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Mini, aber oho: Das Razer Seiren Mini

Razer macht weiter Boden gut, auf dem Streaming-Markt und stattete im Oktober 2020 sein Portfolio mit einem weiteren Mikrofon aus. Was mit der Ripsaw anfing, hat sich mittlerweile um eine Webcam mit Light und vier Mikrofonen erweitert. Entsprechend werden wir von Razer noch einiges erwarten dürfen; bis dahin nehmen wir aber zunächst das Seiren Mini unter die Lupe.

Erhältlich ist das Kondensator-Mikrofon in drei verschiedenen Farben und spricht vor allem Streaming-Beginner und solche, die wenig Platz auf der Tischplatte haben, an. Dabei soll es dennoch eine professionelle Aufnahmequalität liefern. Mal schauen, was in dem gerade mal 16 cm großen Razer Seiren Mini wirklich steckt.

Technische Daten

Richtcharakteristik Superniere
Frequenzgang 20 Hz – 20.000 Hz
Empfindlichkeit 17,8 mV/Pa
Abtastrate 44,1 kHz – 48 kHz
Anschluss USB-A
Abmessungen 16,26 x 8,89 cm
Gewicht 453 g
Preis € 11,86 *
Garantie 1 Jahr
Farben Schwarz, Pink, Weiß

Kompakt und flexibel

Für suboptimale Verarbeitung oder Qualität ist Razer wirklich nicht bekannt. Entsprechend hoch sind unsere Erwartungen an das Seiren Mini. Diese werden aber direkt nach dem Unboxing befriedigt – mit Aussicht auf Kontinuität. Äußerlich wirkt das kompakte Mikrofon einfach, aber hochwertig verarbeitet. Das Gewicht macht zudem deutlich, dass auch das Innenleben nicht aus irgendeiner Bastlerecke stammt.

Angestrichen ist unser Testobjekt in einem matten Schwarz, was sich bis hoch zum Gitter zieht; es ist aber auch in weiteren Farben erhältlich. Darüber hinaus ist lediglich das Razer-Schriftlogo eingraviert und eine kleine LED angebracht, die typisch grün leuchtet, wenn es an den Strom geschlossen wurde.

Damit die Supernieren-Charakteristik auch ihren Zweck erfüllt, kann das Razer Seiren Mini durch ein Kugelgelenk in alle Richtungen geneigt werden – was optimalerweise in Richtung des Streamers sein sollte.

Ist man Fan von Galgenarmen, kann man das Mini auch auf einen solchen stecken. Dabei sollte der Arm ein 5/8-Gewinde vorzeigen können; eine Spinne ist daher nicht nötig. Razer selbst empfiehlt den PSA1 von RØDE, da der Gamingzubehör-Hersteller keinen eigenen anbietet.

Mikrofon mit Supernieren

Der Aufnahmefokus liegt absolut auf den Streamer oder die Streamerin. Dank der Supernieren-Charakteristik wird frontale Stimme kanalisiert aufgenommen, während links und rechts der Schall deutlich gedämpft wird – noch stärker als bei der normalen Nierencharakteristik. Der Nachteil bei Supernieren: Auf den Schall direkt hinter sich, reagieren derartige Mikrofone empfindlicher. Wir empfehlen daher das Razer Seiren Mini leicht schräg links oder rechts aufzubauen, da sonst teilweise die Tastaturgeräusche mit aufgenommen werden – außer es werden super leise Tastenschalter verwendet.

Eine flache Kurve ist ein gutes Zeichen

Beherzigt man dies, beeindruckt das Mini durchaus. Die Stimme wird klar aufgenommen und zudem filtert das Kondensator-Mikrofon fast alle Nebengeräusche gut heraus. Natürlich hängt die Qualität der Aufnahme wesentlich von der Umgebung ab. Schließlich ist das Mini kein magisches Mikrofon, sondern unterliegt denselben Gesetzen wie alle anderen Mikrofone: umso mehr Schall von Wänden oder anderen Flächen zurückprallt, desto weniger gut klingt das Ergebnis. Ist die Umgebung oder zu mindestens die Wand, gegen die man spricht, gedämmt, macht das Razer Seiren Mini einen großartigen Job.

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In unserer entsprechenden Testumgebung zeigte sich uns eine relativ flache Frequenzgang-Kurve, was uns einen guten Sound signalisiert. Das Seiren Mini konzentriert sich entsprechend präzise auf jeden einzelnen Ton. Nach mehrmaligen Hören der Testaufnahme hat sich zudem ein Schwerpunkt auf tiefere Töne herausgestellt. Dadurch wirkt die aufgenommene Stimme recht weich und angenehm.

Für Streamer und Streamerinnen, die gerade anfangen oder einfach wenig Mikrofon auf dem Tisch stehen haben wollen, ist das Mini die ideale Lösung. Auch für Menschen, die oft in Webkonferenzen hängen, ist das Mikrofon verlässlich. Außerdem ist es aufgrund seiner Größe schnell eingepackt, wenn man mal von woanders senden möchte. Hinzu kommt das einfache Anschließen per USB, ohne das eine Software dem sofortigen Betrieb im Wege steht. Sämtliche Audioeinstellungen werden über die Soundeinstellungen der Broadcasting- oder Webkonferenzen-Softwares vorgenommen.

Gegen jeden Schock gewappnet

Dem Razer Seiren Mini wurde ein Schockdämpfer verpasst, der bei leichten Vibrationen der Tischplatte diesen entgegenwirkt. Dadurch hält das Mikrofon den Ton in der Spur und die Anomalien bekommen die Zuhörer bzw. Zuschauer nicht zu hören. Entstehen können solche Ruckler, wenn es mal salziger im Spiel wird oder etwas herunter- bzw. umfällt.

Besonders beim Streamen von Games eine super Sache, wie wir finden.

Preis und Farben

Für ein Anfängermodell spricht auch der Preis: mit 59,99 € hat Razer dem Seiren Mini einen angenehmen Preis verpasst. Dieser ist im Anbetracht der Qualitäten des Mikrofons berechtigt. Fortgeschrittenere Streaming-Akteure greifen aber besser auf das Seiren Elite oder RØDE zurück.

Zu haben ist das Mini in den Farben Classic Black, Quartz Pink und Mercury White. Genau wie das Schwarz unseres Testobjektes wirken die anderen beiden Farben matt, was allen dreien einen edlen Look verspricht.

Fazit

Die kontinuierliche Erfüllung unserer hohen Erwartungen hat sich bewahrheitet. Das Razer Seiren Mini bringt trotz kleiner Größe ein ordentliches Leistungspaket mit, dass sich durchaus auch mit höherpreisigen Modellen anderer Hersteller messen kann.

Wer ein tragbares, minimales oder günstiges Mikrofon mit Qualität sucht, wird mit dem Mini definitiv fündig. Dank der Supernieren-Richtcharakteristik steht die Stimme im Fokus und Nebengeräusche sind zum größten Teil Nebensache. Das i-Tüpfelchen ist der Schockdämpfer, der auch bei wilden Gaming-Sessions einen ruhigen Ton erklingen lässt.

Razer Seiren Mini

Verarbeitung
Aufnahmequalität
Preis-Leistungs-Verhältnis

92/100

Das Razer Seiren Mini bietet eine brauchbare Leistung für nur 60 Euro. Besonders die Kompaktheit ist lobenswert.

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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