PC-Komponenten

Silverstone Sugo 14 – ITX-Gehäuse mit viel Platz

Die Firma Silverstone wurde 2003 in Taiwan gegründet und ist ein weltweit etablierter Hersteller von PC-Komponenten. Dazu gehören unter anderem Netzteile, Computer- sowie Servergehäuse, CPU-Kühler und Gehäuselüfter. Im August 2020 hat Silverstone sein SFF-Segment erweitert und das Sugo 14 bzw. Sugo 15. vorgestellt.

Hinter diesem Namen verbirgt sich ein kompaktes Gehäuse für ITX-Komponenten. Im Vergleich zu vielen anderen SFF-Gehäusen bietet das Sugo 14 trotz der kompakten Abmessungen aber auch Platz für größere Komponenten. So gibt es zum Beispiel Raum für große CPU-Kühler, lange Grafikkarten und größere Gehäuselüfter. Außerdem gibt es sogar einen versteckten Platz für ein externes 5,25″-Laufwerk. Das alles beim einem Volumen von lediglich 20 Litern. Preislich startet das Silverstone Sugo 14 bei € 104,90 und ist in einer schwarzen oder weißen Variante verfügbar. Ob das Silverstone Sugo 14 den Erwartungen gerecht werden kann und wie es im Allgemeinen abschneidet, erfahrt ihr in diesem Review.

Technische Details

Modell: Silverstone Sugo 14
Gehäuse Typ: Mini-ITX
Abmessungen: 247 mm (B) x 215 mm (H) x 368 mm (T)
Gewicht: 4,48 kg
Material: Stahl, Kunststoff
Farbe: Schwarz
Front-Anschlüsse 2x USB 3.0 Typ-A, 1x USB 2.0 Typ-A, 1x HD-Audio
Laufwerkschächte: 1x 5,25″ (extern, hinter gedämmter Tür)
2x 3,5″/ 2,5″ (intern)
3x 2,5″ (intern)
Erweiterungsslots: 3x horizontal
Formfaktoren: ITX
Belüftung: Heck: 1x 120 mm oder 1x 140 mm
Seite: 2x 120 mm
Radiatoren: Front: 1x 240 mm
Max. CPU-Kühlerhöhe: 182 mm
Max. Grafikkartenlänge: 330 mm
Max. Netzteillänge: 150 mm
Preis: € 104,90 *
Besonderheiten: Staubfilter, Kabelmanagement, Schalldämmung

Lieferumfang

Verpackt wurde das Silverstone Sugo 14 in einen schlichten braunen Karton, auf dem mit schwarzer Schrift ein Produktbild, technische Daten und die wichtigsten Features aufgedruckt sind. Im Inneren des Kartons ist das Gehäuse von einem weichen Schaumstoff und einer Folie umhüllt. Gerade der weiche Schaumstoff dürfte Stürze gut abfangen und somit starke Beschädigungen beim Transport verhindern. Das mitgelieferte Zubehör befindet sich nicht, wie sonst üblich, innerhalb des Gehäuses, sondern wurde in eine der Schaumstoffformen gelegt. In den zwei Beuteln befinden sich alle wichtigen Schrauben, ein paar schwarze Kabelbinder und eine Zierblende für den 5,25″-Schacht. Außerdem gehören zum Lieferumfang der vorinstallierte Gehäuselüfter (120mm), diverse magnetische Staubfiltermatten und acht Gummifüße zum Ankleben. Eine Montageanleitung liegt nicht bei, kann aber über die Homepage heruntergeladen werden.

Außeneindruck

Möchte man seine Hardware gerne präsentieren, dann ist das Silverstone Sugo 14 dafür eher nicht geeignet. Silverstone setzt äußerlich auf ein schlichtes und zeitloses Design. Auf den ersten Blick wirkt das Sugo 14 ein bisschen wie ein ein etwas zu groß geratener, schwarzer Schuhkarton. Mit seinen Abmessungen von 247 mm (B) x 215 mm (H) x 368 mm (T) und einem Volumen von ca. 20 Litern, ist das Sugo 14 zwar klein, hat aber im Vergleich zu anderen ITX-Gehäuse noch einen verhältnismäßig großen Fußabdruck.

