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be quiet! Silent Loop 2 – dezent und leise in einem

Schaut man sich im Bereich der AiO-Wasserkühlungen um, fällt einem der hohe Stellenwert der deutschen Marke be quiet! auf. Die Pure Loop sowie Silent Loop konnten schon einige Anwender durch ihr schlichtes Aussehen, leisen Betrieb und ihrer guten hohen Kühlleistung auf ihre Seite locken. Dabei half auch der vergleichsweise niedrige Preis.

Die neue Silent Loop 2 von be quiet! soll das alles wieder auf einem höheren Level bringen. Gleichzeitig wurden sich nicht nur die einzelnen Komponenten genauer angeschaut und verbessert, sondern das Design hat auch einen neuen Anstrich bekommen – Das Pumpengehäuse bringt ein dezentes RGB-Design mit sich. Wie gut be quiet! die neue Silent Loop 2 in der 360-mm-Version umgesetzt haben und was sie alles taugt, erfahrt ihr nun in unserem Test!

Spezifikationen

Modell Silent Loop 2 360 mm
Abmessungen Radiator, inkl. Lüfter (H x B x T), (mm) 394 x 120 x 52
Gesamtgewicht (kg) 1,33
Sockelkompatibilität Intel: 1200 / 2066 / 1150 / 1151 / 1155 / 2011(-3) Square ILM; AMD: AM4 / AM3(+), sTRX4 / TR4 (optional, mounting-kit (BZ008))
Lautstärke (dB(A)) @ 25% / 50% / 100% rpm 17,7 / 23,9 / 39,8
Lüfter-Modell, Anzahl 3x Silent Wings 3 120 mm PWM high-speed
Geschwindigkeit der Pumpe (rpm) 2800
Pumpe regulierbar 9V – 12V
Anschluss der Pumpe 4-pin PWM
RGB Anschluss 3-pin 5V Adressable
Schlauchlänge (mm) 400
Nachfüll-Port
Preis € 152,77 *

Verpackung & Lieferumfang

Verpackt ist die Silent Loop 2 in einer für be quiet! üblichen Verpackung, die wie immer optisch sehr edel daher kommt. Auf einem schwarzen Hintergrund hebt sich das Produktbild der AiO-Wasserkühlung mit den Namen in hellem Weiß ab. Auf der Oberseite der Verpackung befindet sich ein QR-Code, welcher nach dem Scannen direkt auf die Produktseite der Silent Loop 2 weiterleitet. Dort findet man alle wichtigen Informationen rund um die Wasserkühlung wieder. Dreht man die Verpackung um, findet man dort auch in vier Abschnitten Texte zur Silent Loop 2.

Die Verpackung lässt sich von einer der Seiten seitlich öffnen. Auf einem weißen Schaumstoff findet man dort die Anleitung zur Silent Loop 2 wieder. Darunter verbergen sich, sehr solide und einfach gesichert, alle restlichen Komponenten der Wasserkühlung. Abgesehen vom Radiator mit der Pumpe in der 360-mm-Variante (außerdem erhältlich in 280 mm/240 mm/120 mm) sind drei Silent Wings 3 Lüfter, ein Beutel mit AMD- und Intel-Schrauben für die jeweiligen Sockel des Mainboards, ein RGB-Controller-Kabel, ein PWM-Verlängerungskabel, eine kleine Tube Wärmeleitpaste und zusätzlich 100 ml Kühlwasser zum Nachfüllen enthalten. Besonders letzteres hat uns sehr überzeugt, da dies nicht üblich, jedoch sehr sinnvoll für die Langlebigkeit ist. Dieses kleine Feature boten auch schon die Vorgängerversionen an. Obendrauf kommt dazu noch eine drei jährige Herstellergarantie.

Verarbeitung & Design

Wie schon erwähnt, hat sich das Design der Pumpe sowie des Radiators im Vergleich zum Vorgänger verändert – deshalb werfen wir darauf nun einen genaueren Blick. Ziel von be quiet! war es, eine noch leistungsstärkere und  leisere AiO-Wasserkühlung als die Pure Loop auf den Markt zu bringen. Dabei hat sich vor allem einiges an der äußeren Optik der Pumpe getan. In einem höheren und quadratischeren Pumpengehäuse wurde das Herzstück der Silent Loop 2 versteckt. Dabei wird der Schriftzug von be quiet! auf der silbergebürsteten Oberfläche weiß beleuchtet und mit einem feinen RGB-Streifen außen herum abgerundet. Mithilfe eines A-RGB-Steckers oder des mitgelieferten RGB-Controllers kann die Beleuchtung nach Belieben gesteuert werden – leider nur der äußere Streifen. Unter dem be quiet!-Schriftzug verbirgt sich bedauerlich nur eine weiße LED. Optisch macht das Ganze einiges her, doch das ist noch nicht das Spannendste an der Pumpe.

