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Raijintek Styx – kleines Gehäuse mit viel Platz

Das Raijintek Styx ist ein Gehäuse für Micro-ATX-Systeme, welches nicht nur mit Kompaktheit, sondern auch Optik glänzen möchte. Und obwohl das Styx kompakte Abmessungen hat, findet viel im Gehäuse Platz.

Wie eigentlich jedes Gehäuse kommt das Styx in einem braunen Karton. Gesichert ist das Gehäuse durch zwei Styroporelemente. Im Lieferumfang enthalten ist eine kurze Anleitung, welche eigentlich nur wichtig ist, wenn die Festplattenzahl voll ausgeschöpft werden will. Im Inneren des Gehäuses befindet sich standardmäßig das Montagematerial wie zum Beispiel Schrauben.
Nach dem Auspacken fällt sofort die Hochwertigkeit des Gehäuses auf. Unser Testobjekt kommt in der Farbe Schwarz, es gibt aber noch die Farben Silber, Rot, Grün, Gold, Blau und Weiß. Es bleiben also auch bei farblich abgestimmten Systemen kein Wünsche offen. Außerdem gibt es die Gehäuse optional auch noch mit eingebautem Sichtfenster.

Grundlegend besteht das Raijintek Styx aus zwei verschiedenen Materialien. Das Grundgerüst besteht aus Stahl und die Front, der Deckel und die Seitenwände aus Aluminiumpanelen. Besonders hochwertig wird das Gehäuse durch das gebürstete Aluminium. Obwohl das Styx gerade mal eine Abmessung von nur 210 x 335 x 360 Millimetern (B x H x T) hat, soll erstaunlich viel in das Gehäuse passen. Neben einem großen CPU-Kühler sollen auch eine große Grafikkarte, zwei 3,5Zoll HDDs und zwei 2,5Zoll SSDs/HDDs ihren Platz bekommen können. Selbst für einen Radiator für eine Wasserkühlung gibt es Raum. Und auch wenn das Gehäuse an Micro-ATX-Systeme gerichtet ist, lassen sich selbstverständlich Mini-ITX-Platinen einbauen.

Technische Daten

Abmessungen 210 x 335 x 360 Millimeter (B x H x T)
Gewicht 3,8 Kilogramm
Formfaktor Micro-ATX, Mini-ITX
Material Stahl, Aluminium
Max. Bauhöhe CPU-Kühler 180 Millimeter
Max. Erweiterungskartenlänge 280 Millimeter
Frontanschlüsse 2x USB 3.0, Audio-Anschlüsse
Lüfter Deckel: 2x 140 Millimeter (optional)
Rückseite: 1x 120 Millimeter (vorinstalliert)
Boden: 1x 120 Millimeter (optional)
Laufwerke 3x 3,5 Zoll + 2x 2,5 Zoll
oder
1x 3,5 Zoll + 4x 2,5 Zoll
Preis 89,90 Euro

Das Innenleben ist neben dem allgemeinen Design auch schlicht gehalten. Warum sollte hier auch mit schicken Farben und viel Schnickschnack aufgetrumpft werden. Das Design kommt ohne viele Extras aus und setzt auf Schlichtheit. Keine verspielt Extras sondern Eleganz durch das gebürstete Aluminium und die abgerundeten Kanten. Die Front und die Seitenteile sind komplett glatt und kommen zumindest in der einfachen Version ohne Seitenfenster daher. Unsere Version gewährt über ein kleines Fenster einen Blick auf die Komponenten. Nur im Deckel findet sich eine Öffnung, die mit Mesh verkleidet ist. Selbstverständlich ist der Platz für Radiatoren oder Lüfter gedacht.

Im vorderen Bereich des Deckels befindet sich noch das I/O-Panel mit den üblichen Audio-Buschen und zwei USB-3.0-Ports. Der Power-Button befindet sich mittig im oberen Bereich der Front.

