PC- & Konsolen-Peripherie

Anker 568 Test: USB4-Dockingstation mit 11 Anschlüssen

Erst vor wenigen Tagen hat Anker eine ganze Reihe neuer Dockingstationen vorgestellt, darunter mit der 568 eine spannende USB4-Lösung, die mit hohen Geschwindigkeiten und ganzen elf Anschlüssen punkten will. Ob sich der Kauf lohnt und warum ich nicht vollends zufrieden bin, klärt unser Anker 568 Test.

Technische Daten

Modellbezeichnung Anker 568
Hauptschnittstelle USB4 Type-C
USB-Type C-Anschlüsse 2x USB-C (bis zu 10 Gbps; 30 Watt)
USB-A-Anschlüsse 2x USB 3.0 Typ A (bis zu 5Gbps)
2x USB 2.0 Typ A (bis zu 480 Mbps)
Videoschnittstellen 2x DisplayPort 1.4 (maximal 8K@30 Hz)
1x HDMI 2.0 (maximal 4K@60 Hz)
Weitere Schnittstellen RJ45 (Gigabit-Ethernet)
Kartenleser nicht vorhanden
Netzteil 180 Watt
Material Aluminium
Betriebssystemkompatibilität Microsoft Windows
Gewicht 500g (Dockingstation);
535g (Netzteil)
Abmessungen (BxTxH) 209 mm x 79 mm x 32 mm
Preis € 62,48 *

Anker 568 Test: Lieferumfang, Design und Verarbeitung

  • Schlichtes, flaches Design
  • Robuste, hochwertige Verarbeitung
  • Vergleichsweise hohes Gewicht; riesiges Netzteil

Die Anker 568 Dockingstation kommt, herstellertypisch, in einem eher schlichten weißen Karton daher, der über die wichtigsten Features informiert. Und trotz überschaubarer Größe ein ordentliches Gewicht abgibt.

Beim Öffnen wird auch schnell klar, warum. Denn neben der Dockingstation selbst, finden wir ein 180 Watt starkes Netzteil im Lieferumfang, das fast genauso groß ist, wie das Dock selbst. Daneben gibt es ein Stromkabel. Eine Schnellstart- und vollständige Anleitung und ein USB-C- auf USB-C-Kabel mit 40 Gbit/s.

Anker 568 Lieferumfang
Der Lieferumfang besteht aus Dock, Netzteil, USB4-Kabel und Anleitungen.

Das Design ist angenehm schlicht gehalten. Das Dock selbst kommt in einem hellgrauen Finish daher, auf dessen Oberseite in der Mitte das Anker-Logo zu finden ist. Die Anschlüsse erstrecken sich über alle vier Seiten des Anker 568 Docks, wobei die Frontpartie schwarz glänzend abgesetzt ist.

Hier sitzt, ganz rechts, ein runder An- und Ausschalter, daneben eine Status-LED, die mit blauer Farbe darüber informiert, wenn das Dock eingeschaltet ist. An der Unterseite finden sich, neben zwei Luftschlitzen am Rand und zwei gummierten Standfüßen, zwei Gewinde, um das Dock beispielsweise an einen Monitor zu montieren.

Die Verarbeitungsqualität liegt auf sehr hohem Niveau, hier gibt es nichts zu beanstanden. Das zeigt sich dann aber auch am Gewicht. Exakt 500 Gramm bringt das Dock auf die Waage, das auf eine Größe von 209 mm x 79 mm x 32 mm (Breite x Tiefe x Höhe) kommt. Das Netzteil ist mit 530 Gramm sogar noch schwerer und fast genauso breit.

Anschlüsse der Anker 568 und Betrieb

  • USB4-Anschluss
  • Kein SD-Kartenleser; kein 3,5-mm-Klinkenanschluss
  • USB-C-Ports mit Ladefunktion bis 30 Watt

Befeuert wird die Anker 568 Dockingstation im Test via USB4. Das ist wichtig zu wissen, denn es handelt sich nicht um ein Thunderbolt-4-Dock. Obwohl beide Standards viel verbindet, so gibt es doch ein paar Unterschiede – allem voran, dass USB4 nicht alle Spezifikationen von Thunderbolt 4 erreichen MUSS, aber durchaus dazu in der Lage ist.

Die Dockingstation soll übrigens laut Herstellerangabe nicht mit MacBooks oder macOS im Allgemeinen geeignet sein. Warum? Man weiß es nicht, immerhin unterstützen die aktuellen MacBooks auch USB4. Laut Anker soll das aber hier nicht funktionieren, dafür gibt es mit dem Anker 778 ein fast identische Thunderbolt-4-Dock, das mit einem zusätzlichen Downstream-Anschluss aufwartet.

Genug der Theorie. Ganze 11 Anschlüsse finden sich also an der Anker 568, als da wären:

  • 1x USB4-Type-C Upsteam (maximal 40 Gbit/s und 100 Watt)
  • 2x USB-Type-C (10 Gbit/s und 30 Watt)
  • 1x Kensington NanoSaver Lock
  • 1x Stromanschluss (180 Watt)
  • 2x USB-Typ-A 2.0 (480 Mbit/s)
  • 2x USB-Typ-A 3.2 Gen 1 (5 Gbit/s)
  • 1x Ethernet-LAN (1 Gbit/s)
  • 2x DisplayPort 1.4 (bis zu 8K bei 30 Hz)
  • 1x HDMI 2.0 (bis zu 4K bei 60 Hz)

Viele der wichtigsten Anschlüsse sind also gegeben. Mir persönlich fehlen aber vor allem zwei Dinge: Es gibt keinen SD-Kartenleser, was die Dockingstation für mich leider disqualifiziert und es gibt keinen 3,5-mm-Klinkenanschluss, was mich wiederum weniger stört – bei diversen User-Reviews von Anker-Docks auf Amazon aber immer wieder kritisiert wird. Sollte man also wissen.

