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Soundgil Cube 2.1 Test: Kompaktes Lautsprecherset für Audiophile

Höher, schneller, weiter. Oder: größer, lauter, auffälliger. Auch in der Akustikbranche werden neue Geräte immer aufregender und scheinbar besser. Sie wachsen in die Höhe und in die Breite. Sie werden aufwendig präsentiert, bieten immer detaillierteren Klang, werden immer lauter. Der Bass muss extrem stark sein, die Höhen extrem hoch. Und das Gehäuse muss all das widerspiegeln – laut, nicht zu übersehen, irgendwie innovativ. Letzteres ist freilich schwer zu erreichen, wenn alle in die gleiche Richtung streben. Um tatsächlich noch auffallend und innovativ sein zu können, versuchen die meisten Hersteller mit ihren neuen Geräten alle bereits bestehenden zu übertreffen und auf diese Weise anders zu sein – immer ein bisschen größer, immer ein bisschen kräftiger.

Auffallend anders ist das von uns getestete Gerät von Soundgil, welches den Namen „Cube 2.1“ trägt, auf den ersten Blick in jedem Falle. Es fällt jedoch auf ganz andere Weise auf. Es scheint mit den heute üblichen Vorstellungen der Akustikgeräteherstellerbranche zu brechen. Es ist auffallend anders, da es klein, wenig exzentrisch, leicht zu übersehen und somit keineswegs dem Gedanken des schnellen, beständigen Fortschritts verpflichtet ist.

Es ist auf den ersten Blick also nichts von dem, was heutige Musikanlagen auszeichnet. Nun stellt sich jedoch beinahe automatisch die Frage, ob hinter dieser doch recht außergewöhnlichen Aufmachung ein Marketingtrick steckt – oder ist das Gerät wirklich außergewöhnlich und anders?

Nehmen wir einmal den zweitgenannten Fall an, ergeben sich weitere Fragen: Kann Soundgil mit diesem Konzept erfolgreich sein? Woran soll man den Erfolg eines aus der Norm fallenden Gerätes überhaupt messen?

Wir haben uns an der Aufgabe versucht, dieses Gerät zu testen und zu bewerten – selbstverständlich betont subjektiv. Näheres zum doch recht aufregenden Gerät – ist alles groß und stark, wird Kleines und scheinbar Schwaches plötzlich viel interessanter – findet sich auf den folgenden Seiten.

Spezifikationen

  • Stromversorgung: DC 24V
  • Maximale Ausgangsleistung:
    • L/R Kanal 50W + 50W 4Ω
    • Höhen/Bass 50W + 50W 4Ω
  • Frequenzgang: 55 Hz -26 KHz
  • Antriebseinheiten: 4x 3 Zoll
  • Signal-Rausch-Verhältnis (SNR@1kHz)
    • Analog: 85 dB
    • Digital: 90 dB
  • Impedanz: 4Ω
  • Verzerrung: 0,03% bei 1W/Kanal
  • Abmessungen:
    • 2x L/R-Kanal: L 116 x B 116 x H 116 mm
    • Höhen-/Basskanal: L 232 x B 116 x H 116 mm
  • Bruttogewicht: 5,2 kg

Design, Verarbeitung und Lieferumfang

Wer die vielleicht etwas lang geratene Einleitung gelesen hat, wird von der Feststellung, dass das Gerät klein ist, nicht sonderlich überrascht sein. Das gesamte Design der einzelnen Würfel und des Subwoofers wird durch die Größe bestimmt. Die einzelnen Komponenten sind im besten Sinne handlich und unauffällig. Gerade in dieser Unauffälligkeit liegt jedoch das Auffällige des Designs. Die Lautsprecher sind in schlichtem Silber gehalten und lassen sich aufgrund ihrer geringen Größe überall platzieren. Und genau mit diesen Eigenschaften lenken sie Blicke auf sich – was vielleicht gewollt ist.

