Die Firma Phanteks wurde 2007 in den Niederlanden gegründet und legt den Fokus auf die Herstellung von PC-Gehäusen, Lüftern und weiterem PC-Zubehör. Die ersten Erfolge feierte das Unternehmen aber mit einem wuchtigen Doppelturm-CPU-Kühler in verschiedenen Farben. Etwa fünf Jahre später wagte der Hersteller dann auch den Sprung in den Gehäusemarkt und stellte 2013 das Enthoo Primo vor. Dieser Full-Tower hatte, zum Zeitpunkt des Erscheinens, zwar einige Besonderheiten zu bieten, kostete aber auch über 200 €. Etwa ein Jahr später folgte dann mit dem Phanteks Enthoo Pro eines der beliebtesten Gehäuse des Herstellers. Das Enthoo Pro brachte sehr viele Features mit und war mit einem Preis von 90 € deutlich erschwinglicher als das Enthoo Primo.
Mit dem Enthoo Pro 2 hat Phanteks im Juli 2020 nun den Nachfolger des beliebten Gehäuses vorgestellt. Basierend auf dem Korpus des Phanteks Enthoo 719, soll das Enthoo Pro 2 vor allem durch viel Platz, einen hohen Airflow und ein attraktives Design überzeugen. Ob Tempered Glass und eine RGB-Beleuchtung vorhanden sind, richtet sich nach der Variante die erworben wirbt. Als besonderes Feature zählt außerdem, das man in diesem Full-Tower-Gehäuse zwei PC-Systeme unterbringen kann. Zudem ist es mit einem Preis von ca. 140 Euro (aktuell: € 119,90 *) signifikant günstiger als das Enthoo 719. Für wen das Phanteks Enthoo Pro 2 sinnvoll ist und wie es sich in unserem Testparkour schlägt, lest ihr in diesem Review.
Technische Details
Modell: | Phanteks Enthoo Pro 2 TG |
Gehäuse Typ: | ATX/ Full-Tower |
Abmessungen: | 240 mm (B) x 580 mm (H) x 560 mm (T) |
Gewicht: | ca. 13 kg |
Material: | Stahl, Aluminium, Kunststoff, Tempered Glass |
Farbe: | Schwarz |
Front-Anschlüsse | 1x USB- 3.1, 4x USB-A 3.0, 1x Kopfhörer/Mikrofon, 1x Power Button 1x Reset Button, 1x LED Mode Button, 1x LED Color Button |
Laufwerkschächte: | 4x 3,5″ (intern), max. 12x 3,5″ möglich (zusätzliche Zubehör erforderlich) 11x 2,5″ (intern) |
Erweiterungsslots: | 8x horizontal |
Formfaktoren: | SSI-EEB, E-ATX, ATX, Micro-ATX, Mini-ITX |
Belüftung: | Front: 4x 120 mm oder 3x 140 mm Rückseite: 1x 120 mm oder 1x 140 mm Deckel: 3x 120 mm oder 3x 140 mm Boden: 3x 120 mm oder 1x 140 mm MB-Tray: 4x 120 mm |
Radiatoren: | Front: max. 1x 480 mm oder 1x 420 mm Rückseite: max. 1x 140 mm Deckel: max. 1x 360 mm Boden: max. 1x 360 mm MB-Tray: max. 1x 480 mm |
Max. CPU-Kühlerhöhe: | 195 mm |
Max. Grafikkartenlänge: | 503 mm |
Max. Netzteillänge: | 200 mm |
Platz für Kabelmanagement: | 23 – 95 mm |
Preis: | € 119,90 * |
Besonderheiten: | Staubfilter, Kabelmanagement, Tempered Glass, RGB-Beleuchtung, Dual-System-Support |
Lieferumfang
Das es sich beim Enthoo Pro 2 um einen Full-Tower Gehäuse handelt, lässt sich schon an der Größe des Kartons erkennen. Dieser ist, hersteller-typisch, schlicht braun und verzichtet auf aufwändige Farben, Formen oder Aufdrücke. Neben einer schematischen Zeichnung des Towers und dem Namen des Gehäuses, gibt es auf dem Karton nichts weiter zu entdecken. Innerhalb des Kartons ist das Enthoo Pro 2 von einem Beutel aus Stoff und flexiblem Schaumstoff umhüllt. Die Verwendung dieser Materialen ist löblich und dürfte gut verhindern, dass das ca. 13 Kilogramm schwere Gehäuse beim Transport Schaden nimmt. Auch das Seitenfenster wurde, zum Schutz vor Kratzern, mit zwei Folien beklebt.
