Wie man sehr gutes noch besser macht, beweist Hersteller Corsair mit seinem neuen Gaming-Headset. Bot bereits das HS55 Wireless Core (unser Test) ein exzellentes Preis-Leistungs-Verhältnis und einen überzeugenden Stereo-Klang, legt man nun nach. Das „Core“ im Namen mag dabei zwar weggefallen sein, dafür bietet das neue Modell nun auch einen virtuellen 7.1 Surround-Klang. Es handelt sich also vielmehr um eine kabellose Variante des HS55 Surround.
Technische Daten
Bauform | Over-Ear |
Treiber | 50 mm Neodym |
Frequenzbereich (Kopfhörer) | 20 – 20.000 Hz |
Impedanz | 32 Ohm @ 1kHz |
Empfindlichkeit (Kopfhörer) | 114dB (+/-3dB) |
Mikrofontyp | Omni-direktional |
Frequenzbereich (Mikrofon) | 100Hz – 10kHz |
Impedanz (Mikrofon) | 2,2k Ohm |
Empfindlichkeit (Mikrofon) | -41 dB (± 2 dB) |
Anschlüsse | USB-Type-C |
Reichweite (Wireless) | Bis zu 15 Meter |
Akkulaufzeit | Bis zu 24 Std. |
Ladezeit | 1 Stunde |
Gewicht | 266 g |
Kompatibilität | PC, PlayStation 4, PlayStation 5, Mobile |
Besonderheiten | 7.1-Surround-Sound, duale Verbindung (Funk und Bluetooth) |
Preis | UVP: 119,99 Euro |
Corsair HS55 Wireless: Lieferumfang und Design
- Hochwertiges, schlichtes Design
- Tadellose Verarbeitungsqualität
- Mikrofon mit praktischer Flip-to-Mute-Funktion
Wer schon einmal eines der neueren Gaming-Headsets aus dem Hause Corsair in den Händen hielt, weiß, was ihn hinsichtlich des Designs und Lieferumfangs erwartet. Auch das Corsair HS55 Wireless kommt in einem gelben Karton samt schwarzer Schrift daher – was vor allem Fans von Borussia Dortmund erfreuen dürfte.
Der Lieferumfang gleicht dabei dem des günstigeren Core-Modells: Neben dem Headset selbst findest du einen USB-A-Wireless-Receiver, sowie ein zwei Meter langes USB-A- auf USB-C-Ladekabel samt dem obligatorischen Papierkram in der Verpackung.
Auch beim Design gibt es keine nennenswerten Unterschiede. Die braucht es aber auch nicht, punkteten doch bereits das Core, sowie das HS65 Surround (unser Test) mit einer schicken und hochwertigen Optik.
Bedeutet: Auch hier setzt der Hersteller auf ein weitestgehend matt-schwarzes, edles Äußeres samt geriffelter, glänzender Bereich an der Außenseite der Ohrmuscheln, auf denen das silberne Herstellerlogo prangt. Die Ohrmuscheln sind nach innen anklappbar, um das Headset beispielsweise um den Hals zu tragen, wenn du es gerade nicht auf dem Kopf hast. Keine Veränderungen zeigen sich zudem bei den Bedienelementen:
Die Stummschalttaste, das geriffelte und mit einer angenehmen Rasterung versehene (und zudem klickbare) Lautstärkerad, sowie den USB-C-Port zum Aufladen findest du an der linken Unterseite. Bluetooth-Taste, Status-LED und Ein- und Ausschalter befinden sich an der rechten Unterseite.
Auch der flexible Mikrofonarm, ebenfalls an der linken Ohrmuschel beheimatet, ist identisch und kommt ebenfalls – wie auch beim Core-Modell – auf eine Länge von 13 Zentimetern. Zusammengefasst lässt sich sagen, dass Design und auch Verarbeitungsqualität des Corsair HS55 Wireless exzellent ausfallen und keinerlei Anlass zur Kritik bieten.
Tragekomfort: Wie bequem ist das Corsair HS55 Wireless?
- Niedriges Gewicht von nur 266 Gramm
- Angenehm weiche Polster sorgen für hohen Komfort
- Hoher Tragekomfort, auch nach Stunden
Wer das Corsair HS55 Wireless zum ersten Mal in die Hand nimmt, wird überrascht sein, wie leicht das Gaming-Headset eigentlich ist. Das Gewicht liegt bei lediglich 266 Gramm und damit auf Augenhöhe mit dem Core-Modell.
Zwar gibt es durchaus leichtere Gaming-Headsets, die kabellos funken, dennoch gibt es hinsichtlich des Tragekomforts nichts zu beanstanden. Rund zwei Zentimeter dicke Ohrpolster aus Kunstleder und eine 1,5 cm dicke Polsterung am Kopfband sorgen für einen angenehmen Sitz.
