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SteelSeries Apex 9 TKL/Mini im Test: Gaming-Tastatur mit austauschbaren Schaltern

Neue Tastaturen aus Dänemark. Erst im September erweiterte Hersteller SteelSeries seine Tastaturen-Serie Apex um die 9er Modelle, die besonders kompakt als Mini im 60-Prozent-Layout oder im TKL-Design daherkommen. Wichtigste Neuerung markieren dabei die linearen und austauschbaren optischen OptiPoint-Schalter. Wie gut die Gaming-Keyboards sind, klärt unser SteelSeries Apex 9 TKL/Mini Test.

Technische Daten

Tastenschaltertyp SteelSeries OptiPoint
Angebotene Schaltertypen Linear
Schalter austauschbar ja
Besonderheit

2-Punkt-Auslösung (1,0 mm oder 1,5 mm)

Material Aluminium
Abmessungen (L x B x H) 355 mm x 128 mm x 42 mm (TKL);
293 mm x 103 mm x 40 mm (Mini)
Gewicht 635 Gramm (TKL);
676 Gramm (Mini)
Onboard-Speicher 5 Profile
Kabelanschluss USB-Typ-C
Rollover-Technologie N-Key Rollover
Tastenkappen PBT Double-Shot
Betriebsmodi Tippen; Gaming
Farben Schwarz
Preis

SteelSeries Apex 9 TKL/Mini Test: Der Lieferumfang

Da es, mal abgesehen von der Größe, keine Unterschiede zwischen beiden Gaming-Tastaturen gibt, haben wir uns entschieden, den SteelSeries Apex 9 TKL/Mini Test zu kombinieren. Wer bereits im Ökosystem des Herstellers zu Hause ist und schon einmal eine Tastatur von SteelSeries besaß, wird den Lieferumfang bereits kennen.

Dieser präsentiert sich, wie die Tastaturen allgemein, beispielsweise in fast identischer Form zur Apex Pro, die wir ihrerseits im August 2022 testen konnten. Bedeutet: Beide Tastaturen kommen in einem grau-orangefarbenen Karton daher, der neben dem jeweiligen Keyboard ein stoffummanteltes USB-A- auf USB-C-Kabel und eine Anleitung beinhaltet.

Design und Verarbeitung

  • Hochwertiges, robustes Gehäuse
  • Platte aus Aluminium mit guter Dämpfung
  • Überzeugende, haptsich angenehme, PBT-Tastenkappen

Auch das Design der SteelSeries Apex 9 TKL/Mini wirkt sehr vertraut. Beide Tastaturen setzen auf hochwertige, schwarze PBT-Tastenkappen. Dieselben, die wir auch aus dem teureren Pro-Modell kennen.

Sie sind nicht nur besonders robust und langlebig, sondern bieten auch eine griffige und strukturierte Oberfläche, die für eine besonders gelungene Haptik und ein angenehmes Tippgefühl sorgen. Neu in den Apex-9-Tastaturen ist die Platte, auf der die Schalter aufgesetzt sind. Diese besteht aus einer Aluminiumlegierung in Luftfahrtqualität, was die Keyboard noch stabiler und robuster machen soll.

Das resultiert natürlich in einem höheren Gewicht. Mit 635 Gramm beziehungsweise 676 Gramm sind die Gaming-Tastaturen zwar keine Leichtgewichte, allerdings gibt es auch deutlich schwerere Modelle auf dem Markt. Robust und enorm hochwertig fühlen sie sich aber allemal an.

Ein weiterer Unterschied ist natürlich in der Größe zu finden: Die SteelSeries Apex 9 Mini fällt aufgrund des 60-Prozent-Layouts und damit einhergehenden Verzichtes auf die Pfeiltasten noch einmal kompakter aus als die TKL-Variante. Konkret stehen hier 293 mm x 103 mm x 40 mm (Länge x Tiefe x Höhe) bei der Mini Abmessungen von 355 mm x 128 mm x 42 mm gegenüber.

Um Platz zu sparen, findet sich das silbern abgesetzte Herstellerlogo auch nur auf der Oberseite der SteelSeries Apex 9 TKL, wohl aber auf der Rückseite beider Modelle. Hier findest du, ganz links, auch den USB-C-Port – denn kabellos arbeiten beide Gaming-Tastaturen nicht. Zum leichteren Transport und Austausch, wenn mal etwas kaputt gehen sollte, ist das Kabel in beiden Varianten allerdings trotzdem abnehmbar.

Die TKL bietet, neben den Pfeiltasten und dem darüberliegenden Block, in der rechten oberen Ecke ein angenehm geriffeltes Lautstärkerad, das du per Klick auch zum Stummschalten verwenden kannst. Darunter sitzt ein weiterer, beleuchteter, Knopf. Er dient der Mediensteuerung, beispielsweise zum Starten oder Pausieren von Musik.

