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Loupedeck Live S Test – Kompakter Streaming-Controller

Nachdem wir bereits das Loupedeck Live sowie das größere und um einige Features erweiterte Loupedeck CT im Test hatten, folgt nun mit dem Loupedeck Live S eine leicht abgespeckte und auch günstigere Version. Diese bietet, wie auch das Loupedeck Live Touch-Buttons mit haptischem Feedback, RGB-Tasten und analoge Drehregler, wenn auch in geringerer Anzahl und soll so vor allem Streamern und Content Creators helfen. Dank der umfangreichen Software, Plugins und einem Marketplace lässt sich das Live S an eine Vielzahl von Anwendungen anpassen. Wir haben uns das neue Deck des finnischen Herstellers einmal genauer angesehen.

Technische Daten des Loupedeck Live S

Bedienelemente 15 Touch-Buttons mit haptischem Feedback
4 RGB-Tasten
2 analoge Drehregler
Enthaltende native Plugins Streaming OBS Studio
Streamlabs (Win)
Voicemod (Win)
vMix
Ecamm
Twitch
Content Creation Adobe Lightroom Classic
Adobe Photoshop + Camera Raw
Capture One Pro (MacOS)
Adobe Illustrator
Adobe Premiere Pro
Adobe Audition
Adobe After Effects
Final Cut Pro
Ableton Live
Produktivität Operating System Control
Philips Hue Bridge
Razer Key Light Chroma
Spotify Premium
Anschluss USB-C
Kompatibilität Windows 10 oder neuer
MacOS 10.14 oder neuer
Abmessungen 150 x 85,5 x 30 mm
Gewicht 168 g
Farbe schwarz
Lieferumfang 2 m USB-C Kabel mit C auf A-Adapter
35° abnehmbarer Ständer
Schnellstart-Anleitung & rechtliche Hinweise
Preis € 179,10 *

Lieferumfang

Das Loupedeck Live S kommt in einem sehr kleinen schwarzen Karton, dessen Design an die anderen Versionen angelehnt ist. Neben dem auffälligen Schriftzug finden wir auf der Vorderseite eine Zeichnung des Live S und eine kurze Beschreibung der Funktionalität. Auf der Rückseite sind die Bedienelemente, der Lieferumfang, die Systemanforderungen und die Abmessungen angegeben.

Nach dem Öffnen des Kartons blicken wir direkt auf das Loupedeck. Unter diesem befinden sich das nylonummantelte USB-C-Kabel samt Adapter, die Schnellstart-Anleitung und ein ansteckbarer Ständer, mit dem sich das Loupedeck Live S in einem Winkel von 35° aufstellen lässt.

Design und Verarbeitung des Loupedeck Live S

  • 15 helle Touch-Buttons, 4 RGB-Tasten und 2 analoge Drehregler
  • sehr gute Materialqualität und Verarbeitung

Das kleinere Loupedeck Live S ist mit Abmessungen von 150 x 85,5 x 30 mm genauso breit und dick, wie das Loupedeck Live. Da man auf Bedienelemente unterhalb der Touch-Buttons verzichtet, fällt die Höhe um ~25 mm geringer aus. Wie auch beim Live sind die Touch-Buttons in drei Reihen angeordnet. Die Anzahl der Buttons steigt von 12 auf 15, wofür jedoch auf die Anzeige, der den Drehreglern zugewiesenen Optionen, verzichtet werden muss. Während das Live sechs analoge Drehregler bietet sind es beim Live S nur noch zwei, die auf der linken Seite platziert sind. Die RGB-Tasten wurden von acht auf vier reduziert, wovon sich eine unterhalb der Drehregler und drei auf der rechten Seite befinden. Am oberen Rahmen des Loupedecks befindet sich der USB-C-Anschluss, weiter kann dort auch der Ständer zum Aufstellen befestigt werden.

Während die Anzahl der Bedienelemente abweicht sind diese selbst sowie die Funktionen gleich geblieben. Die Touch-Buttons sind weiter quadratisch und besitzen ein haptisches Feedback, dessen Länge innerhalb der Software angepasst werden kann. Sie bieten eine hohe Auflösung, hohen Kontrast und eine in allen Situationen ausreichende Helligkeit. Letztere lässt sich in zehn Stufen regeln oder auch ganz ausschalten. Auch die gummierten Drehregler sind gegenüber dem Loupedeck Live unverändert. Sie sind leichtgängig, aber taktil, die einzelnen Stufen sind dabei gut wahrnehmbar. Weiterhin können sie auch wie Tasten gedrückt werden. Die RGB-Tasten sind leise und besitzen einen angenehmen Druckpunkt.

