PC- & Konsolen-Peripherie

Sennheiser GSP 550 Gaming-Headset im Test

Mit dem Sennheiser GSP 550 Gaming-Headset haben wir ein Gerät getestet, an das wir mit hohen Erwartungen herangetreten sind. Während die allermeisten Gaming-Headsets im oberen zweistelligen Eurobereich angesiedelt sind, ruft Sennheiser für das GSP 550 einen Preis von 250 Euro auf. Interessenten dürfen von diesem Gerät also einiges erwarten, sollte es nicht absolut überteuert sein. Obwohl vom Preis nicht unbedingt auf die inneren Werte zu schließen ist, haben auch wir uns von dieser Vorstellung leiten lassen. Das GSP 550 wurde also einem äußerst strengen Test unterzogen – man will sein Geld schließlich gut investiert wissen.

Lieferumfang

Nachdem die Packung mit einiger Vorfreude geöffnet wurde, stellten wir fest, dass der Lieferumfang absolut gewöhnlich ist. Neben dem Headset fanden sich ein Anschlusskabel mit einer Länge von etwa 1,7 Metern, das auf der einen Seite einen USB-Dongle und auf der anderen Seite einen Klinkenstecker aufweist, sowie ein Verbindungskabel, mit dem der USB-Dongle mit PC, Konsole oder sonstigem Gerät verbunden werden konnte. Auch eine Bedienungsanleitung konnten wir im Paket finden. Ein analoges Anschlusskabel war jedoch nicht vorhanden.

Technische Daten

Modell Sennheiser GSP 550
Tragesystem Kopfbügel
Impedanz Kopfhörer: 28 Ω
Anschlussstecker USB
Audio-Übertragungsbereich (Mikrofon) 10-18.000 Hz
Audio-Übertragungsbereich (Hörer) 10-30.000 Hz
Schalldruckpegel bei 1 kHz Kopfhörer: 107 dB
Kopfhörer-Format Over-Ear
Kabellänge 1,7 m (Dongle-Kabel), 1,2 m (USB-Kabel)
Gewicht 358 Gramm
Richtcharakteristik Mikrofon: Bi-Direktional ECM
Feldübertragungsfaktor Mikrofon: -47 dBV/PA
Wandlerprinzip (Hörer) Dynamisch, offen
Preis Produkt

Design und Verarbeitung

Sennheiser setzt beim getesteten Headset auf bruchsicheren Kunststoff. Prinzipiell ist diese Materialwahl bei einem Gaming-Headset kaum zu beanstanden. Der Stoff ist stabil und dennoch nicht zu schwer. Die Gelenke des Headsets sind aus Aluminium gegossen, was uns im Test sehr positiv aufgefallen ist. Sie erhöhen das Gewicht nur minimal, sind gleichzeitig sehr robust und funktionieren einwandfrei. Das Mikrofon befindet sich an der linken Ohrmuschel und ist hochklappbar. Es ist ziemlich massig und unterscheidet sich damit deutlich von den Mikrofonen anderer Gaming-Headsets. Inwiefern das optisch positiv oder negativ ist, kann nicht allgemeingültig festgestellt werden. Uns störte es im Test jedenfalls nicht.

Sennheiser stellt unter Beweis, hochwertige Materialien wählen und diese ausgezeichnet verarbeiten zu können. Auch beim Design beweist der Hersteller, dass er die Zielgruppe versteht – das Headset ist größtenteils schwarz gehalten, wird aber durch olivgrüne Teile, die ihm einen leichten Army-Look verleihen, aufgelockert. Im Gaming-Bereich dürfte das Aussehen gut ankommen.

Wenig angetan waren wir davon, wie das Headset angeschlossen wird. So ist es leider nur möglich das Headset per USB an einen PC anzuschließen, andere Möglichkeiten bleiben verwehrt. Und das obwohl das Headset über eine Kombination von zwei Kabeln angeschlossen wird.