SteelSeries Apex 9 TKL
Die SteelSeries Apex 9 TKL bietet ein zusätzliches Lautstärkerad (klickbar) und eine Medien-Taste.

Etwas ungewohnt, auch für eine Tastatur im Ten-Keyless-Design, ist beispielsweise der Verzicht auf die drei Tasten, die normalerweise oben rechts beheimatet sind. Namentlich Druck, Rollen und Pause.

SteelSeries Apex 9 TKL/Mini im Praxistest

  • Extrem schnell auslösende, innovative OptioPoint-Schalter
  • Zwei Auslösepunkte einstellbar
  • Austauschbare Schalter, leider nur für SteelSeries-Switches

Bereits erwähnt habe ich ja, wie angenehm die Haptik der PBT-Tastenkappen ausfällt. Das sorgt in der Praxis für ein hervorragendes Tipp- und Schreibgefühl. Die wichtigste Neuerung der SteelSeries Apex 9 TKL/Mini markieren allerdings die Tastenschalter.

Denn im Gegensatz zu den OmniPoint 2.0-Switches der Apex Pro, setzen die neuen Modelle auf OptiPoint-Schalter. Statt opto-mechanischer Schalter erwarten dich also rein optisch agierende Switches. Sie nutzen also Licht, um die Tiefe deiner Tastenanschläge zu erkennen.

Laut Angabe des Herstellers soll dies in einer um 33 Prozent schnelleren Auslösung, einer nicht vorhandenen Rückprellung und einer Reaktionszeit von nur 0,2 Millisekunden resultieren. Gleichzeitig verfügen die Tastenschalter über eine sogenannte „2-Punkt-Auslöung“, mit der du den Hubweg anpassen kannst.

Das funktioniert mithilfe einer Tastenkombination oder mithilfe der Begleit-Software. Hier wechselst du zwischen einem Gaming-Modus mit 1 mm Anschlag und einem Tippen-Modus mit 1,5 mm Anschlag. Der Unterschied fällt also auf dem Papier sehr gering aus, ist in der Praxis aber definitiv spürbar. Der Vorteil des längeren Tastenanschlages liegt natürlich darin, dass du so versehentliche Falscheingaben minimierst.

Eine weitere Besonderheit sind die austauschbaren Tastenkappen. Dazu findest du den entsprechenden Keycap-Puller, sicher versteckt, hinter der Gummiabdeckung an der Unterseite beider Tastaturen.

Doch nicht nur die Kappen lassen sich austauschen, auch die optischen Schalter sind austauschbar. Allerdings funktioniert das leider nur mit optischen Schaltern von SteelSeries. Andere optische Switches, ohnehin im Vergleich zu den mechanischen Pendants eher rar gesät, werden aufgrund der weißen Oberfläche der SteelSeries-Schalter nicht unterstützt. Aber trotzdem sehr schön, diese Möglichkeit zu haben.

Wenngleich im Lieferumfang leider ein Tool zum Entfernen der Tastenschalter fehlt – was erst in der Anleitung überhaupt Erwähnung findet. Wie gut, dass ich noch einen Switch-Puller zu Hause liegen hatte. Der fördert dann auch zu Tage, dass Hersteller Gateron die optischen Schalter beigesteuert hat.

SteelSeries Apex 9 TKL/Mini
Schade: Ein Tool zum Entfernen der Schalter liegt leider nicht bei.

Tipp- und Schreibgefühl

  • Hervorragendes, präzises Tippgefühl
  • Sehr niedriger Auslösepunkt, sehr gut für Gaming geeignet
  • Mini-Variante mit zweiter Tastenbelegung

Doch genug gemeckert. Wie tippt und schreibt es sich auf der SteelSeries Apex 9 TKL/Mini denn nun? Die kurze Antwort: hervorragend. Für die lange Antwort muss ich allerdings ein wenig tiefer ins Detail gehen.

Grundsätzlich kannst du das Tippgefühl mit linearen mechanischen Schaltern vergleichen. Du bekommst also kein Feedback beim An- oder Durchdrücken der Taste. Allerdings mit dem Unterschied, dass die Opti-Point-Schalter von SteelSeries deutlich schneller und leichter auslösen.

Wir erinnern uns: Der Auslösepunkt liegt, je nach Modus, bei 1,0 oder 1,5 mm. Bei den Cherry MX Red hingegen sind es beispielsweise 3,4 mm. Und auch der Auslösedruck zum Betätigen der Tasten fällt bei der Apex 9 Mini und TKL geringer aus.

SteelSeries Apex 9 TKL/Mini Praxistest

Besonders, wenn du normalerweise taktile mechanische Schalter nutzt, setzt das eine gewisse Eingewöhnungszeit voraus. Doch der Wechsel geht gut von der Hand. Ich persönlich bin kein großer Fan von linearen Schaltern und bevorzuge meist (braune) taktile Schalter.

