Hinter dem Namen Genesis verbirgt sich ein polnischer Hersteller von PC-Komponenten. Nach der Gründung im Jahre 2011 lag der Hauptfokus des Herstellers zunächst auf Gaming-Komponenten wie z. B. Eingabegeräten, PC-Zubehör und Audio-Geräten. Mittlerweile sind aber immer mehr Sparten dazugekommen. Dazu zählen mittlerweile auch PC-Gehäuse.
Eines dieser zahlreichen Gehäuse schauen wird uns heute mal genauer an. Die Gehäuse der Irid-Serie sollen eine hohe Funktionalität mit einer außergewöhnlichen Optik verbinden. Das ist beim Genesis Irid 505 nicht anders. Hinter diesem Namen verbirgt sich ein großer Midi-Tower mit Mesh-Front und viel Platz im Innenraum. Durch die vier vorinstallierten RGB-Lüfter und das Seitenteil aus Tempered Glass, soll dieser Midi-Tower die Hardware nicht nur gut kühlen können, sondern auch besonders gut in Szene setzen. Mit einem Preis von etwa 75 Euro bewegt sich das Genesis Irid 505 nicht so weit weg von der Konkurrenz. Ob uns dieser Midi-Tower überzeugen kann, erfahrt ihr in diesem Review.
Technische Details
Modell: | Genesis Irid 505 ARGB |
Gehäuse Typ: | ATX |
Abmessungen: | 220 mm (B) x 510 mm (H) x 447 mm (T) |
Gewicht: | 6,95 kg |
Material: | Stahl, Kunststoff, Tempered Glass |
Farbe: | Schwarz |
Front-Anschlüsse | 2x USB 3.0 Typ-A, 2x USB 2.0 Typ-A, 1x Kopfhörer, 1x Mikrofon |
Laufwerkschächte: | 2x 3,5″/ 2,5″ (intern) 2x 2,5″ (intern) |
Erweiterungsslots: | 8x horizontal |
Formfaktoren: | ATX, mATX, ITX |
Belüftung: | Front: 3x 120 mm oder 2x 140 mm Heck: 1x 120 mm Deckel: 2x 120 mm oder 2x 140 mm |
Radiatoren: | Front: 1x 280 mm oder 1x 240 mm Heck: 1x 120 mm Deckel: 1x 280 mm oder 1x 240 mm |
Max. CPU-Kühlerhöhe: | 165 mm |
Max. Grafikkartenlänge: | 380 mm |
Max. Netzteillänge: | 170 mm (mit HDD-Käfig), unbegrenzt (ohne HDD-Käfig) |
Platz für Kabelmanagement: | 29 mm |
Preis: | € 76,99 * |
Besonderheiten: | Staubfilter, Kabelmanagement, Tempered Glass, PWM-ARGB-Controller |
Lieferumfang
Genesis verpackt das Irid 505 RGB in einem überwiegend braunen Karton, der aber mit einigen roten Akzenten versehen wurde. Abgedruckt auf dem Karton sind ein Bild des Midi-Towers, technische Daten und die wichtigsten Features. Im Inneren ist das Gehäuse von zwei normalen Styropor-Blöcken und einer Kunststoff-Folie umhüllt. Als zusätzlichen Schutz für das Seitenfenster hat der Hersteller vor dem Glas eine ein Zentimeter dicke Schaumstoffmatte platziert und diese beidseitig mit einer Schutzfolie beklebt. Das Zubehör befindet sich im Innenraum in einem Beutel. Dieser beinhaltet alle wichtigen Schrauben, fünf schwarze Kabelbinder, einen MB-Speaker, eine Montageanleitung und eine Nuss zum Eindrehen von Abstandshaltern. Außerdem gehören zum Lieferumfang die vier vorinstallierten Gehäuselüfter mit RGB-Beleuchtung (120cmm), die RGB-Steuerplatine und drei vorinstallierte Staubfiltermatten.
Außeneindruck
Wo in den vergangenen Jahren die geschlossenen Fronten aus Tempered Glass auf dem Vormarsch waren, rudern viele Hersteller immer öfter wieder zurück und setzen, zu Gunsten eines deutlich besseren Airflows, auf ein Frontpanel aus klassischem Mesh. So ist der Hersteller auch beim Irid 505 vorgegangen. Die Frontpartie besteht zum größten Teil aus Mesh, welches von einem Rahmen aus Kunststoff umrandet ist. Dieser Rahmen ist oben und unten etwas breiter gestaltet als in der Mitte und wurde oben mit dem Herstellerlogo beklebt. Mit einem kräftigen Ruck lässt sich das Frontpanel entfernen und offenbart dahinter die drei vorinstallierten ARGB-Lüfter und einen magnetischen Staubfilter.
