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Testbericht: Fractal Design Define R5 PC-Gehäuse

Fractal Design ist in der Gehäuse-Branche ein bekannter Name und überzeugt immer wieder mit neuen, hochwertigen Gehäusen. Das Fractal Design Define R5, welches wir in diesem Testbericht vorstellen, ist der Nachfolger des Define R4, welcher 2 Jahre vorher auf den Markt kam und überzeugen konnte. Hier hat Fractal Design jedoch nochmal angesetzt und kleine, aber feine Verbesserungen vorgenommen. Wie das Gehäuse ist werdet ihr nach dem Lesen unseres Testberichts wissen und auch den kleinen Unterschied zum Vorgänger kennengelernt haben.

Lieferumfang

Neben dem eigentlichen Gehäuse befinden sich im Lieferumfang auch noch zwei 140 mm Lüfter, welche bereits in der Front und an der Rückseite vormontiert sind. Dadurch entsteht also keine zusätzliche Arbeit und man hat dennoch schon zwei zusätzliche Lüfter für eine bessere Belüftung verbaut.

Außerdem liegen die notwendigen Schrauben für das komplette Gehäuse bei. Wenn man ein neues Mainboard gekauft hat, dem auch Schrauben beiliegen, hat man also mal wieder alles doppelt. Finde ich jedoch sehr lobenswert, da die Schrauben natürlich der Farbe des Define R5 angepasst sind. Zusätzlich liegen auch noch Kabelbinder für eine saubere Verlegung der Kabel und eine mehrsprachige Anleitung bei.

Technische Daten (Unterschiede zum Fractal Design Define R4)

Fractal Design Define R5 Fractal Design Define R4
Mainboard-Format: ATX, Micro-ATX, Mini-ITX
Größe (L × B × H):
  • Standardversion
    • 531 × 232 × 462 mm
    • Schalldämmung, Fronttür
  • Mit Fenster
    • 531 × 232 × 462 mm
    • Schalldämmung, Seitenfenster, Fronttür
  • Standardversion
    • 523 × 232 × 464 mm
    • Schalldämmung, Fronttür
  • Mit Fenster
    • 523 × 232 × 464 mm
    • Schalldämmung, Seitenfenster, Fronttür
Material: Kunststoff, Stahl
Gewicht: 11,20 kg 12,30 kg
Anschlüsse & Bedienelemente: 2 × USB 3.0, 2 × USB 2.0, HD-Audio, Lüftersteuerung, Start- und Resetknopf
Einschübe: 2 × 5,25″ (extern)
8 × 3,5″/2,5″ (intern)
2 × 2,5″ (intern)
vollmodulare Laufwerkskäfige
2 × 5,25″ (extern)
8 × 3,5″/2,5″ (intern)
2 × 2,5″ (intern)
Erweiterungsslots: 7 (ATX Standard)
Lüfter:
  • Front: 2x 120/140 mm, 1x 140 mm vorinstalliert
  • Rückwand: 1x 120/140 mm, vorinstalliert
  • Deckel: 3x 120/140 mm, optional
  • Boden: 2x 120/140 mm, optional
  • Linkes Seitenteil: 1x 120/140 mm, optional
  • Front: 2x 120/140 mm, 1x 140 mm vorinstalliert
  • Rückwand: 1x 120/140 mm, vorinstalliert
  • Deckel: 2x 120/140 mm, optional
  • Boden: 1x 120/140 mm, optional
  • Linkes Seitenteil: 1x 120/140 mm, optional
Staubfilter: Front, Netzteil, Boden
Kompatibilität: CPU-Kühler: 185 mm
GPU: 320 mm – 440 mm
Netzteil: 330 mm
CPU-Kühler: 170 mm
GPU: 295 mm – 430 mm
Netzteil: 270 mm

Äußeres Erscheinungsbild

Das Fractal Design Define R5 ist ein Gehäuse aus Stahl, welches jedoch eine Front aus Hartplastik besitzt. Dabei ist das Gehäuse sehr schlicht gehalten und setzt äußerlich keine farblichen Akzente. Besonders betont wird die Schlichtheit mit der Fronttür, welche die beiden unschönen 5,25-Zoll-Laufwerksschächte verdeckt.

Fractal Design R5

Auf die Waage bringt das Gehäuse 11,2 kg mit den Abmessung 232 x 462 x 531 mm (B x H x T). Das Define R5 bietet also jede Menge Platz, ist dabei jedoch auch sehr stabil gebaut – der stabile Stahl macht sich im Gewicht bemerkbar. Auf eine längere Strecke sollte man das Gehäuse, befüllt mit zusätzlichem Hardware-Gewicht, auf jeden Fall nicht nehmen. Es ist eher für die ruhige Zockerecke geeignet.

Um den Hausstaub im Zaum zu halten und außerhalb des Gehäuses zu lassen ist ein großer und leicht abnehmbarer Staubfilter unter den Laufwerkschächten angebracht. Auch unterm Boden, beim Netzteil sitzt einer. Diese filtern die angezogene Luft der Lüfter und können schnell und einfach abgenommen und gereinigt werden.

