Mit der M.O.J.O. M1 hat Mad Catz letztes Jahr eine neue Maus vorgestellt, mit der das Unternehmen sich dem Trend der besonders leichten Mäuse anschließt. Um Gewicht einzusparen ist die Kunststoffabdeckung der M.O.J.O. M1 an vielen Stellen als Käfig ausgeführt, wodurch das Unternehmen auf ein Gesamtgewicht von nur 70 Gramm kommt.
Abseits des geringen Gewichts bietet Mad Catz bei der M.O.J.O. M1 ein recht übliches Paket: Im Inneren arbeitet der frühere High-End-Sensor Pixart PWM 3360, der mit seiner maximalen Auflösung von 12.000 DPI auch heute noch die meisten Ansprüche abdecken dürfte. Dazu gibt es eine RGB-Beleuchtung und die typischen zwei Zusatztasten, während unter den Haupttasten Mad Catz‘ eigene Dakota-Switches zum Einsatz kommen.
Zum Testzeitpunkt kostet die M.O.J.O. M1 rund 50 Euro, aktuell liegt der Preis bei € 257,75 *. Ob die Maus für diesen Preis ein gutes Angebot ist, und wo die Stärken und Schwächen des Geräts liegen, wird unser folgender Test zeigen.
Spezifikationen (Herstellerangaben)
Sensor: | Pixart PMW 3360 |
DPI: | 12.000 |
Max. Geschwindigkeit: | 250 IPS |
Max. Beschleunigung: | 50g |
Abtastrate: | 1.000 Hz |
Switches: | Dakota, 60 Millionen Klicks |
Tasten: | 6 (2x Haupttasten, 1x Mausrad, 1x DPI, 2x Zusatz) |
Beleuchtung: | RGB |
Gewicht: | 70 g |
Gewicht (gemessen): | 69,9 g |
Abmessungen (B x H x T): | 79,3 x 39 x 120 mm |
Preis | € 257,75 * |
Lieferumfang
Beim Zubehör beschränkt sich Mad Catz bei der M.O.J.O. M1 auf eine kurze Anleitung, einen Zettel mit Garantieinformationen und insgesamt sechs Aufkleber mit dem Herstellerlogo. Damit ist die Maus auf einem Niveau mit vielen Konkurrenzprodukten, denn Abseits von gelegentlich anzutreffenden Austauschelementen oder Zusatzgewichten, die hier komplett fehl am Platz wären, ist weiteres Zubehör bei Mäusen nur selten anzutreffen.
Design und Verarbeitung
Bei der Gehäuseform der M.O.J.O. M1 bleibt Mad Catz gängigen Konventionen treu: Die Maus ist strikt auf Rechtshänder ausgelegt und hat dementsprechend zwei der drei Zusatztasten an der linken Seite platziert, sodass diese leicht mit dem Daumen bedient werden können. Für diesen ist zugleich eine geschwungene Ablage untergebracht, die zwar das Gehäuse vergrößert und das Gewicht der Maus somit etwas erhöht, dafür aber den Bedienkomfort erhöht.
Auf der anderen Seite der Maus, sowie am Rücken, hat das Gehäuse hingegen keine weiteren Ausbuchtungen. Der kleine Finger sowie der Ringfinger werden also einfach seitlich an das Gehäuse angelegt.
Bei der Oberflächengestaltung setzt die M.O.J.O. M1, wie viele andere Leichtgewicht-Mäuse auch, auf „Löcher“ im Gehäuse, die Kunststoff und somit Gewicht einsparen sollen. Die Durchbrüche befinden sich an den Seiten sowie in der Mitte des Mausrückens. Der hintere Teil der Maus, an dem üblicherweise die Handwurzel aufliegt, ist allerdings mit glattem Kunststoff bedeckt, sodass sich die Maus hier „normal“ anfühlt. Netter Zusatz für Geeks: Durch die Ausschnitte lässt sich die Platine, auf der sich der Sensor und die LED befinden, gut erkennen.
Wie bereits angedeutet, besteht die Mad Catz M.O.J.O. M1 weitgehend aus mattschwarzem Kunststoff. Die einzigen Ausnahmen davon sind das gummierte Mausrad, die üblichen Gleitpads an der Unterseite der Maus sowie die drei Zusatztasten, die aus hochglänzendem Kunststoff bestehen.
Optisch und haptisch ist das Gehäuse der Maus dabei einwandfrei. Die einzelnen Gehäuseteile sind fest und stabil verbunden, das Gerät ist verwindungssteif und knarzt auch bei Belastung nicht. Haptisch hat uns die Maus ebenso gefallen: Die verwendeten Materialien liegen angenehm in der Hand. Ob einem die glatte Oberfläche der Zusatztasten zusagt, dürfte dabei wohl Geschmackssache sein – uns hat sie nicht gestört.