Erster Eindruck

Viel wichtiger ist, was sich im Inneren verändert hat, denn hier wurde einiges an Arbeit geleistet. Die leistungsstarke Pumpe ist mit einem innovativen 3-Kammer-Design versehen, welches die Performance steigern und die Lautstärke senken soll. Die mittlere der drei Kammern dient dazu, die aufkommenden Verwirbelungen der Kühlflüssigkeit ausbreiten zu lassen und eine Reduzierung dieser zu ermöglichen, bevor die Kühlflüssigkeit wieder in die Pumpeneinheit eintritt. Diese entstehende gleichmäßigere Anströmung soll in Kombination mit dem 6-Pol-Motor mit drei Phasen für einen leisen und ruhigen Betrieb sorgen. Wie gut das in der Praxis funktioniert, erfahrt ihr in den nächsten Kapiteln. Fakt ist, dass sich hier Gedanken gemacht wurden. Außerdem befindet sich neuerdings zwischen dem Pumpengehäuse und der eigentlichen Pumpe eine effektivere Pumpendämmung, welche die von der Pumpe abgegebenen Vibrationen verringern soll.

Die Kühlerplatte der Pumpe besteht aus vernickeltem Kupfer und wird ohne vorab angebrachte Wärmeleitpaste ausgeliefert. Um ordentlich Kühlen zu können, gibt es da noch den 360-m-Radiator. Dieser besitzt nun eine dickere und abgerundete Form. Die Schläuche, die den Radiator mit der Pumpe verbinden, wurden hier wieder mit Textil ummantelt. Alle Lamellen der Radiators sind in sehr gutem Zustand und überzeugen mit ihrer Qualität. Die Farbe des Radiators ist mit einem sehr matten Schwarz zu vergleichen, welche im Licht leicht gräulich schimmert. Damit man das mitgelieferte extra Kühlflüssigkeit einfüllen kann, hat der Radiator an einer Seite eine Schraube. Schraubt man die mit einem Kreuzschraubendreher auf, lässt sich der Radiator befüllen (nur möglich im ausgebauten Zustand). Alle zwei Jahre sollte der Radiator nachgefüllt werden, damit eine längere Lebenszeit gewährleistet ist.

Als Letztes bleiben dann noch die drei Silent Wing 3 Lüfter übrig. Hier greift be quiet! auf seine eigenen 120-mm-Lüfter mit einem 6-Pol-Motor für weniger Vibrationen und einem langlebigen Fluid-Dynamic-Lager zurück. Diese sind, anders als das Pumpengehäuse, ohne RGB ausgestattet und haben deshalb nur ein PWM-Kabel, welches sogar gesleevt ist. Die insgesamt sieben Flügel des Rotorblattes sind mit einer Riffelung ausgestattet, wodurch die Luft mit der Hilfe des trichterförmigen Rahmens besser geleitet wird. Außerdem sind die Silent Wing 3 High-Speed-Lüfter und somit gut für die Anwendung an einem Radiator geeignet. Die Verschraubungspunkte sind mit Anti-Vibrations-Pads ausgestattet, womit die Übertragung der Vibrationen der Lüfter reduziert wird.

Montage

Für die Montage wurde passendes Material je nach Sockel mitgeliefert. Dabei wurden die einzelnen Verpackungen beschriftet, wodurch es zu keinen Missverständnissen kommen kann. Am einfachsten ist wohl die Montage der Lüfter an dem Radiator – dazu muss man nur die passenden Schrauben aus dem Beutel rausnehmen und festschrauben. Hier sitzt alles passgenau und so entsteht zwischen den Lüftern auch keine optisch auffällige Lücke. Für die Montage am Mainboard muss man ein bisschen mehr Aufwand aufbringen. Jedoch nichts wo man sich grundsätzlich Gedanken machen muss. In unserem Test haben wir die Silent Loop 2 auf ein AMD-Mainboard gesetzt – mehr Informationen dazu gibt es im nächsten Abschnitt.

Gesamteindruck

Um die Montagestege samt Abstandshalter an der Pumpeneinheit zu befestigen, werden Montagebolzen mit O-Ringen an der Backplate des Mainboards verschraubt. Schließlich lassen sich dann die zwei gefederten Schrauben festziehen, sodass die CPU mit dem Pumpenblock eine Einheit wird. Grundsätzlich passt hier auch wieder alles einwandfrei. Jedoch ist es uns beim Montieren gelungen, einen der beiden Abstandshalter etwas schräg zu verschrauben, wodurch es etwas zu eng wurde. Es war zwar unser Missgeschick, trotzdem sollte man an der Stelle mit Vorsicht herantreten. Damit sind wir schon fertig mit der Montage. Die Schläuche der Silent Loop 2 haben in unserem Fall genügend Abstand zu den RAM-Sockeln, auch hier zeigt sich alles unproblematisch.

