Wühlt man sich in verschiedenen Foren durch PC-Kaufempfehlungen, so stößt man immer wieder auf den Scythe Mugen 5 Rev. B. Dies überrascht recht wenig, denn der Kühler ist performant, günstig und bietet eine exzellente RAM-Kompatibilität – quasi der perfekte Allrounder. Scythe hat sich dies zu nutzen gemacht, und dem Mugen 5 ein RGB-Upgrade und einen zweiten Lüfter spendiert – als Resultat ist der Scythe Mugen 5 ARGB PLUS erschienen. Ob dieser auch weiterhin eine Empfehlung bleibt, haben wir für euch getestet.
Spezifikationen
Sockel-Kompatibilität: | AMD: AM2, AM2+, AM3, AM3+, AM4, FM1, FM2, FM2+Intel: LGA775, LGA1150, LGA1151, LGA1155, LGA1156, LGA1200, LGA1366, LGA2011(v3), LGA2066 |
Größe (L x B x H): | 136 x 134 x 157,5 mm (mit Lüfter) |
Gewicht: | 1060 g (mit Lüfter) |
Heatpipes: | 6 x 5 mm (vernickelt) |
Lüfter: | 2x Kaze Flex 120 ARGB PWM |
Lieferumfang: | Kühler + 2 Lüfter, Montagematerial, Wärmeleitpaste, Schraubendreher, Anleitung, PWM-Splitter, RGB-Controller |
Preis: | € 1,90 * |
Lieferumfang und Verarbeitung
Der Kühler wird in einem bunten Karton geliefert. Auf diesem sind alle Spezifikationen vermerkt und er ist mit einem Produktbild bedruckt. Der Inhalt ist sicher verpackt und gut angekommen.
Neben dem eigentlichen Kühler liegen das Montagematerial, ein PWM-Splitter, ein RGB-Controller, ein Schraubendreher und Wärmeleitpaste im Karton. Der Schraubendreher ist wie schon beim Fuma 2 ein schönes Gimmick, um die Montage deutlich zu vereinfachen.
Der Kühlkörper besteht aus dünnen Rippen, die auf der oberen Seite von einem Kunststoff-Deckel geschlossen werden. Dieser lässt sich später beleuchten, wie es bereits auf dem Produktbild auf dem Karton zu sehen ist. Außerdem ist dieser nur eingehakt, sitzt jedoch fest. Sollte es jedoch mal Platzmangel geben oder man erachtet die LEDs als störend, so könnte man diesen demontieren. Modularität und Optionen sind natürlich immer vorteilhaft!
Der Kühlblock ist asymmetrisch angeordnet, so gibt es in keinem Fall Probleme mit der RAM-Kompatibilität. Selbst wenn auf beiden Seiten der CPU RAM montiert werden kann, sollte es keine Probleme geben, da für diesen Fall ein Stück des Kühlblocks entfernt wurde. Der einzige kleine Kritikpunkt ist hier, dass kein vordefinierter Weg für das RGB-Kabel vorhanden ist. Dies ist jedoch gut lösbar, indem man dieses hinter den Klemmen für die Lüfter verstaut.
Im unteren Bereich ist die Montageschiene bereits vormontiert, dazu sehen die sechs vernickelten 5mm-Heatpipes ordentlich aus – so erstrahlt der reine Kühlkörper in einem einheitlichen Silber. Er sieht hochwertig aus, er fühlt sich gut an, es gibt keine Verarbeitungsmängel. Das überzeugt!
Die Lüfter fühlen sich ebenfalls hochwertig an und sind auf den ersten Blick RGB-technisch sehr unscheinbar. Die 11 Rotorenblätter sind milchig-weiß gehalten und in der Mitte ist ein Aufkleber mit dem Scythe-Logo angebracht. Wie üblich befinden sich an den Kanten der Lüfter Anti-Vibrationspads, die übertragene Störgeräusche durch Schwingungen minimieren sollen.
Jeder Lüfter besitzt ein eigenes PWM-Kabel und ein Kabel mit einem RGB-Stecker und einer RGB-Buchse. So kann man diese, gemeinsam mit dem LED-Top des Kühlkörpers in Reihe schalten und belegt so nur einen Slot auf dem RGB-Controller oder dem Mainboard.
Die Lüfter werden mit den üblichen Klemmen an dem Kühlkörper fixiert. Ein schönes Detail ist, dass diese Klemmen gut selbstständig in den Lüftern halten, ohne dass man diese bei der Montage festhält. Jeder, der mal einen sehr günstigen CPU-Kühler montiert hat, wird es kennen – Lüfterklemmen die man dauerhaft festhalten muss, während man die Lüfter fixiert. Dies ist hier echt praktisch und definitiv ein großes Plus.
Montage und Leistung
Wir haben den Kühler auf dem Sockel 1150 montiert – die gesamte Montage verlief schnell und problemlos.
Zuerst verschraubt man die Rändelschrauben mit der beiliegenden Backplate, anschließend verschraubt man auf diesen die Montageschienen. Als letzter Schritt wird der Kühlkörper verschraubt. Die Montageschiene auf diesem ist bereits verbaut, sodass nur zwei Schrauben angezogen werden müssen. Hier kommt der beilegte Schraubendreher sehr gelegen, da dieser sehr lang ist und man so alle benötigten Stellen gut erreichen kann.
