Mit seinem Audio-Lineup hat NZXT nicht nur einen Lautsprecher, einen Subwoofer und ein Headset vorgestellt, sondern auch ein Bindeglied zwischen diesen Produkten: Den NZXT SwitchMix. Diesen vermarktet das Unternehmen als Headset-Gestell mit zusätzlichem Mixer, der einen nahtlosen Übergang zwischen Headset und Lautsprecher bieten soll. Dazu wird erkannt, ob man gerade das Headset nutzt, und automatisch der entsprechende Audioausgang ausgewählt.
Zusätzlich bewirbt NZXT den 140 Euro (aktuell: € 135,85 *) teuren SwitchMix als Soundkarte mit einer hohen Klangqualität und Bedienelementen, um die allgemeine Lautstärke und die der Teamkameraden anzupassen. Ebenso wieder mit dabei ist außerdem NZXTs CAM-Software, die weitere Konfigurationsmöglichkeiten bieten soll.
Im folgenden Test klären wir, wie sich NZXTs SwitchMix im Praxiseinsatz schlägt, und ob das ungewöhnliche Konzept in unseren Augen aufgeht.
Technische Details
Abmessungen (BxHxT): | 133 x 311 x 159 mm |
Datenformat: | 24 Bit, 96 kHz |
Frequenzbereich: | 20 – 20.000 Hz |
SNR: | 90 dB @ 32 Ω |
Anschlüsse: | 1x USB-C, 2x 3,5 mm Klinke |
Bedienelkemente: | Auslösetaster (Headset), Drehregler (Lautstärke), Schieberegler (Sprach-/Klanglautstärke) |
Preis: | 140 €, aktuell € 135,85 * |
Lieferumfang des NZXT SwitchMix
Der NZXT SwitchMix wird in einem bunt bedruckten Karton in den gewohnten Herstellerfarben Weiß und Lila geliefert. Innen ist dieser mit zahlreichen Schaumstoffteilen verkleidet, die die fertig aufgebaute Headset-Halterung sowie den Mixer abpolstern. Als Zubehör legt das Unternehmen außerdem noch ein USB-A-zu-C-Anschlusskabel und eine Anleitung bei, die die Funktionen des SwitchMix erklärt.
Design & Verarbeitung
Beim Design gibt sich NZXT gewohnt schlicht, die Headset-Halterung und der Mixer sind zurückhaltend gestaltet. Die Halterung besteht dabei im Kern aus einem Metallrohr, das unten eine Kunststoffbasis umfasst und oben eine ebenso aus Kunststoff bestehende Auflagefläche enthält. Zudem befindet sich am „Hals“ ein drittes Kunststoffteil, das verschieb- und drehbar an einem der Rohre befestigt ist und NZXTs Logo enthält.
Der Blick auf die Unterseite verrät, dass der SwitchMix mehr ist als nur ein Headset-Ständer ist. Denn dort befinden sich nicht nur vier Auflagepads, um den Boden zu schonen, sondern auch ein Kabelkanal mit Anschlusskabel. Ebendieses kann durch den Kanal wahlweise hinten oder seitlich herausgeführt und mit dem Mixer verbunden werden. Dadurch kann der Ständer diesem mitteilen, ob ein Headset aufliegt, oder nicht. Möglich wird das durch die zuvor erwähnte Auflagefläche: Dort löst ein Taster aus, wenn ein Headset aufliegt. Nimmt man dieses hingegen ab, so öffnet sich der Taster. Dadurch weiß das Gerät dann, dass der Nutzer das Headset verwenden möchte, und kann den Audiokanal umschalten.
Ebendiese Funktion übernimmt der Mixer, der in einem grob quaderförmigen Gehäuse aus mattschwarzem Kunststoff daherkommt. An der Unterseite befinden sich dabei erneut vier Standfüße, die sich in die Vertiefungen der Basis des Headset-Stands einsetzen lassen. Dadurch kann das Gerät in verschiedenen Positionen und Ausrichtungen fixiert werden.
Seitlich am Mixer sind die Anschlüsse untergebracht: Eine Headset-Buchse vorne und Ports für die USB-Verbindung zum PC, den Headset-Ständer und Lautsprecher hinten. Auf der Oberseite befinden sich zudem zwei Bedienelemente. Mit einem drückbaren Drehrad kann den Klang stumm stellen oder die Lautstärke anpassen, wobei halbkreisförmig angeordnete LEDs die aktuelle Lautstärke anzeigen. Ein daneben positionierter Schieberegler dient zudem zur Abmischung zwischen zwei Audiospuren.
Mit Hinblick auf die Verarbeitungsqualität schlägt sich der NZXT SwitchMix gut. Die einzelnen Segmente der Halterung und des Mixers sind sauber und stabil miteinander verbunden und die verwendeten Materialien liegen angenehm in der Hand. Zudem hat auch der Schieberegler am Mixer eine angenehme Haptik. Nicht ganz perfekt ist hingegen der Drehregler gelungen: Dieser hat etwas Spiel. Der Haltbarkeit dürfte das nicht im Wege stehen, doch wirkt die Bedienung hier damit nicht ganz so perfekt, wie man es sich wünschen würde.
Praxiseinsatz
Die Einrichtung von NZXTs SwitchMix ist denkbar einfach: Das Gerät wird einfach per USB mit dem Abspielgerät und über die Klinkenstecker mit einem beliebigen Headset und Lautsprecher sowie mit der Halterung verbunden. Anschließend können die meisten Funktionen bereits direkt verwendet werden.
