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Test: NZXT S340 Elite – große Scheibe, viel dahinter

In Kooperation mit Razer brachte NZXT zuerst eine Special-Edition heraus und nun, fast 3 Jahre nach dem Source 340, ist das S340 Elite auf den Markt gekommen. Die damaligen Version kostete knapp 70 Euro. Ob eine Preissteigerung von fast 40 Prozent gerecht ist und was das Gehäuse kann, erfahrt ihr im Test.
Mit der Abmessung 203 x 474 x 432 (B x H x T) gehört das S340 Elite in die Kategorie der Midi-Tower. Es hat somit die gleiche Größe wie der ältere Bruder und auch in punkto Qualität lässt NZXT keine Wünsche offen. Das Gehäuse ist zwar in schlichtem Schwarz gehalten, bekommt in der Elite-Version aber einen Blickfang der Extraklasse.

Lieferumfang

Das NZXT S340 Elite kommt gut gesichert bei mir an. Ganz zum Schutze der großen Seitenscheibe aus Glas. Wie bei jedem Gehäuse kämpfe ich erstmal mit der Verpackung und versuche es so heil wie möglich auszupacken. Geschafft! Mal gucken was drinnen ist. Ohne beide Seitenteile in Verbindung mit einem Schraubendreher zu demontieren kommen wir gar nicht erst ans Innere.

Design

Wir haben das Gehäuse in schlichtem Mattschwarz getestet. Erhältlich ist das Gehäuse in den Farben Mattweiß, Mattschwarz, Mattschwarz mit blauen oder roten Akzenten. Viele Akzente setzt das mattschwarze Gehäuse nicht, anscheinend will NZXT das auch gar nicht. Das S340 Elite überzeugt nämlich mit seiner riesigen Glasscheibe. Gehärtetes Glas mit ein bisschen Tönung – klingt im ersten Moment nach einem Traum von Casemodder und Nutzer, die auf aufgeräumte Gehäuse und herausragendes Kabelmanagement stehen. Ist auch so! Selbst ohne viel Bling-Bling und mit einem relativ ordentlichem Kabelmanagement möchte man sich das Gehäuse lieber auf statt unter den Tisch stellen. Glas? Da sieht man doch aber jeden Fingerabdruck drauf. JA! Eine erstmal angefasste Scheibe fängt Fingerabdrücke und Staub beinahe mit Absicht auf. Zum Glück kann die Scheibe leicht durch das Lösen einiger Schrauben demontiert werden und das sogar per Hand. So kann die Scheibe schnell gereinigt werden. Besser geht es kaum noch.
Betrachte ich das Frontpanel, kann ich eine Sache nicht ganz nachvollziehen. Warum ist oben im Frontdeckel nach den I/O-Panel ein großer Schlitz? Zu erst dachte ich, dass Gehäuse muss anders herum aufgestellt werden – falsch gedacht. Der Vorgänger hatte zwar genau die gleiche Öffnung und es ist nun mal der Nachfolger, aber gefallen muss es einem trotzdem erstmal.

Verarbeitung

Nach Merkmalen, die die Qualität mindern, kann man bei dem Gehäuse lange suchen. Alle Kanten schließen sorgfältig ab. Im Innenraum sind alle Teile ordentlich mit Nieten befestigt – es gibt kein Quietschen oder Klappern.
Bevor wir uns um die Montage kümmern, schauen wir uns erstmal die Möglichkeiten für das Kabelmanagement an. Nach Entfernen der Seitenplatte fallen sofort der Kabelkanal und die dazugehörigen Klemmen auf. Klasse! Selbst bei Konfigurationen mit vielen Kabeln brauchen wir nicht unendlich viele Kabelbinder. Und selbst für den Fall, dass wir welche bräuchten, sind ja noch welche beigelegt. Einzig und allein die Qualität der Klemmen lässt ein wenig zu wünschen übrig. Sie lassen sich sehr leicht öffnen. Sind ein paar mehr Kabel zu sichern, gestaltet sich das Schließen schwieriger. Die Klemmen müssen am Verschluss mit ein wenig Druck in die richtige Position gebracht werden, sonst gehen sie von allein wieder auf.