Der Korpus besteht komplett aus Stahl und lediglich das Frontpanel wurde aus Kunststoff gefertigt. Entsprechend des Designs ist dieses ebenfalls schwarz lackiert. Leichte Akzente werden aber durch ein kupferfarbenes Element gesetzt, an dessen Ende sich zudem der Power-Button einfügt. Ferner lässt sich auch das nach oben ausgerichtete I/O-Panel an der Front entdecken. Dieses verfügt über drei USB-Ports (2x USB 3.0, 1x USB 2.0), einen HD-Audio-Combo-Port und einen Reset-Taster. Die Demontage des Frontpanel ist aufgrund einer Verschraubung erst nach der Entfernung des Deckels möglich. Gleiches gilt für die 5,25″-Blende.

Ab Werk hat das Sugo 14 keine Standardorientierung und kann nach belieben ausgerichtet werden. Durch seine Quaderform sind zwei der vier Seitenteile jeweils identisch und können untereinander getauscht werden, wenn der Hersteller-Schriftzug nicht die richtige Orientierung hat. An dieser Stelle sei aber zu erwähnen, dass nur drei der vier Panels mit Belüftungsöffnungen ausgestattet wurden. Die Befestigung am Korpus erfolgt über das bekannte Schienensystem und mit jeweils zwei Rändelschrauben pro Panel. Die Rändelschrauben verbleiben nach der Demontage am Seitenteil und gehen somit nicht verloren. Die Stabilität der Elemente ist in Ordnung.

Auch die Rückseite des Silverstone Sugo 14 hat für ein ITX-Gehäuse einiges zu bieten. So finden man hier einen Platz für einen 140-Millimeter-Lüfter, der ab Werk aber nur mit einem 120-Millimeter-Exemplar bestückt wurde, und insgesamt drei Slots für Erweiterungskarten. Die entsprechenden Blenden sind wiederverwendbar und perforiert. Damit sollten auch besonders große High-End-Karten in das Sugo 14 passen.

Mit fast fünf Kilogramm ist das Sugo 14 für seine Größe verhältnismäßig schwer. Das spricht allerdings auch für eine vernünftige Materialstärke. Selbst nach der Demontage aller Seitenteile wirkt der Korpus stabil und kann nicht verbogen werden.

Inneneindruck

Im Vergleich zu normalen ATX-Gehäusen, bringen die Hersteller bei ITX-Gehäusen immer wieder neue Layouts und Ideen ins Spiel. Das ist beim Silverstone Sugo 14 nicht anders. Je nach Orientierung des Gehäuses ist das Mainboard entweder horizontal oder vertikal ausgerichtet. Das I/O-Panel und die Grafikkartenanschlüsse zeigen aber immer zur Rückseite. Das Mainboard-Tray verfügt über vier vormontierte Abstandhalter und einen Ausschnitt zur nachträglichen Montage von CPU-Kühlern mit Backplate.

Mittig im vorderen Bereich findet das Netzteil Platz und wird immer orthogonal zum Mainboard verbaut. Liegt das Mainboard also horizontal, ist der Netzkabelanschluss oben und die Kabel sind nach unten ausgerichtet. Ein weiteres Feature lässt sich am Boden bzw. auf der Höhe der Erweiterungsslots erkennen. Silverstone spendiert dem Sugo 14 nämlich eine Arretierung, mit der ein Absacken der Grafikkarte verhindert werden soll. Über eine stufenlose Schiene kann dieses System also an jede 2- und 3-Slot-Grafikkarte angepasst werden.

