PCs & Notebooks

Medion S10 Test: Edles Notebook mit OLED-Display

Starkes Arbeitstier mit neuem Display: Medion bietet das S10 jetzt auch mit einem OLED-Display an. Das Ergebnis ist ein durchaus performantes Notebook mit hochauflösendem Display und guter Ausstattung zu einem fairen Preis.

Technische Daten

Produkt S10
Prozessor Intel Core Ultra 7 155H (16 Kerne, 3.8 – 4.8 GHz); 28W TDP
Grafikleistung Intel Arc iGPU
Display 16 Zoll OLED; 4K+; 60 Hz
Speicherplatz 1.000 GB PCIe 4.0 installiert
Arbeitsspeicher 16 GB DDR5-RAM
Tastatur Chiclet; mit weißer Beleuchtung
Betriebssystem Windows 11 Home
Konnektivität Wi-Fi 6E
Abmessungen (B x T x H) 355 mm x 245 mm x 17,8 mm
Gewicht 1.781 Gramm (ohne Netzteil)
Akkukapazität 70 Wh
Preis € 1.299,95 *

Medion S10 Test: Hochwertiges Alu-Chassis

  • hochwertiges Aluminium-Gehäuse
  • recht handliches Design
  • gute Verarbeitung; aber schwierige Wartung

Mit dem Medion S10 bietet der Hersteller ein 16-Zoll-Notebook an, das mit einem Gewicht von 1,78 kg angenehm mobil ist. Auch die Bauhöhe von 17,8 mm prädestiniert den Laptop für mobile Arbeiten.

Dabei setzt das S10 auf ein hochwertiges Design und robustes Magnesium-Aluminium-Chassis in grauer Farbe, das nicht nur edel aussieht, sondern auch durchaus robust ausfällt. Der eloxierte Deckel sieht gut aus, ist aber sehr anfällig für Fingerabdrücke.

Doch nicht nur das Aussehen gefällt, auch die Verarbeitung kann überzeugen. Alles wirkt robust und wertig und auch das Display ist mit starken Scharnieren ausgestattet, durch die es nicht nachwippt. Allerdings knarzt das Display ein wenig, wenn man es nach hinten kippt.

Unten ruht das Medion S10 auf zwei gummierten Standfüßen, die sich fast über die gesamte Breite des Laptops erstrecken und für einen sicheren Stand sorgen. Hier finden sich zudem die Luftauslässe, die die heiße Luft aus dem Gehäuse pusten.

Die Wartung erfolgt über insgesamt elf Kreuzschlitz-Schrauben. Zumindest theoretisch, denn die Schrauben sitzen derart fest, dass ein Öffnen zu einer echten Geduldprobe wird. Gelingt es dann doch, stehen zwei SO-DIMM für den Arbeitsspeicher zur Verfügung, während auch die M.2-SSD ausgetauscht werden kann.

Ausstattung und Anschlüsse

  • moderner Intel Core Ultra 7
  • gut klingende Lautsprecher
  • Fingerabdruckscanner; der aber langsam und ungenau ist

Auch die Ausstattung des Medion S10 kann sich sehen lassen.  Zum Einsatz kommt der bereits bekannte Intel Core Ultra 7 155H-Prozessor mit 16 Kernen, dem Medion 16 GByte DDR5-Arbeitsspeicher und eine 1 Terabyte große SSD zur Seite stellt. Damit ist der Laptop für alltägliche Aufgaben, aber auch anspruchsvollere Workflows gut aufgestellt.

Hinzu kommen schnelles und stabiles Wi-Fi 6E und zwei gut klingende Lautsprecher mit Nahimic 3D Sound von SteelSeries, die in Kombination mit dem OLED-Display beim Medienkonsum eine wirklich gute Figur abgeben.

Außerdem gibt es eine Full-HD-Webcam mit ordentlicher Bildqualität, sowie zwei Mikrofone, sodass das S10 auch für Videocalls und -konferenzen gewappnet ist. Windows Hello unterstützt die Webcam leider nicht. Dafür gibt es ein Privacy Shutter an der rechten Seite des S10, mit dem die Kamera schnell deaktiviert werden kann.