Im Lieferumfang enthalten sind neben dem Subwoofer-Modul zwei Satelliten-Würfel, unzählige Standfüße, ein externes Schaltnetzteil, eine Fernbedienung, eine Bedienungsanleitung ein optisches SPDIF/3,5-mm-Klinkenkabel, ein gewöhnliches 3,5-mm-Klinkenkabel sowie zwei Sätze Lautsprecherkabel. Die Ausstattung ist also üppig und sollte in jedem Falle ausreichen.

Gefertigt sind sowohl die Satelliten-Würfel als auch der Subwoofer aus je einem Stück Aluminium. Die einzelnen Module sind trotz ihrer vergleichsweise geringen Größe also relativ wuchtig und unflexibel – jedoch nicht hinsichtlich der sich bietenden Aufstellmöglichkeiten. Das Gewicht von 1,22 Kilogramm pro Satellit und 2,79 Kilogramm für den Subwoofer ist bezogen auf die Größe der Einzelteile hoch. An dieser Stelle seien die Maße dann auch einmal angeführt: Die beiden Satelliten messen 116 x 116 x 116 Millimeter, während das Subwoofer-Modul Maße von 232 x 116 x 116 Millimetern aufweist.

Die einzelnen Module sind lediglich am Boden offen. Hier finden sich vier Schrauben, die geöffnet werden können. An der Oberseite sowie links und rechts besteht keine Möglichkeit, Lautsprecher oder Subwoofer zu öffnen. An der Unterseite können die bereits erwähnten schwarzen Standfüße angebracht werden, um den Stand der Einzelgeräte zu verbessern.

An der Oberseite der einzelnen Module ist das Logo des Herstellers in das Material gepresst. Auf den ersten Blick fällt es kaum auf, da es farblich nicht hervorgehoben ist. Auch in diese Hinsicht wird das auffällig-unauffällige Design also konsequent beibehalten. Rückseitig finden sich im Übrigen Anschlussmöglichkeiten, während vorderseitig die Ausgabe des Tons erfolgt.

Verarbeitet sind allesamt Einzelteile hervorragend. Das verwendete Material ist hochwertig und wurde tadellos verarbeitet. An dieser Stelle sei noch einmal darauf verwiesen, dass die Einzelteile jeweils quasi in einem Guss gefertigt wurden. Dies sorgt im Übrigen auch dafür, dass die Lautsprecher und der Subwoofer hervorragend abgedichtet und komplett vibrationsfrei sind. Hinsichtlich der Verarbeitung muss dem Hersteller also tatsächlich ein Kompliment ausgesprochen werden.

Bedienung

Zunächst sei noch einmal darauf verwiesen, dass die Lautsprecher wirklich an beinahe jedem Ort untergebracht werden können. Die geringe Größe, die sie so besonders macht, bringt also auch ganz praktische Vorteile mit sich.

Gesteuert werden die Lautsprecher über die beiliegende Fernbedienung, die auch den Wechsel zwischen zwei Wiedergabegeräten ermöglicht. Ausgabegeräte können sowohl per USB, als auch per Bluetooth und per Klinkenkabel verbunden werden. Zwischen Geräten, die mit den beiden ersten Varianten verbunden wurden, lässt sich ganz einfach per Knopfdruck auf der Fernbedienung wechseln.

Selbstverständlich besteht darüber hinaus die Möglichkeit, Lieder zu wechseln und die Lautstärke zu regeln. Im Test funktioniert die Fernbedienung einwandfrei. Auch die verschiedenen Verbindungsmodi und der Wechsel zwischen diesen ist problemlos möglich. Die LED im Subwoofer zeigt dabei den aktuellen Status an.

Wird das Soundgil Cube 2.1 per Bluetooth mit einem Smartphone verbunden, kann über eine separat kostenlos erhältliche App zudem Einfluss auf den Klang genommen werden. Die App ist nützlich – sie bietet neben den bereits erwähnten Möglichkeiten, Einfluss auf den Klang zu nehmen, auch einen Player. Die Installation der Android-App gestaltet sich im Test jedoch schwierig, da sich nicht im Store erhältlich ist. Die Anwendung muss über einen Google-Drive-Ordner heruntergeladen und installiert werden, was für einen Laien mit Sicherheit schwierig sein dürfte. Das dürfte sich aber mit Sicherheit noch ändern, wenn die Lautsprecher endlich auf dem Markt erhältlich sind. Bisher sind sie das nämlich leider nicht.