Als Zubehör legt Phanteks so viel bei, dass sich dafür sogar ein eigener kleiner Karton innerhalb des Gehäuse-Kartons befindet. Dieser beinhaltet eine praktische Box mit allen wichtigen Schrauben, fünf Kabelbinder, vier HDD-Schlitten für 3,5″-Festplatten, eine „Anti-Sag“-Halterung für Grafikkarten, drei PCI-Slotblenden, eine Montageblende für das Zweitsystem und eine Basis zur vertikalen Montage einer Grafikkarte. Ein entsprechendes Riser-Kabel liegt aber nicht bei und muss separat erworben werden. Das gilt auch für Gehäuselüfter.
Außeneindruck
Es ist schon etwas länger her, dass wir ein so großes Gehäuse auf unserem Fototisch hatten. In diesem Fall hat das Phanteks Enthoo Pro 2 sogar kaum drauf gepasst. Das äußere und besonders das Frontpanel lassen darauf vermuten, dass der Hersteller sein Gehäuse auf einen hohen Airflow ausgerichtet hat. Das Frontpanel ist komplett aus Kunststoff gefertigt, wurde aber in der Optik von gebürstetem Aluminium gestaltet. Die leicht asymmetrische Anordnung und das riesige Lüftergitter aus einem speziellen Stoffgeflecht lassen das Enthoo Pro 2 zwar schlicht, aber nicht langweilig wirken. Im oberen Bereich der Front findet man das gut ausgestattete I/O-Panel. Vorhanden sind vier USB 3.0 Typ-A, ein USB 3.1 Typ-C, eine Kopfhörer-Mikrofon-Comboport und drei Taster für Reset und die RGB-Steuerung. Hinter dem Frontpanel verbergen sich ein feinschmaschiger Staubfilter und Montageschienen für bis zu vier 120-Millimeter-Lüfter.
Der Deckel ist ebenfalls auf einen hohen Airflow ausgelegt. So gibt es auch hier Montagepunkte für bis zu drei 120- oder 140-Millimeter Lüfter. Um den Innenraum vor Staub zu schützen, hat Phanteks hier zudem einen magnetischen Staubfilter angebracht. Damit man zum Anschalten des PCs nicht ständig die Klappe des I/O-Panels öffnen muss, befindet sich im Deckel zuletzt noch der große und RGB-beleuchtete Power-Knopf.
Das rechte Seitenteil des Enthoo Pro 2 ist aus Stahl gefertigt und kann eine gute Stabilität aufweisen. Die Verbindung mit dem Korpus erfolgt über zwei Rändelschrauben die am Sidepanel verbleiben und die Demontage soll über eine großzügige Griffmulde erleichtert werden. Weiterhin verfügt das Seitenteil über zwei gefilterte Lüfteröffnungen und, zur Minimierung von Vibrationen, über dünne Gummistreifen die an den Korpus geklebt wurden. Das linke Seitenteil besteht auf gehärtetem Glas das leicht getönt wurde. Da es zudem auf einen Stahlrahmen geklebt ist, erfolgt die Montage analog zum rechten Seitenteil. Rändelschrauben, Griffmulde und Gummistreifen sind also auch auf der linken Seite vorhanden.
An der Rückseite gibt es viel ungewöhnliches zu sehen. Der obere Bereich ist noch verhältnismäßig normal aufgebaut. Vorhanden sind hier der Platz für das I/O-Shield, ein Lüfterplatz für einen 140-Millimeter-Lüfter und insgesamt elf wiederverwendbare Slotblenden. Davon sind acht horizontal und drei vertikal über Rändelschrauben befestigt. Interessanter wird es hingegen im unteren Bereich. Denn rechts neben dem vertikalen Öffnung für das Netzteil, gibt es eine große Platte die mit Schrauben befestigt ist. An diesem Platz kann entweder ein zweites Netzteil oder ein ITX-Mainboard verbaut werden. Mehr dazu im Kapitel „Systembau“.
Für einen sicheren Stand sorgt beim Enthoo Pro 2 eine solide Konstruktion aus Kunststoff. Diese überspannt den gesamten Boden und ist geformt wie das Frontpanel. Um eine Übertragung von Schwingungen auf den Untergrund und Kratzer zu minimieren, wurde die Basis mit vier Gummistreifen beklebt. Da das Netzteil nicht unten montiert wird, gibt es hier stattdessen drei Montageplätze für 120-Millimeter-Lüfter. Auch am Boden hat der Hersteller nicht auf einen Staubfilter verzichtet. Dieser überspannt den gesamten Bodenbereich und kann nach vorne hin entnommen werden. Dazu muss vorher aber das Frontpanel entfernt werden.
