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Arctic Freezer A13 X CO – Ein sinnvoller Ersatz für den Boxed-Kühler?

Der Hersteller Arctic ist schon lange ein sehr bekannter Hersteller von CPU-Kühlern, GPU-Kühlern und Gehäuselüftern. Besonders die CPU-Kühler der Freezer-Serie und GPU-Kühler der Accelero-Serie haben diese Marke weltweit bekannt gemacht. Mit dem Freezer A13 X CO hat der Hersteller Arctic im Juli 2020 die weitestgehend verschwundene Freezer 13 Serie wieder zum Leben erweckt. Im Vergleich zum Vorgänger kommt der Freezer A13 X CO mit nur drei Heatpipes und ist, je nach Variante, nur auf Intel- oder AMD-Sockeln montierbar. Trotz weniger Gewicht und dem Einsatz des Heatpipe-Direct-Touch-Verfahrens, soll der Freezer A13 X CO besser performen als sein Vorgänger. Erreicht werden soll das vor allem durch ein besseres Design bzw. Layout. Arctic veranschlagt für den Freezer A13 X CO (AMD-Sockel) einen Preis von Preis nicht verfügbar *. Damit liegt der Kühler in einem umkämpften Preisbereich. Wie sich der Arctic Freezer A13 X CO allgemein schlägt und ob er gegen die Konkurrenz eine Chance hat, erfahrt ihr in diesem Review.

Technische Details

Kühler-Spezifikationen

Maße (mit Lüfter) 109 x 137 x 86 mm (B x H x T)
Gewicht (mit Lüfter) 443 g
Material Kupfer (Bodenplatte, Heatpipes), Aluminium (Kühlrippen)
Heatpipes 3x Ø 6 mm
Kompatibilität AMD AM4
Preis Preis nicht verfügbar *

Lüfter-Spezifikationen

Lagertyp Wälzlager (Doppel-Kugellager)
Abmessungen 92 x 92 x 25 mm
Geschwindigkeit 300 – 2000 U/min (PWM gesteuert)
Lautstärke max. 0.3 Sone
Fördervolumen N/A
Leistungsaufnahme 0,84 W
ARCTIC Freezer A13 X CO – Kompakter AMD CPU Küh
Dieses Produkt ist nicht verfügbar.

Verpackung & Lieferumfang

Der Arctic Freezer A13 X CO kommt in einem kleinen Karton, der Arctic typisch gestaltet ist. Die Kartonage ist überwiegend blau bedruckt und zeigt alle technischen Informationen und Bilder des Kühlers bzw. des Lüfters. Die allgemeinen Produktangaben sind in mehreren Sprachen verfasst.

Öffnet man den Deckel, findet man den Kühlkörper mit vormontiertem Lüfter. Zum Schutz der Komponenten ist der Kühler auf einer Seite von brauner Pappe umhüllt. Zum mitgelieferten Zubehör gehören vier Stand-Offs bzw. Muttern, zwei Montage-Bügel und eine Karte mit QR-Code zum Download der Montage-Anleitung. Eine Tube mit Wärmeleitpaste sucht man leider vergebens. Diese hat der Hersteller ab Werk allerdings bereits aufgetragen und durch eine Kunststoff-Kappe vor dem Verschmieren geschützt.

Design & Verarbeitung

Der Arctic Freezer A13 X CO ist schlicht und simpel gestaltet und unterscheidet sich auf den ersten Blick kaum vom seinem kleineren Bruder Freezer 7 X CO. Der Kühler basiert auf drei 6-Millimeter-Heatpipes, 44 Aluminium-Lamellen sowie einer Bodenplatte mit Heatpipe-Direct-Touch-Technologie. Zugunsten des Preises verzichtet Arctic auf eine Eloxierung der Lamellen. Um jedoch den Airflow zu verbessern, sind die Finnen seitlich abgeknickt und bilden so eine Art Tunnel. Außerdem sind die Lamellen hinter dem Lüfter gezackt gestaltet. Diese Gestaltung soll es dem Lüfter leichter machen, die Luft durch die Finnen befördern zu können.