Dennoch empfinde ich das Tipp- und Schreibgefühl als sehr angenehm. Zumal die Tastenanschläge durch ein angenehmes Geräusch bestätigt wird – die Aluminiumplatte leistet einen guten Job dabei, die Geräusche zu dämpfen.

Bei der SteelSeries Apex 9 Mini musst du natürlich ohne die Pfeiltasten, sowie ohne F-Tastenreihe, INS, DEL, HOME und Co auskommen. Dabei macht sich der Hersteller eine kluge duale Tastenbelegung zu Nutze. Vor allem die rechte Hälfte der Tasten ist doppelt belegt und in Kombination aus FN-Taste und der entsprechenden zweiten Taste bekommst du hier den vollen Umfang  – inklusive F-Tasten und Mediensteuerung.

Das ist sehr gut gelöst, etwas schade hingegen, dass die Bezeichnung an der Innenseite der Tasten zu finden und zudem nicht beleuchtet ist – was das Zurechtfinden im Dunklen etwas erschwert. Ansonsten gibt es aber nichts zu beanstanden.

Die Schalter der SteelSeries Apex 9 TKL/Mini gehören definitiv zu den besten und schnellsten optischen Tastaturschaltern, die ich bisher genutzt habe. Sie spielen ihr volles Potenzial natürlich vor allem im Gaming-Betrieb aus. Auslösungen gehen fast ohne spürbare Verzögerung vonstatten. 0,2 ms Latenz sind eine echte Ansage.

RGB-Beleuchtung

  • Umfangreich anpassbare Beleuchtung

Natürlich darf bei einer Gaming-Tastatur auch eine umfangreiche RGB-Beleuchtung nicht fehlen. Und die präsentiert sich bei SteelSeries, Hersteller-typisch, sehr detailliert und umfangreich. So kannst du innerhalb der Begleit-Software nicht nur aktive Beleuchtungseffekte, sondern auch reaktive (also Effekte, die auf Tastenanschläge reagieren) oder für den Leerlauf einstellen.

Und das mit verschiedenen Farben, Farbverläufen, Effekten und sogar für jede Taste einzeln. Ich kenne jedenfalls keinen Hersteller, der eine derart umfangreiche Beleuchtungseffektpalette anbietet. Wer es gerne bunt mag, kommt hier voll auf seine Kosten.

Software-Anbindung: SteelSeries GG

  • Klar strukturierte Software
  • Viele Einstellungsmöglichkeiten
  • 5 Profile, Makros und Meta-Bindungen

Als Begleit-Software kommt, wie immer, SteelSeries GG zum Einsatz. Diese bietet dir in einem klar strukturierten Design die wichtigsten Anpassungsmöglichkeiten für die SteelSeries Apex 9 TKL/Mini.

Bis zu fünf individuelle Profile kannst du im Onboard-Speicher der Keyboard ablegen und dabei jede einzelne Taste einzeln konfigurieren. Ob andere Tasten, spezielle Funktionen, Symbole oder umfangreiche Makros: alles kein Problem. Und das sogar noch einmal für den Typing- und Gaming-Modus getrennt voneinander.

Außerdem kannst du sogenannte Meta-Bindungen festlegen, also Tastenkombinationen in Verbindung mit der FN-Taste. Die bereits angesprochene Anpassung der RGB-Beleuchtung rundet den Funktionsumfang gekonnt ab.

SteelSeries Apex 9 TKL/Mini Test: Fazit

In der Summe ihrer Teile sind die SteelSeries Apex 9 TKL und SteelSeries Apex 9 Mini ziemlich einzigartig, was vor allem an den anpassbaren optischen Schaltern liegt. Austauschbare Tastenkappen und Schalter sind definitiv ein weiterer Pluspunkt, wenngleich die Auswahl an Switches sich auf die des Herstellers beschränkt.

Wen das allerdings nicht stört, der erhält mit der Apex 9 eine hervorragende, sehr hochwertig verarbeitet und auf ganzer Linie überzeugende Gaming-Tastatur, die auch unter Vielschreibern eine gute Figur abgeben dürfte.

Zudem hast du hinsichtlich der Größe eben die freie Wahl und kannst mit der Apex 9 Mini nochmal etwas Platz auf dem Schreibtisch sparen, ohne dabei – der Zweitbelegung sei Dank – an Funktionsumfang einzubüßen.

Preislich ordnen sich beide Modelle nochmal deutlich unterhalb der Apex Pro Mini ein, die aber eben auch noch einmal das gewisse Quäntchen mehr bietet. Alles in allem markieren die SteelSeries Apex 9 TKL und Mini hervorragende, sehr hochwertige und präzise Gaming-Tastaturen, die ihr Geld absolut wert sind.

SteelSeries Apex 9 TKL/Mini

Verarbeitung
Ausstattung
Ergonomie
Software
Preis-Leistungs-Verhältnis

91/100

Hochwertige und robuste Gaming-Tastaturen in verschiedenen Größen, die mit extrem präzisen optischen Schaltern und exzellenten Keycaps punkten.

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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