PC- & Konsolen-Peripherie

Sony DualSense Edge Test: Großartiger Profi-Controller mit schwacher Akkulaufzeit

Nach Razer mit dem Wolverine V2 Pro, SCUF Gaming und vielen anderen Herstellern, veröffentlicht nun auch Sony einen Profi-Controller für die PlayStation 5. Für den Test hat uns Sony ein Rezensionsexemplar mit Pre-Launch-Zugang zur Verfügung gestellt. Im DualSense Edge Test offenbart das Gamepad viele, teils ungeahnte, Stärken. Frei von Kritik bleibt der Controller allerdings nicht.

Technische Daten

Größe (Breite x Höhe) 160 mm x 119,7 mm
Gewicht 328 g
Farben Schwarz-Weiß
Kabel USB-C auf USB-A (3 Meter)
Kompatibilität PlayStation 5, PC
Besonderheiten Abnehmbare Analog-Sticks, austauschbare Stick-Kappen, austauschbare Backpaddles, Trigger-Stop, FN-Menü
Lieferumfang
Controller; geflochtenes USB-A- auf USB-C-Kabel; 2 Standardkappen; 2 Kappen mit hoher Rundkappe; 2 Kappen mit niedriger Rundkappe; 2 halbrunde Rücktasten; 2 Hebelrücktasten; Steckergehäuse; Transportcase; Anleitung
Preis € 239,99 *

DualSense Edge Test: Lieferumfang und Design

  • Überzeugender Lieferumfang mit Zubehör in verschiedenen Varianten
  • Praktische Transporttasche enthalten
  • (Endlich) Langes USB-Kabel im Lieferumfang

Der neue DualSense Edge Wireless-Controller, so der volle Name des neuen Profi-Gamepads, kommt in einer Hersteller-typisch blau-weiß gehaltenen Verpackung daher. Im Inneren ruht der Controller sicher verpackt in einer praktischen, weißen Hardcase-Transporthülle.

Doch nicht nur das Gamepad findet im Inneren sicheren Halt. So legt der Hersteller dem DualSense Edge jede Menge praktisches Zubehör bei, die das Gamepad erst zu etwas Besonderem machen.

Dazu zählen beispielsweise gleich zwei Varianten von Backpaddles, also Zusatztasten für die Rückseite des Controllers – jeweils in zweifacher Ausfertigung. Neben halbrunden Rücktasten lassen sich auf Wunsch auch zwei längliche Hebel-Rücktasten anbringen.

Hinzu gesellen sich, neben den bereits vorinstallierten und vom Original-DualSense bekannten Analog-Stickkappen zwei weitere Variationen die etwas höher oder niedriger ausfallen als die originalen.

Ein Steckergehäuse, das das Herausrutschen des USB-Kabels verhindern soll und ein stoffummanteltes USB-A- auf USB-C-Ladekabel mit einer Länge von drei Metern runden, neben den obligatorischen Anleitungen und Garantiehinweisen, den Lieferumfang ab.

Design und Haptik: In Nuancen verbessert

  • Hochwertiges, schickes Design
  • Angenehme Haptik dank griffiger Oberflächen
  • Mittlerer Bereich durch Klavierlack recht anfällig

Auf den ersten Blick gleicht der DualSense Edge Controller dem Original-PS5-Gamepad fast wie ein Ei dem anderen. Die Formgebung und Größe ist identisch, allerdings zeigt sich das neue Modell farblich akzentuiert, denn die Aktionstasten und das Digi-Pad sind nun – genauso wie das zentrale Touchpad – in schwarzer Farbe gehalten.

Die Form, Anzahl und Größe der Tasten oder Trigger ist hingegen dieselbe. Auf der Waage zeigt sich dann aber sehr wohl ein Unterschied. Mit einem Gewicht von 328 Gramm (ohne jegliches Zubehör) legt der Edge im Vergleich zum Original deutlich zu, das seinerseits auf ein Gewicht von 282 Gramm kommt. Je nach Art der gewählten Backpaddles kommen noch einmal sieben beziehungsweise acht Gramm Zusatzgewicht hinzu.

DualSense Edge vs DualSense
Form und Größe teilt der DualSense Edge mit dem Original. Gewicht und Details unterscheiden sich jedoch.

Das erhöhte Gewicht sorgt dafür, dass sich der DualSense Edge deutlich hochwertiger anfühlt als das Original. Dieser Eindruck bestätigt sich durch eine verbesserte Haptik. Die Rückseite der Griffhörner kommt nun strukturierter daher und sorgt für einen sicheren Halt in der Hand. Auch die L2- und R2-Trigger weisen nun eine Strukturierung auf, die die vier PlayStation-Symbole (X, Quadrat, Dreieck und Kreis) aufweist und ebenfalls für einen sicheren Halt sorgt.

Der matt-schwarze Bereich um die Analog-Sticks des DualSense ist beim neuen Edge-Modell einer glänzenden Klavierlack-Optik gewichen. Was einem besser gefällt, ist natürlich Geschmackssache. Deutlich anfälliger gegenüber Schmutz und Fingerabdrücken ist die neue Variante jedoch allemal.

