PC- & Konsolen-Peripherie

Lian Li Lancool 215 – Viel frische Luft zum Kühlen!

Das Lancool 215 ist der neue Midi-Tower von Lian Li. Mit diesem Tower möchte Lian Li nicht nur frischen Wind ins Gehäuse wehen lassen, sondern zugleich den Gehäuse-Markt ordentlich auffrischen. Mit einer großen Meshgitter-Front und die sich dahinter befindenden sehr großen 200 mm RGB-Lüftern soll dieses angepeilte Ziel gelingen. Dies ist aber nicht das Einzige, was der Midi-Tower von Lian Li anzubieten hat. Guter Airflow, gute Einsicht ins Gehäuse und ein schickes Design stehen zudem auch noch auf der Liste.

In dem nun folgenden Test werden wir auf die weiteren Punkte eingehen. Wie gut schlägt sich das Lian Li Lancool 215 beim Einbau unserer Test-Komponenten und wie lässt sich das Kabelmanagement im hinteren Teil des Gehäuses organisieren? Wie wirkt die Front mit den sehr großen RGB-Lüftern im Betrieb und bringt sie genug frische Luft in das Gehäuseinneren? Dies und noch weiteres erfahrt ihr nun im Test.

Technische Daten

Modell LANCOOL 215
Abmessungen (T x B x H) 462 mm x 215 mm x 482 mm
Material 0.75 mm SGCC & 4.0 mm tempered glass
Farbe Schwarz
Mainboard E-ATX(unter 280 mm)/ATX/M-ATX/ITX
Steckplätze 7
HDD/SSD Support 2 x 2.5″ SSD und 2 x 3.5″ HDD
Front I/O-Anschlüsse Power button; Reset button; LED button; 1 x HD AUDIO; 2 x USB 3.0
Beleuchtung ARGB
Lüfter 2 x 200 mm 3-PIN 800 RPM ARGB Lüfter (Front)
1x 120 mm 3-PIN 1100 RPM Lüfter
Lüfter Support Front: 2 x 140 mm oder 3 x 120 mm Top: 2 x 120 mm oder 2 x 140 mm Über der Netzteil-Kammer: 2 x 120 mm
Radiator Support Front: 1 x 280/360 mm Top: 1 x 240 / 280 mm
VGA Länge 370 mm
CPU Spielraum 166 mm
Staubfilter 1 x Top (magnetisch), 1 x Bottom (tray)
Preis € 105,27 *

Außeneindruck

Geliefert wird das Lian Li Lancool 215 wie immer in einem klassisch braunen Karton. Von außen sehen wir dabei schon was sich im Inneren befindet. Nachdem das Gehäuse aus dem Karton gezogen wurde, sehen wir auch schon wie es gesichert worden ist, ebenfalls auf den klassischen Weg über zwei Styropor-Stützen und Plastikfolien.

Von der ganzen Verpackung befreit können wir nun erstmals einen Blick auf das Gehäuse werfen. Auf den ersten Blick steht das Gehäuse solide und optisch stimmig da. Durch die Größe sind nicht nur die Frontlüfter auffällig, sondern zudem noch die Glasseite – diese wirkt besonders gelungen! Die Glasscheibe hat einen kleinen schwarzen Rand und somit hat man insgesamt einen großen Einblick in das Innere des Gehäuses. Abnehmen lässt sie sich, wenn man zwei Schrauben an der Rückseite löst und dann die Scheibe nach hinten herausschiebt.

Erster Eindruck

Schauen wir uns nun die Vorderseite des Gehäuses an. Das Meshgitter befindet sich an einen Plastikteil, welches nach vorne weg herausragt und eine eckige Form hat. Abnehmen kann man diese Front auch, indem man es von unten anpackt und durch einen kleinen Ruck nach vorne abzieht. Am unteren Ende befindet sich der Schriftzug von Lian Li in Weiß mit einem grauen Hintergrund. Die Schrift ist Weiß, da sie auch leuchten kann. Dahinter befinden sich dann die angesprochenen 200-mm-Lüfter. Sie sind ordentlich groß, weiß und haben das Lian Li Logo in der Mitte. Leider befindet sich zwischen den Meshgitter und Lüftern keine Staubfilter.