Das Loupedeck Live S ist überwiegend aus schwarzem Kunststoff. Dieser ist meist matt und kaum schmutzempfindlich, nur um die Touch-Buttons herum ist er glänzend. Auf der Unterseite des Loupedecks und auch am Standfuß, welcher einen stabilen Eindruck hinterlässt, befinden sich Gummierungen, die ein Verrutschen verhindern. Insgesamt sind die Materialqualität und die Verarbeitung sehr gut.

Software

  • umfangreiche Software samt Marketplace…
  • … die jedoch einen Account benötigt

Bei Geräten, wie dem Loupedeck Live S, ist vor allem die Software entscheidend. Für die Ersteinrichtung schließen wir das Loupedeck per USB am Computer an und installieren die aktuelle Software aus dem Downloadbereich der Loupedeck-Homepage. Um den vollständigen Funktionsumfang der Software und auch den Marketplace, welcher unter anderem weitere Plugins und Icon Packs bietet, nutzen zu können, muss zudem ein Loupedeck-Account erstellt werden.

Die Loupedeck-Software ist übersichtlich aufgebaut und intuitiv. Im oberen Bereich können das Gerät, sofern mehrere vorhanden sind, das Profil für eine bestimmte Software und der Arbeitsbereich gewählt bzw. angepasst werden. Auf der linken Seite ist das angeschlossene Gerät, in unserem Fall das Loupedeck Live S mit all seinen Bedienelementen groß abgebildet. Mit einem einfachen Klick auf die Elemente oder per Drag and Drop können diesen die Funktionen zugeordnet werden, welche wir auf der rechten Seite vorfinden. Dort finden wir unsere Plugins, benutzerdefinierte Aktionen, wie Tastaturbefehle, das Öffnen einer Anwendung oder Website, Makros oder auch Desktop-Aktionen, zu denen unter anderem die Mediensteuerung, das Aufrufen des Desktops oder das Erstellen eines Screenshots zählen. Die gebotenen Möglichkeiten sind vielfältig und können eine Vielzahl von Mausklicks oder Tastenkombinationen ersetzen.

Loupedeck Live S im Praxistest

Durch die vielen Konfigurationsmöglichkeiten lässt sich das Loupedeck Live S für weit mehr als nur Streaming und Content Creation nutzen. Während die grundlegenden Funktionen schnell eingerichtet sind, erfordert das einrichten spezieller Profile etwas mehr Zeit. Wie viele Möglichkeiten diese bieten hängt auch von der verwendeten Software bzw. deren Unterstützung ab.

Arbeitsbereiche für jede Situation

  • seperate Arbeitsbereiche für verschiedene Situationen
  • die Arbeitsbereich sind frei konfigurierbar
  • der Wechsel erfolgt per Tastenzuweisung oder Software

Wir nutzen das Loupedeck Live S im Test für diverse Anwendungen und richteten uns dafür mehrere Arbeitsbereiche, darunter unter anderem einen Standard-Arbeitsbereich für häufig genutzte Anwendungen, einen für die Arbeit und einen für Gaming ein. Die Touch-Buttons nutzen wir vor allem dazu, um Programme oder Tools zu starten oder auch benötigte Ordner oder Websites direkt zu öffnen. Durch die beiden Drehregler ist es zudem einfach möglich die Lautstärke verschiedener Programme, bspw. eines Videos und eines Musik-Streams, der die meiste Zeit im Hintergrund läuft, unabängig voneinander zu regeln oder die Musik vorübergehend stumm zu schalten. Dank des Spotify Plugins funktioniert dies bspw. auch für Smart Speaker. Da uns die 15 Touch-Button, auch durch die Möglichkeit weiterer Seiten ausreichen, nutzen wir die RGB-Buttons für den schnellen Wechsel zwischen den meist benötigten Arbeitsbereichen.

Die Einrichtung der Arbeitsbereiche ist sehr simpel und intuitiv, leider erkennt die Loupedeck-Software aber nicht alle Anwendungen bzw. wohl keine Apps aus dem Microsoft-Store. Dieses Problem kann man allerdings umgehen, indem man Verknüpfungen erstellt, den Pfad kopiert und die Anwendung über die Ausführen-Aktion startet. Auf diese Weise lassen sich auch häufig benötigte Ordner direkt öffnen.

Umfangreiche Profile für einzelne Anwendungen

  • Anwendungsprofile können angepasst, ergänzt und auch neu angelegt werden
  • dynamischer (automatischer) Wechsel zwischen den Profilen
  • nicht alle Anwendungen unterstützen Profile

Neben den Arbeitsbereichen können innerhalb der Loupedeck-Software verschiedene Profile für Anwendungen erstellt werden. Im dynamischen Modus wird das Profil automatisch gewechselt, wenn wir eine der Anwendungen starten und diese im Vordergrund ist. Für manche Anwendungen sind zudem schon Profile vorhanden. Hierzu zählen mehrere Anwendungen von Adobe, wie Photoshop, Illustrator oder Lightroom, aber auch Anwendungen für die Musikproduktion, wie Ableton Live, oder für Video-Streaming, wie vMix. Wie wir anhand von Photoshop sehen, lassen sich so einfach verschiedene Werkzeuge auswählen. Mit Hilfe der Drehregler können Werte angepasst werden, man kann diese aber auch zum Ändern der Pinselgröße oder zum Zoomen verwenden.