DualSense Edge Design
Das Design wirkt edel und hochwertig, der Klavierlack ist jedoch anfällig.

Und dennoch: Der DualSense Edge verbessert das Design des Originals in Nuancen und liegt dank seines höheren Gewichtes sowie der angenehm griffigen Oberfläche deutlich besser in der Hand. Auch die Verarbeitungsqualität bietet keinen Anlass zur Kritik und rangiert auf sehr hohem Niveau.

Wie gut sind die besonderen Features des DualSense Edge?

  • Praktische, vielseitig einsatzbare Backpaddles
  • Herausnehmbare Analog-Stick-Module
  • Nützliche Trigger-Stop-Funktion für Shooter

Wie auch die anderen Profi-Controller für PlayStation- oder Xbox-Konsolen, die in dieselbe Kerbe schlagen, zeichnet sich der DualSense Edge durch vielseitige Zusatzfunktionen und Anpassungsmöglichkeiten aus.

Neben der bereits erwähnten Option, dem Gamepad zwei verschiedene Varianten von Backpaddles (Rücktasten) hinzuzufügen, lässt sich der Controller aber noch anderweitig individualisieren. Die Analog-Sticks können beispielsweise mit nur wenigen Handgriffen kinderleicht entnommen werden.

Austausch-Module stehen im Shop von Sony für rund 25 Euro pro Analog-Stick zur Verfügung. Sehr praktisch, falls es zu Verschleiß oder Problemen mit Stick-Drift kommen sollte. Zudem lassen sich die Analog-Sticks mit drei verschiedenen Stick-Kappen ausstatten.

Neben der Standard-Variante liegen dem Gamepad je zwei nach außen gewölbte Kappen bei. Einmal mit einem kürzeren Weg und einer Höhe von einem Zentimeter und einmal mit einer Höhe von 1,5 cm. Schade hingegen: auf konkave, also nach innen gewölbte, Analog-Stick-Kappen verzichtet Sony leider.

Die dritte Individualisierungsmöglichkeit des DualSense Edge ist in einem Schalter an der Rückseite beheimatet und hebt das Profi-Gamepad von denen vieler Konkurrenten ab. Mithilfe des Reglers kannst du den Weg der Trigger verkürzen und so, auf der kürzesten Einstellung, einen taktilen Auslöseweg erreichen, der an Gaming-Mäuse aus dem PC-Bereich erinnert.

DualSense Edge Trigger-Stop
Mit dem dreistufigen Tigger-Stop erinnert das Auslösen an einen Mausklick.

Besonders nützlich ist das natürlich in Shootern und Action-Titeln, um Waffen schneller abfeuern zu können. In Rennspielen wie Gran Turismo 7 empfiehlt sich hingegen weiterhin die lange Einstellung, da nur hier die adaptiven Trigger – immerhin eine exklusive Besonderheit der PS5-Controller, die auch dem Edge innewohnt – ihre Arbeit verrichten können.

Praxistest: Im Gaming überzeugend

Vor allem die Trigger-Stops und die Backpaddles habe ich im Praxistest schnell lieben gelernt. Während ersteres in Shootern wie Call of Duty: Modern Warfare 2 einen unschätzbaren Vorteil liefert, da sich beispielsweise halbautomatische Waffen schneller abfeuern lassen, bieten die Backpaddles verschiedene Anwendungsmöglichkeiten.

Ob zum Hoch- und Runterschalten des manuellen Getriebes in Gran Turismo 7 oder durch die Verwendung der L3- und R3-Tasten in Horizon Forbidden West lassen sich zu Kommandos und Eingaben über die Rückseite erreichen, ohne dabei am Controller umgreifen zu müssen.

In letztgenanntem Open-World-Spiel können so beispielsweise auch Funktionen auf dem Digi-Pad ganz bequem über die Rückseite genutzt werden. Die Nutzung der Heilfunktion beispielsweise. Zumal die Backpaddles mit einer hochwertigen Verarbeitung aus Metall punkten und auch Eingaben akkurat umsetzen.

Einstellung und Bedienung: Vorteil für den Sony-Controller

  • Simple, intuitive Einstellungsmöglichkeiten
  • Direkte Integration in das Menü der PS5
  • Detaillierte Einstellungen und praktisches FN-Menü

Vor allem bei der Bedienbarkeit und in den Einstellungsmöglichkeiten spielt der DualSense Edge Wireless-Controller seine Vorteile aus. Denn da Sony als Hersteller fungiert, sind die Einstellungsmöglichkeiten direkt in das Menü der PlayStation 5 integriert.

Bei der ersten Verbindung zwischen Edge und Konsole wird automatisch eine Einführung gestartet, die selbst Laien den vollen Funktionsumfang leicht verständlich nahebringt. Auch sonst warten die Untermenüs mit klar verständlichen Hilfestellungen und detaillierten Informationen auf – das gefällt.