Gefühlt ruht das HS55 Wireless dabei nicht mehr ganz so straff auf dem Kopf, wie sein Geschwisterchen. Was dem Tragekomfort zusätzlich zu Gute kommt. Das Platzangebot innerhalb der Ohrmuscheln ist einmal mehr identisch: 6,7 cm in der Höhe und rund 4,5 cm in der Breite stehen deinen Ohren zur Verfügung, womit kleine und mittelgroße Ohren bestens bedient werden. Positiv zu erwähnen zudem die gelungene passive Dämpfung, die die geschlossenen Ohrmuscheln erlauben. Damit werden, ganz ohne ANC-Funktion, schon viele monotone Geräusch aus der Umgebung deutlich abgeschwächt.
Praxis und Bedienung
- Gelungenes Bedienkonzept inklusive EQ-Preset-Wechsel
- Duale Verbindung via 2,4-GHz-Funk und Bluetooth
Im Praxistest beweist sich das Corsair HS55 Wireless als echtes Multitalent. Die Verbindung zu PC, Mac oder PlayStation-Konsole erfolgt dabei über den beiliegenden USB-Receiver. Wahlweise ist aber auch eine Verbindung via Bluetooth (Version 5.2) möglich und das dann sogar zusätzlich mit Smartphones, Tablets und anderen Geräten.
Sogar eine gleichzeitige Verbindung ist machbar. Du kannst also beispielsweise am Smartphone Musik hören und gleichzeitig am PC zocken. Dazu musst du einfach die Bluetooth-Taste fünf Sekunden lang gedrückt halten, um den Pairing-Vorgang anzustoßen und schon kannst du loslegen.
Das klickbare Lautstärkerad erlaubt zudem einen schnellen Wechsel zwischen verschiedenen Equalizer-Presets. Besonders praktisch bei der Verwendung an der Konsole oder Bluetooth-Geräten, denn an PC oder Mac kannst du klanglich noch deutlich mehr Einstellungen vornehmen, doch dazu später mehr.
Wie auch das Core-Modell, liefert das HS55 einen akustischen Hinweis auf das aktuell ausgewählte EQ-Preset und zwar in Form eines, zweier, dreier oder gar vierer Pieptöne, die jeweils unterschiedliche Frequenzen betonen und sich mal mehr und mal weniger gut für Filme, Musik oder Gaming eignen.
Akkulaufzeit, Ladezeit und Reichweite
- Bis zu 24 Stunden Akkulaufzeit
- Schnell wieder aufgeladen
- Hohe Wireless-Reichweite
Hinsichtlich der kabellosen Fähigkeiten, teilt sich das Corsair HS55 Wireless wieder die meisten Werte und Daten mit dem Core-Modell. Bis zu 24 Stunden Akkulaufzeit sollen möglich sein, was wir in unserem Test bei rund 80 Prozent der maximalen Lautstärke (und keine Sorge, das Headset wird wirklich verdammt laut) auch bestätigen können.
Auch die hohe Ladegeschwindigkeit weiß zu gefallen, während die LED an der rechten Ohrmuschel über den Akkustand informiert. Praktisch im Apple-Kosmos: der Akkustand des Headsets taucht sogar in der Batterie-Übersicht des iPhone auf, sofern gekoppelt.
Überzeugend fällt die Wireless-Reichweite aus. Bis zu 15 Meter im 2,4-GHz- und 9 Metern im Bluetooth-Betrieb sollen laut Angabe von Corsair auch bei diesem Modell möglich sein. In der Praxis ist via Bluetooth – je nach Dicke und Beschaffenheit der Wände – aber auch ein wenig mehr drin. Wie schon das HS55 Wireless Core punktet das Headset mit einer der überzeugendsten kabellosen Reichweiten unter allen Gaming-Headsets.
Audio- und Mikrofonqualität: Wie gut klingt das HS55 Wireless?
- Guter, detailreicher Klang in der Grundeinstellung
- Benötigt allerdings, je nach Geschmack, etwas Feintuning
- Hervorragende Räumlichkeit im Surround-Sound-Modus
Kommen wir zum wohl wichtigsten Punkt im Corsair HS55 Wireless Test und dem größten Unterscheidungsmerkmal zur Core-Variante. Denn obwohl die reinen technischen Spezifikationen weitestgehend unverändert bleiben (50-mm-Treiber, 20 Hz – 20.000 Hz Frequenzband, 32 Ohm Impedanz), ergibt sich dank des 7.1-Surround-Sounds ein deutlich luftigeres, räumlicheres Klangbild.
Bereits das Core-Modell punktete seinerzeit mit einem detailreichen und satten Klang, voll markanter (aber nicht überpräsenter) Bässe. Grundsätzlich ist das Klangbild dabei vor allem auf Spaß abgestimmt und setzt auf ein gelungenes Maß an wuchtigen Tiefen für brachiale Explosionen und Soundeffekte, aber auch leicht hervorgehobene Höhen um beispielsweise Gegner in Shootern besser orten zu können.
Ab Werk gefällt mir der Klang zum Musikhören nur bedingt. Allerdings kannst du hier eben über einen Druck auf das Lautstärkerad oder innerhalb der Begleit-Software noch Feintuning betreiben und deutlich mehr Details herausholen.
