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Glorious PC Gaming Race Model O im Test – 68 Gramm für ein Hallelujah?

Die vom offiziellen PCMasterRace-Subreddit inspirierte Marke Glorious PC Gaming Race fristet in Deutschland bisher ein Nischendasein. Doch die Model O Gaming Mouse schickt sich an, dies zu ändern. Mit einer effektvollen RGB-Beleuchtung, einem sehr geringen Gewicht und einem hochwertigen Sensor soll die Maus vor allem Shooter-Spieler überzeugen können.

Gelingt Glorious‘ Erstlingswerk oder ist der Name nur Schall und Rauch?

Verpackung

Die Model O kommt in einer auffälligen Pappbox daher. Öffnet man diese, so findet man zuerst die prominent platzierte Maus. Darunter verbirgt sich ein Quick-Start-Guide, zwei Aufkleber, ein Dankesschreiben sowie ein Infoblatt, das Glorious‘ übersichtliche Produktpalette vorstellt.

Ersatz-Skates sowie ein Mikrofasertuch, um die Maus zu reinigen, wären nützliche Beigaben gewesen, befinden sich aber leider nicht in der Verpackung. Das ist aber bei den meisten Mäusen der Fall.

Design und Ausstattung

Das Model O ist in zwei Farben (schwarz, weiß) und ebenso vielen Oberflächentexturen (matt, glossy) erhältlich. Das Testsample ist die glossy-schwarze Version.

Das wohl auffälligste Element der Maus ist der Rücken der Oberseite. In diesen wurde ein Honigwaben-Muster eingearbeitet. Das sieht nicht nur schick aus, sondern senkt vor allem das Gewicht. Ein netter Nebeneffekt ist die passive Belüftung der Handinnenfläche. Dadurch schwitzt die Hand weniger.

Für Palm-Grip-Spieler mit größeren Händen kann die aus Kunststoff und Gummi gefertigte Maus etwas zu kurz geraten sein, um das Scrollrad bequem bedienen zu können. Fingertip- und Claw-Grip führen jedoch zu keinen Ergonomie-Problemen. Jedoch gibt es für Claw-Grip-User eine bessere Alternative aus gleichem Hause: das Model O-. Diese ist etwas kleiner (und damit auch leichter) als das normale Model O.

Linke und rechte Maustaste verfügen ebenfalls teilweise über das Honigwaben-Muster. Die Omron-Taster unter den beiden Tasten sorgen für ein gut hörbares, aber nicht störendes Klick-Geräusch und sollen, laut Herstellerangaben, 20 Millionen Klicks über sich ergehen lassen.

Zwischen den beiden Tasten befindet sich das grob geriffelte und mit Gummi überzogene Scrollrad. Das Scrollen selbst verfügt über eine stark definierte Rasterung und geht relativ leise, mit einem dunklen Ton, vonstatten.

Hinter dem Scrollrad sitzt der DPI-Cycle-Button. Er schaltet, auf Druck, zwischen sechs vordefinierten DPI-Settings durch. Eine LED auf der Unterseite, die neben dem Sensor platziert wurde, informiert über das aktuell verwendete DPI-Setting.

Die Seiten und der Unterboden

Auf der linken Seite der ambidextrös geformten Maus befinden sich zwei zusätzliche Tasten, die standardmäßig mit „Vor“ und „Zurück“ gemapped sind. Darunter wurde das Firmen-Logo aufgedruckt.

Die andere Seite der Maus bietet, bis auf einen „Glorious“-Schriftzug, keine zusätzliche Ausstattung.

Die Unterseite wurde fast vollständig durchlöchert. Dies dient ebenfalls der Gewichtsreduzierung. Der Pixart-PMW-3360-Sensor wurde mittig platziert. Daneben befindet sich die bereits erwähnte DPI-Setting-LED. In jeder Ecke wurde jeweils ein weißer Maus-Skate platziert. Sollten diese Skates nach einiger Zeit abgenutzt sein, so kann man diese problemlos nachbestellen. Dies dürfte einige Zeit dauern, da die Skates über eine überdurchschnittlich hohe Dicke verfügen.