Lüfter am Radiator

Kühlleistung & Lautstärke

Das Wichtigste kommt wie immer zu Schluss – wie gut fällt die Kühlleistung und die Lautstärke der Silent Loop 2 aus? Um dies zu testen haben wir die CPU mithilfe von Prime95 für einen 30 minütigen Intervall belastet und dabei mit CPUID Hardwaremonitor die Temperatur unter Last ausgelesen. Gleichzeitig haben wir die Temperatur im Idle als Vergleichswert angegeben. Das sind die von uns benutzten Test-Komponenten:

Nachdem wir unsere Ryzen 5 3600 CPU schön ins Schwitzen gebracht haben, können wir nun unsere Ergebnisse präsentieren. Dabei haben wir für Vergleichbarkeit ein paar andere AiO-Wasserkühlungen und den AMD Boxed Kühler aufgelistet, die mit genau denselben Test-System getestet worden sind. Die Zimmertemperatur lag bei ungefähr 22 °C.

Produkt Idle Volllast
be quiet! Silent Loop 2 360 32 °C 54 °C
MSI MPG CORELIQUID K Series 33 °C 53 °C
Alpenföhn Gletscherwasser 360 34 °C 55 °C
Deepcool Gammaxx L360 V2 36 °C 57 °C
AMD Ryzen 3600 Boxed Kühler 46 °C 74 °C

Eine Verbesserung der Kühlleistung war von Anfang an absehbar und genau das spiegelt sich in unserm Test auch wieder – die Silent Loop 2 hat bewiesen, was sie ausmacht. Sie ordnet sich dabei unter Volllast zwischen der Alpenföhn Gletscherwasser 360 und der MSI MPG CORELIQUID K Series ein. Um Feintuning zu betreiben, lässt sich die Pumpe zwischen 9V und 12V einstellen, wobei die Pumpe eine maximale RPM von 2800 erreichen kann. Die Silent Wings 3 lassen sich bis auf 2.200 RPM hochdrehen. Genau an dieser Stelle tritt der ausschlaggebende Vorteil aller Silent-Enthusiast in Kraft. Sowohl im Idle als auch unter Volllast ist die Silent Loop 2 extrem leise im Vergleich zu unseren Referenz-AiO-Wasserkühlungen.

Mit etwas Feintuning an der Drehzahlkurve lässt sich die perfekte Balance aus Leistung und Lautstärke einrichten. In unseren Messungen, mit etwa 10 cm Abstand, lag die Lautstärke im Idle bei etwa 34 dB und unter maximaler Drehzahl der Lüfter und Pumpe bei etwa 44 dB. Wichtiger Hinweis an dieser Stelle: Wir haben die Silent Loop 2 zwar in ein Gehäuse eingebaut, jedoch die Scheiben nicht wieder in das Gehäuse eingebaut – mit einem vernünftig gedämmten Gehäuse lässt sich hier noch einiges an dB gewinnen, wodurch die AiO nahezu lautlos betrieben werden kann – sehr überzeugend! Sowohl auf 9V und 12V ist die Pumpe überzeugend im Betrieb.

Fazit

Abschließend kann man wieder nur gutes über die Silent Loop 2 und be quiet! berichten. Die Verarbeitung der gesamten AiO-Wasserkühlung ist auf einem sehr hohen Niveau und hebt sich damit von der Masse ab. Ihr neues RGB-Design hat zwar nicht das Rad neu erfunden, jedoch erzeugt dies in Kombination mit dem neuen Pumpengehäuse ein dezent und elegantes Gesamtbild und hat uns deshalb sehr gefallen. Silent-Enthusiasten dürfen sich nicht nur über den gewonnenen RGB-Streifen freuen, sondern dazu noch mehr über die Kühlleistung und Lautstärke – Beide Faktoren haben sich verbessert wie wir anhand unserer Ergebnisse zeigen konnten.

Damit gibt es schlussendlich nicht viel Negatives an der Silent Loop 2 auszusetzen. Die von uns getestete Silent Loop 2 in der 360-mm-Version ist für 159 € UVP zu erhalten – ein stolzer aber auf jeden Fall angemessener Preis. Empfehlenswert ist sie für all diejenigen, die nicht auf zu viel Bling-Bling in ihr Gehäuse stehen und es lieber ein bisschen kompakter, leiser und dezenter haben wollen. Von unserer Seite aus können wir damit mit guten Gewissen eine Kaufempfehlung aussprechen und einen gut verdienten Gold-Award vergeben.

be quiet! Silent Loop 2

Design
Verarbeitung
Montage
Kühlung
Lautstärke
Preis-Leistungs-Verhältnis

93/100

Die Silent Loop 2 ist eine AiO-Wasserkühlung, die nicht mit ihrer Beleuchtung oder lauten Lautstärke auffällig ist, dafür aber mit ihrem Job im Sinne der Kühlleistung völlig überzeugt!

Tobias Lidzba

Zurzeit absolviere ich eine Ausbildung zum Fachinformatiker für Systemintegration. Beruflich bedingt bin ich somit immer auf den neusten Stand bei IT-Themen. Gaming ist außerdem ein großer Bestandteil in meinen Leben.

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