PC-Komponenten

Phanteks Eclipse P350X im Test

Günstiger Midi-Tower mit RGB-Beleuchtung und Hartglas-Seitenpanel

Phanteks hat mit dem Eclipse P350X ein neues Einsteiger-Gehäuse für Mainboards bis zum E-ATX-Format herausgebracht, das trotz des niedrigen Preises mit zahlreichen Features begeistern möchte. Der kompakte Midi-Tower ist mit einer RGB-Beleuchtung in Front und Seite ausgestattet. Ebenso findet sich an der linken Seite ein großes Tempered Glass-Fenster. Wie es bei den besseren Gehäuse mittlerweile Standard ist, wird auch auf eine Netzteilabdeckung nicht verzichtet.

Insgesamt lesen sich die Spezifikationen des Phanteks Eclipse P350X also sehr gut und hören sich nach mehr an als einem Preis von lediglich Produkt. Ob und wo Phanteks Abstriche macht, um diesen Preis zu erreichen, klären wir im folgenden Testbericht für euch.

Lieferumfang

Der Phanteks Eclipse P350X Midi-Tower ist gut und sicher verpackt. Aufgrund der Tempered Glass-Seite muss das auch sein. Das Zubehör finden wir in einem Karton in der Front, wo sich die Festplattenkäfige verstecken. Neben einigen Kabelbindern sind hier alle notwendigen Schrauben vorhanden. Auch ein kleines Handbuch finden wir, das die wichtigsten Features erläutert. Besonders für die RGB-Beleuchtung ist das sinnvoll.

Zwei SSD-Halterungen sind bereits montiert, genauso wie der Lüfter und zwei HDD-Halterungen. Auch die Abstandshalter fürs Mainboard sind bereits vorinstalliert. Es kann also direkt mit dem Systembau losgehen.

Design

Mit seinem Design richtet sich die Phanteks Eclipse-Reihe an Gamer. Auch beim Phanteks Eclipse P350X ist das wieder der Fall. Optisch sticht es aus der Masse der Gehäuse heraus, ohne zu übertreiben. Das Gehäuse ist relativ schlicht in Schwarz gehalten, genauso wie das Eclipse P300. Auffällig ist auf den ersten Blick die große Hartglasscheibe auf der linken Seite. Sie erstreckt sich nicht über die gesamte Seite, sondern beginnt erst oberhalb der Netzteilabdeckung. Hier kann die Hardware dann begutachtet werden. Doch auf den zweiten Blick finden wir noch mehr auffällige Unterschiede.

Phanteks Eclipse P350X
Phanteks Eclipse P350X

Besonders mit einer RGB-Beleuchtung kann man sein Gaming-System deutlich aufwerten. Da Phanteks auf das Innenleben nur indirekten Einfluss hat, fängt der Hersteller außerhalb des Gehäuses mit der RGB-Beleuchtung an. An der Vorderseite finden sich zwei LED-Streifen. Ebenso zwischen der Netzteilabdeckung und der Glasscheibe. Gesteuert werden kann die Beleuchtung entweder über zwei Schalter am I/O-Panel, oder über einen 3-Pin-RGB-Header von einem kompatiblen Mainboard. Ja, ihr habt richtig gelesen – 3-Pin. Was bedeutet das?

Phanteks Eclipse P350X mit RGB-Beleuchtung
Phanteks Eclipse P350X mit RGB-Beleuchtung

Die RGB-Beleuchtung ist digital und somit adressierbar. Die LED-Streifen können somit nicht nur in einer Farbe, sondern in mehreren gleichzeitig leuchten. Besonders cool ist es, wenn Lüfter, Mainboard und Grafikkarte auch mit einer digitalen RGB-Beleuchtung ausgestattet sind und man eine Lichtwelle oder ähnliches durch die Hardware jagen kann. Auch die Synchronisierung mit weiteren Peripheriegeräten ist denkbar. Asus unterstützt dies beispielsweise mit seiner Aura-Software. Doch auch die anderen Hersteller mit digitalem 3-Pin-RGB-Header sind selbstverständlich kompatibel. Weitere RGB-Produkte von Phanteks können einfach in Reihe geschaltet werden, um beispielsweise noch weitere LED-Streifen oder Lüfter anzuschließen.