Von oben ähnelt das Lancool 215 vielen anderen Gehäusen. Es befindet sich dort ein großer magnetischer Staubfilter. Unter diesem lassen sich optional zwei Lüfter in 120-mm- und 140-mm-Varianten anbringen. Anders ist hier aber die Position der Front I/O-Anschlüsse. Diese befindet sich nicht zur Front ausgerichtet, wie bei vielen anderen Gehäusen, sondern zur hinteren Seite. Von vorne aus befindet sich dort ein Powerbutton, ein Resetbutton, ein LED-Button, zwei USB-Ports und ein HD-Audio-Port. Alles wirkt solide und gut verarbeitet.

Die andere Seite des Gehäuses ist weniger spektakulär, weil sie aus einem großen schwarzen Sidepanel besteht. Diese ist, wie auch die Glasscheibe, mit zwei Schrauben hinten befestigt und lässt sich nach hinten heraus abnehmen. Die Schienen funktionieren gut und somit lässt sich das Sidepanel wieder sehr leicht an das Gehäuse befestigen.

Betrachten wir nun die Rückseite etwas genauer. Auch hier finden wir äußerlich nichts spektakulär neues wieder. Unter der Lüfterausparung, für einen 120-mm-Lüfter, haben wir insgesamt sieben PCI-Soltblenden. Rechts daneben sehen wir ein vertikal angeordnetes Rechteck, welches zur Belüftung dient. An dieser Stelle hätte man auch eine vertikale PCI-Slot-Halterung anbringen können.

Auf der Unterseite finden wir etwas besonders wieder. Hier finden wir einen Staubfilter, der optisch nicht ganz zum Rest des Gehäuses passt, was aber bei der Nutzung sowieso nicht auffällt. Dieser ist besonders groß und streckt sich über die ganze Unterseite des Gehäuses aus – ob dies an der Unterseite in dieser Größe notwendig ist, kann man bezweifeln. Die Füße bestehen aus hartem Plastik und sind mit Anti-Rutsch-Pads ausgestattet, die hier auch ordentlich groß sind.

Inneneindruck

Von Außen haben wir nun einen guten Einblick bekommen. Schrauben wir das Lian Li Lancool 215 nun mal auf und schauen in das Innere. Um die Halterung für das Mainboard finden wir für die Verkabelung insgesamt vier Kabeldurchführungen mit Gummiummantelungen wieder. Diese sind auch ordentlich groß und dürften das Verkabeln der Komponenten später einfach gestalten. Links daneben an der Rückwand befindet sich ein weiterer Lüfter, dieser ist Schwarz und ohne eine RGB-Beleuchtung ausgestattet.

Über dem Netzteilschacht befinden sich zudem zwei kleinere Löcher für die Kabel zum Durchführen. Diese sind ohne einen Kantenschutz ausgestattet und vergleichsweise klein. Davor befinden sich sehr viele Belüftungs-Löcher, die wie alles andere am Gehäuse, in einem Wabengittermuster designet sind. Zur Glasscheibe hin hat der Netzteilschacht kein besonders Design, ist demnach einfach Schwarz.

Netzteilschacht von oben

Zur Vorderseite des Gehäuses gerichtet, sehen wir wie das Ende des Netzteilschachts enden und die Frontlüfter anfangen. In diesem Zwischenraum lässt sich maximal ein 360-mm-Radiator montieren. Das Schöne dabei ist, dass genug Platz vorhanden ist, um den Radiator von beiden Seiten mit Lüftern zu bestücken. So lässt sich der Radiator problemlos doppelt kühlen – eine Kleinigkeit, die wir nicht in jedem Gehäuse wiederfinden und die deswegen sehr schön ist!

Frontlüfter von hinten

Auf der Rückseite sehen wir, nach dem Abnehmen des Sidepanels, viel Platz zum Verkabeln. Auf der linken Seite haben wir dafür schon eine vorgefertigte Kabelschiene vormontiert. Die Kabel wurden hier mit drei einfachen Klettverschlüssen an das Gehäuse fixiert. Direkt rechts neben den Kabeln befindet sich ein RGB-Controller mit dem man insgesamt sechs Lüfter steuern kann.

Offene Rückseite

Der Ursprung der Kabel ist am oberen Rand zu finden. Dort verbirgt sich die Platine von den Front-I/O-Anschlüssen. Wir finden die seitliche Position ist sehr gut gelöst, da man so ganz einfach weitere Kabel aus der Sicht im Inneren nimmt. Zum Anbringen von 2,5″-SSDs haben wir unter der Mainbordausparung zwei Schienen. Diese sind hineingeschoben und mit jeweils einer Schraube aus der Halterung zu holen.