Medion S10

Den biometrischen Login realisiert das Notebook über einen Fingerabdruckscanner, der in den Power Button integriert ist. Sonderlich schnell und präzise arbeitet der allerdings leider nicht. In den meisten Fällen hat er meinen Finger nicht zuverlässig erkennen können, sodass ich mich per PIN einloggen musste. Als Betriebssystem kommt Windows 11 Home zum Einsatz.

Die Anschlüsse des Medion S10

  • zweimal USB-C und dreimal USB-A
  • leider kein USB 4 oder Thunderbolt 4
  • keine Kartenleser

Bei den Anschlüssen hat Medion leider ein wenig gespart, auch wenn die Auswahl durchaus gut aufgestellt ist. Auf der linken Seite gibt es einmal HDMI, einmal USB 3.2 Gen 1 Type-A, zweimal USB 3.2 Gen 1 Type-C (inklusive DP-Alt-Modus) und einen kombinierten 3,5-mm-Klinkenanschluss.

Rechts hingegen gibt es lediglich zwei weitere USB 3.2 Gen 1 Type-A-Ports. Von USB 4 oder Thunderbolt 4 fehlt leider jeder Spur. Schade. Auch einen RJ45-LAN-Anschluss oder Kartenleser sucht man leider vergebens.

Medion S10 mit OLED-Display

  • helles und farbstarkes und akkurates OLED-Panel
  • hohe 4K+ Auflösung
  • nur 60 Hz

Die Besonderheit des neuen Medion S10 ist natürlich das hochauflösende und kontrastreiche OLED-Display. Es bietet auf 16 Zoll eine Auflösung von 3.840 x 2.400 Pixeln, liegt also im 16:10-Format vor und deckt den DCI-P3-Farbraum vollständig ab. Damit eignet sich das Notebook auch für farbkritische Aufgaben in der Bild- und Videoverarbeitung.

Mit seinen satten Farben, starken Kontrasten und der hohen Auflösung macht der Konsum von Videos, Filmen und Serien auf dem S10 natürlich mächtig Laune. Auch die maximale Helligkeit gefällt, allerdings zeigt sich das Display stark spiegelnd, was die Ablesbarkeit unter Sonnen- und direkter Lichteinstrahlung stark beeinträchtigt.

Medion S10
Der maximale Öffnungswinkel des Displays.

Hier wäre eine matte Option, wie beim Medion P10, wünschenswert gewesen. Auf der anderen Seite profitiert ihr in Innenräumen natürlich von der zusätzlichen Brillanz. Die Bildwiederholrate ist zudem leider auf 60 Hz beschränkt, was die Spieletauglichkeit trotz ansonsten ordentlicher Ausstattung stark einschränkt.

Eingabegeräte und Praxistest

  • Tastatur mit gutem Hub und angenehmen Druckpunkten
  • etwas gestauchtes Design; unpräzises Trackpad
  • Spulenfiepen

Gut gefällt mir die Tastatur des Medion S10. Diese liegt im Full-Size-Layout vor und bietet entsprechend einen Nummernblock auf der rechten Seite. Zudem gibt es abgesetzte Pfeiltasten, während die einzelnen Tasten mit einem angenehm präzisen Druckpunkt und gutem Tastenhub punkten.

Leider sind, dem Nummernblock geschuldet, einige Tasten wie Enter oder Backspace in einem kompakteren Design gehalten, was gerade bei der so wichtigen Entertaste für den einen oder anderen Vertipper sorgt. Hier wäre mit eine größere Fläche auf Kosten des Num-Blocks deutlich lieber gewesen. Aber nun gut.

Medion S10
Der Fingerabdrucksensor im Power-Button ist leider nicht sehr genau.

Zum Arbeiten und Schreiben im Dunklen gibt es eine zweistufige weiße Hintergrundbeleuchtung. Das Glas-Touchpad fällt mit 9,7 cm x 14 cm (Höhe x Breite) sehr groß aus und weist gute Gleiteigenschafen auf. Leider können die Druckpunkte hier gar nicht überzeugen:

Lediglich in den unteren Ecken löst das Trackpad aus, auf zwei Dritteln der Fläche wird keine Eingabe registriert. Zudem ist der Druckpunkt viel zu hart, was in einem ungenauen Auslösen resultiert.