In den Einstellungen geht man zudem stark ins Detail. So lassen sich bis zu vier eigene Profile anlegen, in denen du von der Tastenbelegung bis zur Deadzone der Trigger und Analog-Sticks und deren Auslösekurve alles punktgenau einstellen kannst. So detailliert habe ich das auf PlayStation-Konsolen noch nie gesehen.

Praktischerweise lassen sich die vorher definierten Profile auch über die FN-Taste, die am Controller unterhalb der Analog-Sticks beheimatet ist, aufrufen. So ist ein schneller Wechsel möglich, von du von einem Spiel zum nächsten wechselst – ganz ohne Umwege in das Menü.

DualSense Edge FN-Taste
Mit den FN-Tasten lässt sich unter anderem schnell zwischen Profilen wechseln.

Vor allem wie Sony die Funktionen des DualSense Edge in die PS5-Oberfläche integriert hat, ist einzigartig. In Verbindung mit den detaillierten Einstellungsmöglichkeiten um Empfindlichkeitskurven oder Deadzones erlaubt der Controller eine tiefgreifende Feinjustierung, wie man sie normal nur von Gaming-Mausen gewohnt ist.

Akkulaufzeit des DualSense Edge

  • Enttäuschende Akkulaufzeit von maximal 7 Stunden
  • Kabellos (oder mit Kabel) auch am PC verwendbar

Der größte Kritikpunkt am DualSense Edge Wireless-Controller könnte jedoch für manchen zu einem echten Dealbreaker werden. Denn die Akkulaufzeit fällt noch einmal kürzer aus als die des Original-DualSense, der mit bis zu zehn Stunden ohnehin nur vergleichsweise kurze Laufzeiten bietet.

Nun muss man sich jedoch auch vor Augen halten, welche einzigartigen Funktionen (Lautsprecher, adaptive Trigger, haptisches Feedback) das PS5-Gamepad bietet. Und wie viel mehr Features dem Edge innewohnen.

Leider hat es Sony verpasst, dem Profi-Controller einen größeren Akku zu spendieren. Im Umkehrschluss bedeutet das: je nach Spiel und Intensität der genannten Features, geht dem Gamepad durchschnittlich nach rund fünf bis sieben Stunden die Puste aus.

Sony selbst empfiehlt entsprechend, das Gamepad mithilfe des beiliegenden Kabels zu verwenden. Für Profi-Spielerinnen und -Spieler würden dadurch zudem Funkstörungen vermieden. Das darf sicherlich aber nur als Notlösung gewertet werden.

DualSense Edge Test
Die Akkulaufzeit fällt mir rund 5-7 Stunden ziemlich mager aus.

Gerade wenn man bedenkt, dass das Microsoft-Pendant in Form des Elite Wireless Controller Series 2 auf eine Akkulaufzeit von bis zu 40 Stunden kommt. Der bietet aber eben auch weder adaptive Trigger noch haptisches Feedback.

Auf Wunsch lässt sich der DualSense Edge übrigens auch an PC und Notebook nutzen. Die Verbindung erfolgt wahlweise kabelgebunden oder kabellos via Bluetooth. Beide klappt in der Praxis tadellos.

DualSense Edge Test: Fazit

Mit dem DualSense Edge Wireless-Controller liefert Sony den bislang besten Profi-Controller für die PlayStation 5 ab. Der hat allerdings auch seinen Preis. Und dennoch: Hinsichtlich der Features, Verarbeitung und vor allem der Integration in die Benutzeroberfläche der PS5-Konsole, kann dem Edge kein Konkurrent das Wasser reichen.

Besonders gut gefallen mir die griffige Oberfläche des Gamepads und die praktischen Backpaddles. Von denen gibt es zwar nur insgesamt zwei, statt derer vier, wie bei den meisten Konkurrenten, dafür kann ich aber zwischen unterschiedlichen Formen wählen.

Dass sich die Analog-Sticks einfach auswechseln lassen, kommt der Langlebigkeit garantiert zu Gute. Und auch die Trigger-Stops markieren gerade in Shootern einen spürbaren Vorteil. Mal abgesehen von der enttäuschenden Akkulaufzeit und dem recht hohen Preis gibt es aber kaum etwas auszusetzen.

Wen es nicht stört, öfters (oder meistens) mit angeschlossenem Kabel zu spielen, der erhält mit dem DualSense Edge ein herausragendes und vielseitig anpassbares Gamepad für die PlayStation 5, das auch am PC eine hervorragende Figur abgibt.

DualSense Edge Test: Gold-Award

Sony DualSense Edge Wireless Controller

Verarbeitung
Ausstattung
Ergonomie
Preis-Leistungs-Verhältnis

94/100

Dank vielfältiger Anpassungsmöglichkeiten, hervorragender Haptik und erstklassiger System-Integration markiert der Sony DualSense Edge den besten Profi-Controller für die PS5. Die magere Akkulaufzeit und der hohe Preis stoßen jedoch sauer auf.

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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