Ganz unten finden wir dann noch links eine HDD-Schiene, die für zwei 3,5″-HDDs ausgelegt ist. Nach Belieben kann man diese herausnehmen. Dazu muss man auf der Unterseite des Gehäuses vier Schrauben lösen und dann die Schiene wie alles herausschieben. In der Schiene befanden sich die Beilagen zum Gehäuse. Hier gab es klassisch ein Handbuch, Schrauben und einfache schwarze Kabelbinder. Rechts daneben ist genügend Platz für das Netzteil vorhanden. Schön ist es hier, dass das Netzteil nochmals einen kleinen Schutz hat. Am Boden sind dafür zwei Schaumstoffstreifen worauf man das Netzteil setzt.

Montage

Für die Montage haben wir folgende PC-Komponenten in das Lian Li Lancool 215 eingebaut:

Eingebautes System

Die Montage lief im großen und ganzen ziemlich gut vonstatten. Die Seitenpanels lassen sich sehr einfach öffnen und verklemmen auch nicht. Eine Schraube steckte jedoch so fest in der Halterung, dass das Gewinde der Schraube kaputt gegangen ist und man das Sidepanel nicht einfach abnehmen konnte. Mit einen Schraubenzieher und einer kleinen Hebel Wirkung ließ sich die Schraube aber im Nachhinein lösen. Abgesehen davon ließen sich alle Schrauben ohne Probleme lösen und auch wieder befestigen. In einem solchen Fall kann man sich natürlich auch an die RMA des Händlers oder Herstellers wenden.

Das Mainboard passt sehr gut in die vorgesehene Position und lässt sich gut mit dem Gehäuse verschrauben. Auch der vormontierte Lüfter stört kein bisschen beim Einbauen. Alle Kabel lassen sich von hinten auch sinnvoll zum Mainboard führen, an keiner Stelle sind die Kabel bei unseren Test zu kurz gewesen. Die Gummiummantelungen sitzen fest am Gehäuse und umschließen die Kabel eng.

Das Netzteil sitzt besonders gut in seiner Position, die kleinen Schaumstoffstreifen sind an der Stelle wirklich sehr sinnvoll. Die SSDs sowie HDDs lassen sich, wie zu erwarten, ordentlich gut montieren und haben auch keinen Spielraum. Da die Lüfter vormontiert sind, müssen wir diese nicht mehr erwähnen. Aber auch für die Montage eines Radiators an der Front wurde mitgedacht. Für die insgesamt drei weiteren Lüftern haben wir drei kleine Löcher wodurch wir die Kabel der Lüfter nach hinten führen können. Diese sind aber ohne Montage eines Lüfters durch ihre Größe deutlich sichtbar.

Kühlung

Wie schaut die Kühlung des Lian Li Lancool 215 in der Praxis aus? Um einen vergleichbaren Test zu gewährleisten, haben wir ausschließlich die mitgelieferten Lüfter benutzt. Unser System haben wir mit Hilfe von Prime45 und FurMark für einen 30 minütigen Intervall belastet. Dabei hatte der Raum eine Zimmertemperatur von ~22°C. In der folgende Tabelle sieht ihr unsere Ergebnisse im Vergleich zu einen weiteren von uns getesteten Gehäuse mit den gleichen Komponenten:

Lüfterleistung Temperatur CPU Temperatur GPU
Lian Li Lancool 215: 5V ohne Belastung 27 °C 27 °C
Lian Li Lancool 215: 12V mit Belastung 72 °C 75 °C
Thermaltake AH T200: 5V ohne Belastung 34 °C 26 °C
Thermaltake AH T200: 12V mit Belastung 70 °C 76 °C

Die Kühlung ist grundlegend sehr souverän gestaltet. Wie zu erwarten bringt die Front durch die Größe der Frontlüfter sehr viel Luft in das Innere des Gehäuses. Gleichzeitig sind die Lüfter im normalen Betrieb nahezu nicht zu hören. Unter Last sind die Frontlüfter zwar zu hören, jedoch nur anhand ihrer Leistung. Die Luft, die ins Gehäuse gezogen wird, ist deutlich zu hören. Durch ihre Größe können sie langsamer drehen und gleichzeitig die gleiche Kühlleistung erbringen wie 120-mm-Lüfter. Optional lassen sich für einen noch besseren Airflow zwei weitere Lüfter an der Oberseite anbringen. Selbst ohne diese ist aber festzuhalten, dass das Gehäuse einen ordentlichen Airflow hat.

