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Kodak Ektra: Hybrid aus Smartphone und Kamera im Test

Kodak hat mit dem Kodak Ektra sein erstes Smartphone auf den Markt gebracht. Dabei liegt der Fokus eindeutig auf der Kamera. Als „Smartphone für Fotografie“ mit „DSLR-Funktionalität“ wird es beworben. Ob das Smartphone – und vor allem die Kamera – hält, was es verspricht, erfahrt ihr in diesem Test.

Design & Verarbeitung

Das Design der Rückseite des Kodak Ektra gefällt mir sehr gut. Ins Auge fallen vor allem die große Kameralinse und die Wölbung am unteren Rand. Auch das Material in Lederoptik sieht hochwertig aus und erinnert an gute Digitalkameras, für die Kodak ja eigentlich bekannt ist. Auf der Vorderseite befinden sich Display, Frontkamera und Mikrofon sowie die bekannten Android-Knöpfe. Leider ist der Rahmen um das 5-Zoll-Display ziemlich dick ausgefallen. Dies erinnert an Smartphones von vor mehreren Jahren und ist zu diesem Preis heutzutage nicht mehr angemessen. Insgesamt ist das Smartphone sehr dick, fast 9,7 mm ohne die Kameralinse. Rechnet man die Verdickung am unteren Rand mit, landet man sogar bei 14,5 mm. Auch der metallische Rand um das Smartphone überzeugt mich leider nicht, er ist nämlich, wie auch die Rückseite, aus Plastik.

Durch seine Dicke und die große Kameralinse liegt das Kodak Ektra nicht gut in der Hand. Dazu kommt, dass der Ein-/Ausschalter auf der rechten Seite ungewöhnlich weit unten platziert ist, so dass man mit dem Daumen umgreifen muss um ihn zu erreichen. Der Druckpunkt der Lautstärkeschalter ist okay, der Ein-/Ausschalter hebt sich jedoch wenig vom Gehäuse ab und ist daher nicht gut zu drücken. Der zweistufige Kameraknopf hingegen hat einen angenehmen Druckpunkt. Hält man das Smartphone im Landscape-Modus, also wie eine „echte“ Digitalkamera, liegt das Gerät jedoch gut in der Hand. Man hat dann, vor allem durch die Verdickung am unteren Rand, fast das Gefühl eine Kamera in der Hand zu halten.

Ein nettes Detail ist die mitgelieferte Handschlaufe, mit der man das Ektra beim Fotografieren sichern kann. Schön wäre auch ein Stativgewinde gewesen, wie man es von Digitalkameras kennt. Dieses fehlt jedoch.

Insgesamt sieht das Smartphone zwar gut aus, Haptik und Verarbeitung können mich jedoch nicht wirklich überzeugen.

Hardware

Im Kodak Ektra steckt ein Deca-Core-Prozessor von MediaTek, der Zugriff auf 3 GB Arbeitsspeicher hat. Für Betriebssystem, Apps und andere Dateien stehen 32 GB interner Speicher zur Verfügung, der mittels microSD-Karte mit bis zu 128 GB erweitert werden kann. Das 5 Zoll-Display löst mit FullHD (1920 x 1080 Pixel) auf. Auf DualSIM-Funktionalität muss man leider verzichten, aber immerhin existiert ein USB-C Anschluss, mit dem Dateien mit USB 3.0-Geschwindigkeit übertragen werden können.

Display 5,0 Zoll IPS
Auflösung Full HD (1920 x 1080 Pixel) – 441 ppi
Speicher 32 GB, erweiterbar mit bis zu 128 GB
RAM 3 GB
Prozessor 2,3 Ghz MediaTek MT6797 Helio X20 (Deca-Core)
Abmessungen 147,8 x 73,35 x 9,69 mm
Gewicht 150 g
Rückkamera 21 MP, f2.0-Blende (5248 x 3936 Pixel), Dualblitz
Frontkamera 13 MP (4160 x 3120 Pixel)
Akku 3000 mAh
Konnektivität WLAN 802.11 a/b/g/n/ac (2.4 Ghz und 5 Ghz), GSM/GPRS/EDGE Quad-Band 850/900/1800/1900,
WCDMA Quad-Band 850/900/1900/2100, HSPA
LTE 1/3/7/20 (Cat 4), GPS, Bluetooth 4.1, NFC, USB-C
Preis nicht mehr verfügbar

Display

Das 5-Zoll-Display des Kodak Ektra ist gut, aber nicht besonders. Die Pixeldichte ist dank der Full-HD-Auflösung sehr gut und das Display ist sehr blickwinkelstabil und ausreichend hell. Unschön ist der dicke Rahmen (je 5mm links und rechts), dieser lässt das Smartphone, auch aufgrund seiner Dicke, unmodern und klobig wirken.