In Bezug auf die Datenträgerkompatibilität hat das Sugo 14 insgesamt Platz für fünf interne HDDs (3x 2,5″, 2x 3,5″) und ein externes 5,25″-Laufwerk. Je nach verbauter Hardware können aber nicht alle Plätze gleichzeitig belegt werden. Für 2,5″-Datenträger kommen einfache Schlitten aus Stahl und mit einer Rändelschraube zum Einsatz. Ein solcher Schlitten kann am Steg zwischen Mainboard und Netzteil angebracht werden. Die beiden anderen verstecken sich hingegen hinter der Frontblende. In allen Fällen erfolgt die Befestigung über vier normale Schrauben.

Auf der rechten Seite bietet das Sugo 14 einen multifunktionalen Stahlrahmen der mit einem Schienensystem ausgestattet wurde. Dieses System ermöglicht die Montage von verschiedenen Komponenten. Ab Werk ist der Rahmen zu Montage eines externen 5,25″-Laufwerks befestigt. Alternativ können an diesem Stahlrahmen aber auch ein 240er-Radiator oder zwei 3,5″-HDDs angebracht werden. Eine gleichzeitige Montage des 240er-Radiators und der 3,5″-Festplatten ist aber nicht möglich. Auch auf das externe 5,25″-Laufwerk müsste man in diesem Fall verzichten.

Insgesamt ist der Innenraum sehr zweckmäßig aufgebaut und bietet für das Volumen eine größtmögliche Flexibilität. Innere und äußere Verarbeitung sind auf einem guten Niveau und auch bei der Lackierung waren keine unsauberen Stellen zu erkennen.

Systembau im Silverstone Sugo 14

Nun kommen wir zum Systemeinbau. Als Hardware verwenden wir einen AMD Ryzen 5 1400 auf einem Gigabyte B450 I Aorus Pro WIFI mit Crucial Ballistix Sport LT grau 32 GB DDR4-3000. Der Ryzen wird von einem Enermax ETS-F40 Silent Edition* gekühlt und ist auf 3,8 GHz übertaktet. Für die Bildausgabe ist eine GTX 1060 6GB von Gigabte AORUS zuständig. Die Stromversorgung erledigt das nichtmodulare Berlin Pro RGB 650W mit RGB-Lüfter.

Der Einbau aller Komponenten war recht schnell erledigt und konnte durch die vorinstallierten Abstandshalter noch beschleunigt werden. Selbst für größere Komponenten bietet das Sugo 14 genug Platz. So können zum Beispiel 182 Millimeter hohe CPU-Kühler und 330 Millimeter lange Grafikkarten mit drei Slots verbaut werden. Das dürfte fast für alle derzeit erwerbbaren CPU-Kühler und GPUs ausreichend sein. Wie bereits erwähnt, kann man im Sugo 14 auch eine All-in-One-Wasserkühlung mit 240-Millimeter-Radiator unterbringen. Einzige Bedingung ist hier aber, dass der Pumpenblock und die RAM-Module nicht höher als 55 Millimeter sein dürfen.

Die Verkabelung des Systems war dann aber etwas aufwendiger. Das Gehäuse bietet zwar Platz für ein 150 Millimeter lange ATX-Netzteil, es gibt aber nicht ganz so viel Raum um die Kabel sicher und möglichst unsichtbar zu verstauen. Zudem sind die Kabel von ATX-Netzteilen meistens länger als notwendig. Das Gesamtergebnis wirkt zwar OK, einen Schönheitspreis kann man damit aber nicht gewinnen. Wir empfehlen definitiv ein vollmodulares Netzteil mit kurzen Kabeln oder die Verwendung eines SFX-Netzteil mit ATX-Blende. Eine solche Blende liegt dem Gehäuse aber leider nicht bei.

Aufpassen sollte man auch bei der Kombination aus CPU-Kühler und Mainboard. In unserem Fall liegt der AM4-Sockel auf dem Board so weit oben, dass der Kühlkörper zwar noch problemlos passt, der Montagerahmen aber nicht mehr am Gehäuse befestigt werden kann, da der Kühlkörper zu weit über das Mainboard hinausragt.

