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Genesis Nitro 550 Gaming Chair – Guter Stuhl für einen günstigen Preis?

Wer genug vom heimischen Bürostuhl hat und entweder aus ergonomischen oder optischen Gründen nach einer Alternative sucht, für den dürften Gaming-Chairs eine attraktive Option darstellen. Diese kombinieren eine eine ergonomische Form mit nützlichen Zusatzfeatures wie beispielsweise verstellbaren Armlehnen oder einer neigbaren Rückenlehne. Leider werden solche Zusatzfunktionen aber nicht verschenkt: Entsprechende Produkte kosten schnell mehrere hundert Euro.

Doch inzwischen gibt es auch günstigere Modelle im Bereich unter 200 Euro, und exakt ein solches Produkt soll heute das Thema sein: Der Gaming-Chair Nitro 550 von Genesis. Dieser wird über Amazon verkauft und verspricht eine typische Ausstattung in Kombination mit einer hohen Belastbarkeit von 150 kg. Der Preis schwankt, liegt aber oft im Bereich um 180 Euro. Aktuell kostet der Stuhl in Schwarz € 301,30 * und in Schwarz/Blau € 368,73 *.

Ob es dem Hersteller gelingt, für diesen Preis ein ansprechendes Produkt zu präsentieren, und welche Stärken und Schwächen der Nitro 550 hat, wird der folgende Test zeigen.

Spezifikationen

Rahmenkonstruktion: Metall
Material des Bezugs: PU Kunstleder
Armlehnen:  Höhenverstellbar
Ergonomie Rückenlehne neigbar, Höhenverstellbar
Gasdruckfeder: Klasse 4
Maximalbelastung 150 kg
Preis:

Lieferumfang und Aufbau

Der Stuhl wird in Einzelteilen geliefert und befindet sich in zwei Pappkartons, die sich direkt ineinander befinden. Darin sind die Einzelteile wie beispielsweise die Gasdruckfeder und die Rückenlehne untergebracht. Das für die Montage notwendige Werkzeug liegt bei, die einzelnen Elemente werden durch insgesamt 14 Schrauben mit jeweils einer Unterlegscheibe sowie einem Sprengring befestigt.

Der Aufbau des Nitro 550 geht schnell von der Hand: Wenn man ausreichend Platz zur Verfügung hat, dauert es vom Paket zum fertigen Stuhl rund eine halbe Stunde. Der Aufbau kann vollständig alleine durchgeführt werden. Eine zweite Person wäre zwar manchmal bequem, ist aber nie notwendig.

Während die meisten mitgelieferten Teile für die Funktion des Stuhls wichtig sind, gibt es auch einige Extras. Für die seitlichen Halteschienen gibt es Kunststoff-Abdeckungen die angeschraubt werden können, und auch zwei Kissen liegen bei, die um die Rückenlehne geschnallt werden können. Ein Kissen ist für die Lordose gedacht, das andere für den Nacken.

Design und Verarbeitung

Wie viele Konkurrenten setzt auch Genesis‘ Nitro 550 auf einen Bezug aus PU-Kunstleder. Dieser ist fest vernäht und liegt überall fest an. Einige günstigere Produkte haben mit wenig straffen Bezügen zu kämpfen, den Nitro 550 betrifft dieses Problem glücklicherweise nicht.

Auch der Rahmen macht einen sehr stabilen Eindruck: Genesis verbaut einen Rahmen und ein Fußkreuz aus Metall. Die beworbene Maximalbelastung von 150 kg ist somit nicht unbegründet, während manche Stühle auf günstigere und weniger stabile Kunststoffbauteile setzen.

Weniger robust sind hingegen die Armlehnen – ein bei fast allen Gaming-Stühlen auftretendes Problem. Jede der Armlehnen wird über drei Schrauben an der Sitzfläche befestigt und ist hier auch fest angebracht, lediglich die Höhenverstellung hat etwas Spiel, sodass die Armlehnen mit zunehmender Höhe wackliger werden. Das ist prinzipiell für derartige Produkte nicht ungewöhnlich, doch gibt es bei der Konkurrenz manchmal etwas stabilere Lösungen als diese hier.

Kritik gibt es zudem für die Verarbeitungsqualität des Stuhls. Auch teurere Produkte sind hier oft nicht ideal, doch zumindest im Betrieb sichtbare Elemente wie die Kanten an den Armlehnen und die Lackierungen hätte Genesis ruhig ordentlicher umsetzen können. Zudem ist die Rückenlehne nicht ganz fest, wodurch sie mit der Hand leicht hin- und herbewegt werden kann. Im Sitzen ist das nicht zu spüren, dafür aber wenn man den Stuhl durch die Gegend schiebt.

Die Nähte, die den Bezug des Nitro 550 zusammenhalten, sind in Ordnung. Sie sind durchweg fest vernäht und haben lobenswerterweise keine abstehenden Fäden. Leider variieren die Randabstände aber gelegentlich doch recht deutlich, was bei genauem Hinsehen schnell auffällt.