Der Deckel ist vollständig aus Stahl gefertigt und folgt in Design und Funktion dem Frontpanel. So bietet er durch eine große Öffnung Montagepunkte für den Einbau von zwei 120- oder 140-Millimeter-Lüftern. Durch eine magnetische Staubfiltermatte wird zudem die Optik aufgewertet und der Innenraum vor Staub geschützt. Ebenfalls im Deckel ist das I/O-Panel zu finden. Vorhanden sind insgesamt drei Taster (Power, Reset, LED), vier USB-Ports (2x USB 3.0, 2x USB 2.0) und jeweils eine Buchse für Kopfhörer bzw. ein Mikrofon.
Da beim Irid 505 RGB-Effekte mit im Spiel sind, darf natürlich auch ein Seitenteil aus Tempered Glass nicht fehlen. Dieses befindet sich, wie üblich, auf der linken Seite und wird mit vier flachen Rändelschrauben aus Metall mit dem Korpus verbunden. Das Glas ist zwar leicht abgedunkelt, lässt den Blick auf die Komponenten aber dennoch gut zu. Das rechte Seitenteil besteht aus Stahl und wir mittels zwei normalen Rändelschrauben mit dem Rest des Towers verbunden. Zusätzlich soll eine kleine Griffmulde am hinteren Ende des Panels die Demontage erleichtern. Der Stahl hat eine Stärke von 0,65 und das Glas von 4 Millimetern.
Die Rückseite entspricht dem aktuellen Standard für Midi-Tower. Das Netzteil wird unten montiert und ruht dabei auf zwei dünnen Streifen aus Moosgummi. Über dem Netzteil befinden sich acht wiederverwendbare PCI-Slotblenden, die ebenfalls perforiert sind. Ganz oben lässt sich dann der vierte vorinstallierte ARGB-Lüfter entdecken. Auffällig ist an der Rückseite noch, dass zwischen Lüfter und Deckel verhältnismäßig viel Platz ist.
Das Genesis Irid 505 steht auf vier Kunststofffüßen, die, zur Vibrationsminimierung und zum Schutz der Oberflächen, jeweils mit einem Gummistreifen beklebt wurden. Ansonsten lassen sich an der Unterseite noch der einfache Staubfilter für das Netzteil und vier Schrauben erkennen. Letztere könnten zum Ausbau des HDD-Käfigs dienen.
Der äußere Eindruck hinterlässt bei uns gemischte Gefühle. Das Erscheinungsbild ist grundsätzlich schick, aber natürlich immer Geschmackssache. Was uns hingegen stört ist teilweise die Materialqualität. Der Stahl des Seitenteil ist für ein Gehäuse dieser Preisklasse verhältnismäßig dünn und auch die Füße hinterlassen einen recht billigen Eindruck. Zudem hatte unser Sample am Deckel einen kleinen aber sichtbaren Kratzer, der in der Qualitätskontrolle hätte auffallen müssen.
Inneneindruck
Im Innenraum wagt Genesis keine Experimente und setzt auf die bewährte Aufteilung in zwei Kammern. Die große Kammer im oberen Bereich bietet Platz für ATX-Mainboards und, durch die acht PCI-Slots, theoretisch auch Raum für bis zu vier Dual-Slot-Grafikkarten. Das 0,6 Millimeter starke Mainboard-Tray verfügt über fünf große Öffnungen zur Verlegung von Kabeln und einen Ausschnitt zur nachträglich Anbringung von CPU-Kühlern mit Backplate. Zur weiteren Verbesserung der Optik wurden die drei Öffnungen auf der rechten Seite zudem mit Gummimanschetten versehen. Da im rechten Bereich des Innenraums keine Festplattenkäfige vorhanden sind, können die drei Frontlüfter ungehindert kühle Luft ins Innere befördern.
Im unteren Bereich des Innenraums lässt sich die fast komplett geschlossene Netzteilabdeckung erkennen. Lediglich zwei, ebenfalls gummierte, Kabelmanagement-Öffnungen und ein Ausschnitt im vorderen Bereich sind vorhanden. Letzterer soll die Montage eines Radiators ermöglichen. Weiterhin wurden das Herstellerlogo und der Name des Gehäuses auf die Seite gedruckt.