Eine leichte Absenkung der unteren Frequenzen und gleichzeitige Erhöhung der Mitten wirkt jedenfalls wahre Wunder. Eine Stufe hoch schaltet das HS55 Wireless jedoch, wenn du in der Software Dolby Audio aktivierst. Dann erweitert sich die klangliche Bühne merklich und gibt der Akustik mehr Raum zur Entfaltung.
Natürlich profitieren aber auch Games spürbar vom Surround-Sound und erlauben eine punktgenaue Ortung. Unterstützt wird dabei auch Sonys Tempest 3D Audio-Engine der PlayStation 5, was in Kombination für einen hervorragenden Raumklang sorgt.
Mikrofonqualität des Corsair HS55 Wireless
- Ordentliche Mikrofonqualität, der es jedoch etwas an Dynamik mangelt
- Relativ niedrige Aufnahmelautstärke (kann jedoch verstärkt werden)
So gut das Headset auch klingt, die Mikrofonqualität konnte mich nicht vollends überzeugen. Das mag zum Teil aber auch daran liegen, dass unser Testmodell noch mit einer Vorserien-Firm- und -Software daherkam. Hier kann sich zum Release also noch etwas tun.
Positiv hervorzuheben ist einmal mehr, wie gut das omni-direktionale Mikrofon Umgebungsgeräusche herausfiltert und die eigene Stimme für eine klare Verständlichkeit isoliert. Allerdings fällt auch diesmal die Lautstärke etwas gering aus, sodass du hier in der Software unbedingt die Mikrofon-Verstärkung hinzuschalten solltest (was ich für die Testaufnahme übrigens nicht getan habe).
Die Klarheit der Stimme weiß dabei definitiv zu gefallen, allerdings fehlt es den Aufnahmen ein wenig an Dynamikumfang. Auch offenbaren sich ein paar Probleme bei scharfen S-Lauten. Klingt also ganz gut, mit dem hauseigenen HS65 kann man jedoch nicht konkurrieren – was aufgrund des Wireless-Betriebes aber auch nicht verwundern dürfte.
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Software-Anbindung: Corsair iCUE
- Übersichtliche, klar verständliche Software
- Relativ wenige Einstellungsmöglichkeiten
Als Begleit-Software kommt, wie immer bei Corsair, iCUE zum Einsatz. Nach dem ersten Start will zunächst einmal die Firmware des Headsets aktualisiert werden, was binnen kürzester Zeit problemlos vonstatten geht.
Danach kannst du dann auf insgesamt drei Seiten Einstellungen vornehmen. Unter dem Menüpunkt NVIDIA besteht nach dem optionalen Download der NVIDIA Broadcast Technologies die Möglichkeit, Rauschen und Echo bei der Mikrofonaufnahme zusätzlich softwareseitig zu unterdrücken. Funktioniert tadellos, benötigt man meiner Meinung nach aber eher nicht.
Die zweite Seite, Equalizer, ist da schon deutlich interessanter. Denn hier aktivierst du Dolby Audio und wählst eines der EQ-Presets aus oder erstellst kurzerhand dein eigenes (welche Einstellungen ich genutzt und für gut befunden habe, siehst du im entsprechenden Bild).
Unter den Geräteeinstellungen besteht die Möglichkeit, die Firmware zu aktualisieren, die Mikrofon-Verstärkung hinzuzuschalten oder beispielsweise einzustellen, wann sich das Corsair HS55 Wireless bei Nichtnutzung automatisch ausschalten soll.
Corsair HS55 Wireless Test: Fazit
Mit dem Corsair HS55 Wireless beweist der Hersteller einmal mehr, dass man ein exzellentes Preis-Leistungs-Verhältnis beherrscht. Klanglich und mit seinen vielen Verbindungs- und Einstellungsmöglichkeiten kann das Gaming-Headset überzeugen. Hinzu kommt ein hoher Tragekomfort bei gleichzeitig niedrigem Gewicht, womit auch stundenlanges Tragen bequem möglich ist.
Das Einzige, was mich nicht so ganz zufrieden stimmt, ist die Qualität des Mikrofons. Die geht zwar absolut in Ordnung und reicht für Sprach-Chats in Spielen oder Videoanrufen absolut aus, fällt aber ein wenig hinter der des HS55 Wireless Core zurück. Ich vermute aber mal, dass das auf die noch nicht finale Firmware zurückzuführen ist.
Der echte Pluspunkt markiert natürlich der 7.1-Surround-Sound, der den Klang auf ein ganz anderes, deutlich besseres, Level hebt. Das alles zu einem Preis, zu dem auch schon das Core-Modell gestartet war. Für rund 120 Euro leistet sich das HS55 Wireless jedenfalls kaum nennenswerte Patzer und ist meiner Meinung nach sein Geld absolut wert.
Corsair HS55 Wireless
Verarbeitung
Tragekomfort
Soundqualität
Aufnahmequalität
Ausstattung
Preis-Leistungs-Verhältnis
91/100
Das HS55 Wireless punktet mit einem erstklassigen Preis-Leistungs-Verhältnis dank starkem 7.1-Surround-Sound, hohem Tragekomfort, langer Akkulaufzeit und vielfältigen Verbindungsmöglichkeiten.