Um das S10 auch bei Dauerlast im Zaum zu halten, stattet Medion das Notebook mit einem starken Kühlsystem aus. Es kombiniert zwei Lüfter mit zwei großen Heatpipes, die die Wärme effektiv aus dem Gehäuse blasen. Dabei erwärmt sich der Laptop lediglich an der Unterseite, sowie im Bereich unterhalb des Displays, heiß wird er allerdings nicht.

Medion S10

Jedoch arbeitet das Kühlsystem recht aggressiv, sodass sich die Lüfter schon bei leichteren Aufgaben einschalten. Unangenehm laut wird das Medion S10 dabei nicht, allerdings warten die Lüfter mit einem recht hohen Geräusch auf, das in Kombination mit dem hörbaren Spulenfieben schnell sehr laut und unangenehm werden kann.

Benchmark: Produktivität, System, SSD und Grafik

Das Medion S10 musste sich wie immer in unserem Benchmark-Parcours beweisen. Die Produktivitäts- und Systemleistung messe ich mit PCMark 10 und Cinebench R23. PCMark 10 simuliert bei Durchführung des Benchmarks unterschiedliche Workflows, die Textverarbeitung, Surfen im Internet und Tabellenkalkulationen miteinbeziehen. Cinebench hingegen misst die Geschwindigkeit der CPU-Kerne einzeln, sowie im Multi-Core-Betrieb.

Neu in unserer Benchmark-Teststrecke sind ab sofort auch Geekbench 6, das die Leistung der CPU im Single- und Multi-Core-Bereich, sowie die Power der GPU bemisst. Außerdem kommt ab sofort auch Cinebench 2024 zum Tragen, das seit September 2023 mit einer neuen Engine und einer gleichförmigeren Benchmark-Szene bessere Vergleichsmöglichkeiten bietet.

SSD-Benchmark: AS SSD

Medion stattet das S10 mit einer Phison E19-SSD aus, die lediglich durchschnittliche Werte erreicht. Rund 2.800 MB/s lesend und 1.140 MB/s schreibend stehen zu Buche. Damit liegt die SSD in etwa auf dem Niveau des Pendants, das im HP EliteBook 645 G11 (unser Test) zu finden ist.

Dafür liegen insbesondere die 4K-, 4K-64Thrd-Werte und die Zugriffszeiten auf gutem Niveau. Damit ist die SSD durchaus ausreichend und schnell genug für die meisten Aufgaben, lässt allerdings bei größeren Schreib- und Kopiervorgängen stark nach.

Hier kann natürlich im Nachhinein nachgebessert werden, was die Performance des Notebooks spürbar verbessern dürfte.

Lesen Schreiben
Sequenziell 2.778,11 MB/s 1.140,34 MB/s
4K 50,37 MB/s 149,40 MB/s
4K-64Thrd 672,78 MB/s 2.103,57 MB/s
Zugriffszeit 0,031 ms 0,023 ms

Produktivität und Grafik

Dass der Core Ultra 7 155H nicht unbedingt der performanteste Chip ist, haben wir bereits mehrfach im Test festgestellt. Im Medion S10 agiert er auf jedoch gutem Niveau und das obwohl der Hersteller das Power-Limit ebenfalls eher niedrig ansetzt.

In den CPU-Benchmarks lässt das S10 alle von uns bislang getesteten Notebooks mit dem entsprechenden Chipsatz hinter sich. Darunter das Medion E15443, das Samsung Galaxy Book4 Pro 360 oder das HUAWEI MateBook 14.  Gerade das Samsung-Convertible, bislang von uns als leistungsstärkstes Notebook mit Intels Meteor Lake-Generation getestet, weist man bei den reinen CPU-Tests in die Schranken.

Wenngleich Samsung im Geekbench 6-Test die Nase vorn hat. Anders sieht es jedoch im ganzheitlichen PCMark 10-Benchmark aus, in dem das Medion S10 stark zurückfällt. Sowohl in den essenziellen Aufgaben, insbesondere aber im Bereich der Digital Content Creation, die Bild- und Videobearbeitung oder Rendering umfasst.