Fractal Design R5

Die Bedienelemente des Fractal Design Define R5 befinden sich auf der Oberseite, direkt am Kopf des Gehäuses. Neben dem Start- und Resetknopf befinden sich dort auch Anschlüsse für Kopfhörer und Mikrofon, sowie jeweils zwei Anschlüsse für USB 2.0 und USB 3.0. So bietet das Gehäuse neben der inzwischen standardmäßig verbauten Audioanschlüsse auch ganze vier USB-Ports. Doch das war noch nicht alles, denn auch eine dreistufige Lüftersteuerung versteckt sich innerhalb des Define R5 – diese erreicht man, wenn man die Fronttür aufklappt.

Fractal Design R5

Mit 0,755 mm dicken Seitenteilen aus Stahl ist das Define R5 sehr verwindungssteif. Erhöht wird diese sogar noch durch die verbauten Dämmmatten. Dabei ist alles sauber verarbeitet und die Verarbeitung ist in gewohnt guter Fractal Design Qualität. Wir hatten in unserem Test die Version ohne Fenster, ob die Fenster-Version genauso stabil ist können wir leider nicht sagen, wir nehmen jedoch an, dass die Stabilität mit den verwendeten Materialien auch dort ausreichend sein soll.

Innenaufbau

Ins Innere des Define R5 passt jede Menge Hardware. So ist Platz für Mainboards im ATX-, Micro-ATX- und Mini-ITX-Formfaktor. Alle gängigen Mainboard lassen sich also in das Gehäuse verbauen. Doch fangen wir außen an.

Fractal Design R5

Die Seitenteile lassen sich einfach abschrauben, ein Schraubenzieher ist dafür nicht notwendig, da Fractal Design auf Rändelschrauben setzt, welche man auch per Hand abschrauben kann (vorausgesetzt sie wurden nicht vorher zu stark mit einem Schraubenzieher oder ähnlichem angezogen, was bei unseren Testgehäuse nicht der Fall war). Sobald die Seitenteile entfernt sind, sieht man auch schon die Dämmung ebendieser. Damit wird die Geräuschkulisse angenehm still gehalten. In diesem Zusammenhang ist zu erwähnen, dass es auch keinen Speaker gibt, der Fehlermeldungen nach außen piepen könnte. Hardware-Fehler lassen sich dadurch schwieriger erkennen als mit Speaker – doch ich muss sagen, dass ich seit Jahren keinen mehr im Einsatz haben, weil sie mich eher gestört haben. Und meine Rechner laufen dennoch ohne Probleme. Da hat Fractal Design sicherlich an Menschen wie mich gedacht, die das Startpiepen genervt hat.

Sobald man das Gehäuse geöffnet hat, sieht man die ersten farblichen Akzente des Gehäuses. Da dieses sehr schlicht ist, sind es auch die einzigen. So gibt es lediglich ein paar weiße Akzente bei den Festplattenhalterungen und den Slotblenden. Für ein schlichtes Gehäuse schon fast zuviel, da man die weißen Festplattenhalterungen bei geschlossenen Seitenteilen sowieso nicht sieht.

Aufgeteilt ist das Define R5 sehr klassisch, daher werde ich darauf nicht eingehen. Hervorzuheben ist jedoch die Modularität der drei Laufwerkskäfige. Oben besitzt das Gehäuse einen Käfig für zwei 5,25″ Laufwerke. Durch den Ausbau dieses Käfigs kann man Platz für Radiatoren einer Wasserkühlung schaffen. Darunter befinden sich zwei Festplattenkäfige, welche ebenso entfernbar sind.

Der mittige Käfig bietet Platz für fünf 2,5″ oder 3,5″ Festplatten und der untere Käfig kann drei 2,5″ oder 3,5″ Festplatten beherbergen. Sollte das noch nicht als Platz für die Festplatten reichen, bietet das Define R5 auch noch Platz für zwei 2,5″ Festplatten auf der Rückseite des Mainboardtrays. Insgesamt ist also Platz für 10 Festplatten, was selbst dem größten Festplatten-Enthusiasten im Privatgebrauch ausreichen sollte.

Sofern man die beiden Festplattenkäfige nicht benötigt und die beiden Plätze auf der Rückseite des Mainboardtrays ausreichen, kann das Gehäuse jede Menge andere Hardware aufnehmen. Mit ausgebauten mittleren Käfig nimmt das Gehäuse nicht mehr „nur“ 310 mm lange Grafikkarten auf, sondern unterstützt bis zu 440 mm. Doch auch die Entfernung des unteren Festplattenkäfigs kann sich lohnen, denn dann bietet das Gehäuse Platz für einen 240-mm-Dual-Radiator am Boden. Entfernt man alle drei Käfige kann an der Front jedoch sogar ein 420-mm-Triple-Radiator verbaut werden – lässt man den oberen Käfig drin, passt immerhin ein 360-mm-Triple-Radiator.