Wie wir es von Phanteks und Gehäusen dieser Preisklasse gewohnt sind, ist die Verarbeitung tadellos. Es gibt keine Lackierungsfehler, scharfe Kanten oder sonstige Verarbeitungsfehler. Die 13 Kilogramm des Gehäuses sprechen zudem für eine vernünftige Materialstärke.
Inneneindruck
Wer bereits unser Review vom Phanteks Enthoo 719 gelesen hat, für den gibt es beim Enthoo Pro 2 nicht mehr viel neues zu entdecken. Der innere Aufbau ist nämlich nahezu identisch. Dieser Full-Tower zeichnet sich durch eine sehr offen gestaltete Hauptkammer aus, welche deutlich größer ist als bei einem normalen Midi-Tower. Auf der linken Seite bzw. hinter dem Frontpanel sind ab Werk keine Festplattenkäfige montiert. Die möglichen HDD-Plätze sind durch vier Kappen aus Kunststoff verdeckt und lassen den Innenraum damit sehr schlicht wirken. Nimmt dann die Kappen komplett ab, könnten an dieser Stelle optional auch Lüfter oder ein Radiator befestigt werden.
Das Mainboard wird im Enthoo Pro 2 im oberen linken Bereich verbaut. Die Abstandshalter wurden vorinstalliert und das Mainboard-Tray verfügt über einen Ausschnitt, welcher die Montage eines CPU-Kühlers mit Backplate erleichtern soll. Außerdem stehen für Erweiterungskarten acht horizontale bzw. drei vertikale PCI-Slots zur Verfügung. Rund um das Mainboard hat der Hersteller zahlreiche und teilweise sogar gummierte Kabelmanagement-Öffnungen implementiert. Zwischen Mainboard und Deckel gibt es genug Platz für Lüfter oder einen schmalen Radiator.
Der untere Bereich der Hauptkammer ist aber am interessantesten. Im Vergleich zu vielen aktuellen Gehäusen gibt es hier nämlich nicht die übliche Netzteilabdeckung. Unterhalb des Mainboards gibt es stattdessen eine kleine Ausbuchtung. Diese Ausbuchtung versteckt zum Einen das Netzteil, zum Anderen kann hier ein zweites Mainboard im ITX-Format verbaut werden. Dazu muss die entsprechende Platte nur mit der beigelegten I/O-Panel-Blende ausgetauscht werden. Auch für das zweite Mainboard gibt es eine gummierte Kabelmanagement-Öffnung. Alternativ könnte man im Boden auch einen 360er-Radiator oder drei 120-Millimeter-Lüfter verbauen.
Wenden wir uns nun aber der Rückseite zu. Wie bereits erwähnt, wird das Netzteil im Enthoo Pro 2 vertikal montiert und liegt zur Verminderung von Vibrationen auf vier kleinen Gumminoppen. Um die Netzteilkabel verschwinden zu lassen, verfügt der Full-Tower auf der Rückseite über eine Klappe die sich vor dem Netzteil befindet. Die Klappe ist mit zwei Scharnieren gelagert und kann durch die Entfernung von zwei Rändelschrauben gelöst werden. Ansonsten gibt es auf der Rückseite noch jede Menge Platz zum Verlegen von Kabeln und praktische Klettstreifen um alles vernünftig verzurren zu können.
Als letzten Punkt möchten wir in diesem Kapitel noch über die Möglichkeiten zum Einbau von Datenträgern sprechen. Ab Werk gibt es im Enthoo Pro 2 die Möglichkeit vier 3,5″- und acht 2,5″-Datenträger unterzubringen. Dazu liegen dem Zubehör unter anderem vier stapelbare Festplatten-Rahmen bei. Pro Rahmen kann jeweils eine 3,5″-HDD entkoppelt verbaut werden. Angebracht werden können die Rahmen im Bereich hinter dem Frontpanel oder am Boden im Bereich des Zweit-Systems. Zur Montage der SSDs gibt es auf der Rückseite drei schwarze Rahmen die über Gummiringe entkoppelt sind. Wem das nicht reicht, der kann an den schwarzen Kunststoffblenden im vorderen Bereich des Enthoo Pro 2pro Blende jeweils zwei weitere 2,5″-Datenträger anbringen. In allen Fällen erfolgt die Befestigung leider nicht werkzeuglos.