Multimedia

Kamera

Die Kamera ist das Herzstück des Kodak Ektra. Sie ist der Punkt, der sich aus der Masse an Smartphones herausheben soll. Zunächst einmal zur Software: Kodak ersetzt die Standard-Kamera-App durch eine eigene, deren Oberfläche an eine Digitalkamera erinnert. In der unteren rechten Ecke befindet sich ein Rad, mit dem man verschiedene Modi auswählen kann. Für den schnellen Schnappschuss gibt es den Smart-Auto-Modus, die anderen Modi sind Video, Panorama, Bokeh, Nacht, Sport, Makro, Hochformat, Querformat, HDR und Manuell. Gerade im letzten Modus kann man einiges einstellen, wie zum Beispiel ISO-Werte und den Weißabgleich. Diese und weitere Features sind es wohl, die Kodak als „DSLR-Funktionalität“ anpreist. In den Einstellungen kann man zusätzlich die Auflösung ändern, Selbstauslöser aktivieren, Objektverfolgung einschalten und einiges mehr. All diese Features erinnern tatsächlich an eine gute Kamera. Entscheidend ist nur noch, dass die im Ektra verbaute Kamera dem auch gerecht wird. Um es kurz zu machen: Die Kamera ist für die Preisklasse sehr gut, kommt aber z. B. an die der Samsung-Flaggschiffe nicht heran. Auch die riesige Linse scheint eher für die Optik zu sein.

Musik

Das Ektra hat einen Lautsprecher auf der Rückseite verbaut. Da dieser schräg in die Verdickung des unteren Randes eingebaut ist, kann das Smartphone auch auf die Rückseite gelegt werden, ohne Lautstärkeeinbußen hinnehmen zu müssen. Insgesamt klingt der Lautsprecher jedoch nicht besonders. Für Klingeltöne etc. reicht er aus, zum Musikhören würde ich einen externen Lautsprecher empfehlen. Die Audioausgabe über die Kopfhörerbuchse klingt in Ordnung, kann aber mit der meines (günstigeren) Huawei-Smartphones nicht mithalten.

Software

Das Kodak Ektra läuft mit purem Android 6.0. Zudem hat Kodak einige Apps für die Fotografie und zur Fotobearbeitung vorinstalliert. Diese sind die Kodak-eigenen Apps „Snap-Galerie“, „Super 8“, „Kodak“, „Prints“ und eine eigene Kamerasoftware. Die „Kodak“-App entpuppt sich beim öffnen als Link zur Kodak-Website und „Super 8“ ist eine eher unnötige Spielerei. Auch Google Snapseed für die Bildbearbeitung ist vorinstalliert. Insgesamt macht Kodak mit dem Betriebssystem nichts falsch und auch die Performance ist sehr gut.