Beleuchtung

Die Beleuchtung des Lian Li Lancool 215 entsteht durch die an der Front angebrachten und mitgelieferten ARGB-Lüfter. Diese sind 200 mm groß und bringen nicht nur viel Luft ins Gehäuse, sondern zudem auch noch viel Licht. Die Rotorblätter sind durchsichtig, so wie auch die Mitte. In der Mitte befinden sich die LEDs womit die Rotorblätter gänzlich beleuchtet werden. Der äußere Kunststoffring der Lüfter ist gleichzeitig leicht durchsichtig Schwarz gestaltet. Das Licht spiegelt sich demnach auf dem Kunststoffring und kreiert eine schöne Optik.

Ein kleinen Nachteil haben die Lüfter optisch jedoch doch. Schaut man etwas genauer durch die Rotorblätter, sieht man die sich dahinter befindenden Streben der Lüfter auf der Rückseite deutlich. Optisch wird dadurch ein bisschen das Gesamtbild gestört. Außerdem sitzt die Abdeckung der Front nicht zu 100% genau am Gehäuse. Zwischen Gehäuse und Abdeckung entsteht ein kleiner Spalt durch den sehr viel Licht durch kommt. Ein kleiner optischer Mängel, der zur Verbesserung wünschen lässt.

Abgesehen davon ist die Front optisch sehr gut gestaltet. Das sich unten befindende Lian-Li-Logo bindet sich gut in das Gesamtbild des Gehäuses ein. Um die Farbe der Beleuchtung zu wechseln befindet sich auf der oberen Seite ein LED-Knopf, mit dem wir zwischen insgesamt 14-Farbmodis auswählen können. Egal ob eine einzelne Farbe statisch als Beleuchtung oder einfach ein Farbwechsel.

Fazit

Das Lian Li Lancool 215 ist rund um ein Gehäuse, welches sich sehen lassen kann. Optisch stimmt das Gesamtbild sehr, vor allem die Front ist ein Hingucker des Gehäuses – egal ob der PC an oder aus ist. Der Einbau der Komponenten ist sehr simpel, alle einzelnen Teile des Gehäuses lassen sich einfach lösen und wieder einbauen. Eine Schraube hatte zwar ein defektes Gewinde, dies machte aber in der späteren Nutzung keine weiteren Probleme. Außerdem ist der Airfow des Lian Li Lancool 215 sehr gut. Die Frontlüfter erfüllen nicht nur ihren Job in der Kühlung,  sondern zugleich noch bei der Beleuchtung. Es werden einige Featueres geboten und gleichzeitig könnten an der ein oder anderen Stelle noch welche angeboten werden.

Anhand dieser genannten Punkte hat das Lian Li Lancool 215 von uns einen Silber-Award verdient. Der Midi-Tower befindet sich im Vergleich im Mittelfeld der Gehäuse und kann sich somit mit seinen Preis sehen lassen. Wir gratulieren zu dem Silber-Award und freuen uns auf weitere Produkte in der Zukunft!

Lian Li Lancool 215

Verarbeitung
Aufbau
Ausstattung
Dämmung
Kühlung
Preis-Leistungs-Verhältnis

87/100

Das Lian Li Lancool 215 ist ein solider Midi-Tower, der mit seiner Qualität und seinen 200-mm-ARGB-Lüftern optisch überzeugen kann.

Tobias Lidzba

Zurzeit absolviere ich eine Ausbildung zum Fachinformatiker für Systemintegration. Beruflich bedingt bin ich somit immer auf den neusten Stand bei IT-Themen. Gaming ist außerdem ein großer Bestandteil in meinen Leben.

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Unknown_Tbi

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In dem nun folgenden Test werden wir auf die weiteren Punkte eingehen. Wie gut schlägt sich das Lian Li Lancool 215 beim Einbau unserer Test-Komponenten und wie lässt sich das Kabelmanagement im hinteren Teil des Gehäuses organisieren? Wie wirkt die Front mit den sehr großen RGB-Lüftern im Betrieb und bringt sie genug frische Luft in das Gehäuseinneren? Dies und noch weiteres erfahrt ihr nun im Test.
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