Systembau im Phanteks Enthoo Pro 2 TG
Nun kommen wir zum Systemeinbau. Als Hardware verwenden wir einen AMD Ryzen 5 1400 auf einem MSI B350 PC Mate mit 16GB Crucial Ballistix Sport LT grau DDR4-2666. Der Ryzen wird von einer ALSEYE Xtreme X360 Kompaktwasserkühlung gekühlt und ist auf 3,8 GHz (1,25V) übertaktet. Für die Bildausgabe ist eine GTX 1060 6GB von Gigabyte AORUS zuständig. Die Stromversorgung erledigt das vollmodulare LC-Power LC550 V2.31 Platinum mit einem Effizienzgrad von 80 Plus Platinum. Als zweites System kommt AMD Ryzen 5 1600 auf einem Gigabyte B450 I Aorus Pro WIFI mit Crucial Ballistix Sport LT grau 32 GB DDR4-3000 zum Einsatz. Der Ryzen wird von einem Noctua NH-L12 Ghost S1 Edition gekühlt. Da wir aber nicht über ein Phanteks Revolt X Netzteil verfügen, musste dieses System unverkabelt bleiben.
Der Einbau beider Systeme war sehr schnell erledigt. Durch die großzügigen Platzverhältnisse vor und hinter dem Mainboard-Tray kann man sogar mit großen Händen seine Arbeit verrichten. Identisches gilt für die Verkabelung. Durch die 23 bis 95 Millimeter Platz hinter dem Mainboard und die sinnvoll platzierten sowie gummierten Kabelmanagement-Öffnungen wirkt das verkabelte System sauber und aufgeräumt. Hätten wir als Kühllösung auf einen herkömmlichen Luftkühler gesetzt, würde das System wahrscheinlich noch sehr leer wirken. Selbiges gilt für das Zweitsystem. Wäre das nicht im unteren Bereich verbaut, gäbe es hier sehr viel tote Fläche.
Die guten Platzverhältnisse spiegeln sich auch bei der Kompatibilität zu den PC-Komponenten wieder. Für Luftkühler stehen 195 Millimeter und für Grafikkarten 503 Millimeter zur Verfügung. Auch das Netzteil darf 200 Millimeter lang sein. Weiterhin können im Phanteks Enthoo Pro 2 bis zu elf Lüfter und drei große Radiatoren verbaut werden. So könnte man, je nach Dicke der Radiatoren, in diesem Full-Tower gleichzeitig zwei 360er- und einer 480er-Radiator unterbringen. In Bezug auf die Hardwarekompatibilität bleiben im Phanteks Enthoo Pro 2 also keine Wünsche offen.
Wo hingegen Wünsche offen bleiben, ist bei der Kühlung die ab Werk vorhanden ist. Es gibt nämlich leider keine. Im Auslieferungszustand kommt das Phanteks Enthoo Pro ohne jegliche Lüfter. Zumindest ein einfacher, schwarzer Lüfter an der Rückseite wäre eine nette Ergänzung gewesen.
Zuletzt kommen wir noch zu den Temperaturen, die im Phanteks Enthoo Pro 2 erreicht wurden. Während des Belastungstests wurden bei einer Raumtemperatur von 24°C 15 Minuten lang Prime95 und FurMark ausgeführt. Außerdem wurde der Test mit zwei verschiedenen Lüfterkonstellationen (Serie, 4x 120-Millimeter-Lüfter) durchgeführt.
Szenario |
Temperatur |
CPU: 50% PWM (1100 rpm) GPU: 50% PWM (1650 rpm) |
CPU: 71 °C GPU: 73 °C |
CPU: 50% (1100 rpm) GPU: 50% PWM (1650 rpm) 4x Arctic P12 auf 50% PWM (1050 rpm) |
CPU: 68 °C GPU: 67 °C |
Selbst bei übertakteter CPU und ohne jegliche Lüfter erreichen die Komponenten bei unserem Worst-Case-Szenario keine kritischen Temperaturen. Die Ergänzung von vier Lüftern hatte aber besonders einen positiven Effekt auf die Temperatur der Grafikkarte. Mit einer üblichen Lüfterkonfiguration (2x Lüfter in der Front, 1x Lüfter im Heck) dürfte selbst die Kühlung für ein High-End-System kein Problem darstellen.