Normalerweise wird der Klang über den hinteren Audioausgang für die Lautsprecher abgespielt. Nimmt man das Headset aber aus der Halterung, wechselt der Mixer sofort auf den vorderen Ausgang und deaktiviert die Lautsprecher. Damit ist ein schneller Wechsel zwischen den beiden Abspielgeräten möglich. Dieser erfolgt dabei übrigens nur, wenn auch tatsächlich beide Geräte angeschlossen sind – ansonsten ist nur der verbundene Kanal aktiv. Hier hat NZXT somit ganze Arbeit geleistet.
Gefallen hat uns zudem auch die Möglichkeit zur Lautstärkeeinstellung. Diese wird dem Nutzer, wie bereits erwähnt, über einen Halbkreis aus 11 LEDs angezeigt. Je nachdem, welcher Ausgang aktiv ist, oder ob der Mixer gerade stummgeschaltet ist, leuchten diese in einer anderen Farbe. Beim Drehen des Rads werden die LEDs dabei graduell in drei Stufen hinzugeschaltet. Insgesamt hat man damit 33 Stufen zur Auswahl. Diese sind übrigens nicht mit dem Betriebssystem gekoppelt, sondern sie werden vom Mixer selbst verwaltet. Dadurch kann NZXT zwei getrennte Lautstärken umsetzen. Je nachdem, ob gerade das Headset oder der Lautsprecher aktiv ist, kann die jeweilige Lautheit angepasst werden. All das funktioniert sehr intuitiv und ist in unseren Augen hervorragend umgesetzt.
Eine weitere gute Lösung hat NZXT für den verbauten Schieberegler gefunden. In Windows meldet sich der NZXT SwitchMix mit zwei verschiedenen Wiedergabekanälen „Game“ und „Voice“. Beide werden an den Mixer übertragen, und über den Schieberegler kann man stufenlos zwischen diesen abwägen. In der Mittelposition werden beide Kanäle auf voller Lautstärke abgespielt, in den Extrempositionen wird je ein Kanal stummgeschaltet. Nach der Einrichtung kann man dadurch sehr leicht zwischen verschiedenen Tonspuren wechseln oder diese mischen.
Auch mit Hinblick auf die Klangqualität konnte uns der SwitchMix im Praxistest überzeugen. Die Audioausgänge weisen beide kein nennenswertes Grundrauschen auf und bieten einen detailreichen Klang. Auch hochohmige Abspielgeräte dürften dabei kein Problem sein – nach oben hin ist bei der Dynamik genügend Spielraum.
Software
Zusätzliche Anpassungsmöglichkeiten bietet der SwitchMix, wenn man NZXTs produktübergreifende CAM-Software installiert. Wie schon beim NZXT Relay Headset stehen in dieser eine variable Mikrofoneinspeisung ins Audiosignal und ein EQ zur Verfügung. Zudem lassen sich für die beiden möglichen Audioausgänge und die Mute-Funktion eigene Farben definieren. Effekte oder Mischfarben sind hingegen nicht möglich.
Nicht ganz perfekt umgesetzt hat NZXT leider den EQ. Mit diesem kann man zwar den Klang des Headset-Anschlusses noch deutlich anpassen. Auf den Lautsprecherausgang hat dieser aber keinen Einfluss. Ideal wäre es hier gewesen, zwei getrennte EQs zur Verfügung zu haben. Abseits davon lässt sich an der Software aber nichts bemängeln: Sie bietet die zu erwartenden Funktionen und stellt diese über ein übersichtliches und schnelles UI bereit. Zudem werden gemachte Änderungen direkt in Echtzeit an das Gerät weitergegeben.
Fazit zum NZXT SwitchMix
Mit dem SwitchMix bietet NZXT eine Kombination aus Audiomixer und Headset-Halterung, die uns im Test gut gefallen hat. Funktionen wie das Verstellen der Lautstärke sind sehr intuitiv umgesetzt, und gerade die automatische Umschaltung zwischen Headset und Lautsprecher ist eine hervorragende Idee. Auch die individuelle Abmischung zwischen zwei frei belegbaren Tonspuren konnte uns in der Praxis überzeugen.
Gleichzeitig löst der SwitchMix auch andere Punkte wie die Klangqualität gut. Teils bleibt das Gerät aber leider hinter dem zurück, was es hätte sein können. Insbesondere der etwas wackelige Lautstärkeregler hätte nicht sein müssen. Zudem hätten wir uns für die Software eine Möglichkeit gewünscht, nicht nur einen, sondern beide Audioausgänge mit einem EQ versehen zu können. Beim Lautsprecherausgang mag das Fehlen eines solchen zwar meist nicht so schlimm sein, doch ausgerechnet NZXTs eigene Lautsprecher verzichten auf einen Treble-Drehknopf und sind damit auf eine digitale Anpassung angewiesen.
Unterm Strich ändert das aber nichts daran, dass der SwitchMix für seinen Startpreis von 140 Euro (aktuell: € 135,85 *) eine sehr gute Idee ist, die zahlreiche nützliche Funktionen bestmöglich umsetzt. Wer in den gebotenen Features einen Mehrwert sieht und bereit ist, den aufgerufenen Preis dafür zu bezahlen, der kann deshalb problemfrei zugreifen.
NZXT SwitchMix
Verarbeitung
Features / Praxis
Software
Preis-Leistungs-Verhältnis
89/100
Eine findige Idee mit guter Umsetzung, die sich an Freunde von kabelgebundenen Abspielgeräten richtet.