Im Inneren lässt Phanteks seinen Kunden die Wahl – entweder weiß oder schwarz. Von Außen ist das Gehäuse, zumindest bisher, nur in schwarz erhältlich. Wir haben uns für unseren Test für die komplett schwarze Version entschieden.

Am I/O-Panel des Phanteks Eclipse P350X befinden sich wie erwähnt zwei Schalter zur Steuerung der RGB-Beleuchtung. Außerdem sind hier jeweils ein Mikrofoneingang und ein Audioausgang zu finden. Zwei USB-3.0-Anschlüsse sind auch noch vorhanden. Das I/O-Panel befindet sich im vorderen Bereich der Oberseite des Gehäuses.

Positiv hervorzuheben ist, dass Phanteks sich Gedanken um eine ordentliche Verlegung der Kabel gemacht hat. Durch diverse Öffnungen im Mainboardtray können die Kabel sauber verlegt und größtenteils versteckt werden. Besonders die Netzteilabdeckung trägt hierzu bei.

Verarbeitung

Mit einem Preis von Produkt ist das Phanteks Eclipse P350X eindeutig der Einsteiger-Klasse zuzuordnen – vor allem mit dem reichen Featurepaket! Dennoch weiß Phanteks wie immer mit Qualität zu überzeugen. Das Gehäuse ist zwar neben Kunststoff und Glas nur aus Stahl, und nicht aus Aluminium, aber dennoch ist die Verarbeitung ordentlich und das Gehäuse überraschend leicht.

Natürlich muss man leichte Abstriche machen. So hat der Power-Button meiner Meinung nach keinen idealen Druckpunkt, lässt sich aber dennoch ohne Einschränkungen bedienen. Einen besseren Druckpunkt haben allerdings die Buttons zur Steuerung der Beleuchtung.

Im Inneren beim Bauen des Systems werden außerdem noch einige weitere Kritikpunkte zu finden sein, auf die wir später eingehen. Diese betreffen weniger die Verarbeitung, sondern eher die Konzeption des Gehäuses.

Ausstattung

Der Phanteks Eclipse P350X Midi-Tower bietet wie die meisten Midi-Tower einen sehr guten Hardware-Support. So können bis zu 40 cm lange Grafikkarten und 160 mm hohe CPU-Kühler genutzt werden. Ein 120-mm-Lüfter ist bereits vorinstalliert, der für einen guten Airflow jedoch noch nicht ausreicht. Aber es ist ja auch ein günstiges Case.

Modell: Eclipse P350X
Gehäuse Typ: Midi-Tower
Dimensionen: 200 mm (W) x 450 mm (H) x 455 mm (D)
Material: Stahl, Kunststoff, Tempered Glass
Farbe: Schwarz, Schwarz/Weiß
Laufwerkschächte:
  • 2x 3,5″
  • 3x 2,5″
Erweiterungsslots: 7
Formfaktoren: E-ATX (bis 280 mm), ATX, mATX, mini-ITX
Belüftung:
  • Front: 2x 120mm / 2x 140mm
  • Rear: 1x 120mm
  • Top: 2x 120mm / 2x 140mm
Radiatoren:
  • Front: 280mm / 240mm
  • Rear: 120mm
Max. CPU-Kühlerhöhe 160 mm
Max. Grafikkartenlänge 400 mm
Platz für Kabelmanagement 36 mm
Max. Netzteilänge (inkl. Kabel) 250 mm
Preis Produkt

Für Wasserkühlungen ist das Gehäuse nur teilweise geeignet. Lediglich in der Front kann ein großer Radiator verbaut werden. Zwar ist an der Oberseite auch (theoretisch) genug Platz für zwei 140-mm-Lüfter, jedoch ist der Abstand zum Mainboard zu klein, als dass da noch ein Radiator hinpassen würde. Selbst für Lüfter wird es eng.

