zwar eine Verbesserung von Gigasets Einsteiger-Smartphones dar, kann jedoch mit der starken Konkurrenz in dieser Preisregion nicht ganz mithalten.

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"