Zwingend benötigt wird die App nicht. Nützlich ist sie jedoch. Wer nicht in der Lage ist, die App zu installieren, muss auf Individualisierungsmöglichkeiten verzichten.

Klang- bzw. Hörerlebnis

Der Bass ist, wie zu erwarten war, nicht sonderlich einnehmend. Er ist vorhanden und durchaus voluminös, drängt sich jedoch zu keinem Zeitpunkt in den Vordergrund. Freunde besonders basslastiger Musik dürften am Soundgil Cube 2.1 also keinen Spaß haben, während der Durchschnittsnutzer sich zeitweise sogar über den eher zurückhaltenden Bass freuen wird.

Die Mitten konnten uns im Test absolut überzeugen. Sie sind wirklich ausgewogen und satt, was lange nicht jeder Lautsprecher bieten kann. Hier wird klar, dass der Hersteller vor allem auf ein ausgewogenes Klangbild setzen will, was dem Cube unserer Meinung nach gut bekommt.

Auch in den Höhen bleiben die Lautsprecher souverän. Stimmen und Instrumente werden gut abgebildet und werden sehr gut erkennbar. Schwächen leistet das Soundgil-Gerät sich nicht.

Insgesamt ist das Klangerlebnis also rundum positiv. Lediglich Freunde eines sehr dominanten Basses werden mit dem Cube 2.1 von Soundgil nicht glücklich werden. Doch das ist auch nicht die Zielgruppe von Soundgil, die mit dem Cube 2.1 einen absolut neutralen Sound abliefern – so wie er von den Musikern kreiert wurde.

Fazit zum Soundgil Cube 2.1 Test

Die eingangs aufgeworfenen Fragen konnten – und wollten – wir nicht beantworten. Es bleibt offen, was Soundgil erreichen will. Klar ist nach unserem Test jedoch, dass das Cube 2.1 wirklich besonders ist. Auch auf kleinstem Raum bietet er einen souveränen, ausgewogenen Klang mit besonders hervorzuhebenden Mitten und Höhen. Das Design ist auffällig unauffällig und die einzelnen Komponenten des Gerätes lassen sich aufgrund ihrer geringen Größe gut unterbringen.

Wer befürchtet, das geringe Volumen, das sich aus der geringen Größe ergibt, würde mit einem schwachen, dünnen Klang einhergehen, kann indes beruhigt sein – dem ist nicht so.

Wir sind vom getesteten Gerät überzeugt und können es empfehlen. Lediglich die umständliche Installation der App fällt negativ ins Gewicht. Hier sei jedoch erwähnt, dass das Gerät noch nicht offiziell erhältlich ist. Es ist also damit zu rechnen, dass der Hersteller die App zum Marktstart besser zugänglich machen wird, weshalb dieser Kritikpunkt sich nicht auf unsere Gesamtbewertung auswirkt.

Preislich wird das Lautsprecherset Soundgil Cube 2.1 voraussichtlich oberhalb von 1.000 Euro angesiedelt sein, wenn es endlich auf den Markt losgelassen wird. Das ist natürlich schon ein Preispunkt, zu dem man eine herausragende Qualität erwartet. Die liefert Soundgil definitiv ab, denn sowohl die Verarbeitung als auch die Klangqualität sind hervorragend. Wir haben das Preis-Leistungs-Verhältnis aufgrund des noch nicht vorhandenen Verkaufspreises jedoch aus der Wertung rausgelassen.

Soundgil Cube 2.1

Design und Verarbeitung
Bedienung
Klang

Ein kleines, aber dennoch sehr überzeugendes Lautsprecherset.

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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