Herausnehmbare Halterungen oder ähnliches, wie man es von den Spitzenmodellen von Phanteks kennt, finden sich in diesem Case natürlich nicht. Lediglich bei den Festplattenhalterungen ist dies möglich. Diese sind übrigens auch entkoppelt.

Nicht verzichten muss man jedoch auf Staubfilter. Diese finden sich sowohl unter dem Netzteil als auch in der Front. An der Oberseite ist ein magnetisches Gitter platziert, das besonders einfach entfernt werden kann. Doch auch die anderen Filter sind leicht und schnell zum Reinigen demontiert.

Systembau im Phanteks Eclipse P350X

Das Phanteks Eclipse P350X unterstützt Mainboards bis zum E-ATX-Formfaktor – allerdings mit Einschränkung auf 280 mm Breite. Wir haben ein normales ATX-Mainboard verbaut, das MSI Z370 Gaming Pro Carbon*. Als Prozessor einen der8auer Core i7-8700K Advanced Edition* mit 5,2 GHz Übertaktung. Als Arbeitsspeicher setzt das System momentan noch auf 32 GB Crucial Ballistix Sport LT Arbeitsspeicher mit 2.400 MHz – dies wird demnächst noch gegen Crucial Ballistix Tactical Tracer RGB RAM* mit 3.000 MHz ausgetauscht. Als Grafikkarte kommt eine ASUS GeForce GTX 1080 Ti STRIX* zum Einsatz. Für die notwendige Leistung sorgt ein modulares Seasonic Focus+ 80 Plus Platinum Netzteil mit 750 Watt.

Natürlich muss das System auch entsprechend gekühlt werden. Eine be quiet! Silent Loop Komplett-Wasserkühlung mit 240-mm-Radiator weiß den Prozessor zu bändigen. Zusätzlich wollten wir dem Gehäuse eine bessere Belüftung und der Hardware eine bessere Optik verpassen. Deshalb sollten jeweils zwei Noiseblocker NB-eLoop Lüfter mit 120* bzw. 140 mm* für die Kühlung sorgen. Die Lüfter sind für ihre Silent-Eigenschaften bekannt und wurden in Deutschland entwickelt. Optisch sollten zusätzlich passende Phanteks Halos Lux Digital Lüfterrahmen in 120* bzw. 140 mm* auf den Lüftern montiert werden. Leider ging der Plan aber nicht auf – warum?

Das Phanteks Eclipse P350X ist wirklich recht eng bemessen. Während die Montage der Wasserkühlung in der Front inklusive Noiseblocker eLoop Lüftern und Phanteks Halos Lux Digital Lüfterrahmen kein Problem war, stellte sich die Montage an der Oberseite als schwierig heraus. Sowohl der Kühlkörper als auch ein Lüfterheader waren im Weg. Die Montage der großen 140-mm-Lüfter war nicht möglich – auch ohne die Lüfterrahmen. Deshalb sind auf unseren Fotos des Systems die 120-mm-Lüfter der be quiet! Wasserkühlung zu sehen. Wir hätten an dieser Stelle gerne andere Lüfter gehabt, der Platzmangel lies dies jedoch nicht zu. Mit anderen Mainboards und Lüftern kann das natürlich schon ganz anders aussehen, doch in unserer Konstellation war die Installation der 140-mm-Lüfter nicht möglich.

Abgesehen davon macht es jedoch Spaß im Phanteks Eclipse P350X zu schrauben. Die Oberseite lässt sich abnehmen, um einfach Zugriff zu allem zu haben. Das Mainboardtray besitzt einen Ausschnitt um den Lüfter nachträglich zu tauschen, ohne alles wieder ausbauen zu müssen.