Im Kabel findet sich eine Inline-Steuerung zur Aktivierung oder Deaktivierung des Dolby-Sounds. Außerdem kann die Lautstärke direkt über ein Drehrad an der rechten Ohrmuschel gesteuert werden. Das Drehrad ist stufenlos, was uns gut gefällt. So hört man beim Verstellen kein Klacken im Ohr. Es ist jedoch relativ schwergängig. Eine Steuerung für das Mikrofon gibt es nicht, allerdings wird es beim Hochklappen automatisch stummgeschaltet. Dies hört man durch ein Klicken.

Insgesamt bewerten wir Verarbeitung und Design sehr positiv. Wir finden das Headset ansprechend und konnten eine tadellose Verarbeitung bei herausragender Materialwahl feststellen.

Tragekomfort

Das Kopfband ist innenseitig mit Textil überzogen, sodass es angenehm auf dem Kopf sitzt. In der Länge kann es nach Belieben verstellt werden. Der Spielraum ist dabei sehr groß. Sowohl Menschen mit äußerst kleinen Köpfen als auch wahre Dickschädel werden hier mit Sicherheit eine passende Einstellung finden können. Ebenfalls äußerst positiv ist uns die Öffnung des Kopfbandes aufgefallen, die übermäßigem Schwitzen entgegenwirkt. Gewöhnliche Headsets werden nach längerer Tragedauer nass und schmuddelig. Beim GSP 550 wird das wahrscheinlich nicht der Fall sein, da durch die Öffnung beständig Luft an den Kopf vordringen kann.

Die Öffnung des Kopfbands dient jedoch nicht nur der Belüftung, sondern ermöglicht es auch zwei Schieberegler zu bedienen. So lässt sich der Anpressdruck des Headsets einstellen – je nachdem ob man einen festen oder loseren Sitz bevorzugt. Uns hat diese innovative Lösung sehr gut gefallen, auch wenn der „loseste Sitz“ ruhig noch ein wenig loser hätte sein können. Der Anpressdruck des Headsets ist also vergleichsweise hoch.

Auch die Ohrpolster konnten uns überzeugen. Sie sind überdurchschnittlich groß, was dazu führt, dass sie selbst bei wahrlich riesigen Ohren passen dürften. Die Polsterung ist straff, ohne unangenehm zu drücken. Der eingangs bereits erwähnte Gelenkmechanismus, der aus Aluminium gegossen wurde, sorgt zudem für weitere Einstellmöglichkeiten. Im Test konnte er uns überzeugen. Soll das Headset sehr straff sitzen, lässt sich das problemlos bewerkstelligen. Auch wer es eher locker mag, findet schnell eine passende Einstellung. Brillenträger profitieren ganz besonders von den sehr offenen Einstellmöglichkeiten.

Praxistest: Kopfhörer und Mikrofon

Selbstverständlich haben wir uns auch den zentralen Funktionen des Headsets gewidmet. Zunächst ist festzustellen, dass Sennheiser mehrere Klangmodi anbietet. Neben dem Standardmodus finden sich ein Musik-, ein E-Sport- und ein Game-Modus.

Mit dem Musik-Modus waren wir unzufrieden. Der Bass erschien uns in diesem Modus aufdringlich laut und wummernd, was bei einigen Musikstücken vielleicht ganz nett, bei sehr vielen jedoch absolut kontraproduktiv ist. Die Idee, einen Musik-Modus zu implementieren, ist vielleicht nett gemeint, in der Praxis jedoch eher schwachsinnig, da die einzelnen Musikgenres und darin die einzelnen Untergenres und darin die einzelnen Musikstücke, die vielleicht gar nicht sinnvoll zu klassifizieren sind, sich derart unterscheiden, dass ein einziger Modus der unüberblickbaren Vielzahl an sehr unterschiedlichen Musikstücken niemals wird gerecht werden können.

Der E-Sport-Modus gefiel uns besser. Der Bass wird hier weitgehend eingedämmt, was im Test zu guten Ergebnissen führte. Im Game-Modus wird der Bass hingegen wieder hochgeschraubt, sodass alles tiefer und dumpfer klingt. Das mag manchmal funktionieren, vielfach aber eben nicht.