Auch eigene Profile können erstellt werden, jedoch stoßen wir hier wieder auf das Problem, dass keine Apps aus dem Microsoft-Store erkannt werden. Wir nutzen für die Bildbearbeitung Anwendungen von Serif, welche wir im Store gekauft haben und können für diese leider keine Profile anlegen. Als Notlösung kann man Arbeitsbereiche anlegen und den Touch-Buttons Tastenkombiantionen zuweisen, der Komfort kommt allerdings nicht an die Profile heran.

Plugins für Streaming und Smart Home

  • Unterstützung von bspw. OBS Studio, Streamlabs und Twitch
  • Einbindung von smarter Beleuchtung wie Hue, Razer Chroma und Nanoleaf möglich
  • weitere Plugins sind im Marketplace erhältlich

Für Streamer bietet Loupedeck unter anderem Unterstützung für OBS Studio, Streamlabs und Twitch, so dass mit dem Live S Aufnahmen gestartet, vorgefertigte Chatnachrichten gesendet und andere Aktionen ausgeführt werden können. Dank der Integration smarter Geräte, wie z. B. des Philips Hue-Lichtsystems lässt sich über das Live S auch das Licht im Raum anpassen ohne eine separate App aufzurufen. Die Aktionen werden direkt ausgeführt, die Verzögerung ist nur sehr gering. Im Marketplace sind zudem auch Plugins für Razer Chroma oder auch Nanoleaf verfügbar.

Insgesamt bietet uns das Loupedeck Live S im Test viel Komfort und erleichtert den Alltag spürbar. Durch die Touch-Buttons haben wir jederzeit unsere wichtigsten Anwendungen und Aktionen im Blick, Ordner, die häufig benötigt werden sind sofort verfügbar und Medien lassen sich einfach steuern, auch wenn die Anwendung im Hintergrund ist oder der Sound über ein anderes Gerät läuft. Die nur noch zwei Drehregler sind für uns im Alltag ausreichend und auch die weggefallene Anzeige, der diesen zugeordneten Aktion fehlt uns nicht, auch da diese kurzzeitig über dem daneben liegenden Touch-Button eingeblendet wird. Dies gilt ebenso für die vier anpassbaren RGB-Tasten.

Loupedeck Live S Test: Fazit

Das Loupedeck Live S stellt sich im Test als ein sehr guter Einstieg in die Welt der Streaming-Controller heraus. Die Materialqualität und die Verarbeitung sind sehr gut, die Touch-Buttons und auch die weiteren Bedienelemente können überzeugen. Trotz seiner kompakten Größe, verfügt das Live S über insgesamt 15 Touch-Buttons, vier RGB-Tasten, zwei analoge Drehregler und bietet damit grundlegend die selben Möglichkeiten wie das größere und teurere Live. Für unser Anwendungsgebiet sind die beiden Drehregler ausreichend, User mit dem Schwerpunkt Content Creation sollten sich aber gut überlegen, wie viele sie benötigen. Während die Technik des Decks überzeugen kann, sind wir bei der Software etwas zwiegespalten. Einerseits ist diese übersichtlich und bietet bereits jetzt viele Möglichkeiten, sofern man sich etwas Zeit für die Einrichtung nimmt, andererseits wäre es wünschenswert, dass weitere Profile, Plugins oder auch Icons folgen.

Obwohl es sich um ein Einstiegsgerät handelt, bietet das Loupedeck Live S, auch gegenüber der Konkurrenz, sehr viel und ist uns damit eine klare Empfehlung wert.

Loupedeck Live S

Verarbeitung
Funktionen
Software
Preis-Leistungs-Verhältnis

87/100

Das Loupedeck Live S überzeugt mit guter Verarbeitung und vielen frei konfigurierbaren Bedienelementen, inklusive der vom teureren Live bekannten Drehregler.

Philipp Schneider

Ich bin Philipp, interessiere mich schon immer sehr für Technik, bastele gerne an PCs herum und mag es einfach neues zu testen. Aktuell beschäftigen mich neben PCs und Hardware vor allem Themen wie Smart Home und Smartphones, aber auch Heimkino, Konsolen und Gaming. Neben Technik interessiere ich mich vor allem fürs Reisen und Sport.

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