Die Montage auf aktuellen Ryzen-Plattformen mit dem Sockel AM4 verläuft nahezu identisch, nur dass in diesem Fall die originale AMD-Backplate benötigt wird. Die Anleitung ist gut verständlich, hier ein kleiner Auszug:
Als Testsystem haben wir ein älteres Gamingsystem genutzt. Bestehend aus einem Intel Xeon E3-1231 v3 auf einem ASRock Fatal1ty H97 Performance, bestückt mit 16 GB RAM und einer GIGABYTE R9 380 Windforce. Für den Speicherbedarf steht eine Crucial MX500 zur Verfügung. Als Vergleich nutzen wir den Intel Stock-Kühler um zu demonstrieren, wie enorm hier der Leistungsunterschied ist.
Als Testszenario nutzen wir das Programm Prime95 mit den „In-Place FFTs“. Diese Last ist das Worst-Case Szenario, realistisch sollte die Temperatur also niemals diese Werte erreichen. Damit der Kühler sich komplett erwärmt, haben wir den Test 20 Minuten laufen lassen und anschließend die Temperatur gemessen. Um zu zeigen, wie die Kühler mit einer höheren Drehzahl skalieren, haben wir die Tests mit 50% und 100% Lüfterdrehzahl durchgeführt.
50% PWM | 100% PWM | |
Scythe Mugen 5 ARGB Plus | 58 °C | 50 °C |
Intel Stock | nicht möglich | 84°C |
Auf den ersten Blick ist bereits ersichtlich, dass es hier eine enorme Leistungsdifferenz gibt. Zusätzlich zu den deutlich besseren Temperaturwerten ist auch eine deutlich geringere Lautstärke vernehmbar. Selbst bei 50% ist hier ein großer Teil der Leistung abrufbar – vermutlich durch die Push-Pull Konfiguration des Kühlers. Hier gibt es auf jeden Fall genug Kühlpotential, um auch leistungsstärkere CPUs zu kühlen – auch bei einer anliegenden Übertaktung.
Möchte man den Kühler, wie in unserem Fall, auf einer „kleineren“ CPU nutzen, so erhält man genügend Leistung, um ein sehr ruhiges System zu erschaffen. In unserem Szenario fängt der Kühler schon bei 30% PWM die Hitze ab, so ist dieser aus dem Gehäuse heraus nicht mehr wahrnehmbar.
RGB-Beleuchtung
Als kleiner und letzter Aspekt wird noch die RGB-Beleuchtung betrachtet.
Uns gefällt die Kombination aus dem Standardanschluss für ARGB mit den 3-Pins und dem RGB-Controller sehr gut. So erhält man die Möglichkeit, den beigelegten RGB-Controller zu nutzen, oder die Schnittstellen des Mainboards nutzen. Durch die standardisierten Stecker ist es ebenfalls möglich, die Komponenten an einen „fremden“ RGB-Controller anzuschließen.
Die Ausleuchtung generell ist sehr gut, sowohl bei den Lüftern, als auch im Deckel sind die Farben kräftig und leuchtstark. Natürlich bleibt die generelle Optik eine Geschmackssache, jedoch haben wir hier objektiv gesehen keine Kritik. Auch das Koppeln mit „fremder“ RGB-Hardware, wie z.B. den ARGUS RS-06 wie auf dem Foto, führte zu keinen Problemen.
Der RGB-Controller funktioniert simpel – man kann diesen einfach an seinen Reset-Schalter am Gehäuse anschließen und mit dem Button die vordefinierten Modi durchschalten. Beim ersten Anschalten befindet sicher dieser im Regenbogenmodus – Pulsieren, verschiedene Farben und einige andere Möglichkeiten sind jedoch auch möglich. Der Controller benötigt nur eine SATA-Stromverbindung und wird einfach mit den RGB-Kabeln der Komponenten verbunden.
Fazit
Grundsätzlich verbindet der Mugen 5 ARGB Plus einen ordentlichen Luftkühler mit einer schönen RGB-Beleuchtung. Der Mugen 5 hat damals als „Rev. B“ schon überzeugt, der zweite Lüfter sorgt hier für noch weniger Kritik. Die Montage und RAM-Kompatibilität ist extrem gut und bietet einen enormen Bonus.
Die Verarbeitung ist sehr gut, die Leistung und Lautstärke passt, die RGB-Beleuchtung ist standardisiert und ein Controller ist beigelegt. Die einzigen Themen die bleiben sind der Preis und der eigene Geschmack. Etwa 70 € sind für einen Luftkühler natürlich nicht wenig – aber besonders durch den Markt der Wasserkühlungen wird RGB-Beleuchtung immer präsenter und die ganze Technik kostet nun auch einen Teil.
Wer also seine CPU mit Luft kühlen möchte und dennoch nicht auf RGB verzichten möchte, erhält hier ein starkes Produkt mit einem kleinen Aufpreis. Der Mugen 5 ARGB Plus erhält vollkommen verdient den Gold Award und ist somit immer eine Empfehlung wert!
Scythe Mugen 5 ARGB Plus
Design
Verarbeitung
Montage
Kühlung
Lautstärke
Preis-Leistungs-Verhältnis
91/100
Einfache Montage, gute Kühlleistung, ideale RAM-Kompatibilität, schöne Beleuchtung - definitiv empfehlenswert!