Rechts neben dem Mainboardtray gibt es eine kleine Hervorhebung, die gleichzeitig auch als Durchführung für die Kabel (ohne Gummiumrandungen) dient. Sie erweitert den Platz auf der Rückseite des Mainboardtrays, um eine einfachere Kabelführung zu ermöglichen. Zwei Klettverschlüsse sind hier auch schon vorhanden, mit denen sich die Kabel für ein optimales Kabelmanagement fixieren lassen. Zusätzlich hat Phanteks einige Kabelbinder beigelegt. Viele Halterungen finden sich jedoch nicht auf der Rückseite. Besonders der 4+4-Pin-CPU-Anschluss lies sich nicht besonders sauber verlegen. Der Rest ging jedoch einwandfrei.

Ein beeindruckendes System im handlichen Gehäuse
Ein beeindruckendes System im handlichen Gehäuse

Das Netzteil befindet sich in einem abgetrennten Raum, hier können viele Kabel versteckt werden. Ungewöhnlich ist hier auch die Position des Festplattenkäfigs. Die beiden SSDs lassen sich hinter dem Mainboard montieren – so wie man es kennt. Der Festplattenkäfig befindet sich unterhalb der Netzteilabdeckung – soweit nicht ungewöhnlich. Doch die Festplatten werden von der Vorderseite aus eingeschoben. Hierzu muss die Front zunächst entfernt werden, die durch ein paar Plastikclips gehalten wird.

Natürlich mussten wir auch die RGB-Beleuchtung des Gehäuses ausprobieren. Hierzu haben wir sie an das MSI Z370 Gaming Pro Carbon Mainboard angeschlossen. Und da haben die Probleme begonnen. Die MSI Mystic Light Software ist leider noch sehr unausgereift, weshalb eine sinnvolle Steuerung hierüber kaum möglich ist. Das liegt jedoch nicht an Phanteks, sondern an MSI. Auch die Steuerung der Beleuchtung des Mainboards macht bereits Probleme. Wer wirklich eine Synchronisation mit anderen Produkten anstrebt, sollte hier auf ein Asus-Mainboard setzen. Auch die Aura Sync-Software ist noch nicht perfekt, aber schon weiter fortgeschritten als die von MSI. Auch Gigabyte RGB Fusion ist natürlich kompatibel mit der Beleuchtung. Alternativ bleibt natürlich die Steuerung über den Phanteks Controller, der bei dem Gehäuse bereits integriert ist. Die Beleuchtungssteuerung von Phanteks ist wirklich super und kann auch einfach erweitert werden, bezieht aber nicht Mainboard und Grafikkarte ein. Übrigens: Der Phanteks Digital RGB Controller Hub ist auch einzeln erhältlich, wodurch sich jedes Gehäuse nachrüsten lässt.

Fazit zum Phanteks Eclipse P350X

Mit dem Eclipse P350X hat Phanteks einen gelungenen Nachfolger des Eclipse P300 präsentiert, der auf den Trend der RGB-Beleuchtung aufspringt. Das Gehäuse ist im niedrigen Preissegment des Herstellers angesiedelt und verzichtetet dementsprechend auf einige Features, die in den oberen Preisregionen zu finden sind. Auch die Clearance ist leider zumindest an der Oberseite nicht ideal. Insgesamt hinterlässt das Gehäuse jedoch einen sehr guten Eindruck. Wie immer überzeugt die Verarbeitungsqualität von Phanteks.

Mit einem Preis von Produkt stellt das Phanteks Eclipse P350X eine hervorragende Wahl dar, wenn man an seinem Gaming-PC ein wenig Geld sparen möchte, ohne auf aktuelle Trends und eine gute Verarbeitung zu verzichten.

Phanteks Eclipse P350X

Verarbeitung
Design
Ausstattung
Kühlung
Preis-Leistung

Super!

Das Phanteks Eclipse P350X ist ein herausragendes Gehäuse im niedrigen Preissegment, das mit vielen Features begeistert.

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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