Die eine Marke sagt von sich, die besten Gaming-Stühle der Welt herzustellen, die andere umschmeichelt die Gaming-Community mit dem angeblich perfekten Gaming Chair. Klingt gleichermaßen überzeugt? Ja, schon; mit einem Unterschied: eine der beiden Marken darf es unserer Meinung nach zurecht von sich behaupten.
Wir hatten bereits den Vergleich zwischen Backforce und noblechairs angestellt, wobei Backforce als Sieger hervorging. Nun schicken wir den Gewinner erneut ins Rennen; der Gegner diesmal: der Hersteller SecretLab aus Singapur.
Die Gaming-Stühle des Unternehmens sind weltweit bekannt und haben bereits die ein oder andere hochkarätige E-Sport-Organisation ausgestattet sowie durch Zusammenarbeiten mit bekannten Games und Filmen überzeugen können. Aber Marketing ist nicht alles, schließlich kommt es auf Komfort, Materialien, Design und nicht zuletzt auf die Verarbeitung an. Mal schauen, wie Backforce versus SecretLab ausgeht!
Eckdaten zu den Unternehmen und ihren Produkten
Backforce | SecretLab | |
Gründung | 2019 | 2014 |
Herkunftsland | Deutschland | Singapur |
Markt-Segment | Premium | Premium |
Zielgruppe (Größe) | 150 – 192 cm | 144 – 208 cm |
Zielgruppe (Gewicht) | 45 – 130 kg | 50 – 180 kg |
Preisspanne aller Stühle | 499 – 629 Euro | 449 – 999 Euro |
Besondere Features | 5D-Armlehnen, flexible Lordosestütze, markantes Rückenschild, individualisierbare Extras | 4D-Armlehnen, integrierte Lordosenstütze, Nivellierte Sitzschale |
Garantie | 10 Jahre | 5 Jahre, wenn man sich im Extended Warranty Program registriert, sonst 3 Jahre |
Seit 2019 Bestand, aber 60 Jahre Erfahrung
Dass Backforce eine unserer Favoritenmarken in Sachen Gaming-Stühlen ist, sollte den meisten unserer Leser bereits bekannt sein. Dennoch gehen wir den Vergleich selbstredend unvoreingenommen ein. Werfen wir zuerst einen Blick auf den deutschen Hersteller.
Backforce gibt es gerade mal seit 2019, also zum Zeitpunkt des Verfassens dieses Artikels ganze 2 Jahre. Wir betonen das aus dem Grund, da der Hersteller bereits in aller Munde ist und dass nicht wegen Marketinggebaren, sondern weil die Stühle von Backforce mehr als nur eine Sitzgelegenheit sind. Sie haben unserer Meinung nach alles, was ein Gaming-Stuhl mitbringen muss – sowohl für den E-Sport als auch für den Hobby-Gamer tauglich.
Es wäre schon ein Wunder gewesen, wenn ein unerfahrenes Start-up aus dem Nichts Stühle wie den Backforce One und den One Plus aus der Erde gestampft hätten. Mit einem Wunder hatte die Entstehung der Marke weniger zu tun, viel mehr steckt hinter Backforce der Bürostuhlhersteller Interstuhl. Seit 60 Jahren ist dieser Teil der europäischen Hall of Fame auf dem Gebiet.
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Was die Stühle von Backforce auszeichnet
Entsprechend wurde bereits der erste Backforce-Stuhl bestens ausgestattet. Die Modifizierung von diesem, mit dem Namen One Plus, hat dennoch einen draufsetzen können. Was beide vereint sind ein neuartiges Design, bei dem auf jedes funktionelle Detail geachtet wurde, eine Formholzplatte unter dem mehrschichtigen Kunststoffschild auf der Rückseite der Lehne, hochwertige Materialien sowie unglaubliche 10 Jahre Garantie auf jeden einzelnen Stuhl. Allein das ist schon eine Ansage an alle Hersteller von Gaming Chairs.