Der verbaute Lüfter ist von Silverstone und trägt die kryptische Bezeichnung CC12025M12S. Er hat eine Rahmenbreite von 120 Millimetern, dreht mit 1200 Umdrehungen pro Minute und wird über einen normalen 3-Pin-Stecker mit dem Mainboard verbunden. Bei voller Drehzahl ist der Lüfter hörbar aber nicht störend, erzeugt aber wahrnehmbare Lauf- bzw. Lagergeräusche.

Zuletzt kommen wir noch zu den Temperaturen, die im Silverstone Sugo 14 erreicht wurden. Während des Belastungstests wurden bei einer Raumtemperatur von 19°C 15 Minuten lang Prime95 und FurMark ausgeführt. Außerdem wurde der Test mit zwei verschiedenen Lüftergeschwindigkeiten durchgeführt.

Szenario
Temperatur
CPU: 50% PWM (850 rpm)
GPU: 50% PWM (1650 rpm)
1x 120 mm auf 100% (1200 rpm)
CPU:  72 °C
GPU:  64 °C
CPU: 50% (850 rpm)
GPU: 50% PWM (1650 rpm)
1x 120 mm auf 50% (870 rpm)
CPU:  77 °C
GPU:  67 °C

Grundsätzlich ist in einem ITX-Gehäuse immer mit etwas höheren Temperaturen zu rechnen. Das Silverstone Sugo 14 schlägt sich aber auch mit einem Lüfter ganz gut. CPU und GPU kommen selbst bei einer reduzierten Umdrehungszahl des einzigen Gehäuselüfters nicht in kritische Temperaturbereiche.

Fazit zum Silverstone Sugo 14

Kommen wir nun zum Fazit dieses Reviews. Silverstone ist es mit dem Sugo 14 gelungen ein sehr interessantes ITX-Gehäuse zu entwickeln. Durch den gewählten Aufbau findet der Hersteller einen sehr guten Mittelweg zwischen kompakten Abmessungen, guten Kühlmöglichkeiten und einer außerordentlichen Hardware-Kompatibilität. So bietet der Innenraum Platz für besonders große CPU-Kühler, lange 3-Slot-Grafikkarten und sogar ein ATX-Netzteil. Die perforierten und gefilterten Seitenteile sowie die Montagemöglichkeiten für zusätzliche Lüfter runden das Kühlungsangebot ab. Zudem bleibt es dem Käufer überlassen in welcher Orientierung das Gehäuse aufgebaut werden soll. Sowohl die horizontale als auch eine vertikale Ausrichtung sind durch die beigelegten Füße möglich. Hier kommen wir aber auch zum ersten Kritikpunkt.

Die mitgelieferten Gummifüße verfügten nur über doppelseitiges Klebeband und können im schlechtesten Fall nur einmal verwendet werden. Ändert man als Käufer irgendwann seine Meinung, muss man die Klebestreifen erst abknibbeln und ein neue Schicht aufkleben. Deutlich weniger ins Gewicht fällt da die fehlende Montageanleitung. Diese lässt sich glücklicherweise über die Homepage des Herstellers herunterladen.

Insgesamt ist das Silverstone Sugo 14 ein gutes Gehäuse für alle die trotz ITX-Formfaktor keine Kompromisse bei der Hardware eingehen wollen. Im Vergleich zu Konkurrenz ist der Fußabdruck auf dem Schreibtisch mit 20 Litern aber entsprechend höher und lässt das Sugo 14 etwas wuchtiger wirken.

Silverstone Sugo 14

Verarbeitung
Aufbau
Ausstattung
Kühlung
Preis-Leistungs-Verhältnis

86/100

Das Silverstone Sugo 14 ist ein kompaktes ITX-Gehäuse mit viel Platz, einer hohen Hardware-Kompatibilität und guten Kühlungsmöglichkeiten. Zu den Kleinsten gehört es mit 20 Litern aber nicht.

Jonas

Ich bin Redakteur für diesen Blog und habe ein großes Interesse an PC-Hardware und PC-Basteleien aller Art. Mein Hauptfokus liegt derzeit jedoch im Bereich der PC-Gehäuse. Auch hauptberuflich bin ich im IT-Bereich unterwegs und wohne in Osnabrück

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