Technik, Praxis und Beleuchtung
Bei der M.O.J.O. M1 setzt Mad Catz auf Pixarts alten Kassenschlager-Sensor PMW3360, der mit bis zu 12.000 DPI auflöst und übliche Ansprüche noch gut abdecken kann. Im Gegensatz zu vielen Konkurrenzprodukten ist man bei der Nutzung des Sensors aber eingeschränkt, denn Mad Catz sieht für die Maus keine Software und somit auch keine weitere Kontrolle über den Sensor vor.
Damit muss man auf eine Einstellung der Lift-Off-Distanz, die auf 100 DPI genaue Auflösungsjustierung und das optionale Angle Snapping des PMW 3360 verzichten, und mit den Standardeinstellungen vorlieb nehmen. In diesen ist Angle Snapping deaktiviert, und über die Umschalttaste am Mausrücken kann man zwischen den recht geläufigen Auflösungen 800, 1.600, 3.200 und 12.000 wählen. Abseits dieser Einschränkung ist die Implementierung des Sensors aber gut gelungen: Unpräzise Eingaben, Verzögerungen oder andere Auffälligkeiten konnten wir im Test nicht entdecken.
Auch bei der Beleuchtung ist man durch die fehlende Software eingeschränkt: Die im Mausinneren verbaute RGB-LED wandert mit ihrem Farbton den Farbkreis ab und lässt sich leider nicht weiter einstellen. Auch die Helligkeit ist fix.
Bei den Switches verspricht Mad Catz erneut den Einsatz der hauseigenen Dakota-Switches, die sich laut dem Unternehmen für 60 Millionen Klicks eignen und zudem eine besonders schnelle Reaktionszeit bieten sollen. Letztere dürfte wohl bestenfalls im mess- denn im spürbaren Bereich liegen, doch zumindest zum Klickgefühl können wir eine Aussage treffen. Dieses ist in unseren Augen eine Stärke der Maus: Alle Haupt- und Zusatztasten der M.O.J.O. M1 haben einen sehr angenehmen, knackigen Druckpunkt.
Auch erreichen lassen sich die Tasten gut, und allgemein hat uns die Ergonomie der Maus überzeugt: Die M.O.J.O. M1 liegt uns recht gut in der Hand, und das in allen üblichen Grifftechniken. Für große Hände hätte eine Ablagemöglichkeit für den kleinen Finger den Komfort wohl noch etwas erhöht, doch für die meisten Nutzer dürfte das irrelevant sein.
Das geringe Gewicht der Maus macht in unseren Augen zudem eine spürbaren Unterschied, wobei der Vorteil davon natürlich individuell abzuwägen ist. Ob einem eine besonders leichte Maus zusagt, oder eine schwerere, die möglicherweise sogar Zusatzgewichte verbaut, kann nur jeder für sich entscheiden.
Fazit
Mit der M.O.J.O. M1 hat Mad Catz eine in vielen Punkten gelungene Maus veröffentlicht. Die aktuell € 257,75 * teure Maus [Testzeitpunkt: 50 €] ist bei der Stabilität und Verarbeitungsqualität trotz ihres geringen Gewichts von nur 70 Gramm gut gelungen. Dabei hat Mad Catz einen Mittelweg gewählt und an einigen Stellen ein etwas höheres Gewicht für eine „normalere“ Auslegung der Maus in Kauf genommen – beispielsweise beim glatten Mausrücken.
Auch die Ergonomie und die in der Maus verbauten Dakota-Switches konnten uns im Test überzeugen: Die M.O.J.O. M1 liegt gut in der Hand, alle Tasten sind gut zu erreichen und haben zudem ein sehr angenehmes Klickgefühl. Das hat uns besonders bei den Zusatztasten positiv überrascht.
In vielen Kerndisziplinen kann das neue Produkt aus dem Hause Mad Catz somit überzeugen, doch durch die fehlende Software hat sich das Unternehmen, in unseren Augen, leider selbst Steine in den Weg gelegt. Auf eine Einstellung der Pollingrate oder eine Makrofunktion hätten wir noch gut verzichten können, doch wenn in einer Maus schon ein Pixart PMW-3360 und eine RGB-LED verbaut sind, dann will man diese in vielen Fällen wohl auch genauer einstellen. Hier könnte Mad Catz die Maus mit einer zweiten Revision beziehungsweise einer Software noch massentauglicher machen.
Alles in Allem ist die Kaufentscheidung bei der M.O.J.O. M1 wohl, wie so oft, Geschmackssache. In dieser Gewichtsklasse und zu einem ähnlichem Preis gibt es ohnehin nur wenig vergleichbare Produkte, was die Maus allein schon attraktiv macht. Wer zudem mit der fehlenden Einstellungsmöglichkeit des Sensors und der Beleuchtung leben kann, für den ist die M1 sicher eine gute Wahl – denn abseits dieser Punkte ist sie sehr gut gelungen.
Mad Catz M.O.J.O. M1
Verarbeitung
Ausstattung
Ergonomie
Preis-Leistungs-Verhältnis
83/100
Eine gut umgesetzte Maus mit einigen Eigenheiten.