Doch damit nicht genug. Jeder One und jeder One Plus wird ausschließlich in Deutschland handgefertigt. Extras wie das LED-Licht Gamer Pulse an der Rückseite der Stühle sowie Patches auf den Armlehnen machen die Sitzgelegenheiten nicht nur zu echten Hinguckern, sondern sind auch individualisierbar.
Ein Stückweit revolutionierte Backforce den Gaming-Markt bei der Produkteinführung auch: Wegklappbare Armlehnen, um näher an den Bildschirm rücken zu können, sowie horizontal und vertikal einstellbare Lordosenstütze (One Plus) galten bis dato als Novum bei Gaming-Stühlen.
Darüber hinaus überzeugt vor allem der One Plus, den wir Ende 2020 im Test hatten, mit 5D-Armlehnen sowie Sitztiefen- und Sitzneigverstellung. Unabhängig davon hat uns besonders die Handarbeit im jeden Detail beeindruckt: zwei Schaumkomponenten garantieren langen Sitzkomfort, Alcantara-Leder sorgt für einen edlen Look der Stühle – ganz ohne Tierbeteiligung – und atmungsaktive Rückenlehnen bieten auch im Hochsommer Support beim Zocken.
Nach den genannten Vorzügen ist es nicht verwunderlich, dass Backforce bereits mit jungen Jahren erfolgreiche E-Sport-Organisationen wie den BIG-Clan, das Streamer-Wohltätigkeitsevent Friendly Fire sowie Team Paluten ausstattet. Würden wir unsere Testergebnisse der beiden Stühle in Worte zusammenfassen, würde wohl folgendes dabei herauskommen: Jeder andere Hersteller – ganz gleich wie alt – muss sich warm anziehen, wenn sie mit Backforce mithalten wollen.
Für mehr Infos zu den Stühlen von Backforce, haben wir unsere Tests verlinkt:
Was zeichnet die Gaming Stühle von SecretLab aus
Schauen wir mal, wie warm SecretLab sich angezogen hat. Unbekannt ist die Marke ganz und gar nicht. Im Gegenteil: SecretLab ist bereits seit 2014 am Markt und arbeitet mit großen Namen des E-Sports wie Invictus, Team Liquid, G2, Astralis und vielen mehr zusammen. Hinzu kommen Kooperationen mit Games wie World Of Warcraft, LoL, Cyberpunk oder auch Overwatch. Wer also ein echter Gaming- und/oder E-Sport-Fan ist, sieht in den Stühlen von SecretLab ganz bestimmt einen Vorteil. Schließlich bietet der Hersteller aus Singapur jede Menge Fan-Editionen an.
In Sachen Erfahrung am Markt für Gaming-Stühlen hat SecretLab Backforce und selbst noblechairs etwas voraus. Schließlich gilt das Unternehmen als Begründer edler Premium-Stühle. Und das kommt nicht von ungefähr. Grund dafür sind die beiden Gründer Ian Ang und Alaric Choo, ihres Zeichens ehemalige StarCraft II-Profispieler. Sie waren unzufrieden mit den vorhandenen Gaming-Stühlen und entwarfen kurzerhand ihren eigenen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen.
Insgesamt besteht die aktuelle Serie aus den Modellen Omega, Titan und Titan XL. Letzteres ist, wie der Name wohl bereits vermuten lässt, eine größere Variante des Mittleren. Seine Bauweise ist extra für Menschen mit hohem Gewicht und hoher Körpergröße geeignet. Dabei reden wir von 100 bis 180 kg sowie 180 bis 208 cm. Die Obergrenzen stellen im Vergleich zu Backforce und anderen Herstellern ein Alleinstellungsmerkmal für SecretLab dar; lediglich Maxnomic kann in den Gefilden noch mithalten.