Benchmark Ergebnis
Cinebench R23 Multi Core 15.022 Pkt.
Cinebench R23 Single Core 1.780 Pkt.
Cinebench 2024 Multi Core 861 Pkt.
Cinebench 2024 Single Core 105 Pkt.
PCMark 10 Gesamtwert 6.159 Pkt.
PCMark 10 Essentials 9.602 Pkt.
PCMark 10 Productivity 8.197 Pkt.
PCMark 10 Digital Content Creation 8.058 Pkt.
Geekbench 6 Multi Core 11.081 Pkt.
Geekbench 6 Single Core 2.363 Pkt.
Geekbench 6 GPU 22.692 Pkt.

Zusammengefasst ergibt sich jedoch eine überzeugende Systemleistung, gerade in Anbetracht des Preises. Für die genannten Konkurrenten müsst ihr deutlich tiefer in die Tasche greifen. Gaming-tauglich ist das S10 wahrlich nicht. Aber dafür ist das Notebook natürlich auch nicht ausgelegt.

Ältere oder weniger anspruchsvolle Titel in reduzierter Auflösung und mittleren oder niedrigen Details stemmt der Laptop, für viel mehr reicht es jedoch nicht. Hier liegt man, hinsichtlich der Grafikleistung, merklich hinter den angesprochenen Konkurrenten zurück.

Akkulaufzeit

  • 70 WH starker Akku
  • rund 6 Stunden Laufzeit

Das Notebook verfügt über einen 70 Wh starken Akku, der über ein recht handliches 90-Watt-Netzteil mit Energie versorgt wird. Ein vollständiger Ladevorgang nimmt dabei rund anderthalb Stunden Zeit in Anspruch.

Medion S10 Netzteil

Medion verspricht eine Akkulaufzeit von bis zu 8 Stunden im Videoplayback, was durchaus realistisch erscheint. Allerdings fordert das OLED-Display seinen Tribut, das als sehr stromhungrige Technologie gilt.

Im PCMark 10 Modern Office Akku-Benchmark hielt das Notebook im Rahmen meines Tests 5 Stunden und 40 Minuten lang durch. Ein ordentlicher Wert, einen Arbeitstag übersteht das Medion S10 damit allerdings nicht.

Medion S10 Akkulaufzeit

Medion S10 Test: Fazit

Das Medion S10 ist zweifelsohne ein interessantes Notebook das vor allem all diejenigen ansprechen dürfte, die Wert auf ein OLED-Display legen. Für die Technologie muss man normalerweise deutlich tiefer in die Tasche greifen. Die Vorteile sind natürlich in den tiefen Schwarztönen und satten, akkuraten Farben zu finden, während die 4K+ Auflösung in Filmen, Serien und beim Streaming ihre Vorteile entfaltet.

Auch die Ausstattung geht, gemessen am Preis, absolut in Ordnung. Allerdings gibt es Laptops mit vergleichbarer Hardware schon zu einem günstigeren Preis – wenn euch das OLED-Panel nicht wichtig sein sollte. Medion selbst bietet mit dem P10 ein vergleichbares Modell mit dedizierter GPU an, das bei der Grafikleistung deutlich die Nase vorn haben dürfte.

Wer auf der Suche nach einem gut ausgestatten Multimedia-Notebook zu einem fairen Preis ist, kann zugreifen.

Medion S10 Test: Silver Award

Medion S10

Design & Verarbeitung
Display
Ausstattung
Leistung
Akku
Preis-Leistungs-Verhältnis

87/100

Gut ausgestattetes Multimedia-Notebook mit tollem OLED-Display und guter Akkulaufzeit, das allerdings hinsichtlich der Performance etwas enttäuscht.

Philipp Briel

Ich bin leidenschaftlicher Gamer seit meiner frühen Kindheit und habe neben dem PC nahezu jede Spielekonsole bereits besessen. Auch Technik begeistert mich, vor allem brenne ich für Peripherie, PCs, Notebooks und Gadgets.

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"