Das Kabel und die Beleuchtung

Das mit einem Stoffsleeve versehene Kabel besitzt eine Länge von 2 Metern und einen vergoldeten USB-2.0-Typ-A-Anschluss. Leider wurde der Stoffsleeve nicht sehr straff angebracht und sitzt dementsprechend etwas locker. Ebenfalls ärgerlich ist, dass das Kabel kaum glatt zu bekommen ist. Das ist jedoch nur ein optischer Nachteil. Beim Zocken stört es überhaupt nicht, tatsächlich ist es das leichteste und flexibelste Mauskabel, das ich je hatte.

Selbstverständlich verfügt das Model O auch über eine adressierbare RGB-Beleuchtung. Zwei Streifen bilden einen Sandwich mit dem Scrollrad und auf jeder Seite befindet sich ebenfalls ein RGB-Streifen. Durch den löchrigen Rücken der Maus wird etwas Licht emittiert.

Die gesamte Maus wurde mit einer Art Klavierlack überzogen. Dies erhöht das Gewicht um ein Gramm im Vergleich zur matten Variante. Leider zieht der Lack Fingerabdrücke magisch an. Die Hand des Users kann durch die etwas glatte Oberfläche unter Umständen etwas rutschen.

Wer denkt, dass die vielen Löcher die Maus instabil machen, liegt falsch. Die Maus knarzt und klappert nicht, lediglich die beiden Primärtasten haben etwas zu viel Spiel.

Technische Daten

Produkt Glorious PC Gaming Race Model O
Länge x Breite x Höhe (in mm) 128 x 66 x 37,5
Gewicht (in g) 67 (matt) / 68 (glossy)
Sensor Pixart PMW-3360
Switch-Typ Omron (max. 20 Mio. Betätigungen)
DPI 400 – 12.000 (in 100-DPI-Schritten einstellbar)
Max. Polling-Rate 1.000 Hz
Lift-Off-Distance ca. 0,7 mm (einstellbar)
Kabellänge 2 m
Preis € 49,99 *

Software

Die übersichtliche und knapp 5 MB große Software der Model O ist sehr gelungen. In der Mitte des Fensters befindet sich ein Modell der Maus, auf welcher jede Taste mit einer Nummer versehen wurde. Links davon kann jeder Taste eine andere Belegung zugeordnet werden. Möglich sind neben den klassischen Funktionen wie z. B. „Forward“ oder „Scroll Up“ auch mehrere Klicks pro Tastendruck oder Makros. Ebenfalls lassen sich so Anwendungen (unter anderem der Taschenrechner oder Browser) starten. Die DPI lässt sich per Tastendruck auf eine vordefinierte Zahl festlegen. Und wer eine Taste komplett deaktivieren möchte, kann dies auch tun.

Unterhalb der Tastenkonfiguration befindet sich der Makro-Editor. Hier kann der User Tastenkombinationen aufnehmen, abspeichern und so später einer Taste zuweisen. Es gibt auch eine Option, die Makros zwischen einem und 255 Mal direkt ausführen zu lassen.

Die linke untere Seite des Fensters bietet die Möglichkeit, maximal drei Profile abzuspeichern. Diese Profile lassen sich sowohl importieren als auch exportieren.

Die Reiter-Armada der Software

Auf der rechten Seite befinden sich als erstes die DPI-Einstellungen. Hier lassen sich sechs DPI-Profile voreinstellen, zwischen denen mit dem DPI-Cycle-Button jederzeit gewechselt werden kann. Wer möchte, kann sogar unterschiedliche DPI-Settings für die X- und Y-Achse definieren.