Im normalen Modus ist der Bass ebenfalls sehr dominant. Meist fällt das nicht weiter negativ auf, bei tiefen und lauten Tönen, die in Spielen und Filmen zum Beispiel bei Schüssen, Explosionen und Co durchaus vorkommen, wird der Bass teilweise jedoch unangenehm dominant. Abgesehen von dieser Schwäche haben wir an ihm nichts auszusetzen. Im Mitteltonbereich, der vor allem für Musik- und Filmliebhaber sowie im Rahmen von Discord und Co von Interesse sein dürfte, kann das Headset voll und ganz überzeugen. Die Mitten sind ausgewogen und differenziert. Über die Höhen lässt sich Ähnliches sagen. Auch hier waren wir sehr zufrieden.

Das Headset ist in der Lage, Surround- und Dolby-Sound wiederzugeben, was die meisten Nutzer vermutlich freuen dürfte. Von diesen beiden Soundeffekten waren wir im Test geradezu begeistert. Das GSP 550 stellt viele andere Headsets in dieser Hinsicht klar in den Schatten. Bei Sprachübertragungen sollte man diese jedoch deaktivieren.

Das Mikrofon fiel uns im Test positiv auf. Durch die Ausrichtung sowie durch die Form bedingt nimmt es seitliche Töne kaum auf, was beim Gaming einen Vorteil darstellt. Die Stimme des Sprechenden wird gut und klar übertragen. Das angebotene Noise-Cancelling, das sich in der Software aktivieren lässt, beurteilen wir als durchschnittlich. Störgeräusche werden größtenteils abgestellt. Für gewöhnliche Unterhaltungen ist das Mikrofon gut geeignet. Doch hört selber:

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Software

Die zugehörige Software kann über das Internet kostenlos bezogen werden. Die Installation ist enorm schnell erledigt. Anschließend lassen sich in der Software einige Einstellungen vornehmen. So können hier die drei vorgestellten Profile aktiviert bzw. deaktiviert werden. Auch Noise-Cancelling und Surround-Sound lassen sich hier ein- bzw. ausschalten.

Wesentlich mehr bietet die Software nicht – mehr ist jedoch auch nicht nötig. Die Software ist so aufgebaut, dass eine schnelle Orientierung problemlos möglich ist. Wer auf Zusatzeinstellungen verzichten möchte, kann das Headset auch völlig ohne Software nutzen. Es ist prinzipiell direkt nach dem Anschließen betriebsbereit.

Fazit

Insgesamt präsentiert Sennheiser mit dem GSP 550 ein außergewöhnlich teures Gaming-Headset, das mit einer sehr guten Verarbeitung, einem ansprechenden Design und einem ausgezeichneten Tragekomfort zu punkten weiß. Auch der Klang kann über weite Strecken überzeugen. Das einzige wirkliche Manko stellt der sich in den Vordergrund drängende Bass dar. Die drei Modi, die sich in der Software einstellen lassen, können kaum überzeugen. Lediglich der E-Sport-Modus ist annehmbar. Auch im normalen Modus fällt der Bass unangenehm auf – jedoch deutlich weniger stark als im Musik- und im Game-Modus. Insgesamt ist der Klang dennoch hochwertig. Ein überdurchschnittliches Mikrofon sowie eine hochwertige und leicht zu bedienende Software runden das Paket ab.

Unserer Meinung nach handelt es sich beim GSP 550 von Sennheiser sicherlich um ein überdurchschnittliches Gaming-Headset, das in der Praxis durchaus zu überzeugen weiß. Es stellt viele Konkurrenten Problemlos in den Schatten und ist seinen Preis durchaus wert.

Sennheiser GSP 550

Design und Verarbeitung
Tragekomfort
Software
Klang
Mikrofon
Preis-Leistungs-Verhältnis

Ein sehr gutes aber auch teures Gaming-Headset mit kleinen Makeln.

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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