Wie bereits erwähnt, basiert der Freezer A13 X CO auf drei Kupfer Heatpipes die direkt auf dem Heatspreader der CPU aufliegen. Der Hersteller hat eine dünne Schicht der hauseigenen MX-2 Wärmeleitpaste bereits voraufgetragen. Das dürfte vor allem den Einbau für Einsteiger erleichtern. Um den Preis so niedrig wie möglich zu halten, hat Arctic auch bei den Heatpipes auf eine Eloxierung verzichtet.

Bei der Gestaltung des Lüfters bzw. dessen Halterung geht Arctic eigene Wege. Im Vergleich zur Konkurrenz kommt nämlich kein herkömmlicher 92-Millimeter-Lüfter zum Einsatz. So bilden Lüfter, Lüfter-Rahmen und die Abdeckplatte für die Enden der Heatpipes eine gemeinsame Einheit die einfach abgenommen werden kann. Durch das proprietäre Design kann dieser bei einem Defekt aber nicht einfach ersetzt werden. Durch die 6-jährige Herstellergarantie zeigt Arctic aber Vertrauen in sein Produkt. Die CO-Variante des Freezer A13 X setzt auf einen grau gehaltenen Lüfter mit sechs Blättern und einem „Dual Ball Bearing“-Lager. Der Anschluss erfolgt über ein schwarz gehaltenes 4-Pin-PWM-Kabel.

Montage

Für das Review kommt ein Testsystem auf einem Benchtable zum Einsatz. Dadurch können wir Faktoren wie einen Hitzestau im Gehäuse ausschließen. Das Testsystem besteht aus den folgenden Komponenten.

Bei der Montage auf AM4-Boards erfolgt die Einbau des Arctic Freezer A13 X CO unter Zuhilfenahme der Backplate des AMD-Retention-Moduls. Nachdem man die oberen Kunststoff-Klammern des Retention-Moduls entfernt hat, müssen die vier beigelegten Abstandshalter mit der Backplate verschraubt werden. Unter Verwendung von vier Muttern werden nun zwei Haltebügel auf den Abstandhaltern befestigt. Im letzten Schritt verschraubt man dann nur noch den Kühler mit den Haltebügeln über die zwei federgelagerten Schrauben.

Das Montage-System ist zwar simpel gestaltet, verbindet den Kühler aber fest mit dem Mainboard und verfügt zudem sogar über Federn die den Anpressdruck steuern können. Wer bei der Montage dennoch Schwierigkeiten haben sollte, der wird durch den Scan des beigelegten QR-Codes direkt zu einer Montageanleitung weitergeleitet.

Lautstärke und Kühlleistung

Wie bereits im vorherigen Kapitel aufgezeigt, verwenden wir als Testhardware ein AM4-System auf Basis des Ryzen 5 1400 und dem MSI B350 PC Mate. Der Ryzen läuft übertaktet auf 3.8 GHz bei 1,225V.

Um den Prozessor aufzuheizen, wurde der Prozessor 15 Minuten mit Prime95 belastet. Die Temperatur der CPU wurde anschließend mit dem CPUID Hardwaremonitor ausgelesen. Dieser Test wurde anschließend mit den erreichten Werten des AMD Boxed Kühlers (Wraith Stealth) verglichen. Während der Temperaturmessungen hatte der Raum eine Temperatur von 22° C.

Kühler Betriebsszenario RPM Temperatur
AMD Wraith Stealth 50% PWM 1500 rpm 101 °C (Absturz)
AMD Wraith Stealth 100% PWM 2650 rpm 87 °C
Arctic Freezer 7 X CO, 1x 92mm 50% PWM 1060 rpm 75 °C
Arctic Freezer 7 X CO, 1x 92mm 100% PWM 2000 rpm 63 °C
Arctic Freezer A13 X CO, 1x 92mm 50 % PWM 1060 rpm 72 °C
Arctic Freezer A13 X CO, 1x 92mm 100 % PWM 2000 rpm 60 °C
Alpenföhn Matterhorn Pure, 1x 120mm 50% PWM 1100 rpm 63 °C
Alpenföhn Matterhorn Pure, 1x 120mm 100% PWM 1900 rpm 59° C

Eines wird bei der Betrachtung der Ergebnisse schnell klar, der Freezer A13 X CO schafft es durch die zusätzliche Heatpipe die übertaktete CPU besser zu kühlen als der Arctic Freezer 7 X CO und kommt bei voller Lüftergeschwindigkeit erstaunlich nah an den großen Alpenföhn Matterhorn Pure heran. Dafür ist der Freezer A13 X CO durch den kleineren Lüfter aber auch deutlich hörbarer. Reduziert man die Drehzahl, gibt es zwischen unseren Probanten (Freezer 13, Matterhorn Pure) dann aber doch einen fast zweistelligen Temperaturunterschied.