Unterm Strich würden wir die Optik des Gaming-Chairs somit in zwei unterschiedlichen Szenarien bewerten. Wer den Stuhl nur schnell als normalen Einrichtungsgegenstand wahrnimmt, der wird in kaum von einem höherwertigen Modell unterscheiden können – insbesondere aufgrund des straffen Bezugs, der bei günstigen Modellen als Erstes auffällt. Wer sich den Stuhl dann genauer ansieht, wird an einigen Stellen hingegen Verarbeitungsmängel feststellen können, die aber weitestgehend optischer Natur sind – mehr dazu im nächsten Punkt.

Praxiseinsatz und Ergonomie

Auch wenn Aufbau und Verarbeitung nicht vernachlässigen sind, so ist das maßgebende Kriterium für einen Gaming-Stuhl wie den Genesis 550 natürlich der Sitzkomfort. Genau hier kann das Modell punkten: Die Polsterung ist fest aber nicht hart und bietet für normal breite und schmalere Personen mit (über)durchschnittlicher Körpergröße ein sehr angenehmes Sitzgefühl. Für etwas breiter gebaute Menschen ist er zwar immer noch gut zu verwenden, doch ist hier der Sitzkomfort nicht mehr ganz so ideal. Der mittlere Bereich der Sitzfläche misst 40 Zentimeter in der Breite.

Der Genesis 550 bietet neben den von Haus aus sinnvoll geformten Polsterungen noch einige Einstellungsmöglichkeiten. Am wichtigsten ist die Verstellung der Rückenlehne, hier man rund 70 Grad Spielraum. Zusätzlich kann man die Höhe der Armlehnen und natürlich auch der Sitzflächen verstellen. Hierfür stehen beide Male rund acht Zentimeter zur Verfügung. An einen gewöhnlichen Bürotisch kann der Stuhl somit  problemfrei angepasst werden.

Auch wichtig für die Ergonomie sind die beiden Kissen, die sich im Lieferumfang befinden. Das Nackenkissen wird über einen Gummizug befestigt, das Lordosenkissen über zwei Schnappverschlüsse an die Rückenlehne geschnallt – wahlweise so wie im Banner gezeigt, oder so wie auf den Artikelbildern. Beide Kissen sind sehr bequem, wobei das Lordosenkissen für viele Nutzer eine Eingewöhnungszeit mit sich bringen dürfte – dafür kann es unter Umständen gegen Rückenprobleme helfen.

Auch eine Wippfunktion bietet der Stuhl, wodurch sich die Sitzfläche mit der daran befestigten Rückenlehne nach hinten schwingen lässt. Diese bietet allerdings einen hohen, festgelegten Gegendruck, ein „schweben“ ist also nicht möglich. Eng damit verknüpft ist die Stabilität des Stuhls. Denn kaum jemand dürfte Interesse haben sich frei nach hinten zu schwingen, um sich danach auf dem Boden wiederzufinden. Genesis hat das Bodenkreuz weit genug hinten positioniert, dass das glücklicherweise nicht der Fall sein sollte, doch hat das einen anderen, kleinen Nachteil: Setzt man sich nur auf die Vorderseite der Sitzfläche, kann der Stuhl kippen. Abgesehen davon ist der Nitro 550 aber in allen typischen Einsatzszenarien stabil.

Fazit

Man bekommt was man bezahlt. Diesem Grundsatz können sich die wenigsten Produkte nennenswert widersetzen, und auch der Nitro 550 von Genesis ist hier keine Ausnahme. Ob ein Produkt empfehlenswert ist oder nicht, hängt dabei meist einfach davon ab, wie der Hersteller sein Budget investiert.

Beim Nitro 550 ist die Abstimmung dabei recht gut gelungen, auch wenn Nutzer aufgrund des niedrigen Preises keine Wunder erwarten können. Wer den Gaming-Stuhl als eben solchen verwenden möchte, und auf besondere Spielereien wie 4D-Armlehnen verzichten kann, erhält hier ein solides Gesamtpaket.

Besonders gefielen uns im Test die angenehmen und sauber aufgezogenen Polster und der hohe Sitzkomfort. Kritisieren müssen wir hingegen die Verarbeitung einiger Bauteile sowie die Standfestigkeit. Setzt man sich nur auf die vordere Hälfte des Stuhls, kann dieser schnell kippen.

Wer den Genesis Nitro 550 allerdings so verwendet wie er gedacht ist – nämlich zum Spielen – so eignet er sich gut um alle üblichen Ansprüche an einen Gaming-Chair zu erfüllen. Wer keine allzu hohen Ansprüche an die Verarbeitung hat, der macht mit dem Nitro 550 definitiv keinen Fehler und kann somit womöglich etwas Geld sparen.

Genesis Nitro 550

Sitzkomfort
Stabilität & Verarbeitung
Design
Preis-Leistungs-Verhältnis

Günstiger und bequemer Gaming-Chair

Valentin

Durchgeknallter Vollzeitnerd

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Doch inzwischen gibt es auch günstigere Modelle im Bereich unter 200 Euro, und exakt ein solches Produkt soll heute das Thema sein: Der Gaming-Chair Nitro 550 von Genesis. Dieser wird über Amazon verkauft und verspricht eine typische Ausstattung in Kombination mit einer hohen Belastbarkeit von 150 kg. Der Preis schwankt, liegt aber oft im Bereich um 180 Euro. Aktuell kostet der Stuhl in Schwarz € 247,28 und in Schwarz/Blau € 212,01.
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