Doch man muss nicht unbedingt die Käfige ausbauen um eine ordentliche Kühlleistung zu erreichen. Neben den bereits installierten 140 mm Lüftern in der Front und am Heck bietet das Fractal Design Define R5 Platz für 7 weitere Lüfter (1x Front, 3x oben, 2x unten, 1x linkes Seitenteil) mit 120 oder 140 mm Größe. Sollten die Plätze nicht genutzt werden, besitzen Deckel und Seitenteil sogenannte ModuVent-Lüfterabdeckungen, die das Gehäuse schließen. Alternativ zu den Lüftern lässt sich am Heck auch ein 120-/140-mm-Single-Radiator installieren.

Die 3 stufige Lüftersteuerung lässt verbaute Lüfter auf der niedrigsten Stufe akustisch verschwinden und selbst auf höchster Stufe sind die vorab verbauten Lüfter recht leise.

Doch mit ein paar Lüftern ist es natürlich nicht getan, denn auch das Kabelmanagement innerhalb eines Gehäuses muss stimmen. So hat das Gehäuse fünf Kabeldurchführungen und einen Abstand von 35 mm zwischen Mainboardtray und Seitenwand. So bleibt genug Platz um überschüssige Kabel zu verstauen und die Kabel ordentlich und unsichtbar zu verlegen. Dadurch wird auch der Luftfluss verbessert.

Um den Prozessor innerhalb des Define R5 anständig zu kühlen, kann man entweder auf eine Wasserkühlung mit den angesprochenen Radiator-Plätzen setzen, oder aber einen ordentlichen Lüfter einsetzen. Diese können ja schon ordentlich groß sein, denn meistens werden 140 mm Lüfter verbaut. Um auch diesen entsprechenden Platz zu gönnen, bietet das Define R5 Platz für bis zu 180 mm hohe CPU-Lüfter.

Doch Fractal Design hat nicht nur an eine gute Kühlung des Gehäuses gedacht, auch die Lautstärke ist wichtig. So ist das Netzteil mit 4 Gummipuffern vom Boden abgekoppelt und besitzt einen Staubfilter am Boden. Das Netzteil kann ohne verbaute Lüfter maximal 300mm lang sein, bei verbauten Lüftern sinkt die maximale Länge auf 170 mm (140 mm Lüfter) bzw. 190 mm (120 mm Lüfter). Bei einem Dual-Radiator bleiben 165 mm für das Netzteil.

Zu guter letzt: Karten können bis zu 7 Stück verbaut werden, was beim ATX-Formfaktor Standard ist. Auch diese können werkzeuglos mit Rändelschrauben angebracht werden. Diese vermisst man nur bei der Anbringung der Festplatten, dort muss noch zum Schraubenzieher gegriffen werden.

Fazit

Die Verarbeitung hat Fractal Design beim Define R5 wieder sehr gut hinbekommen, da gibt es nichts zu meckern.

Lobenswert ist außerdem der modulare Aufbau, der durch Flexibilität überzeugen kann und das Gehäuse somit zu einem Multitalent macht. So bietet das Gehäuse auch Platz für überlange Grafikkarten, eine Wasserkühlung oder einen hohen CPU-Kühler.

Hervorzuheben ist auch das gute Kabelmanagement durch genug Platz zwischen Mainboardtray und Seitenwand, die SSD-Mounts hinter dem Mainboardtray und die vorhandenen Staubfilter.

Bei der Lautstärke hat sich Fractal Design besonders Mühe gegeben, was durch die Dämmungen und die Lüftersteuerung verbunden mit leisen Lüftern auch sehr gut klappt. Leider leidet dadurch allerdings auch die Temperatur im Vergleich zu anderen Gehäusen. Das Define R5 ist also etwas für ruhe-liebende Menschen, die auch Wert auf Kühlung legen – auch wenn diese hinter der Lautstärke steht. Die Kühlung des Gehäuses reicht jedoch allemal aus und fürs extreme Übertakten empfehlen sich sowieso zusätzliche Kühlmaßnahmen neben den beiden bereits verbauten Lüftern.

Vermisst habe ich bei den Festplatten die werkzeuglose Montage. Überall konnte das Gehäuse ohne Schraubenzieher auskommen, nur leider dort nicht. Da wurde das Konzept irgendwie nicht zu Ende gedacht, habe ich das Gefühl.

Trotz dem bisschen Kritik empfinde ich das Define R5 als durchdacht und den Preis als gerechtfertigt. Luft nach oben ist jedoch noch da und vielleicht überrascht uns Fractal Design ja schon bald mit einem Define R6.

Bewertung

Fractal Design Define R5

Verarbeitung
Design
Ausstattung
Lautstärke
Kühlung
Preis / Leistung

Schön leise!

Das Gehäuse ist gut gedämmt und schön leise, allerdings leidet die Kühlleistung darunter und zusätzliche Lüfter sind zu empfehlen.

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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