Der darunter liegende Reiter bietet Zugriff auf die Beleuchtungseinstellungen. Hier kann zwischen verschiedenen Effekten, deren Geschwindigkeit und Richtung gewählt werden. Natürlich lässt sich die Beleuchtung auch komplett deaktivieren.

Hinter dem nächsten Reiter verbirgt sich die Möglichkeit, die Lift-Off-Distanz einzustellen. Es lassen sich Werte zwischen 2 und 3 mm konfigurieren.

Darunter bekommt der User die Möglichkeit, die Polling Rate in vier Stufen einzustellen (125, 250, 500 und 1.000 Hz).

Die letzte Einstellungsmöglichkeit beeinflusst die „Debounce Time“; Abprallzeit. Zwischen 4 und 16 ms sind möglich.

Erfreulicherweise werden die Einstellungen auf dem Onboard-Speicher der Maus gesichert. So kann man die Maus an einem anderen Gerät anschließen und die Einstellungen bleiben erhalten.

Die Software macht insgesamt also einen guten Eindruck. Lediglich eine Oberflächenkalibrierung mag der Eine oder Andere vermissen.

Praxiseindrücke

In Spielen wie CS: GO schrauben viele User die DPI auf 400 oder 800 herunter, um präziser zielen zu können. Durch die geringe Cursor-Geschwindigkeit muss die Maus oft angehoben und wieder an den Anfang des Mauspads gesetzt werden. Hier besitzt Glorious‘ Leichtgewicht natürlich einen Vorteil, wobei auch die sehr geringe Lift-Off-Distanz von knapp unter einem Millimeter gefällt.

Beim Zielen helfen aber auch der präzise abtastende Sensor und nicht vorhandenes Angle-Snapping.

Durch die vielen Löcher ist es ein Leichtes für Hautschuppen, Haare und sonstige Verschmutzung, in das Innere der Maus einzudringen. Glorious empfiehlt daher, die Maus gelegentlich mit Druckluft auszublasen.

Den Office-Betrieb stellt das Model O, wie zu erwarten, vor keine Herausforderung. Wer allerdings eine schlichte Maus für Bürotätigkeiten sucht, für den gibt es bessere Alternativen, zum Beispiel Logitechs MX Master 3. Diese bietet unter anderem viele nützliche Makros und Shortcuts für einige populäre Programme.

Fazit

Glorious‘ Initialwerk weiß zu überzeugen. Dem präzisen Sensor wurde eine sehr leichte Außenhülle zur Seite gestellt, wodurch das Model O vor allem in Shootern seine Stärken ausspielen kann. Gefallen findet auch die übersichtliche Software sowie die gute Ergonomie. Die geringe Ausstattung fällt beim angedachten Einsatzzweck wortwörtlich nicht ins Gewicht.

Negativ fallen leichte Vearbeitungsmängel auf, die laut Glorious jedoch in der zweiten Charge der Mausprodukten schon behoben wurden. Außerdem ist das Kabel zumindest in der Optik widerspenstig. An der Flexibilität gibt es jedoch nichts zu bemängeln.

Trotzalldem: Wer eine sehr leichte Maus mit guter Leistung zum fairen Preis sucht, wird mit der Glorious PC Gaming Race Model O glücklich werden. Jedoch sollte der Griff zu den matten Modellen erfolgen, die weniger Reinigungsaufwand erfordern und mehr Grip bieten. Wer eine Maus mit mehr Ausstattung möchte, muss zur Konkurrenz greifen.

Glorious PC Gaming Race Model O

Verarbeitung
Ausstattung
Ergonomie
Software
Preis-Leistungs-Verhältnis

Das Model O ist eine sehr leichte, ergonomische Maus, die besonders für Shooter prädestiniert ist.

Thomas Stoffel

Seit über 8 Jahren beschäftige ich mich nun mit Hard- und Software - sowohl in meiner Freizeit als auch beruflich.

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thoasterino

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