PC-Komponenten

Zalman Z9 Iceberg – Ein weißer Koloss mit viel Platz im Test

Die Zalman Tech Co. ist ein weltweit bekannter Hersteller von Computergehäusen und weiteren PC-Komponenten. Zalman wurde in Korea gegründet hat sich seit 22 Jahren am Markt etabliert. Vor allem mit einzigartig designten CPU-Kühlern konnte der Hersteller immer wieder auf sich aufmerksam machen. Zu den bekanntesten Produkten zählt wohl der CNPS9700, der sich vor 15 Jahren als sehr performanter CPU-Kühler beweisen konnte. In den 2010er Jahren ist es jedoch deutlich ruhiger um Zalman geworden.

Im Jahr 2021 hat Zalman nun einige neue Produkte vorgestellt. Zu den neuen Komponenten zählt unter anderem das Gehäuse Z9 Iceberg. Dieser Midi-Tower soll vor allem durch großzügige Platzverhältnisse und einen vielseitigen Aufbau überzeugen, der sich sowohl für luft- als auch wassergekühlte Systeme eignet. Preislich startet das Z9 Iceberg in Schwarz bei 99,90 (UVP). Für die weiße Version muss man ca. 20 Euro mehr auf die Ladentheke legen. Ob dieser Preis für das Zalman Z9 Iceberg gerechtfertigt ist, erfahrt ihr in diesem Review.

Technische Details

Modell: Zalman Z9 Iceberg
Gehäuse Typ: Midi-Tower
Abmessungen: 245 mm (B) x 496 mm (H) x 473 mm (T)
Gewicht: 9,6 kg
Material: Stahl, Kunststoff, Tempered Glass
Farbe: Weiß
Front-Anschlüsse 1x USB 3.1 Typ-C, 2x USB 3.0 Typ-A, 2x USB 2.0 Typ-A, 1x Kopfhörer, 1x Mikrofon
Laufwerkschächte: 2x 3,5″/ 3x 2,5″ (intern)
2x 3,5″/ 2,5″ (intern)
Erweiterungsslots: 7x horizontal
Formfaktoren: E-ATX, ATX, mATX, ITX
Belüftung: Front: 3x 120/ 140 mm oder 2x 200 mm
Heck: 1x 120 mm/ 140 mm
Deckel: 3x 120 mm oder 2x 140 mm
Radiatoren: Front: 1x 240/ 280/ 360 mm
Heck: 1x 120/ 140 mm
Deckel: 1x 240/ 280/ 360 mm
Max. CPU-Kühlerhöhe: 185 mm
Max. Grafikkartenlänge: 390 mm (ohne AiO-Wasserkühlung in der Front)
Max. Netzteillänge: 270 mm (390 mm ohne HDD-Käfig)
Platz für Kabelmanagement: 30 mm
Preis: € 129,71 *
Besonderheiten: Staubfilter, Kabelmanagement, Tempered Glass, 2 vorinstallierte Lüfter

Lieferumfang

Geliefert wird das Zalman Z9 Iceberg in einem großen, braunen Karton, auf dem ein schematisches Produktbild und alle technischen Daten zu finden sind. Außerdem verbirgt sich auf einer Seite zusätzlich eine Auflistung der wichtigsten Features. Innerhalb des Kartons hat Zalman dem großen Midi-Tower zwei Elemente aus weichem Schaumstoff und eine Kunststofffolie spendiert. Da der Tower fast 10 Kilogramm wiegt und mit Tempered Glass kommt, ist weicher Schaumstoff die richtige Wahl als Material. Das Montagezubehör hat der Hersteller in einer weißen Schachtel untergebracht, die im Festplattenkäfig platziert wurde. Enthalten sind dort einige Kabelbinder, ein Mainboard-Speaker, Halterungen für die vertikale GPU-Montage, eine bebilderte Montageanleitung sowie alle notwendigen Schrauben. Außerdem gehören zum Lieferumfang zwei vorinstallierte 140-Millimeter Gehäuselüfter, zwei Staubfilter und Abdeckkappen für das I/O-Panel.

Außeneindruck

Das Frontpanel des Z9 Iceberg besteht fast vollständig aus Kunststoff und ist weiß lackiert. Entsprechend der Zacken eines Eisbergs ist das Frontpanel geometrisch geformt und bildet insgesamt ein „Z“. Diese Gestaltung dürfte somit auf den Herstellernamen hindeuten. Zur besseren Belüftung des Innenraums verfügt das Panel auf beiden Seiten über ein feines Meshgitter ohne zusätzlichen Staubfilter. Mit einem kräftigem Ruck lässt sich das Frontelement entfernen und offenbart dahinter den vorinstallierten 140-Millimeter-Lüfter sowie Montageplätze für zusätzliche Lüfter oder einen Radiator.