Performance

wdt_ID Smartphone OpenGL Manhattan OpenGL Car Chase T-Rex
1 Moto X Force 11,0 7,3 42,0
2 Neffos C5 Max 4,4 2,1 0,0
3 UMi London 0,0 0,0 7,3
4 Gigaset GS160 3,4 0,0 11,0
5 Sony Xperia XZ 46,0 20,0 59,0
6 Kodak Ektra 9,6 0,0 35,0
7 Huawei Mate 9 32,0 14,0 60,0
8 Huawei Nova 10,0 3,6 22,0
9 BQ Aquaris X 9,6 3,5 22,0
10 Neffos X1 11,0 3,9 22,0
Smartphone OpenGL Manhattan OpenGL Car Chase T-Rex
wdt_ID Smartphone Sling Shot Sling Shot Extreme Ice Storm Unlimited Ice Storm Extreme
1 Moto X Force 1.348 0 0
2 Neffos C5 Max 284 6.816 4.361
3 UMi London 0 2.827 1.951
4 Gigaset GS160 161 3.710 2.333
5 Sony Xperia XZ 2.416 0 0
6 Kodak Ektra 1.023 15.606 9.343
7 Huawei Mate 9 2.688 29.138 13.288
8 Huawei Nova 461 13.637 8.091
9 BQ Aquaris X 847 13.986 8.335
10 Neffos X1 481 9.294 5.486
Smartphone Sling Shot Sling Shot Extreme Ice Storm Unlimited Ice Storm Extreme
wdt_ID Smartphone Score
1 Moto X Force 4.115
2 Neffos C5 Max 2.892
3 UMi London 2.475
4 Gigaset GS160 2.600
5 Sony Xperia XZ 5.550
6 Kodak Ektra 3.975
7 Huawei Mate 9 6.431
8 Huawei Nova 4.594
9 BQ Aquaris X 4.889
10 Neffos X1 3.183
Smartphone Score
wdt_ID Smartphone AnTuTu Score
1 Moto X Force 22.297
2 Neffos C5 Max 37.569
3 UMi London 22.297
4 Gigaset GS160 29.251
5 Sony Xperia XZ 33.943
6 Kodak Ektra 84.997
7 Huawei Mate 9 139.020
8 Huawei Nova 63.206
9 BQ Aquaris X 66.149
10 Neffos X1 45.024
Smartphone AnTuTu Score
wdt_ID Smartphone Single-Core Multi-Core
1 Moto X Force 2.719 2.618
2 Neffos C5 Max 1.063 1.563
3 UMi London 685 1.146
4 Gigaset GS160 820 1.298
5 Sony Xperia XZ 3.585 3.271
6 Kodak Ektra 2.167 3.731
7 Huawei Mate 9 3.270 4.519
8 Huawei Nova 1.433 2.661
9 BQ Aquaris X 1.444 2.279
10 Neffos X1 1.205 2.164
Smartphone Single-Core Multi-Core
wdt_ID Smartphone Score
1 Moto X Force 2.803
2 Neffos C5 Max 2.697
3 UMi London 2.162
4 Gigaset GS160 1.794
5 Sony Xperia XZ 4.569
6 Kodak Ektra 5.869
7 Huawei Mate 9 7.316
8 Huawei Nova 3.325
9 BQ Aquaris X 3.461
10 Neffos X1 2.914
Smartphone Score
wdt_ID Smartphone Single-Core Multi-Core
1 Moto X Force 1.115 4.376
2 Neffos C5 Max 602 2.468
3 UMi London 371 1.064
4 Gigaset GS160 535 1.493
5 Sony Xperia XZ 1.626 3.872
6 Kodak Ektra 1.648 4.053
7 Huawei Mate 9 1.934 5.998
8 Huawei Nova 830 3.004
9 BQ Aquaris X 921 4.495
10 Neffos X1 731 2.738
Smartphone Single-Core Multi-Core

Akku

Die Akkuleistung des Kodak Ektra ist eher mittelmäßig, sollte bei der Verwendung als Digitalkamera aber ein bis zwei Tage durchhalten. Der Akku ist fest verbaut, lässt sich also nicht austauschen.

wdt_ID Smartphone Score
1 Moto X Force 549
2 Neffos C5 Max 0
3 UMi London 248
4 Gigaset GS160 442
5 Sony Xperia XZ 391
6 Kodak Ektra 293
7 Huawei Mate 9 505
8 Huawei Nova 317
9 BQ Aquaris X 553
10 Neffos X1 345
Smartphone Score

Empfang und Sprachqualität

Empfang und Sprachqualität sind gut. Gerade die Qualität des Mikrofons überzeugt, dass ja auch für Videoaufnahmen verwendet wird.

Fazit

Mit dem Kodak Ektra hat Kodak den Sprung in den Smartphonemarkt gemacht. Die Ambitionen waren hoch, die Umsetzung leider nur mittelmäßig. Abgesehen von der großen Linse sieht man dem Gerät seinen Preis nicht an, da die Verarbeitung und die Klobigkeit das Smartphone eher billig wirken lassen. Die Hardwareausstattung ist jedoch gut und mit der Software macht Kodak auch nichts falsch. Insgesamt bleibt das Kodak Ektra aber unter meinen Erwartungen, sowohl was die Verarbeitung als auch die Kamera angeht.

Wie bei allen Smartphones empfehlen wir auch hier den Einsatz einer Glasfolie zum Schutz des Displays.

Kodak Ektra

Verarbeitung
Hardware
Multimedia
Performance
Akku
Empfang

Wird dem Preis nicht gerecht

Das Kodak Ektra hat zwar hohe Ambitionen, aber die Verarbeitung ist dem Preis nicht angemessen und die Kamera ist zwar gut, aber nicht besser als die eines Oberklasse-Smartphones wie dem Samsung Galaxy S7.

Simon Buchholz

Ich bin seit 2016 bei Basic-Tutorials und interessiere mich besonders für Smartphones und Audio-Equipment. "Hauptberuflich" studiere ich Informatik in Lübeck.

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