Aber ab da an muss SecretLab bereits Abstriche gegenüber der Stühlemanufaktur aus Deutschland machen. Ausgestattet sind die Stühle lediglich mit 4D- statt 5D-Armlehnen und die Lordosenstütze, die bei den Titan-Modellen integriert ist, lässt sich lediglich vertikal verstellen. Ein positives Extra ist das Memory-Schaum-Kopfkissen mit Kühlgel. Außerdem verzichtet SecretLab nicht auf das Angebot von Echtleder. Insgesamt bietet das Unternehmen seine Stühle mit PU-Leder, Stoff oder Nappaleder an.
Was man SecretLabs aber tatsächlich zugute heißen muss, ist die hervorragende Verarbeitung. Diese erfolgt zwar nicht in Handarbeit, aber jeder Stuhl der Singapurer zeugt durch hochwertige Materialien, beste Verarbeitung und ein edles Gesamtaussehen. In Sachen Funktionen hinken die Stühle denen von Backforce jedoch hinterher.
Zusammengefasst bekommen wir ein wenig das Bild von Stühlen, die vor allem äußerlich beeindrucken und lange bequem sein sollen. Innerlich ist zwar ebenfalls an Stahl und Aluminium für die Stabilität gedacht worden, jedoch weniger an Formholzplatte oder Sitzflächenanpassung an die Neigung der Lehne – Komponenten, die einen professionellen Gaming-Stuhl ausmachen.
Topmodelle: Der Backforce One Plus im Vergleich zum SecretLab Titan
Awards konnten beide Modelle bereits einheimsen. Stellt man jedoch die Flaggschiffe der beiden Hersteller gegenüber, macht sich bemerkbar, wer eine Klasse besser ist.
Der Backforce One Plus wird ausschließlich mit Alcantara-Leder ausgeliefert, während man beim SecretLab Titan die Wahl zwischen drei Materialien hat. Das variiert auch den Preis: Die günstigste Variante ist mit PU-Leder bezogen und kostet 500 Euro, mit Stoff bezogen müssen 530 Euro gezahlt werden und Nappaleder schlägt mit 999 Euro zu Buche. Saftige Preise, wenn man bedenkt, dass der Titan nicht mal annähernd so gut ausgestattet ist wie der One Plus von Backforce.
Zwar kostet der auch seine 629 Euro, ist dafür aber handgefertigt, mit hochwertigen Materialien ausgestattet und hat die Ergonomie-Erfahrung von 60 Jahren in sich vereint. Optische Highlights lassen ihn außerdem einzigartig auf den Besitzer oder die Besitzerin abstimmen. Letztendlich geht es bei einem guten Gaming Chair um Komfort, Langlebigkeit und Funktionalität. Wie wir weiter oben bereits erwähnt haben, liegt der Schwerpunkt bei SecretLab scheinbar woanders. Unserer Meinung nach zahlt man bei den Singapurern auch ein bisschen für den Namen.
Fazit
SecretLab hat eine Vielzahl an Fan-Editionen, eine gute Verarbeitung und robuste Materialien zu bieten. Außerdem gilt der Hersteller seit vielen Jahren als einer der Branchenprimusse im E-Sport. Wer zudem gewichtiger oder sehr groß ist, wird bei SecretLab eher fündig als bei anderen Herstellern.
Backforce dagegen besticht durch ein einzigartiges Design, welches auch die Rückseite der Stühle miteinschließt, einer Vielzahl an Funktionen, die sich detailliert an jede Art von Rücken orientiert, sowie hochwertige Materialien, die handverarbeitet werden. Hinzukommen individualisierbare Extras wie die Patches für die Lehnenschultern oder Hingucker wie der Game Pulse.
Made in Germany hat auch heutzutage noch eine gewichtige Bedeutung und so hat es einen Grund, dass Backforce 10 Jahre Garantie auf seine Produkte gibt und SecretLab nur maximal 5 Jahre. Unserer bescheidenen Meinung nach hat Backforce auch in diesem Vergleich die Nase vorne.