Im Bereich der Deckelpartie ähnelt das Zalman Z9 vielen aktuellen Gehäusen. Zur besseren Abführung der Wärme aus dem Innenraum wird der Deckel nämlich von einer großen Lüfteröffnung mit verschiedenen Montagelöchern und -schienen dominiert. Zum Schutz vor Staub hat Zalman dem Z9 Iceberg zudem einen Staubfilter mit Kunststoffrahmen spendiert. Zuletzt findet man an der rechten Seite des Deckels noch das I/O-Panel. Ausgestattet wurdes diese mit fünf USB-Ports (1x USB 3.2 Typ-C, 2x USB 3.0 Typ-A, 2x USB 2.0 Typ), zwei Buchsen für Kopfhörer bzw. Mikrofon sowie mit drei Tastern für Power, Reset und LED.

Die Seitenteile beim Zalman Z9 Iceberg könnten unterschiedlicher nicht sein. Auf der linken Seite lässt sich ein Element auf Tempered Glass erkennen. Dieses ist circa 4 Millimeter stark, ist nicht getönt und wurde auf einen Stahlrahmen geklebt. Das ermöglicht die Befestigung mit zwei Rändelschrauben am Heck. Identische Rändelschrauben sind auch am rechten Seitenteil zu finden. Dieses besteht jedoch aus Stahl und kann eine ausreichende Stabilität bzw. Materialstärke von 0,75 Millimetern vorweisen. Als weiteres Feature verfügt das Panel über eine Griffmulde, welche bei der Demontage nützlich sein kann.

Die Rückseite des Z9 hält keine größeren Überraschungen für uns bereit. Das Netzteil wird im Boden platziert und über eine modulare Blende von hinten in den Netzteiltunnel geschoben. Darüber wurde der Midi-Tower mit sieben horizontalen und drei vertikalen PCI-Slotblenden ausgestattet. Alle Blenden sind wiederverwendbar, aber lediglich die horizontalen werden im Innenraum mit Rändelschrauben befestigt. Hebt man seinen Blick, trifft man auf den zweiten vorinstallierten 140-Millimeter-Lüfter. Oberhalb des Lüfters gibt es zudem ein weiteres Lüftungsgitter.

Legt man den Midi-Tower auf die Seite und betrachtet die Unterseite, lässt sich erkennen, dass vier große Füße aus Kunststoff für einen sicheren Stand sorgen. Zur Vibrationsreduzierung wurden diese zudem mit Gummistreifen beklebt. Des weiteren lassen sich hier der einfach entfernbare Staubfilter für das Netzteil und zwei Montageschienen sowie zwei Rändelschrauben erkennen. Letzteres lässt darauf schließen, dass der HDD-Käfig im Inneren verschieb- oder ausbaubar ist.

Insgesamt wirkt die äußere Verarbeitung des Zalman Z9 solide. Leider haben wir aber im Deckelbereich ein paar Lackpickel entdeckt, die das Gesamtergebnis etwas trüben. Auch das Frontpanel aus Kunststoff kann sowohl haptisch als auch qualitativ nicht ganz mit dem Rest des Korpus mithalten. Ein weiterer Makel ist zudem der sichtbare Farbunterschied zwischen den Weißtönen, der auch gut auf den Bildern zu erkennen ist.

Inneneindruck

Der Innenraum des Zalman Z9 Iceberg ist sehr geräumig und offen gestaltet. Erreicht wird das durch ein bekanntes Kammersystem, welches den Innenraum in zwei Zonen unterteilt. Die obere Kammer beherbergt das Mainboard, die Grafikkarte und mögliche Radiatoren. Durch den Verzicht auf Montagemöglichkeiten für Festplatten kann der Frontlüfter ungehindert kalte Luft in den Innenraum befördern. Zudem gibt es sowohl vorne als auch oberhalb des Mainboards ausreichend Spielraum um Radiatoren zu montieren. Zur Verbesserung des Kabelmanagement verfügt das Mainboard-Tray über drei Öffnungen im oberen Bereich und einen großen Kanal mit Abdeckung links vom Mainboard.

Der untere Bereich des Innenraums wird durch eine Netzteilabdeckung vor neugierigen Blicken geschützt, die ebenfalls mit zwei Öffnungen für Kabel glänzen kann. Weiterhin verfügt die Abdeckung über einen Ausschnitt, der die Montage langer Radiatoren in der Front ermöglicht. Da Zalman sein Logo nicht in der Front platziert hat, muss es natürlich an einer anderen Stelle Platz finden. In diesem Fall musste für den silbernen Schriftzug die Seite des Netzteiltunnels herhalten.