Sofort bei der Montage fällt auf: Die Seiten lassen sich nicht wie üblich öffnen. Es müssen pro Seite jeweils vier Schrauben an den Seitenteilen entfernt werden. Daher dauert das Öffnen des Gehäuses länger als gewohnt und um einen Schraubendreher kommt man nicht herum. Wie bereits erwähnt ist das Innenleben sowie der Rest des Raijintek Styx schlicht gehalten. Er ist komplett in Schwarz gehalten und der Aufbau ist invertiert. Das Mainboard befindet sich also nicht hinter dem linken sondern dem rechten Seitenteil und wird außerdem noch kopfüber eingebaut. Das kommt nicht zu letzt einer Wasserkühlung zu gute. Die Pumpe dafür befindet sich dann auf der unteren Seite. Sollte es zu einem Leck kommen, sind zumindest dort keine Grafikkarten oder andere Geräte im Weg. Das Netzteil wird sogar direkt hinter der Front verbaut und über ein zusätzliches Kabel verbunden. Erst dann kann der Rechner wie gewohnt auf der Rückseite mit Strom versorgt werden. Zudem kann hinter der Frontblende noch ein Laufwerk montiert werden.

raijintek_styx_seite

An sich bietet das Styx Platz für insgesamt fünf Laufwerke. Wichtig dabei ist, dass die Montage nicht ohne Werkzeug vorgenommen werden kann. Neben dem 5,2-Zoll-Slimline-Drive können maximal drei 3,5 Zoll Datenträger eingebaut werden. Die herausnehmbare Blende im Innenraum bietet Platz für zwei 2,5 oder 3,5 Zoll Datenträger. Hinter der linken Seitenwand gibt es dann noch Stauraum für zwei 2,5 Zoll Laufwerke. Wichtig ist hierbei aber ein kleines Format. Zu letzt darf auf dem Boden noch ein weiteres 2,5 oder 3,5 Zoll Laufwerk angebracht werden. Die mitgelieferten Gummiringe dienen als entkoppelte Auflagefläche.

Um die Komponenten mit Frischluft zu versorgen, ist im Raijintek Styx ein 120-Millimeter-Lüfter vormontiert. Um die frische Luft aus dem Gehäuse zu saugen, befindet er sich an der Rückseite. Optional können unter dem Deckel noch zwei 120-Millimeter-Lüfter oder ein 240-Millimeter-Radiator und auf dem Boden ein weiterer Lüfter (120 Millimeter) eingebaut werden. Das im Deckel eingelassene Mesh-Gitter lässt sich zudem leicht entfernen, um es zu säubern oder die Lüfter einzubauen. Auf weitere Features wird verzichtet.

raijintek_styx_hinten

Auf der Rückseite fällt zudem noch auf, dass fünf Slots für Erweiterungskarten geboten werden und das bei dieser Größe. Um die Schrauben zu verstecken, ist eine Blende aus Kunststoff angebracht.

Die Verarbeitung des Raijintek Styx ist für den Preis angemessen. Allgemein macht das Gehäuse einen stabilen Eindruck und die Bearbeitung der Bleche im gebürsteten Look ist fehlerfrei. Auch an der Stärke der Seitenteile gibt es nichts zu bemängeln. Das Bild wird einzig und allein durch das I/O-Panel gestört.

Montage

Durch die Tatsache, dass Raijintek konsequent auf Schrauben setzt und man um Werkzeug nicht herum kommt, nimmt die Montage mehr Zeit als üblich in Anspruch. Vom Volumen her gibt es keine Probleme, alle Teile finden nämlich genug Platz. Der von uns probeweise eingebaute Noctua NH-C14S, mit einer Bauhöhe von 142 Millimetern und eine Breite von 140 Millimetern, passt perfekt in das Gehäuse. Selbst mit der Länge von 163 Millimetern des Kühlers gab es keine Probleme. Immerhin bietet das Styx mit 180 Millimetern auch genug Raum für hohe Tower-Kühler. Die von uns verbaute Grafikkarte ist relativ kurz und passt problemlos. Raijintek bietet sogar 280 Millimeter Raum für aktuelle High-End-Karten, welche im Referenzdesign doch sehr lang sind.

Auf der Rückseite des Mainboardtray befestigen wir zwei 2,5 Zoll Laufwerke in die dafür vorgesehenen Halterungen. Die Halterungen können entweder vorher abgeschraubt und später mit montiertem Laufwerk wieder angeschraubt werden oder der Datenträger kann vor Einbau des Mainboards an der Halterung montiert werden. Im letzteren Fall verzichtet man aber auf die Gummiringe, was bei einer SSD keine Rolle spielt. Zwei weitere 3,5 Zoll Laufwerke befestigen wir an der dafür vorgesehene Blende. Diese muss leider vorher abgebaut werden, da die Festplatten ins Innere des Gehäuses zeigen.