In der Praxis findet das Dock via USB-C (idealerweise mit dem beiliegenden USB4-Kabel) Verbindung zu Notebooks. Etwas schade finde ich dabei, dass die Dockingstation grundsätzlich die Stromversorgung des Laptops übernimmt.

Wer also etwas Strom sparen und sein Notebook auch mal ohne Netzteil betreiben will, wird hier nicht unbedingt glücklich. Ein Praxis-Beispiel von mir:

Ich nutze meine Notebooks bei nicht allzu anspruchsvollen Aufgaben gerne mal ohne Netzteil, bin aber mangels vieler Anschlüsse auf ein paar zusätzliche Ports angewiesen. Gerade, was USB-A anbelangt. Mit dem 568 ist es leider nicht möglich, die Anschlüsse ohne ständige Stromversorgung er erhalten.

Anker 568 Netzteil
Heidewitzka: Das Netzteil ist fast so groß wie das Dock selbst. Und sogar schwerer.

Etwas unschön gelöst finde ich zudem die Positionierung der Anschlüsse auf drei Seiten. Denn neben der Stromversorgung (links) und den wichtigsten Ports (hinten) finden sich die beiden USB-C-Anschlüsse an der Vorderseite.

Anker 568 Dockingstation im Praxistest

  • Tadellose Funktion in der Praxis
  • Kein Spulenfiepen, keine Verbindungsabbrüche
  • Hohe Geschwindigkeiten der USB-Ports

In der Praxis gibt die Anker 568 Dockingstation aber eine gute Figur ab. Im Rahmen unseres Tests kam es zu keinen Verbindungsabbrüchen oder -problemen. Auch ein Spulenfieben habe ich, anders als bei der Inter-Tech Argus GDC-802 (unser Test) nicht feststellen können – egal ob beim Idle-Betrieb, der Office-Nutzung oder beim Gaming.

Anker 568 PowerDelivery
Geladen wird an der Front per USB-C mit bis zu 30 Watt.

Wechsel der angeschlossenen Peripherie, An- und Abschließen des Monitors und vieles mehr stellte das Dock vor keine besonderen Herausforderungen und funktionierte alles tadellos, ohne dass es zu Fehlern oder Verbindungsabbrüchen kam. Auch bei der Ladegeschwindigkeit der beiden USB-C-Ports erreicht das Dock (in der Spitze) die versprochenen 30 Watt pro Anschluss.

Die Übertragungsgeschwindigkeit der USB 3.0-Anschlüsse an der Rückseite habe ich mithilfe eines SanDisk Ultra USB 3.0-Sticks gemessen: Auch hier gibt es keine nennenswerten Unterschiede zwischen Notebook und Dockingstation, die Geschwindigkeiten beim sequenziellen Lesen und Schreiben sind nahezu identisch.

Anker 568 Test: Fazit

Die Anker 568 Dockingstation hinterlässt im Test einen guten Eindruck und punktet vor allem mit einer Vielzahl an praktischen Anschlüssen, die platzsparend am Dock Verwendung finden. Damit lassen sich mehrere Peripheriegeräte und Monitore gleichzeitig nutzen, was in der Praxis auch tadellos funktioniert.

Die Anschlüsse erreichen allesamt die angegebenen Geschwindigkeiten, Verbindungsabbrüche gibt es keine. Und doch gibt es ein paar Punkte, die mich stören.

Einerseits finde ich es schade, dass die beiden einzigen USB-C-Ports maximal 10 Gbit/s realisieren und der einzige wirklich schnelle USB-C-Port der Verbindung von Dock und Notebook dient. Auf der anderen Seite finde ich das Design etwas unpraktisch gelöst, da durch die Anschlüsse auf drei Seiten schnell ein Kabelgewirr entstehen kann.

Mir persönlich fehlt auch ein SD-Kartenleser an der Dockingstation, was sie – zumindest für mein Anwendungsgebiet disqualifiziert. Das lässt sich für viele aber sicherlich noch verschmerzen. Vergleichsweise heftig ist hingegen der aufgerufene Preis. Mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von rund 300 Euro bewegen wir uns hier bereits in Regionen von Thunderbolt-4-Docks, die mehr leisten.

Das macht es in meinen Augen etwas schwierig, der Anker 568 Dockingstation eine klare Kaufempfehlung auszusprechen. Wenngleich das Dock eigentlich tadellos funktioniert und sich keine nennenswerten Schwächen leistet. Interessanter wird das Dock vor allem, wenn der Preis erst einmal etwas gefallen ist. Aktuell gibt es in meinen Augen so gut wie keine Gründe, die USB4-Dockingstation einem Thunderbolt-Dock vorzuziehen.

Anker 568 Test: Silver Award

Anker 568

Design & Verarbeitung
Kompatibilität & Anschlüsse
Performance & Stabilität
Preis-Leistungs-Verhältnis

84/100

Die Anker 568 markiert eine überzeugende USB4-Dockingstation, die mit vielen Anschlüssen punktet. Lässt allerdings wichtige Ports und Funktionen vermissen, der Preis fällt zu hoch aus.

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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