Unter der Abdeckung findet, wie gewohnt, das Netzteil seinen Platz und ruht zur Geräuschreduzierung auf zwei dünnen Gummistreifen. Vor dem Netzteil befindet sich der ausbaubare oder versetzbare HDD-Käfig. Dazu aber gleich noch etwas mehr. Wie schon auf der Vorderseite, geht es auch an der Rückseite recht geräumig zu. Mit fast 30 Millimetern Platz für Kabel, sollte selbst der größte Faulpelz die Kabel so verlegt bekommen, dass sich das Seitenteil schließen lässt. Ergänzt wird der Platz durch sinnvoll platzierte Laschen für Kabelbinder. Der obere linke Bereich beherbergt die RGB- und PWM-Steuerplatine für die vorinstallierten Lüfter.
Kommen wir zuletzt noch zu den Unterbringungsmöglichkeiten für Datenträger im Genesis Irid 505 ARGB. Der Käfig unter der Abdeckung dient zur Unterbringung von zwei 3,5″- oder zwei 2,5″-HDDs. Dazu kommen einfache Kunststoffrahmen zum Einsatz. Eine Entkopplung gibt es hier nicht. Durch die Entfernung von fünf Schrauben kann der Käfig versetzt oder vollständig entfernt werden. Zwei weitere 2,5″-Datenträger können hingegen direkt hinter dem Mainboard verstaut werden. Die Befestigung erfolgt über normale Schrauben an einem Stahlrahmen, welcher wiederum am Mainboard-Tray verschraubt wird. Auch hier gibt es keine Entkopplung.
Der Aufbau des Innenraums ist zweckmäßig, bietet reichlich Platz für Komponenten und im Allgemeinen eine gute Ausstattung. An der ein oder anderen Stelle merkt man aber auch hier wieder, dass der Hersteller Geld sparen musste bzw. in andere Features gesteckt hat. So ist das Mainboard-Tray aus einem recht dünnen Stahl gefertigt und lässt sich leicht mit einem Finger bewegen. Dauerhafte Verformungen konnten wir aber nicht hervorrufen.
Systembau im Genesis Irid 505 ARGB
Nun kommen wir zum Einbau des Systems. Als Hardware verwenden wir einen AMD Ryzen 5 1400 auf einem MSI B350 PC Mate mit 16GB Crucial Ballistix Sport LT grau DDR4-2666. Der Ryzen wird von einem Enermax ETS-F40 Silent Edition* gekühlt und ist auf 3,8 GHz (1,25V) übertaktet. Für die Bildausgabe ist eine GTX 1060 6GB von Gigabyte AORUS zuständig. Die Stromversorgung erledigt das vollmodulare LC-Power LC550 V2.31 Platinum mit einem Effizienzgrad von 80 Plus Platinum.
Der Einbau des Testsystem gestaltete sich sehr einfach und war schnell abgeschlossen. Grund hierfür ist das gute Raumangebot und das durchdachte Layout. Über und neben dem Mainboard gibt es ausreichend Platz, um auch mit größeren Händen arbeiten zu können. Durch die vorinstallierten Abstandshalter spart man sich zudem weitere Zeit bei der Montage. Auch der Raum zum Verlegen der Kabel hinter dem Mainboard-Tray und die sinnvoll platzierten Kabelmanagement-Öffnungen erleichterten den Einbau ungemein und ermöglichten die saubere Verkabelung der Komponenten. Das Gesamtergebnis wirkt ordentlich und aufgeräumt.
Das Irid 505 kann außerdem auch durch seine Hardwarekompatibilität überzeugen. Es bietet Platz für 165 Millimeter hohe CPU-Kühler und 380 Millimeter lange Grafikkarten. Außerdem können laut Hersteller gleich zwei 280-Millimeter-Radiatoren verbaut werden. Für Netzteile stehen immerhin 170 Millimeter zur Verfügung, wenn der HDD-Käfig eingebaut bleibt.
Wie bereits erwähnt, kommt das Irid 505 ARB ab Werk mit vier vorinstallierten Lüftern. Diese bestehen aus einem schwarzen Rahmen und milchigen Rotoren mit jeweils 9 Lüfterblättern. Die LEDs wurden in der Lüfternabe platziert und strahlen nach außen. Angeschlossen werden die Lüfter über ein 3-Pin-Kabel für Strom und einen 3-Pin-Header zu Ansteuerung der LEDS. Der Drehzahlbereich liegt zwischen 500 und 1500 Umdrehungen pro Minute.
Zuletzt kommen wir noch zu den Temperaturen, die im Genesis Irid 505 ARGB erreicht wurden. Während des Belastungstests wurden bei einer Raumtemperatur von ca. 18 °C 15 Minuten lang Prime95 und FurMark ausgeführt. Außerdem wurde der Test mit zwei verschiedenen Lüftergeschwindigkeiten durchgeführt.