Das Netzteil wird vertikal hinter der Front verbaut. Natürlich als letztes, damit die Kabel bei den vorherigen Schritten nicht stören. Nach der Montage fällt auf, dass ein modulares Netzteil sehr viel hilfreicher gewesen wäre. Die ungenutzten Kabel werden zwar ohnehin in der Hauptkammer über dem Netzteil verstaut, benötigen dennoch viel Platz. Ein größerer Abstand zwischen Tray und Seitenwand wäre dafür perfekt gewesen. Ungenutzte Kable hätten einfach dahinter versteckt werden können – nicht nur für die Optik.

Aufgrund eines fehlenden Testsystems liefern wir euch Werte aus unserem privaten Gebrauch. Im ersten Testdurchlauf wurde nur der vorinstallierte 120 Millimeter Lüfter und ein großer CPU-Kühler verwendet. Mit Prime95 ging es schon an die Grenzen des Machbaren und die Temperatur lag bei ungefähr 70° Celsius. Im Idle-Zustand lag die Durchschnittstemperatur bei rund 32°. Die GPU lieferte einen Wert von rund 75° C.

Fazit

Das Raijintek Styx ist ein sehr solides Gehäuse. Durch die Kombination des schlichten Designs und der hochwertigen Verkleidung aus gebürstetem Aluminium, sammelt das Gehäuse schon am Anfang ordentlich Sympathiepunkte. Besonders die Farbauswahl spielt Raijintek in die Karten.

Außerdem kann das Styx mit seinem Innenraum überzeugen. Trotz der geringen Größe kann man dennoch bequem Komponenten aus- und einbauen. Ein hoher CPU-Kühler (bis 180 Millimeter) und lange Gaming-Grafikkarten (bis 280 Millimeter) stellen für das Gehäuse kein Problem dar. Besonders die mögliche Anzahl der Laufwerke gefällt. Ihr könnt selbst entscheiden, ob ihr eher große oder kleine Festplatten nutzen wollt. Und selbst wenn ihr 3,5 Zoll HDDs verbaut, gibt es auf der Rückseite des Mainboardtrays immer noch Platz für bis zu zwei SSDs. Wer heutzutage noch auf CDs oder Blu-Rays setzt, kann auf Wunsch noch ein optisches Laufwerk verbauen. Für ausreichend Kühlleistung kann auch gesorgt werden. Der mitgelieferte Lüfter (120 Millimeter) sorgt zwar bei einem vollen Gehäuse nicht für einen angemessenen Luftstrom, er kann aber durch die Montage von weitere Lüfter unterstützt werden.

Die Montage der Komponenten ist durch das konsequente Verwenden von Schrauben und die nötige Nutzung von Werkzeug zwar etwas zeitaufwändiger, das Gesamtbild wird dadurch aber nur ein wenig geschmälert. Was ein wenig mehr ins Gewicht fällt, ist der Platz zwischen Seitenwand und Tray, welcher ein modulares Netzteil fast voraussetzt. Die Kabel des Netzteils können nicht ordentlich verstaut werden oder zumindest nicht so, dass die Kühleigenschaften nicht beeinflusst werden.

Kurz gesagt: Das Raijintek Styx bietet viel Platz, eine klasse Optik und kann mit hochwertiger Verarbeitung aufwarten. Abzüge gibt es für die Kühlleistung im Werkszustand und der konsequente Gebrauch von Schrauben. Ein häufiger Komponentenwechsel wird dann leider zur Qual. Der Preis ist mit 89 Euro vielleicht etwas hoch angesetzt, dafür bekommt ihr aber ein durchaus solides Gehäuse mit hochwertiger Verkleidung.

Bewertung85

Raijintek Styx

Verarbeitung
Design
Ausstattung
Kühlung

Kleines Gehäuse - viel Platz

Das Raijintek Gehäuse bietet hochwertige Verarbeitung und viel Platz, aber auch ein paar Mankos.

Lukas Heinrichs

Mitgründer von Basic-Tutorials.de und leidenschaftlicher Zocker und zusätzlich noch Redakteur für den Blog, hält mich meistens mein Arbeitsleben von Unmengen an Artikel ab.

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