An der Rückseite des Mainboard-Trays geht es geräumig weiter. Mit fast 30 Millimetern Platz dürfte man hier jedes übliche Netzteilkabel vernünftig verlegt bekommen. Dazu finden sich außerdem zahlreiche Ösen für Kabelbinder und drei wiederverwendbare Klettstreifen, die sich direkt hinter dem Kabelkanal befinden. Wie bereits im vorherigen Kapitel erwähnt, wird das Netzteil bei diesem Midi-Tower unten montiert und ruht auf ovalen Gummistreifen. Davor befindet sich der modulare Netzteilkäfig. Dieser kann fünf verschiedene Positionen einnehmen oder, wenn ein besonders langes Netzteil zum Einsatz kommt, auch komplett entfernt werden.

Insgesamt können im Z9 Iceberg bis zu fünf Datenträger untergebracht werden. Der HDD-Käfig bietet Platz für zwei 3,5″- oder zwei 2,5″-Varianten. Diese können entweder werkzeuglos (3,5″) oder mit vier Schrauben (2,5″) befestigt werden. Alternativ können an der Montageplatte auf der Rückseite des Mainboard-Trays zwei 3,5″ oder drei 2,5″-HDDs montiert werden. Hier sind jedoch immer Schrauben notwendig.

Die Verarbeitungs- und Lackierungsqualität im Innenraum ist gut. Der Stahl hat eine solide Stärke von einem Millimeter und es waren keine Lackierungsfehler oder scharfe Kanten auffindbar.

Systembau im Zalman Z9 Iceberg

Nun kommen wir zum Systemeinbau. Als Hardware verwenden wir einen AMD Ryzen 5 1400 auf einem MSI B350 PC Mate mit 16GB Crucial Ballistix Sport LT grau DDR4-2666. Der Ryzen wird von einem LC-Power Cosmo Cool LC-CC-120-RGB gekühlt und ist auf 3,8 GHz (1,25V) übertaktet. Für die Bildausgabe ist eine GTX 1060 6GB von Gigabyte AORUS zuständig. Die Stromversorgung erledigt das vollmodulare LC-Power LC550 V2.31 Platinum mit einem Effizienzgrad von 80 Plus Platinum.

Der Einbau aller Komponenten war sehr schnell erledigt. Durch den geräumigen Innenraum war alles rasch an seinem Platz und konnte einfach verschraubt werden. Hinzu kommen die passend vorinstallierten Abstandshalter, die durch Ihre Gestaltung das Mainboard zumindest kurz ohne Verschraubung festhalten können. Ebenfalls fix war die Verkabelung aller Komponenten abgeschlossen. Das Kabelmanagementsystem wirkt insgesamt sehr durchdacht. Etwas unpraktisch ist aus unserer Sicht jedoch der Kabelkanal bzw. dessen Abdeckung. Da der normale Netzteilstecker zu stark geknickt geworden wäre, mussten wir auf Kabelverlängerungen zurückgreifen und das Kabel einmal um die Abdeckung herumführen. Das könnte für Verkabelungs-Minimalisten bereits zu viel sein. Dennoch sieht das montierte System insgesamt recht ordentlich aus und lässt sich durch das Seitenfenster gut betrachten.

Die ausgezeichneten Platzverhältnisse im Innenraum spiegeln sich auch bei der Hardwarekompatibilität wieder. Für CPU-Kühler stehen 185 und für Grafikkarten 390 Millimeter zur Verfügung, wenn man in der Front auf einen Radiator verzichtet. Soll hingegen eine Wasserkühlung zum Einsatz kommen, dann bieten Deckel und Front Raum für zwei 360-Millimeter Radiatoren. Für das Netzteil stehen mit HDD-Käfig 270 und ohne HDD-Käfig bis 390 Millimeter zur Verfügung. Insgesamt können damit alle handelsüblichen Komponenten im Zalman Z9 Iceberg untergebracht werden.

Ab Werk verbaut Zalman im Z9 Iceberg zwei schwarze Lüfter des Typs ZH1425ASL. Zu den Eigenschaften gehören eine Rahmenbreite von 140 Millimetern, eine Hydro-Bearing sowie ein 3-Pin-Stecker für die Stromversorgung. Bei voller Geschwindigkeit erreichen die 9-blättrigen Rotoren eine Umdrehungszahl von 900-1000 Umdrehungen pro Minute. Unabhängig von der Drehzahl sind leichte Lagergeräusche während des Betriebs zu hören.