Beleuchtungsoptionen und Dual-System
Das Phanteks Enthoo Pro kommt in zwei Varianten. Die von uns getestete Variante verfügt über Tempered Glass und dezente RGB-Elemente. Beleuchtet sind bei unserem Modell der Power-Knopf und ein dünner Streifen zwischen Netzteilabdeckung und Mainboard. Das setzt nette Akzente ohne gleich einen RGB-Wahnsinn auszulösen. Die RGB-Elemente sind über einen 5V-3Pin-RGB-Header digital adressierbar und werden von einer im I/O-Panel verbauten Platine gesteuert. Diese wiederum erhält ihren Strom von einem herkömmlichen SATA-Stromstecker. Außerdem verfügt die Steuerung über eine Y-Weiche mit der man weitere RGB-Streifen mit der Einheit kombinieren kann. Kommt hingegen ein Mainboard zum Einsatz, welches nicht über die passenden Anschlüsse verfügt, dann können Farbe und Modus auch direkt über das I/O-Panel gesteuert werden. Anschließend noch ein paar Impressionen des beleuchteten Systems.
Auch wenn wir es in diesem Review schon mehrfach erwähnt haben, so wollen wir es an dieser Stelle nochmal hervorheben. Das Phanteks Enthoo Pro 2 bietet die Möglichkeit, dass man gleich zwei Systeme im Inneren verbauen kann. So lässt sich unterhalb des Hauptsystems entweder ein zweites Mainboard mit ITX-Format oder ein zweites Netzteil verbauen. Um aber ein eigenständiges zweites System zum Laufen zu bringen, benötigt es optionales Zubehör. So muss man zusätzliches Geld in ein Phanteks Revolt X (Netzteil für zwei Mainboards) und ein PCIe-Riser-Kabel für das Zweit-System investieren.
Grundsätzlich ist diese Möglichkeit natürlich ein nettes Feature, dürfte durch die zusätzlichen Kosten im Alltag aber kaum zum Einsatz kommen. Lediglich für Streamer könnte sich die Möglichkeit zum Einbau eines zweiten Systems als nützlich erweisen. Dieser könnte dann nämlich auf einen zweiten Streaming-PC komplett verzichten.
Fazit zum Phanteks Enthoo Pro 2 TG
Der Hersteller Phanteks hat es mit dem Enthoo Pro 2 mal wieder geschafft ein sehr gut ausgestattetes Gehäuse zu einem verhältnismäßig niedrigem Preis auf den Markt zu bringen. Dieser wuchtige Full-Tower bietet eigentlich alles was das Gamer-Herz begehrt. So gibt es neben einem sehr geräumigen Innenraum und einer hohen Hardwarekompatibilität, auch noch RGB, Tempered Glass und ein beachtlich ausgestattetes I/O-Panel. Abgerundet wird das Gesamtpaket durch eine hochwertige Verarbeitung, die umfangreichen (Wasser-)Kühlungsmöglichkeiten und natürlich den Support für ein zweites PC-System.
Letzteres ist aber gleichzeitig auch ein Punkt der uns nicht so gut gefällt. Um nämlich das Zweit-System lauffähig zu bekommen, benötigt man ein spezielles Netzteil von Phanteks und zusätzlich ein Riser-Kabel wenn man eine zweite Grafikkarte verbauen möchte. Beides zusammen übersteigt den eigentlichen Anschaffungspreis des Enthoo Pro 2 leider deutlich. Was uns ebenfalls ein Dorn im Auge war, sind das Frontpanel aus Kunststoff und die völlige Abwesenheit von Gehäuselüftern.
Dennoch muss man sich immer wieder den Preis des Phanteks Enthoo Pro 2 in den Hinterkopf rufen. Für 140 Euro (aktuell: € 119,90 *) hat dieser Full-Tower unglaublich viel zu bieten. Sucht man ein Gehäuse in dem sich zwei Systeme unterbringen lassen oder möchte man einfach nur eine leistungsstarke Wasserkühlung verbauen, dann ist man beim Enthoo Pro 2 goldrichtig. Bevorzugt man hingegen ein kompaktes System, dann sollte man um dieses Gehäuse einen Bogen machen.
Phanteks Enthoo Pro 2
Verarbeitung
Aufbau
Ausstattung
Kühlung
Preis-Leistungs-Verhältnis
93/100
Dieser großzügig ausgestattete Full-Tower bietet viel Platz, eine hochwertige Verarbeitung und unterstützt den Einbau eines zweiten Systems.