Ausstattung

Selbst bei Gehäusen geht der Trend in Richtung Virtual Reality. Solltet ihr ein VR-Headset, wie die Oculus Rift oder HTC Vive, besitzen, ist das S340 Elite von NZXT genau das Richtige für euch. Das I/O-Panel bietet nicht nur genügend USB-Ports sondern auch einen HDMI-Anschluss. Für diesen müsst ihr das Kabel auch nicht selber durch das Gehäuse ziehen, sondern ihr nehmt einfach das vorhandene und schließt es später an eure Grafikkarte an. Wenn ihr ein VR-Headset besitzt, verwendet am besten auch noch die magnetische Halterung. Diese ist größenverstellbar und selbst lange Kabel lassen sich damit einfach ordnen.

Wo wir gerade bei der Grafikkarte sind. Als Midi-Tower kann das Gehäuse Grafikkarten mit bis zu 364 Millimetern Länge beherbergen. Durch kleine Anpassungen kann jetzt ein CPU-Lüfter mit bis zu 161 Millimetern Höhe verbaut werden. Außerdem werden alle üblichen Mainboard-Größen unterstützt: Mini-ITX, Micro-ATX und ATX. Um für genügend Speicherplatz zu sorgen, können unterhalb des Mainboards zwei 2,5 Zoll-Laufwerke installiert werden. Hinter der großen Glasscheibe kann außerdem ein weiteres 2,5-Zoll-Laufwerk schön in Szene gesetzt werden. Wem das nicht reicht, der kann neben dem Netzteil noch ein 3,5-Zoll-Laufwerk und unter dem Bereich für einen Radiator noch zwei weitere 3,5-Zoll-Laufwerke montieren.

Um die Komponenten möglichst effizient vor Staub zu schützen, befinden sich auf der Unterseite und an der Front Staubfilter. Zum Reinigen können diese einfach herausgezogen werden. Für die Luftzirkulation sorgen jetzt nur noch zwei 120-Millimeter Lüfter. Einer ist im Heck und einer im Deckel angebracht. Beide pusten die Luft aus dem Gehäuse heraus. Im S340, dem Vorgänger, waren noch vier Lüfter mit von der Partie. Die 3-poligen-Stecker sind bereits vorab per Y-Adapter verbunden und lassen sich über Molex direkt am Netzteil mit Strom versorgen.

Wer High-End-Technik verbaut hat, kann aber weitere Lüfter installieren. So können in der Front zwei 120- oder 140-Millimeter-Lüfter angebracht werden. Ein weiterer 120-Millimeter-Lüfter kann im Deckel hinzugefügt werden oder verwendet auch dort 140-Millimeter-Lüfter. Alternativ ist das Gehäuse auch mit 240- oder 280-Millimeter-Radiatoren kompatibel und ist somit auch für Wasserkühlungen geeignet.

Fazit

Das S340 Elite ist ein sehr solides Gehäuse. Für rund 100 Euro bekommt einiges geboten. Casemodder, die ihre Hardware gerne in Szene setzen, haben einen prachtvollen Blick durch eine große Vollglasscheibe. Bei mir ist das Kabelmanagement noch nicht erste Sahne, der Rechner steht trotzdem auf dem Tisch und muss sich nicht verstecken. Für diesen Preis hätte ich mir zwar ein bis zwei Lüfter mehr oder eine werkzeuglose Montage der Laufwerke gewünscht, aber man kann ja bekanntlich nicht alles haben.

NZXT S340 Elite

Verarbeitung
Design
Ausstattung
Kühlung

Glas? Sehr gut!

Casemodder aufgepasst: Das NZXT S340 Elite beschert euch einen guten Blick auf das Innenleben eurer Teile. Aber immer schön putzen.

Lukas Heinrichs

Mitgründer von Basic-Tutorials.de und leidenschaftlicher Zocker und zusätzlich noch Redakteur für den Blog, hält mich meistens mein Arbeitsleben von Unmengen an Artikel ab.

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