Zuletzt kommen wir noch zu den Temperaturen, die im Zalman Z9 Iceberg erreicht wurden. Während des Belastungstests wurden Minuten lang Prime95 und FurMark ausgeführt. Die Raumtemperatur lag während der Tests bei ca. 21 °C.

Szenario
Temperatur
CPU: 50% PWM (1125 rpm)
GPU: 50% PWM (1650 rpm)
2x 140 mm auf 50% (600 rpm)
CPU:  72 °C
GPU:  66 °C
CPU: 50% PWM (1125 rpm)
GPU: 50% PWM (1650 rpm)
2x 140 mm auf 100% (925 rpm)
CPU:  69 °C
GPU:  66 °C
CPU: 50% PWM (1125 rpm)
GPU: 50% PWM (1650 rpm)
2x 140 mm auf 100% (925 rpm)
ohne Seitenteil
CPU:  65 °C
GPU:  60 °C

Im Belastungstest schlägt sich das Zalman Z9 Iceberg ganz gut und ist vergleichbar mit vielen anderen Gehäusen mit geschlossener Front und seitlichen Belüftungsöffnungen. Die Erhöhung bzw. Reduzierung der Lüfterdrehzahl hatte in unserem Testszenario keine Auswirkung auf die Temperatur der GPU. Der Prozessor erreicht hingegen etwas höhere Temperaturen, wenn die Gehäuselüfter gedrosselt betrieben wurden. Trotz des Worst-Case-Szenarios erreichen beide Komponenten aber zu keiner Zeit kritische Temperaturen. Lässt man das Seitenteil auf, dann können 4-6 °C bessere Temperaturen erzielt werden. Das deutet darauf hin, dass das Frontpanel den möglichen Airflow einschränkt.

Fazit zum Zalman Z9 Iceberg

Kommen wir nun zum abschließenden Fazit über das Zalman Z9 Iceberg in Weiß. Gefallen haben uns an diesem Gehäuse das Raumangebot und die sehr gute Ausstattung. So kommt der Midi-Tower mit zwei vorinstallierten Lüftern, wiederverwendbaren PCI-Slotblenden und einer anpassbaren GPU-Halterung. Ebenfalls positiv hervorzuheben sind der modulare HDD-Käfig sowie der USB Typ-C Anschluss im Frontpanel. Der geräumige Innenraum ermöglicht zudem den Einbau aller aktuellen Grafikkarten sowie CPU-Kühler und macht den Zusammenbau des Systems sehr einfach. Wahlweise ist das Zalman Z9 Iceberg auch mit zwei Radiatoren kompatibel. Die erbrachte Kühlleistung des Midi-Towers entspricht dem Durchschnitt und unterscheidet sich nicht von anderen Gehäusen mit geschlossener Front.

Negative Aspekte konnten wir aber leider auch entdecken. So gab es zumindest bei unserem Sample leichte Lackierungsfehler im Deckelbereich. Besonders auffällig waren aber die Farbunterschiede der verwendeten Weißtöne von Stahl und Kunststoff. Bedenkt man nun, dass die weiße Variante circa 20 € teurer ist, fragt man sich ein wenig, wie dieser Aufpreis zustande gekommen ist.

Mit € 129,71 * ist die weiße ein ganzes Stück teurer als die schwarze Variante und befindet sich damit in einem Bereich, in dem sich Hersteller wie Fractal Design, Corsair oder Lian Li bereits gut etablieren konnten. Insgesamt kann das Z9 Iceberg grundsätzlich überzeugen. Wem jedoch die Farbwahl egal ist, dem würden wir aufgrund des Preises und den Farbunterschieden eher zur schwarzen Version raten.

Zalman Z9 Iceberg

Verarbeitung
Aufbau
Ausstattung
Kühlung
Preis-Leistungs-Verhältnis

84/100

Das Zalman Z9 Iceberg ist ein sehr gut ausgestatteter und besonders geräumiger Midi-Tower, der gleichzeitig mit einer interessanten Optik punkten kann. Für die weiße Variante verlangt Zalman leider einen deutlich Aufpreis.

Jonas

Ich bin Redakteur für diesen Blog und habe ein großes Interesse an PC-Hardware und PC-Basteleien aller Art. Mein Hauptfokus liegt derzeit jedoch im Bereich der PC-Gehäuse. Auch hauptberuflich bin ich im IT-Bereich unterwegs und wohne in Osnabrück

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