Fazit zum Arctic Freezer A13 X CO

Am Anfang des Jahres sind nahezu alle Exemplare des ursprünglichen Arctic Freezer 13 aus den Regalen verschwunden. Ein halbes Jahr später hat der Hersteller den Nachfolger vorgestellt. Dieser unterscheidet sich optisch als auch technisch kaum vom Arctic Freezer 7 X CO. Verändert wurden lediglich die Anzahl der Heatpipes und das Montage-System. Durch die dritte Heatpipe kann die Leistung des Kühlers nochmal verbessert werden und er ist laut Hersteller für Prozessoren bis zu einer TDP von 150W geeignet. Gleichzeitig kann er durch kompakte Abmessungen und ein solides Montagesystem inklusive voraufgetragener Wärmeleitpaste überzeugen.

Negativ aufgefallen sind uns die Lautstärke des Lüfters im Drehzahlbereich über 1500 Umdrehungen pro Minute und die Tatsache, dass man den angebrachten Lüfter nicht einfach durch einen herkömmliches 92-Millimeter-Exemplar ersetzen kann. Außerdem verfügt der Freezer 13 X über kein Multiplattform-Montagesystem. Wechselt man also den CPU-Sockel, muss auch der CPU-Kühler ausgetauscht werden.

Zum Zeitpunkt des Reviews ist der Arctic Freezer A13X leider nur schlecht verfügbar und kostet etwa 5€ mehr als der Arctic Freezer 7 X CO. Dieser liefert zwar etwas schlechtere Temperaturwerte, kann dafür aber auf Intel- und AMD-Plattformen montiert werden. Auf der anderen Seite gibt es für ein paar Euro mehr bereits den Arctic Freezer 34 mit einem größeren 120-Millimeter-Lüfter und Multiplattform-Support. Das bringt den Arctic Freezer A13X in einen schwierigen Preisbereich. Er ist zwar ein guter Ersatz für den Boxed-Kühler, der Erfolg wird aber komplett vom zukünftigen Preis (bei hoher Verfügbarkeit) abhängig sein.

Arctic Freezer A13 X

Design
Verarbeitung
Montage
Kühlleistung
Lautstärke
Preis-Leistungs-Verhältnis

81/100

Kompakter CPU-Kühler mit guter Leistung aber ohne Multiplattform-Support.

ARCTIC Freezer A13 X CO – Kompakter AMD CPU Küh
Dieses Produkt ist nicht verfügbar.

Jonas

Ich bin Redakteur für diesen Blog und habe ein großes Interesse an PC-Hardware und PC-Basteleien aller Art. Mein Hauptfokus liegt derzeit jedoch im Bereich der PC-Gehäuse. Auch hauptberuflich bin ich im IT-Bereich unterwegs und wohne in Osnabrück

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Der Hersteller Arctic ist schon lange ein sehr bekannter Hersteller von CPU-Kühlern, GPU-Kühlern und Gehäuselüftern. Besonders die CPU-Kühler der Freezer-Serie und GPU-Kühler der Accelero-Serie haben diese Marke weltweit bekannt gemacht. Mit dem Freezer A13 X CO hat der Hersteller Arctic im Juli 2020 die weitestgehend verschwundene Freezer 13 Serie wieder zum Leben erweckt. Im Vergleich zum Vorgänger kommt der Freezer A13 X CO mit nur drei Heatpipes und ist, je nach Variante, nur auf Intel- oder AMD-Sockeln montierbar. Trotz weniger Gewicht und dem Einsatz des Heatpipe-Direct-Touch-Verfahrens, soll der Freezer A13 X CO besser performen als sein Vorgänger. Erreicht werden soll das vor allem durch ein besseres Design bzw. Layout. Arctic veranschlagt für den Freezer A13 X CO (AMD-Sockel) einen Preis von € 26,31. Damit liegt der Kühler in einem umkämpften...

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