Szenario |
Temperatur |
CPU: 50% PWM (1050 rpm) GPU: 50% PWM (1650 rpm) 4x 120 mm auf 100% PWM (1500 rpm) |
CPU: 65 °C GPU: 62 °C |
CPU: 50% (1050 rpm) GPU: 50% PWM (1650 rpm) 4x 120 mm auf 50% PWM (1000rpm) |
CPU: 68 °C GPU: 65 °C |
Durch die vier vorinstallierten Lüfter muss sich das Genesis Irid 505 ARG bei der Kühlleistung nicht verstecken. Selbst mit reduzierten Lüfterdrehzahlen erreicht keine der Komponenten einen kritischen Temperaturbereich. Bei voller Umdrehungszahl sind die Lüfter aber deutlich zu hören und auch bei 1000 Umdrehungen pro Minuten ist noch ein leichtes Rauschen wahrnehmbar. Da sich die Lüfter über die Platine aber problemlos steuern lassen, lässt sich sehr einfach ein guter Mittelweg zwischen Temperatur und Lautstärke finden.
Beleuchtungsoptionen im Genesis Irid 505 ARGB
Wie der Name des Midi-Towers schon verrät, ist die vorinstallierte und digital-adressierbare Beleuchtung im Irid 505 eines der Hauptfeatures. Erreicht wird das durch die vier vorinstallierten RGB-Lüfter. Die Ansteuerung der LEDs erfolgt dabei digital durch die Steuerplatine auf der Rückseite. Diese bietet insgesamt sechs 3-Pin-5V-RGB-Anschlüsse für die LEDs und sechs herkömmliche 3-Pin-Ports für die Stromversorgung der Lüfter. Die Überwachung der Geschwindigkeit erfolgt dann über einen einzelnen 4-Pin-PWM-Stecker, der auf das Mainboard gesteckt wird. Die Stromversorgung der gesamten Platine gewährleistet ein SATA-Stromstecker. Das Wechseln der Modi erfolgt entweder direkt über das Mainboard oder, wenn dieses über keinen 3-Pin-5V-ARGB-Header verfügt, über den Knopf im I/O-Panel. Ohne Mainboard verfügt die Steuerplatine über insgesamt 64 verschiedene Modi bzw. Farbkombinationen.
Die Verwendung eines Systems mit Standard-Anschlüssen können wir an dieser Stelle nur loben. So können bei Bedarf weitere Lüfter ergänzt oder die alten ausgetauscht werden, ohne das die Platine gewechselt werden muss. Abschließend noch ein paar Impressionen der aktivierten Beleuchtung.
Fazit zum Genesis Irid 505 ARGB
Kommen wir nun zum abschließenden Fazit dieser Review. Das Genesis Irid 505 ARGB hinterlässt bei uns einen gemischten Eindruck. Gut gefallen haben uns der geräumige Aufbau und die solide Ausstattung. Diese beinhaltet neben einem Seitenfenster aus Glas auch drei Staubfilter sowie vier vorinstallierte ARGB-Gehäuselüfter inklusive Steuerplatine mit Standardanschlüssen. Nur für die Lüfter kann man bei anderen Herstellern schon mal 50€ bis 60€ auf den Tisch legen. Durch die Lüfteranzahl und das verbaute Frontpanel aus Mesh, dürften sich im Irid 505 zudem selbst High-End-Systeme gut kühlen lassen.
Bei einem Preis von 75 € musste der Hersteller dafür an anderen Stellen aber Abstriche machen. So ist die Materialstärke stellenweise grenzwertig dünn und auch die Standfüße wirken eher billig. Hinzu kommen dann noch sehr einfache Staubfilter für das Netzteil und natürlich der auffällige Kratzer unseres Testsamples, der bei der Qualitätskontrolle scheinbar nicht aufgefallen ist.
Möchte man mit möglichst wenig Geld einen geräumigen Midi-Tower erwerben, der ab Werk bereits dafür geeignet ist, seine Hardware gut in Szene zu setzen, dann könnte das Genesis Irid 505 ARGB ein möglicher Kandidat sein. In diesem Fall muss man aber den ein oder anderen Makel in Kauf nehmen.
Genesis Irid 505 ARGB
Verarbeitung
Aufbau
Ausstattung
Kühlung
Preis-Leistungs-Verhältnis
85/100
Das Genesis Irid 505 ARGB ist ein gut ausgestatteter und geräumiger Midi-Tower mit vier vorinstallierten ARGB-Lüftern, die für einen guten Airflow sorgen. Bei der Materialqualität wurde aber an der ein oder anderen Stelle gespart.